Äpfel und Birnen. Ihr vergleicht persönliche Abneigungen von Personen und von mir aus ganzen Parteien mit kompletten Rechtssystemen.
"Sünde" ist nicht gleich "Sünde". Das islamische Recht ist in vielen islamischen Staaten Grundlage und teilweise einzige Rechtsquelle und die Rigorosität nimmt eher zu als ab. Gern wird die CSU oder die Kathos herangezogen werden als Beleg, dass "wir ja auch nicht besser wären". Ich persönlich werte nicht Rechtssysteme wie die Scharia. Aber ich will nicht darin leben und ich sehe die aktuellen Proteste im Iran. Dort steht - neben Homosexualität und diverser anderen Vergehen - übrigens auch auf oppositionellen Aufruhr die Todesstrafe. Und wird auch ohne Umschweife angewandt.
Schlage vor, wir machen das mal genauso. Wenn am 1. Mai wieder die Steine fliegen, niederknüppeln und die Rädelsführer öffentlich aufhängen. Irgendwelche Femen-Ableger oder EMMA-Redakteurinnen auf zentralen Orten steinigen. "Feindlich-negativen" Kräften jegliche Stimme nehmen und aus den Metropolen in die Provinz befördern und mal im Arbeitslager eine saftige Lektion erteilen. Dann lernen hiesige Berufsoppositionellen mal, was Freiheitskampf kosten kann - und dann können wir auch gern einstimmen zu sagen: "wir sind ja auch nicht besser".
Und "Transfeindlichkeit"? Aktuell erleben wir im Westen eher eine hysterische Cancel-Kultur selbst gegen ehemalige Mitstreiter und Linksliberale. Ein falsches Zitat, eine Äusserung und ein Mob an Universitäten und von "Medienschaffenden" denunziert einzelne Personen und will deren gesellschaftliche wie ökonomische Existenzen vernichten. Bravo, so sehen "Unterdrückte" aus.
Und parallel sitzen die Herrschenden in Katar in ihren Palästen und sagen sich: das passiert eben, wenn man solche Menschen gewähren lässt. Warum sollten die irgendwas reformieren?