Dokumentation "Flucht aus der Kurve" - auch für euch denkbar?

  • Das wollte ich damit auch nicht gesagt haben.
    Trotzdem kommt der Erfolg sicherlich erstmal nicht von ganz alleine.


    Entscheidend ist dabei: wie bei Ho$$e AUSSCHLIESSLICH durch den/einen Sponsor oder eben auch durch kluge Personalpolitik, sowohl auf als auch neben der Wiese (Freiburg, Augsburg, Mainz).

    "........weil wir hart sind, sind wir hier!!"


    "Nothing in this world worth having comes easy"

  • Das ist nicht euer Ernst Paderborn mit diesen Ekelvereinen gleichzusetzen?! Grade du Andy, der aus der Region kommt und doch sogar in dem Bereich arbeitet (wenn ich richtig informiert bin ;) ), solltest doch am besten wissen, dass das absoluter Nonsens ist.
    Sicherlich wäre der Verein nicht da wo er jetzt ist, wenn Finke nicht gesponsert hätte. Sicherlich hat finke als Hauptsponsor jahrelang einen großen Anteil geleistet, dass der Verein sich im Profifußball gehalten hat. Aber wer sich ein ganz kleines bisschen informiert weiß, dass man hier jeden verdammten Cent zwanzig mal umdreht und umdrehen muss bevor er ausgegeben wird. Schaut mal bei transfermarkt.de wie unsere Transferbilanz aussieht, schaut euch an wo unsere Mannschaft(en) trainieren müssen. Schaut euch an wie es bis zum Aufstieg um unsere Finanzen stand. Und dann, wenn die Erkenntnisse nach maximal 3 Minuten ganz deutlich sein dürften, riskiert mal einen kurzen Blick nach Zuzenhausen, Ingolstadt oder Heidenheim.
    Keine Ahnung ob's hier ein Zeichenlimit gibt, aber die Unterschiede bekommt man vermutlich nichtmal in einen Beitrag.
    Finke hat den Verein am Leben erhalten und dessen Existenz im Profifußball (3. Liga) gesichert. Er ist einflussreich und hat in der Stadt die entsprechenden Weichen gestellt, damit sich der Verein so entwickeln konnte wie er es getan hat: durch mühevolle Kleinarbeit über Jahrzehnte, ohne dämliches Missmanagement und lächerliche Anspruchshaltung, die anderen Vereinen längst das Genick gebrochen haben. Er hat weder das Stadion gebaut, noch Spieler gekauft, noch überbezahlte Trainer verpflichtet oder ein Trainingszentrum hergezaubert. Unser Verein muss um jeden Cent von Sponsoren betteln um überleben zu können und konkurrenzfähig zu sein.
    Da erzählt mir gern einen, dass es das gleiche ist wie Hoffenheim, Ingolstadt & Co.
    So viel kann ich nicht fressen, wie ich kotzen möchte!

  • Aber machen wir uns nichts vor, welche Wahl haben Vereine denn, wenn sie langfristig damit konkurrieren wollen?


    Nee, da verwechselst du Ursache und Wirkung. Die meisten "Traditionsvereine" waren doch schon vor 2008 weg vom Fenster, also bevor Hoffenheim aufgestiegen war und man sich "mit aller Macht" da dranklammern musste. Man muss es einfach sagen, viele Vereine waren schon von sich aus zu blöd vernünftig zu wirtschaften. Die Emporkömmlinge, und da muss man jetzt auch mal Mainz, Freiburg und Augsburg nennen, sind dann eben dankbar in die Lücke vorgestoßen, die die darbenden Traditionsvereine ob ihrer eigenen Langsamkeit hinterlassen haben. Dass das den Niedergang der Traditionsvereine natürlich noch beschleunigt, weil der eigentlich trotz Gewurschtel sichere Platz dann nicht mehr so sicher ist, das ist die logische Schlussfolgerung. Aber die Schuld bei den "Neureichen" zu suchen, ist nicht ganz richtig.

    Nanakorobiyaoki

  • Marsberger: Ich habe nichts gegen Paderborn geschrieben, eigtl. sogar im Gegenteil.


    Ich habe an sich Ingolstadt und Heidenheim verteidigt. Auf Paderborn bin ich nur gekommen, weil Coby den SCP ins Spiel gebracht hat.


    Da ich hier in der Nähe wohne, weiß ich natürlich, dass Paderborn nicht mit Geld zugeschis... wird. Aber eins ist doch auch klar: Ohne Finke würde PB jetzt nicht 1. Liga spielen. Das ist auch völlig okay so.

    SCV und der FC

  • Finke hat den Verein am Leben erhalten und dessen Existenz im Profifußball (3. Liga) gesichert. Er ist einflussreich und hat in der Stadt die entsprechenden Weichen gestellt, damit sich der Verein so entwickeln konnte wie er es getan hat: durch mühevolle Kleinarbeit über Jahrzehnte, ohne dämliches Missmanagement und lächerliche Anspruchshaltung, die anderen Vereinen längst das Genick gebrochen haben.


    Das bestreitet hier auch niemand ernsthaft. Aber unterm Strich ist Finke ein Mäzen/Sponsor - nennt das Kind wie ihr wollt - und auch ein Dietmar Hopp ist ein Mäzen. Nur weil Finke 5 Mio. € in den SCP geschmissen hat und Hopp 50 Mio. € in die TSG (Zahlen als Beispiel), ist das doch noch lange kein grundlegender Unterschied. Die Summen sind natürlich bei Hopp höher, aber Mäzenatentum bleibt's in beiden Fällen, auch wenn das natürlich in Paderborn keiner hören will. Und wo wäre denn die SG Wattenscheid 09 (Stichwort arme Traditionsvereine) ohne einen Klaus Steilmann? Sicher nicht in der Bundesliga und ohne Steilmann würde bei der SGW heute kein Schwein was vom Niedergang der Traditionsvereine faseln. Gibt ja noch mehr prominente Beispiele. Westfalia Herne, Kickers Offenbach, der Glubb mit seinem Teppichhöker, München 60 mit Wildmoser und noch dutzende mehr. Alle diese Vereine wären ohne ihre Gönner ein Stück weit ärmer/bedeutungsloser (ok, der FCN mal ausgenommen). Und dann zu sagen, man kann den Mäzen Finke, oder den Mäzen Steilmann nicht mit dem Mäzen Hopp vergleichen, ist einfach Unsinn.
    Nochmal in aller Deutlichkeit: Ich sage nicht, dass Paderborn nur wegen Finke in der Bundesliga spielt. Aber du, Marsberger, schreibst es ja selbst: Paderborn wäre ohne Finke tot gewesen. Wir spielen auch nicht wegen Martin Kind in der Bundesliga, aber ohne Kind wäre der Verein 1996 tot gewesen.

    Nanakorobiyaoki

  • Aber machen wir uns nichts vor, welche Wahl haben Vereine denn, wenn sie langfristig damit konkurrieren wollen?


    Nee, da verwechselst du Ursache und Wirkung. Die meisten "Traditionsvereine" waren doch schon vor 2008 weg vom Fenster, also bevor Hoffenheim aufgestiegen war und man sich "mit aller Macht" da dranklammern musste. Man muss es einfach sagen, viele Vereine waren schon von sich aus zu blöd vernünftig zu wirtschaften. Die Emporkömmlinge, und da muss man jetzt auch mal Mainz, Freiburg und Augsburg nennen, sind dann eben dankbar in die Lücke vorgestoßen, die die darbenden Traditionsvereine ob ihrer eigenen Langsamkeit hinterlassen haben. Dass das den Niedergang der Traditionsvereine natürlich noch beschleunigt, weil der eigentlich trotz Gewurschtel sichere Platz dann nicht mehr so sicher ist, das ist die logische Schlussfolgerung. Aber die Schuld bei den "Neureichen" zu suchen, ist nicht ganz richtig.


    Die Schuld suche ich nicht speziell bei den "Neureichen", nur glaube ich, dass der Konkurrenzkampf nicht einfacher wird, eher sogar schwerer. Dass einige Vereine jahrelang geschlafen haben und gar nicht merkten, dass sie den Anschluss verpassen steht völlig außer Frage, da stimme ich absolut zu. Die Situation ist ja auch in den Vereinen völlig unterschiedlich. In Hamburg würde man doch mittlerweile alles mit sich machen lassen für eine handvoll Euro (was man dann wieder völlig sinnfrei in den Sand setzen kann), während andere Vereine (wie Freiburg) dieses Geld gar nicht erst hatten und unglaubliche Cleverness an den Tag legen musste um auch nur annähernd mithalten zu können. Traurig daran ist, dass erstgenannter Verein dennoch eher langfristig in der Lage wäre mit den "Neureichen" Schritt zu halten (wenn nicht total verblödete Menschen den Verein lenken würden) und Freiburg sich vermutlich nie länger als zehn Jahre am Stück in der Bundesliga halten wird. Das wiederum wird für Leipzig nicht gerade eine große Herausforderung. Wenn es da sportlich mal schief zu gehen droht, dann steckt man eben noch mal eine achtstellige Summe in der Winterpause in den Kader...
    Und bevor man mich da falsch versteht: Eine Ungleichheit wird es immer geben, muss es meiner Meinung nach auch. Es ist aber schon bitter, dass manche Vereine von alleine gar nicht in der Lage wären jemals wieder auf die Beine zu kommen, wenn dort mal 5 Jahre Mist gebaut wurde, während andere auch 20 Jahre miserabel wirtschaften können, ohne dass es annähernd kritisch wird. Man muss ja nur mal schauen, was für unglaubliche Summen Hoffenheim Verlust macht, da wird einem schwindelig.
    Das mag alles keine Entschuldigung sein, dafür dass man bei vielen Vereinen dämlich gewirtschaftet hat, aber es ist aus meiner Sicht zumindest eine Erklärung...


    edit: Zu dem neueren Beitrag: Als Kind den Laden übernahm war die finanzielle Situation angespannt, aber auch da gab es schon schwerere Fälle, dazu hatten wir damals einen unglaublichen Kader für die dritte Liga. Ich glaube nicht, dass damals die Lichter ausgegangen wären...


    Und nochmal edit: Absolut großartige Diskussion hier, hat es so auch schon lange nicht mehr gegeben :nuke: Obwohl das eigentliche Thema etwas abhanden gekommen ist... |-)

    3 Mal editiert, zuletzt von Hannoi1896 ()

  • Erstmal sorry für OT hier, aber das regt mich persönlich auf, weil ich diese Vereine verabscheue und ich dem SC Paderborn in dem Fall sicher nichts zu tun hätte.


    Es ist also kein Unterschied, ob ein Mäzen wie Dietmar Hopp 350 Millionen überweist, millionenschwere Spieler, ein wahnsinnig geiles Trainingszentrum, mehrere Stadien und einen hässlichen Elch kauft, oder ob man einmal im Jahr das Geld zusammenkratzen muss um den scheiß Stadionrasen zu erneuern oder Montags beim Training hoffen muss, dass der Platz zufällig bespielbar ist? Aha!
    Da gehen unsere Vorstellungen wohl sehr weit auseinander.

  • Hat oder hatte Paderborn nicht auch so einen Möbelverkäufer im Rücken? Wäre Paderborn ohne den auch da wo sie jetzt sind?
    Ich weiß es nicht, die Frage ist durchaus ernstgemeint.


    Davon mal abgesehen ist Paderborn für viele sicher nichts anderes als Heidenheim oder Ingolstadt. Zumindest von der Attraktivität her.
    Ich kenne mich jetzt mit der Geschichte vom SC Paderborn nicht so gut aus....aber gab es da in den letzten Jahrzehnten nicht auch einige Fusionen/Namensänderungen? Also exakt das, was es auch in Ingolstadt und Heidenheim gegeben hat?
    Wobei sich der FC Heidenheim ja mit der Fußballabteilung nur vom Heidenheimer SB ausgegliedert hat soweit ich weiß. Mehr war da nicht.


    Wie so jeder andere heutige Traditionsverein, ist auch der heutige SCP aus diversen Vereinen hervorgegangen. Es gab zwei Zweige: Den Neuhäuser, aus dem der TuS Schloss Neuhaus hervor gegangen ist, und der Paderborner, aus dem der FC Paderborn entstand.
    Beide spielten Jahrzehnte in der obersten Amateurklasse und bei den Derbies soll es immer heiß hergegangen sein. Das aber war vor meiner Zeit.


    In der Saison 82/83 spielte der TuS Schloss Neuhaus dann sogar eine Saison in der 2. Liga, war da aber nicht konkurrenzfähig und stieg direkt wieder ab.
    Nach diesem Jahr entschied man sich, statt zwei Oberligisten innerhalb einer Stadt zu haben, die Kräfte zu bündeln und fusionierte zum TuS Paderborn Neuhaus.


    Unter diesem Namen spielte man dann immerhin bis Sommer 97, als man aus Werbe- und marketingspezifischen Gründen sich in SC Paderborn 07 umbenannte.
    Wie gesagt, die Gründe waren in etwa ähnlich wie weshalb sich TSG Hoffenheim in 1899 Hoffenheim umbenannte: Profilneurose. Klar, dass kann man ruhig beim Namen nennen. War ja auch nichts Schlimmes.


    Finke (Der Möbelboss) hat 1997 den Verein sowohl als Präsident und auch als Hauptsponsor übernommen, nachdem er dank seine Vorgängers, der später auch im Knast saß (Insolvenzverschleppung bei seinem Betrieb), aber ich werde keinen Namen nennen, vor dem Aus stand.
    Aber diese Geschichten kennen ich auch nur aus dem Hörensagen, da ich erst danach zum SCP gekommen bin. Die Umbenennung folgte übrigens in etwa zur selben Zeit, und war wohl mit einer von Finkes ersten Amtshandlung, weshalb der Verein von Gegnern dieser Fusion auch oft verächtlich als 'SC Finke' bezeichnet wurde.


    Vom Umfang des Sponsorings hatte er hier bis vor wenigen Jahren noch den Löwenanteil, und er die einzige Säule des Clubs, aber es lief nie außerhalb des normalen Rahmens, außer das eine Jahr in der Oberliga und der 3. Liga Saison 2008/2009, als man finanzielle Kraftakte anstrengte, um jeweils direkt wieder in die 3. bzw. 2. Liga hoch zu kommen, gab es immer sogenannte 'große' Vereine, mit besseren Namen, wie Essen, Oberhausen, Münster, Aachen usw, die mehr Geld hatten, selbst einen SC Verl mussten wir jahrelang auf Augenhöhe akzeptieren - ob uns das nun passte oder nicht ...


    Irgendwie entwickelte sich das ganze dann zweigleisig: Finke hatte seinen Anteil erhöht und es kamen aber auch neue Sponsoren hinzu, und so hatte man sich dann weiter entwickelt aber zugeschissen worden mit Geld wurde dieser Verein nie. Man hatte halt fähige Macher im Verein, die immer mal wieder ein glückliches Händchen bei ihren Entscheidungen hatten.


    Das ist das Ganze mal grob zusammen gefasst.


    Nachtrag: Habe gerade Marsbergers Beitrag gesehen, der es - sagen wir mal - hart, aber korrekt beschreibt. Meine Ausführung ist etwas moderater, aber wir meinen das Gleiche ... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Coby90 ()

  • Das Gelaber von wegen Traditionsvereinen kann ich ehrlich gesagt nicht mehr hören. Wann ist man ein Traditionsverein? Warum ist der 1. FC Köln ein Traditionsverein (gegründet nach dem 2. Weltkrieg aus einer Fusion), andere Clubs aber nicht? Viele der sogenannten Traditionsvereine haben halt grundlegende Fehler gemacht. An deren Niedergang (z.B. Essen, Aachen...) sind nicht Vereine wie RB Leipzig oder Hoffenheim Schuld, sondern die Vereine ganz alleine.


    Ich finde auch, dass man Ingolstadt oder Heidenheim nicht in die Liste mit Hoffenheim oder gar Leipzig packen sollte. Natürlich hat Ingolstadt Audi im Rücken, aber hat nicht jeder Verein potente Sponsoren? Auch bei Heidenheim ist mir nicht bekannt, dass die eine wer weiß wie hochgezüchtete Truppe hätten, die spielen doch größtenteils mit ihrer Aufstiegsmannschaft.


    Sicher haben sich Aachen und Essen selber herunter gewirtschaftet, aber wenn RBL jetzt hochgeht (wovon ich nach wie vor ausgehe), ist das wieder ein Platz weniger für einen der 'Etablierten', und durch solche mit Geld zugeschissenen Vereine wird es immer schwerer für andere Etablierte in die erste Liga zu kommen, da die Messlatte immer höher gelegt wird.
    Und ja, so WERDEN die alteingesessenen Vereine nach und nach rausgedrängt ...

  • Ist es so das jeder Traditionsverein aus anderen Vereinen hervorgegangen ist? Die Scheidung von 23/24, die ich ja schon angesprochen habe und die später auch wieder aufgehoben wurde, würde ich nicht dazuzählen.

    Jeder Schalker ist ein Dirnenkind!

  • Ich denke das Thema bezüglich unseres Vereins ist hier fehl am Platz, aber das Verhältnis haben wir ja mal deutlich gemacht. Ob Außenstehende das nun annehmen, oder nicht, ist ja egal.


    Zum eigentlichen Thema: Hab jetzt Zeit gehabt mir mal die Doku anzusehen und bin dann doch etwas erschüttert über die Naivität der Falke-Präsidentin. Natürlich kenn ich sie nicht und weiß nicht ob sie im Amateurfußball irgendwann mal aktiv war, aber wenn sie glaubt dass Landesliga-Spieler Lust haben unentgeltlich in der untersten Klasse zu spielen, hat sie leider keine Ahnung. Auch wenn der "Fußballobmann" vernetzt ist in Hamburg, er wird davon wenn überhaupt nicht viele Spieler überzeugen können. Wie er selbst sagt sind gute Spieler gefragt und werden den Teufel tun in der untersten Klasse ihre Knochen hinzuhalten. Irgendwo am Anfang fiel der Satz "In der Oberliga brauchen wir sicher auch irgendwann Sponsoren". Das ist ja an Naivität nicht zu übertreffen, sobald es irgendwo darum geht seinen Lebensstil etwas an den Sport anzupassen, ist es mit reinem Spaß am Fußball nicht mehr getan! Und das fängt nicht erst in der Oberliga an, sondern spätestens in der Bezirksliga. Würde dem Verein wirklich Erfolg wünschen, aber - nur auf diese Doku gestützt wohlgemerkt - müssen da Leute ans Ruder, die Ahnung von der Sache haben und nicht nur schlaue Reden schwingen.

  • Meiner Meinung nach ist das nur teilweise richtig. Selbstverständlich haben Hopp oder Mateschitz niemanden in Aachen, Essen, Rostock oder Bielefeld gezwungen sich in wirtschaftliche Risiken zu stürzen. Aber machen wir uns nichts vor, welche Wahl haben Vereine denn, wenn sie langfristig damit konkurrieren wollen?

    Viele der Traditionsvereine haben sich schon vergewirtschaftet, bevor Hopp oder Mateschitz überhaupt den Blick auf ihre Vereine geworfen haben. In den meisten Fällen war es einfach Misswirtschaft, wie man sie die letzten Jahre auch beim HSV und Werder sehen konnte, die ihre Ausgaben nicht den niedrigeren Einnahmen angepasst haben. Und wenn dann so ein Verein sich noch ein neues Stadion an die Backe bindet und hier und dort noch investiert, dann ist das einzig und alleine Schuld des Vereins


    Ansonsten ist man einfach auf wahnsinnig viel Glück angewiesen, das wird aber auch Vereine wie Augsburg oder Mainz nicht davor bewahren, früher oder später locker abgehängt zu werden.

    Bei Mainz spielt wenig Glück mit, da steckt mit Heidel ein verdammt cleverer Manager hinter, der immer alle Kosten im Blick hat und weiss, was er ausgeben kann. Dazu kommt dann ein gutes Scouting, welches Talente entdeckt, die später gut verkauft werden können. Man schaue sich deren Budget und Gewinn an, das ist gutes Management

    "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach"

    - Christian Drosten

  • Nachdem ich auf die bisherigen Beiträge eingegangen bin noch eben zu dem Thema das Threads.


    Für mich ist das durchaus denkbar und wurde schon von mir gemacht
    In Bremen war ich nicht in der Ultraszene aber jedes Spiel in der Kurve, oft auswärts dabei. Als ich weggezogen bin war ich noch öfter nach HB und vor allem auswärts mit dabei. Dann gab es aber einige Entscheidungen der Vereinsführung und Probleme mit Karten, woraufhin ich beschlossen hab, dass das nicht mehr mein Verein ist. Daraufhin habe ich mich zurückgezogen und war lange nicht mehr in HB und nur selten auswärts. Zwischenzeitlich habe ich dann den Frieden mit dem Verein wiedergefunden und war zu jedem Derby und ein paar anderen Spielen in HB in der Kurve, auch wenn ich noch nicht mit allem einverstanden war, was Verein und Szene darstellen
    FC Messina war ich in der Szene und war regelmässig unten, da war ich damals Serie D eingestiegen und hab alle Ligen bis in die A mitgemacht. Nach dem Aufstieg in die Serie A hat der Verein einen neuen Presidente bekommen, der viele fragwürdige Entscheidungen getroffen hat. Als wir dann mit Schulden in die Serie B gingen und er nach einiger Zeit entschied, dass er keine Lust mehr auf den Verein hat und kein Geld ausgeben will, hat er für die kommende Saison keine Lizenz beantragt. Darauf folgte bei uns ein Boykott von 1,5 Saisons, bis der Presidente den Verein in den Bankrott getrieben und verkauft hat. Jetzt haben wir einen neuen Presidente, dessen Vorstellung in Messina sehr positiv aufgenommen wurde
    Einige sind zu Camaro Messina (mittlerweile Citta di Messina) abgewandert, aber das war für mich unvorstellbar, das Herz da einfach umzuhängen. Eine Neugründung ala AFC Wimbledon, FCUM, Austria oder Falke wäre da, denke ich, was anderes gewesen als zu einem Verein zu gehen, gegen den man sich irgendwann mal entschieden hat, als man sich für den ersten Verein entschied


    Was die Fans der HSVs angeht, finde ich die Hamburger da durchaus konsequenter, die zum Teil jetzt ihren eigenen Verein gründen, oder eben zur ersten Herren des Vereins (ehemals dritte Mannschaft) gehen. Die Hannoveraner wollen gegen die Geschäftsführung sein und unterstützen diese jetzt doch wieder, in der sie zur römisch zwei gehen

    "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach"

    - Christian Drosten

  • Erstmal sorry für OT hier, aber das regt mich persönlich auf, weil ich diese Vereine verabscheue und ich dem SC Paderborn in dem Fall sicher nichts zu tun hätte.


    Es ist also kein Unterschied, ob ein Mäzen wie Dietmar Hopp 350 Millionen überweist, millionenschwere Spieler, ein wahnsinnig geiles Trainingszentrum, mehrere Stadien und einen hässlichen Elch kauft, oder ob man einmal im Jahr das Geld zusammenkratzen muss um den scheiß Stadionrasen zu erneuern oder Montags beim Training hoffen muss, dass der Platz zufällig bespielbar ist? Aha!
    Da gehen unsere Vorstellungen wohl sehr weit auseinander.


    Von der Sache her ist es in der Tat kein Unterschied. Wie ihr selber sagt wäre der Verein nicht was er ist ohne diesen Mäzen und würde vermutlich deutlich weiter unten kicken als er es jetzt tut.
    Von daher hat euch der Mäzen eine Basis geschaffen die ihr ansonsten nicht gehabt hättet und die vergleichbare Vereine nicht haben. Diese mag kleiner sein als die anderer Mäzenvereine, sie ist aber dennoch vorhanden und in der Sache genau dasselbe.
    LR Ahlen, Wattenscheid, Fortuna Köln, FC St.Pauli, die Liste mit euch vergleichbarer (Ex-)Mäzenvereine ist lang. Mäzene werden nur angefeindet, wenn sie extrem viel Geld haben und geben und sich die "Großen" des Geschäfts bedroht fühlen.


    Das bei euch natürlich dennoch härter und besser gearbeitet werden musste als bei Hoffenheim oder RB, das ist klar und spricht euch keiner ab.

    Your fans could build a thousand bridges, but if one eats horseshit, you’re not know as bridge builders. You're shit eaters.

  • Der Unterschied liegt allein schon darin, dass der Verein viele Jahrzehnte in der Ober- und Regionalliga gespielt hat und nicht aus der Kreisliga hochgezüchtet wurde. Wie kann man das nicht sehen?

  • Der Unterschied liegt allein schon darin, dass der Verein viele Jahrzehnte in der Ober- und Regionalliga gespielt hat und nicht aus der Kreisliga hochgezüchtet wurde. Wie kann man das nicht sehen?


    Das mit der Kreisliga trifft aber nur auf Hoffenheim zu. Und mit denen will euch hier nun wirklich niemand vergleichen.


    Aber Ingolstadt, Heidenheim, Wattenscheid, Fortuna Köln und wie sie alle heißen hatten durchaus auch eine Vergangenheit in "oberen" Ligen bevor Steilmann und Co kamen und dort das große Geld reingesteckt haben.
    Selbst Ingolstadt hat, bevor Audi eingestiegen ist, mit einem der direkten Vorgängervereine schon in der 2.Bundesliga gespielt.
    Der SB Heidenheim spielte auch Ewigkeiten in der 3. und 4. Liga ehe es zur Ausgliederung und somit die Gründung vom FC Heidenheim kam.
    Und auch Wattenscheid und Fortuna Köln waren nicht unbekannt bevor Steilmann und Löhring kamen.


    Insofern könnte man den SC Paderborn durchaus, wenn man die Vergangenheit betrachtet, mit diesen Vereinen vergleichen. :schulterzucken:

  • Marsberger,
    darum geht es doch gar nicht. Sather hats auf den Punkt beschrieben. Es geht um den Kern. Der ist gleich. Die Auswirkung ist aber anders!

    Reinfliegen in jedes Duell und hoffen, dass danach der andere liegt und nicht du.


    Matthias Lehmann

  • Nach der Logik müsste man den HSV neuerdings auch dazuzählen, weil Klausi sein Sparschwein geplündert hat. Was für ein Quatsch.

  • Der Unterschied liegt allein schon darin, dass der Verein viele Jahrzehnte in der Ober- und Regionalliga gespielt hat und nicht aus der Kreisliga hochgezüchtet wurde.


    Wurden Ingolstadt und Heidenheim, mit denen du deinen Verein nicht verglichen haben wolltest, auch nicht. Von den Extremen Hoffenheim und Red Bull hat niemand geredet.

  • Ich verstehe schon worum es euch im "Kern" geht. Was Ingolstadt angeht gebe ich euch auch vollkommen recht, die haben Kräfte gebündelt wie wir auch - zunächst. Durch den Einstieg von Audi sehe ich die Verhätnismäßigkeit aber überhaupt nicht. Mit Heidenheim kenne ich mich nicht aus, kann ich mir überhaupt kein Urteil erlauben. Für mich ging es ursprünglich hauptsächlich um den Vergleich zu RB, Hoffenheim und dem "neuen" FC Ingolstadt seit Audi.
    Alles andere will ich überhaupt nicht wegdiskutieren. Aber mit viel Geld hochgezüchtet wurde hier nichts.

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