UEFA verbietet "Regenbogen-Stadion" in München

  • Sorry aber was ist an Menschenrechten politisch?

    An Hand des Zeitpunktes und des Gegners war klar,das die Aktion eine eindeutige politische Botschaft ist.

    Wenn es wirklich nur um Menschenrechte gehen würde, hätte man das Stadion auch gegen Frankreich oder Portugal in diesen Farben beleuchten können.


    Portugal und Frankreich haben weniger Probleme mit der Einhaltung grundlegender Menschenrechte.

  • Das, was die UEFA da fabriziert hat, kommt dem Streisand-Effekt schon ganz schön nahe. :D


    Vielleicht ja auch beabsichtigt. Aus nachvollziehbaren und von Caledonia dargelegten Gründen, konnten sie es gar nicht erlauben. Weil sonst eben Tür und Tor für weitere, politische Aktionen geöffnet worden wären und wenn die Puskas Arena im Achtelfinale dann schwarz-weiß-rot geleuchtet hätte, hätten wir aber schon etwas blöd geschaut. ;)

    Zwischen dem Regenbogen und schwarz-weiß-rot ist aber schon nochmal ein klarer Unterschied zu erkennen. Ersteres mag zwar in diesem speziellen Fall ein klares politisches Statement darstellen, steht aber letztlich für genau die Werte, für die auch die Uefa selbst steht (oder zumindest häufig damit wirbt).


    Die UEFA hat aber als Aufgabe nun mal die Organisation von Fußballspielen und nicht die Bewertung von gesellschaftlichen Problemen. Daher konnte nur eine Ablehnung in Frage kommen. Verkackt hat das in meinen Augen eher der DFB, der in typisch deutschem Verhalten zuvor erstmal höflich gefragt hat, statt das Ding einfach bunt anzuleuchten und sich anschließend zurückzulehnen und die Show zu genießen. Frei nach Lenin "wenn der Deutsche den Bahnhof stürmen soll, kauft er sich erstmal eine Bahnsteigkarte"

    Nanakorobiyaoki

  • Was war das schön, als es mal nur um Fußball ging….

    "But the thing about political correctness is that it starts as a good idea and then gets taken ad absurdum. And one of the reasons it gets taken ad absurdum is that a lot of the politically correct people have no sense of humor." (John Cleese)

  • Was war das schön, als es mal nur um Fußball ging….

    "Geht's einfach raus und spielts Fußball!"

    Gendern ist, wenn der Sachse mit dem Boot umkippt

  • Für mich ist die Aktion mehr als zwiespältig. Grundsätzlich kann man zu Gedenktagen oder ähnlichem sowas machen. Macht der DFB sowas z.B. bei der WM 2022 in Katar, unterstütze ich das auf jeden Fall.


    Ich befürchte aber eher, dass man sich das kleine Ungarn als Bauernopfer auswählt und die Muskeln spielen lässt. Und ich denke auch, dass die "open borders" Fraktion Orban grollt, dass er die Grenzen dichtgemacht hat. Den will man nun anprangern.

    Und schaut euch dann mal die Werbung im Stadion an: da wirbt dann ausgerechnet Quatar Airways. Bevor die Stadtväter und -mütter jetzt Krokodilstränen vergießen, hätten sie im Vorfeld mal geschaut, welche Firmen aus welchen Ländern in ihrer Stadt wirbt.


    Karte: Kriminalisierung von Homosexualität

    Strafe in Katar: bei männlicher Homosexualität droht die Todesstrafe

  • Finde ich nicht, da die Länder wie im Nahen Osten ja nicht nur bei Homosexualität, sondern in vielen Fragen ein deutlich restriktiveres Recht durchführen - und auf verschiedenen Wegen ja auch Einfluß auf Europa nehmen. Wir reden hier nicht von weit entfernten, exotischen Kulturen mit für uns fremden Bräuchen. Länder wie Katar, die Emiraten, Saudi-Arabien oder der Iran sind durch Vereine, Lobbyisten und nicht zuletzt finanzkräftige Eliten längst in Europa etabliert. Ob als Clubchefs oder als Sponsoren sind sie auch mitten im Turnier. :schulterzucken:


    Apropos Sponsoren: nur einer kommt aus Europa - elf von zwölf hingegen nicht, allein China stellt die Hälfte.

  • Was für ein vergreister Haufen diese UEFA doch ist. Meine Güte, das ist doch kein politisches Statement. Es geht um Menschenrechte!

  • Viktor Orban sagt seine München-Reise wegen der Regenbogen-Diskussion ab!


    Ich bleibe dabei: Ich finde es sehr gut, dass diese Diskussion aufgekommen ist und dass es den direkten Protest in Richtung Ungarn gibt. Ungarn liegt mitten in Europa, ein Katzensprung von Deutschland. Und wenn es dort eine neues Gesetz gibt,

    dass "anderslebende" Menschen klar ausgrenzt, dann erwarte ich von den anderen europäischen Ländern eine Reaktion. Und die EM, das Spiel gegen Ungarn, das bietet sich geradezu an.


    Dass München das Stadion jetzt nicht in den Farben leuchten lässt, leuchtet ein. Aber die ganzen anderen Aktionen finde ich gut. Und ich finde es auch ausgesprochen gut, dass der Anstoß aus Deutschland kommt und die Meinungen parteiübergreifend gleich sind.

    SCV und der FC

  • Mann könnte auch mal Eier zeigen und sagen FICK DICH UEFA :D


    Naja, als Veranstalter der nächsten EM und mit der Gefahr, dass die UEFA den DFB sanktionieren könnte indem sie die deutschen Clubs oder Nationalmannschaft vorrübergehend von UEFA Wettbewerben ausschliesst...


    Das wurde im Statement von Reiter so beantwortet:

    Das Stadion trotz der UEFA-Entscheidung bunt zu beleuchten, ist laut Reiter keine Option: „Das würde mir als altem Revoluzzer zwar gefallen, aber die Arena hat einen Mietvertrag mit der UEFA. Und man will sich nicht rechtswidrig verhalten.“


    Regelt der Mietvertrag denn, wie die Arena beleuchtet wird?

    Wenn ja, dann hätten sie sich den Vorschlag gleich knicken können. Wenn nicht, dann wird man auch keinen Vertrag brechen.

    "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach"

    - Christian Drosten

  • .... und mit der Gefahr, dass die UEFA den DFB sanktionieren könnte indem sie die deutschen Clubs oder Nationalmannschaft vorrübergehend von UEFA Wettbewerben ausschliesst...

    Sorry, aber da kann ich nur lachen.

    I can't breathe.

  • Und ich finde es auch ausgesprochen gut, dass der Anstoß aus Deutschland kommt und die Meinungen parteiübergreifend gleich sind.

    na mit Außnahme der AFD

    Gendern ist, wenn der Sachse mit dem Boot umkippt

  • Der Sport muss grundsätzlich politisch neutral sein. Bei dieser EM gab es leider schon genug politische Statements.



    Der Vorsitzende der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft, Gerhard Papke, kritisiert eine Diffamierung Ungarns - und sieht eine hohe Messlatte für die WM in Katarhttps://www.tagesspiegel.de/politik/beleuchtungs-affaere-mit-ungarn-kann-nicht-sein-dass-jetzt-alle-vor-der-regenbogenflagge-salutieren-muessen/27311910.html

    Wer königsblau im Herzen trägt, sieht niemals schwarz!

  • Der Sport muss grundsätzlich politisch neutral sein. Bei dieser EM gab es leider schon genug politische Statements.



    Der Vorsitzende der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft, Gerhard Papke, kritisiert eine Diffamierung Ungarns - und sieht eine hohe Messlatte für die WM in Katarhttps://www.tagesspiegel.de/politik/beleuchtungs-affaere-mit-ungarn-kann-nicht-sein-dass-jetzt-alle-vor-der-regenbogenflagge-salutieren-muessen/27311910.html

    Stimmt, die Messlatte für Katar liegt immens hoch.


    Aber Sport muss meiner Meinung nach nicht politisch neutral sein - warum? Es geht auch nicht um die Diffamierung der Ungarn, sondern um Kritik am Gesetz der ungarischen Regierung.

    SCV und der FC

  • Genau. Das Gesetz ist eine Diffamierung, aber nicht der Ungarn, sondern der Menschen, die halt eine andere Lebensweise bevorzugen

  • Aber Sport muss meiner Meinung nach nicht politisch neutral sein - warum?


    Weil der Sport verbinden soll/will und keine Gräben aufreissen soll/will. Deswegen ist Politik bei solchen Verbänden und Wettbewerben aussen vor zu lassen.

    Allgemeine Ablehnung von Xenophobie und das Einstehen für Toleranz hingegen ist nicht politisch

    "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach"

    - Christian Drosten

  • Was ist an der Aussage denn konkret falsch?


    Es geht im aktuellen Fall um die beleuchtete Arena und ich kann absolut nicht erkennen, dass Reiter da irgendwas falsches gesagt haben soll oder sich ins richtige Licht rücken wollte. München ist auch Gastgeber der EM 2024, am einfachsten wäre es gewesen, gar nix zu planen.


    Söder bläst ja ins selbe Horn. Ich finde es schon sehr okay, dass man hier Kritik übt.

    Das hatte ich aber schon gesagt. Das war die Aussage von Reiter:


    "Ich finde es beschämend, dass die UEFA uns verbietet, ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz, Respekt und Solidarität zu setzen", sagte Reiter und ergänzte: "Ich bin auch enttäuscht vom DFB, der trotz der überragenden Zustimmung aus der ganzen Republik sich nicht der in Lage sehen wollte, das Ergebnis zu beeinflussen."


    Und die war nun mal schlicht nicht wahr. Um ausschließlich die aufgezählten Punkte ging es bei der Armbinde und deshalb konnte die UEFA die auch genehmigen. Was das Stadion angeht, hat der DFB dann jedoch den taktischen Fehler gemacht (ich fand die klaren Worte jedoch dennoch gut), Orban/Ungarn mit ins Spiel zu bringen und das es sich um ein deutliches Zeichen gegen Ungarns Gesetz handeln solle. Und in dem Moment wurde es zu einer politischen Aktion, so dass die UEFA ablehnen musste. Das ist auch richtig so, weil die Folgen einfach chaotisch wären. Und das will auch niemand. Das hat Reiter weggelassen und das fand ich nicht in Ordnung.


    Ich mag Reiter. Ich mag auch Söder. Und ich bin inhaltlich auch völlig bei ihnen. Nur hatte die UEFA dennoch einfach keine andere Wahl. Und das wird auch deutlich, wenn man es so darstellt, wie es war. Nur das hat Reiter leider nicht. Wäre fairer gewesen, denn Reiter selbst kennt diese Situation nur zu gut, aber dazu gleich.


    Ich kann halt den Verweis zur Kirche z.B. nicht nachvollziehen - was hat das jetzt mit der Regenbogen-Arena zu tun? Oder BMW? Was haben die jetzt damit zu tun? Weil die in München sitzen?

    Kater und Magic hatten es eigentlich schon gesagt, aber ich will da gerne noch konkrete Beispiele zu dem von mir genannten geben.


    Die Sportschau sprach im Kommentar von Heuchelei in Bezug auf die UEFA. Ja, kann man so sagen. Ich finde es zwar richtig, wenn man die Politik nicht zulässt, aber bei der UEFA passt ja dennoch vieles einfach überhaupt nicht zusammen. Mir gefiel das, was Reiter anschließend über die UEFA sagte, auch sehr gut.


    Aber sind die, die jetzt mit dem Zeigefinger in Richtung Ungarn oder die UEFA zeigen, so viel besser?


    Reiter hatte letztes Jahr eine ähnliche Situation erlebt. Da ging es darum, dass Rathaus zum Aktionstag für sichere Abtreibungen bunt leuchten zu lassen. Im katholischen Bayern. Reiter selbst war tough, aber am Ende leuchtete es natürlich nicht. Und so, wie der DFB die Entscheidung der UEFA akzeptierte, tat es auch Reiter in seinem Fall. Von daher fand ich sein Statement eben nicht ganz fair.


    Ich kann ja mit diesen Begriffen wie Whataboutism und dem ganzen nichts anfangen. Schon gar nicht, wenn es nur darum geht das Thema größer zu betrachten und wahrlich nicht abzulenken. Aber nun komme ich um einen solchen Begriff dann auch nicht umher. Klingt genau so fürchterlich. Pinkwashing. Und wenn ich mir das so durchlese, dann ist das zum Teil (nicht nur!!) jetzt das, was wir erleben.


    BMW war da nur ein Beispiel. Schön mit dem Regenbogen werben, aber bitte nur da, wo es keinen Ärger gibt. Schon ganz interessant.


    Und es ist doch immer die gleiche Leier. Wir alle tun uns leicht damit andere zu kritisieren. Aber wenn wir selbst dafür Opfer bringen sollen, sieht es schon wieder anders aus.


    Viktor Orban sagt seine München-Reise wegen der Regenbogen-Diskussion ab!


    Ich bleibe dabei: Ich finde es sehr gut, dass diese Diskussion aufgekommen ist und dass es den direkten Protest in Richtung Ungarn gibt. Ungarn liegt mitten in Europa, ein Katzensprung von Deutschland. Und wenn es dort eine neues Gesetz gibt,

    dass "anderslebende" Menschen klar ausgrenzt, dann erwarte ich von den anderen europäischen Ländern eine Reaktion. Und die EM, das Spiel gegen Ungarn, das bietet sich geradezu an.


    Dass München das Stadion jetzt nicht in den Farben leuchten lässt, leuchtet ein. Aber die ganzen anderen Aktionen finde ich gut. Und ich finde es auch ausgesprochen gut, dass der Anstoß aus Deutschland kommt und die Meinungen parteiübergreifend gleich sind.

    Bin ich in allem völlig bei Dir! Aber es gibt eben auch genug bei uns in Deutschland zu tun und ich würde mich besser fühlen, wüsste ich, dass es jetzt nicht nur eine Imagekampagne für den heutigen Tag ist, sondern auch morgen dann vor der eigenen Haustür weitergearbeitet wird. Aber da fehlt mir leider der Glaube. Denn wie an den Beispielen zu erkennen, ist es halt stets deutlich leichter darüber zu urteilen, so lange man nicht bei sich selbst Konsequenzen ziehen muss.


    Im Grunde war die Ablehnung der UEFA das beste, was passieren konnte. Auf Facebook, Instagram oder Twitter, überall wird diskutiert und wurden die Profil- bzw. Titelbilder geändert. Aber auch hier gilt, wie für die Politiker, Firmen etc., es wäre schön, wenn man das Thema morgen nicht gleich wieder vergessen hätte.

    :rfc: Simply a Bear :rfc:

  • Wenn heute Abend über der AA die Sonne scheint, dann kann man vom Flughafen Franz Josef Strauß einen Wagen der Flughafenfeuerwehr davor parken der ordentlich Wasser in die Luft spritz. Dann entsteht der Regenbogen ganz von alleine!

    Gendern ist, wenn der Sachse mit dem Boot umkippt

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