kuzzes Stiftung Stadiontest

Zitat von Ricardo

Bist du bei Stadionwelt aktiv und kannst da auch Inhalte einrichten?

Nein. Ich nutze nur die Fotoserien von den Stadien dort für meine Berichte hier!

CfR Pforzheim (Verbandsliga Nordbaden) "Stadion Holzhof"

Fotos vom Stadion: klick und klick

Architektur/Stadion/Sportanlage:
Normalerweise trägt der CfR Pforzheim (Fusionsverein der beiden Pforzheimer Traditionsvereine 1.FC und VfR) im Stadion im Brötzinger Tal aus. Dort wird aber derzeit umgebaut und saniert, also spielt der CfR derzeit im alten Stadion vom VfR, dem Stadion Holzhof.
Das Stadion gibt es seit 1911 und ist damit eines der ältesten Stadien in Deutschland. Offiziell dürfen heute noch 7.275 Zuschauer rein, früher waren es mal 12.000.
Es handelt sich hier um ein reines Fußballstadion ohne störende Umlaufbahn. Die Ränge sind dicht ans Spielfeld gebaut. Auf der großen Betontribüne (erbaut 1966) mit Holzbänken können knapp 800 Menschen sitzen, ansonsten kann mal auf den restlichen drei Seiten auf den jeweils 6-7 breiten Stufen stehen. Wellenbrecher oder Zäune gibt es hier nicht.
Hinter dem, von der Tribüne aus betrachtet, linken Tor befindet sich das Vereinsheim, die Verpflegungsstände und ein provisorisch erbautes "VIP-Zelt".
Dort, auf der Mauer des Vereinsheim, sieht man auch noch das alte Wappen des VfR Pforzheim.
Vom diesem linken Bereich (Zelt und neu befestigte Stehränge) mal abgesehen ist das Stadion noch in seinem Urzustand aus dem letzten Jahrtausend. Der Putz bröckelt von den Betonwänden der Tribüne, die sanitären Anlagen sollte man ohne Gummistiefel besser nicht betreten und viele der zahlreichen Treppen brechen bei der kleinsten Belastung ab oder wurden bereits vom Unkraut überwuchert.
So ist beispielsweise auch der Bereich hinter dem rechten Tor gesperrt. Dort zu stehen könnte wohl gefährlich werden...

Parkplätze/Anfahrt:
Das Stadion liegt im Pforzheimer Süden direkt am "Kanzlerwald". Am besten erreicht man es über die A8 (Abfahrt PF-Ost) und die B10 (Richtung Zentrum fahren). Kostenlose Parkplätze gibt es ausreichend im angrenzenden Parkhaus oder man stellt sich auf einen der Parkplätze der umliegenden Firmen/Geschäfte.
Eine Anreise mit Bus und Bahn ist ab dem Bahnhof Pforzheim sicher auch möglich. Immerhin befindet sich das Stadion mitten im Gewerbegebiet. Informationen dazu habe ich aber leider nicht gefunden. Die CfR-Vereinshomepage bietet dazu leider keinen Service.

Verpflegung:
Die übliche Auswahl an Getränken (2 Euro) und Speisen (2,50 Euro). Leider muss man selbst bei geringen Zuschauerzahlen viel Geduld mitbringen. Es gibt im Stadion nur einen Stand, und der ist besonders in der Halbzeitpause komplett überfüllt.
Ganz nett: Überdachte Tische und Bänke stehen bereit um sich während der Mahlzeit gemütlich das Spiel anschauen zu können.

Eintrittspreise:
8 Euro für die Tribüne und 5 Euro für einen Stehplatz. Für die 6.Liga ein ordentlicher Kurs, aber noch im Rahmen. Dafür bekommt man immerhin ein tolles Stadion geboten und gratis ein Stadionheft dazu.
Infos zu den Eintrittspreisen fehlen leider auch auf der Homepage.

Stimmung/Kulisse:
Das Spiel haben rund 300 Zuschauer verfolgt. Dank der Tretertruppe aus Durlach und eines katastrophalen Schiedsrichters wurde es auch einige male richtig laut.
Emtpörte Aufschreie, Pfiffe und wüste Beleidigungen sorgten neben einer nervigen Tröte und einem Trommler für ordentliche Fußballatmosphäre.......wenn man bedenkt in welcher Liga man sich grade befindet!

Besuchtes Spiel:
CfR Pforzheim - SpVgg Durlach-Aue 3:0 (1:0), Verbandsliga Nordbaden, Saison 2014/15

Fazit:
Das Stadion wird es vermutlich nicht mehr lange geben. Wenn das Stadion im Brötzinger Tal renoviert wurde, wird der CfR seine Heimspiele wieder dort austragen. Und die Stadionperle "Holzhof" wird dann wohl früher oder später dem Erdboden gleichgemacht werden. Also: Unbedingt mal hin!

Gesamt: 30 / 50

SC Wiedenbrück (Regionalliga West) "Jahnstadion"

Fotos vom Stadion: folgen

Architektur/Stadion/Sportanlage:
Das Wiedenbrücker Jahnstadion wurde in den letzten Jahren zu einem gemütlichen, kleinen Stadion ausgebaut, welches den Ansprüchen des Vereins voll und ganz genügt.
Das reine Fußballstadion bietet aktuell ca. 750 überdachte Sitzplätze und rund 1.800 nicht überdachte Stehplätze. Seit 2006 verfügt das Jahnstadion über eine Flutlichtanlage.
Direkt im Eingangsbereich befindet sich das "Stadion-Bistro". Hier kann man bei gutem Wetter an einem der zahlreichen Tische draußen stehen und sitzen oder sich bei Regen in die kneipenähnlichen Räumlichkeiten verdrücken.
Auf der Sitzplatztribüne, welche sich über die komplette Gerade erstreckt, gibt es drei Bankreihen und im oberen Bereich zusätzlich noch eine Reihe mit Tischen, an welche man sich prima hinstellen kann um das Spiel stehend unter dem Dach zu verfolgen! Eine nette Idee, das habe ich so bisher auch noch nicht gesehen!

Parkplätze/Anfahrt:
Über die A2 (Abfahrt Rheda-Wiedenbrück) gelangt man schnell und unkompliziert zum Stadion.
Insgesamt stehen, laut Vereinshomepage, 650 kostenlose Parkplätze direkt am Stadion zur Verfügung. Top! Parkplatzsorgen hat man hier im Normalfall also garantiert nicht.
Ab dem Bahnhof Rheda-Wiedenbrück kann man mit einem Linienbus in 30 Minuten direkt bis zum Stadion fahren.

Verpflegung:
Die Preise sind für die 4.Liga ziemlich heftig. 2,50 Euro für 0,3 Liter Bier muss man hinlegen. Ebenfalls 2,50 Euro kostet eine Bratwurst.
Das habe ich schon in höheren Ligen günstiger bekommen.
Die Auswahl ist okay. Man bekommt die üblichen Speisen und Getränke. Zudem könnte man sich für 1,50 Euro im "Stadion-Bistro" auch einen Obstler gönnen!
Geschmacklich wussten Bratwurst, Currywurst und Pommes aber laut Zeugenberichten zu überzeugen.
Drei Verkaufsstände auf dem Gelände sind auch gut. Lange Wartezeiten gab es nicht.

Eintrittspreise:
Für Jugendliche bis 14 Jahre ist der Eintritt frei. Top! Das hat man selten!
Ansonsten legt man für einen Stehplatz 5 Euro auf den Tisch, für eine Sitzplatzkarte 12 Euro.
Das ist ebenfalls ein sehr fairer Kurs.
Infos dazu gibt es auch auf der Homepage!

Stimmung/Kulisse:
Rund 700 Zuschauer, darunter eine handvoll Gästefans, waren beim heutigen Spiel.
Eine kleine Truppe von "Ultras" hat versucht etwas Stimmung ins Stadion zu zaubern. Leider beschränkte sich diese "Stimmung" auf dauerhaftes Pöbeln und Beleidigen des Gegners. Einen gewissen unfreiwillig komischen Unterhaltungswert hatte die Truppe trotzdem, das muss man denen ja lassen.
Die Jungs sollten mal über eine Fanfreundschaft mit den Spinnern vom FC Kray nachdenken. Würde passen...
Von der Tribüne gab es hier und da mal etwas rhythmisches Klatschen bei Standardsituationen. Immerhin. Ansonsten war es doch ein eher ruhiger Nachmittag im Jahnstadion.

Besuchtes Spiel:
SC Wiedenbrück - FC Schalke 04 II 0:2 (0:1), Regionalliga West, Saison 2014/15

Fazit:
Das Jahnstadion ist nun sicher keine Perle unter den deutschen Fußballstadien, aber auf jeden Fall ein netter Ground, den man auf jeden Fall mal besuchen sollte!

Gesamt: 30 / 50

Die Sportanlage Rheinstraße vom SV Hönnepel-Niedermörmter steht in meinem "Ranking" noch vor der Veltins-Arena.......damit dürfte doch wohl klar sein wie objektiv ich die Sache hier beurteile.

Zitat von Kampfkater

Zitat von Kuzze

Die Sportanlage Rheinstraße vom SV Hönnepel-Niedermörmter steht in meinem "Ranking" noch vor der Veltins-Arena

Die Arena is ja auch kacke!

Richtig! Und wenn ein Stadion kacke ist, dann wird es hier auch entsprechend bewertet. Umgekehrt natürlich auch so. Die Rote Erde von den Zecken beispielsweise wäre hier sicherlich unter den Top 10. Insofern ist der Kommentar von Pucki absoluter Quatsch!

BSG Wismut Gera (Thüringenliga) "Stadion am Steg"

Fotos vom Stadion: klick

Architektur/Stadion/Sportanlage:
Das Stadion am Steg ist die traditionelle Heimat der BSG Wismut. Bereits in den 50iger Jahren hat der Verein hier seine Heimspiele ausgetragen.
Es fasst offiziell 7.500 Zuschauer, wovon 450 auf der unüberdachten Tribüne sitzen können.
Blickfang des Stadions ist das gigantische, alte Gebäude auf der Nordseite. Hier sind Umkleidekabinen und Vereinsheim untergebracht. Auf dem "Vorplatz" stehen Tische und Stühle. Von hier hat man einen tollen Blick auf das Spielfeld.
Am Balkon dieses Gebäudes befindet sich die "Anzeigetafel"...also eine Tafel, auf der der Spielstand noch manuell angezeigt wird.
Umrandet wird dieses Arenal von einer dichten, grünen Hecke.
Das Stadion selbst hat seine guten Zeiten schon lange hinter sich. Aber gerade das macht diesen Ground interessant.
Die Gegengrade ist inzwischen komplett von Gras überwachsen. Einzelne Wellenbrecher deuten darauf hin, dass es hier früher mal "normale" Stehplätze gegeben haben muss. Trotzdem ist der Bereich für Zuschauer frei. So kann man sich bei gutem Wetter lässig auf den Graswall legen, ein lecker Bier genießen und das Treiben auf dem Spielfeld beobachten.
Die gegenüberliegende Seite bietet eben jene 450 unüberdachten Sitzplätze. Holzbänke und stark angestaubte Sitzschalen wechseln sich hier munter ab.
Die Kurven bestehen ebenfalls aus aus einem Rasenwall.
Die schmale Umlaufbahn (schwarze Asche) ist inzwischen vom Umkraut auch gut überwachsen.

Parkplätze/Anfahrt:
Das Stadion erreicht man über die A4 und die B92 bzw B2. Direkt dort, wo diese beiden Bundesstraßen aufeinander treffen, befindet sich das Stadion am Steg.
Ohne Navi könnte es etwas kompliziert werden den richtigen Weg zu finden. Nachdem man die Bundesstraße verlassen hat, muss man aufpassen die richtige Zufahrt zu finden.
Über eine enge, kleine, einspurige Straße kommt man zu den Parkplätzen die in großer Anzahl vorhanden sind.

Verpflegung:
Die Auswahl ist nicht besonders groß, aber ausreichend. Neben der typischen Bratwurst ("Roster") gibt es immerhin Fischbrötchen zu kaufen. Das erwartet man so nicht unbedingt im tiefsten Thüringen.
Das Bier ist schmackhaft, aber mit 2,50 Euro auch recht teuer. Dazu kommt noch 1 Euro Becherpfand. Auf diesen Euro habe ich dann nach dem Spiel verzichtet. Der schicke Becher mit Vereinswappen drauf steht jetzt in meinem Küchenschrank neben seinen Kollegen aus u.a. Oberhausen und Nöttingen.

Eintrittspreise:
Man bezahlt 4,50 Euro (ermäßigt 3,50 Euro) und hat dann freie Platzwahl. Auf der Homepage findet man alle nötigen Infos zu Preisen, Dauerkarten usw.
Für einen Verein in der 6.Liga sehr stark!
Ein kleines Programmheft kostet 1 Euro exrtra.

Stimmung/Kulisse:
319 Zuschauer waren bei dem von mir besuchten Spiel. Darunter 5-6 Gästefans die beim Tor etwas jubelten und ansonsten nur durch diverse Zwischenrufe zu erkennen waren.
Die BSG wurde von rund 30 Ultras angefeuert. Das hat man auch nicht oft in der 6.Liga.
Die Art des Supports (viel Dauergesang mit noch mehr lalala....) trifft zwar nicht so meinen Geschmack, aber großen Respekt habe ich trotzdem vor diesen Jungs die seit vielen Jahren mit ihrem Verein über die Dörfer zu jedem Spiel fahren.
Auch das restliche Publikum war mit viel Enthusiasmus dabei. So wurde der Schiri gekonnt ausreichend lange bepöbelt und beleidigt, bis er zwei sehr fragwürdige Elfmeter für die BSG gepfiffen hat....

Besuchtes Spiel: Thüringenliga, BSG Wismut Gera - SpVgg Geratal 3:1 (0:1), Saison 2014/15

Fazit:
Das Stadion am Steg ist ein lohnenswertes Ziel. Wenn man sich eh mal in der Ecke dort rumtreibt, sollte man auf jeden Fall mal hin!
Stimmungsreiche 90 Minuten und ein sehr spezieller Ground sind garantiert!

Gesamt: 32 / 50

FC Carl Zeiss Jena (Regionalliga Nordost) "Ernst-Abbe-Sportfeld"

Fotos vom Stadion: klick

Architektur/Stadion/Sportanlage:
Das Ernst-Abbe-Sportfeld ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Sportfeld. Es befindet sich direkt an der Saale mitten im Paradies, einer riesigen Grünanlage im Herzen von Jena.
Neben einem Faustball und einem Hockeyplatz reihen sich hier zahlreiche Fußballplätze aneinander. Genutzt werden diese u.a. von allen Jugendmannschaften des FCC sowie vom Oberligisten SV Schott Jena und vom Damen-Bundesligisten USV Jena.
Zentrum des Sportfelds ist natürlich das Stadion. Etwa 12.500 Menschen passen hier rein, etwa 4.000 können auf der 1997 erbauten Tribüne sitzen. Im Innenbereich dieser Tribüne befinden sich u.a. der Fanshop und die Geschäftsstelle.
Ausgestattet ist diese Tribüne mit blauen, gelben und weißen Sitzschalen.
Nur blaue Sitzschalen gibt es auf der Gegengrade. Dort kann man unüberdacht ebenfalls sitzen.
Die Stehplatzkurven verlaufen ziemlich flach. Im Norden ist ein Teil gesperrt, weil Kaninchen den Wall untergraden haben. Im Süden ist die Kurve aufgeteilt in Heimbereich und Gästebereich.
Gesichert wird dieser von vier hohen Zäunen und Pufferblöcken und zur Haupttribüne hin mit einem grossen Fangnetz.
Ebenfalls in der Südkurve befindet sich die "Videowand" vom WM-Fanfest 2006 aus Nürnberg.
Da das Stadion auch von Leichtathleten genutzt wird, gibt es im Stadion auch entsprechende Anlagen und eine Umlaufbahn.
Dadurch und durch die ohnehin sehr flachen Kurven ist man weit vom Spielfeld entfernt. Die Akustik wird dadurch leider auch nicht besondes gut.

Parkplätze/Anfahrt:
Von der A4 (Jena-Lobeda) aus muss man noch ein paar Kilometer durch die Stadt Richtung Jena-Zentrum fahren. Vorsicht Blitzer! Auch wenn es nervig ist, aber auf den Straßen von Jena sollte man nie schneller als 49,8 km/h fahren....ansonsten bekommt man nette Fotos zugeschickt!
Am Stadion gibt es bei normalen Zuschauerandrang ausreichend Parkplätze von denen man nach dem Spiel überraschend gut und schnell wieder runterfahren kann.
Vom Bahnhof Jena-Paradies aus läuft man etwa 15 Minuten durch den Park zum Stadion. Oder aber man nutzt die Straßenbahn und ist in wenigen Minuten dort.

Verpflegung:
Sensationell! Zahlreiche Buden pflastern den Weg vom Parkplatz zum Block. Und auch dort gibt es dann selbstverständlich weitere Verpflegungsstände. Die Auswahl ist riesig. Vom Leberkäse bis zur Bulette ist alles dabei. Und verdursten muss hier auch niemand. Es gibt sogar Früchtetee und heiße Zitrone! Ich weiß zwar nicht wer im Stadion Lust auf solche Getränke hat....aber scheinbar ist die Nachfrage ja da!
Die Preise bewegen sich irgendwo zwischen normal und günstig!

Eintrittspreise:
Satte 9 Euro für einen Stehplatz und 24 Euro für einen Sitzplatz muss man hinlegen um sich ein Spiel anschauen zu dürfen. In der 4.Liga ein sehr gewagter Kurs...
Es gibt natürlich auch Ermäßigungen...aber heftig sind diese Preise trotzdem!
Ausführliche Angaben dazu gibt es auf der Homepage.

Stimmung/Kulisse:
5.700 Zuschauer gegen Magdeburg (1.200 Gäste) machten eine gute bis sehr gute Stimmung. Zwar wurde der Heimbereich bei dem Spielstand zunehmend leise, ein harter Kern sang aber tapfer 90 Minuten durch. Dabei war die Auswahl an Liedern groß, hat meinen Geschmack aber nicht immer getroffen.
Dieser ultratypische Dauergesang ist einfach nicht mein Fall. Trotzdem war die Stimmung für ein Spiel in der Regionalliga natürlich großartig!
Auch der Gästeanhang konnte überzeugen! Bei einer sehr guten Mitmachquote von nahezu 100% wurde es einige male richtig laut.
Beim Einlauf der Mannschaften zeigten beide Fanlager eine kleinen Choreo!

Besuchtes Spiel: Regionalliga Nordost, FC Carl Zeiss Jena - 1.FC Magdeburg 0:4 (0:3), Saison 2014/15

Fazit:
Sehr netter Ground, sehr nette Umgebung (Kernberge) und vor dem Spiel sehr gutes Essen (Thüringer Klöße)! Ich komme definitiv wieder!

Gesamt: 33 / 50

Rot Weiss Ahlen (Oberliga Westfalen) "Wersestadion"

Fotos vom Stadion: kann man sich beim Kater im Thread anschauen!

Architektur/Stadion/Sportanlage:
Das Wersestadion in Ahlen hieß bis 1997 noch Glückaufkampfbahn und wurde nach dem sportlichen Aufstieg der Ahlener nach und nach ausgebaut.
So hat man heute ein 12.500 Zuschauer fassendes reines Fußballstadion welches durchaus interessant anzuschauen ist.
Die komplett überdachte Haupttribüne bietet rund 2.000 Leuten Platz. Links davon befindet sich der Gästebereich, welcher ein paar Stehstufen und kein Dach hat.
Gegenüber kann man stehend, geschützt von Wellblech, trockenen Fußes das Spiel verfolgen. Rechts von der Hauptribüne wurde 2009 die letzte Baustufe abgeschlossen.
Stehplätze unten, Sitzplätze als "Oberrang"....und das alles sogar mit Dach.
Jede Seite ist also komplett unterschiedlich, genau das macht das Stadion durchaus einzigartig und sehenswert.
Eine kleine Anzeigetafel, Flutlichtmasten und sogar eine Rasenheizung runden den Ground ab!

Parkplätze/Anfahrt:
Viele Wege führen nach Rom...ähm...Ahlen.
Von der A1 kommend fährt man in Ascheberg ab. Von der A2 aus Westen kommend fährt man in Hamm-Uentrop runter, aus Osten kommend wohl eher in Beckum.
Egal wie man es macht, man muss anschließend noch einige Kilometer durch die münsterländische Pampa fahren.
Am Stadion angekommen gibt es dann aber ausreichend Parkplätze von denen man nach dem Spiel auch schnell wieder runter kommt.
Mit dem Zug geht es auch. Ahlen hat einen kleinen Bahnhof der nicht weit vom Stadion entfernt ist.

Verpflegung:
Ganz schwach! Bratwurst...Nackensteak.....fertig! Pommes gab es nicht, weil die Friteuse nicht wollte. Currywurst war durchgestrichen, weil was weiß ich wer nicht wollte.....
"Mantateller" war demnach heute auch nicht..... Und Lust auf Umsatz hatten die Damen und Herren hinter dem Tresen scheinbar auch kaum. Jedenfalls ging es nur in Zeitlupe vorwärts.
Wenigstens das Bier war kalt und genießbar!

Eintrittspreise:
12 Euro für die Tribüne sind okay. Aber 8 Euro für einen Stehplatz in der 5.Liga schon eher überdurchschnittlich.
Immerhin sind die Tickets für Kinder (3 Euro) und Jugendliche (5 Euro) sehr fair.
Am Eingang gab es dann noch eine ziemlich fette Packung "Storck Riesen" gratis für jeden.
Eine nette Werbeaktion, die man doch gerne annimmt!

Stimmung/Kulisse:
1.100 Zuschauer kamen zum gestrigen Kick. Doch eher enttäuschend wo es doch für Ahlen um den Aufstieg geht und gestern das letzte Heimspiel anstand.
Die Stimmung war auch eher enttäuschend.
Rund 30-40 "Dorfultras" machten auf der Gegenseite zwar sowas ähnliches wie "Stimmung"....aber dieser völlig eintönige Singsang feuerte wohl kaum jemanden auf dem Rasen an...der schläferte eher ein.
Klar, für die 5.Liga war das schon okay. Aber mein Geschmack ist es nicht. Dann lieber ein paar ausrastende und pöbelnde Rentner auf der Tribüne.

:rot: :rot:

Besuchtes Spiel: Oberliga Westfalen, RW Ahlen - SV Zweckel 1:0 (0:0), Saison 2014/15

Fazit:
Das Stadion sollte man mal besucht haben! In der nächsten Saison spielt Ahlen sehr wahrscheinlich wieder in der Regionalliga. Wenn dann Essen oder Aachen kommen, könnte man durchaus auch einen stimmungsvollen Nachmittag erleben!

Gesamt: 29 / 50

FC Gütersloh (Oberliga Westfalen) "Heidewaldstadion"

Fotos vom Stadion: klick (europlan-online.de)

Architektur/Stadion/Sportanlage:
Das Stadion entstand 1933 und hieß zunächst "Adolf-Hitler-Kampfbahn". Es wurde unter anderem von der Gütersloher Schützengesellschaft und auch als Radsport-Arena genutzt.
Seit 1945 trägt das Stadion den Namen "Heidewaldstadion". Namensgeber ist das kleine Waldgebiet, dass westlich des Stadions liegt.
Von den 12.500 Zuschauerplätzen des Heidewaldstadions befinden sich 1.146 auf der überdachten Sitzplatztribüne.
Die leicht kurvenförmigen Hintertortribünen erinnern noch heute an die Radsportgeschichte des Stadions.
1972 und 1996 wurde das Stadion erweitert bzw generalüberholt.
Heute ist das Stadion ein reines Fußballstadion ohne störende Umlaufbahn mit Stehrängen auf drei Seiten und einer netten, alten Tribüne.
Unterhalb der Stehränge der Gegengrade betreibt die Gütersloher Schützengesellschaft noch immer ihren Schießstand mit u.a. 20 Luftgewehr-Bahnen und zwei Kleinkaliberbahnen mit 100 Metern Länge. Eine solche Einrichtung ist deutschlandweit einmalig.

Parkplätze/Anfahrt:
Die Anfahrt könnte einfacher kaum sein. Man verlässt bei Rheda-Wiedenbrück/Gütersloh die A2 und lässt sich vom Navi noch ein paar Kilometer bis zum Heidewaldstadion leiten.
Dort angekommen gibt es zahlreiche kostenlose Parkplätze.
Vom Bahnhof Gütersloh fährt eine Buslinie direkt bis zum Stadion.

Verpflegung:
Die Auswahl ist zwar nicht riesig, aber verdursten und verhungern muss hier niemand.
Bratwurst, Currywurst und leicht versalzene Pommes gibt es zu normalen Preisen und Getränke zu doch leicht überteuerten Preisen.
2 Euro für ein Bier klingt zwar gut...aber wenn man dann den Mini-Becher (0,2 Liter) in der Hand hält, guckt man schon etwas dumm.

Eintrittspreise:
7 Euro zahlt man für einen Stehplatz. Es gibt aber zahlreiche Möglichkeiten ermäßigt für 4 Euro das Ticket zu kaufen. Nämlich dann, wenn man entweder Vereinsmitglied, Schüler, Student, Arbeitsloser, Rentner, Frau, Schwerbehinderter oder Stadtpassinhaber ist.
Gleiches gilt für einen Sitzplatz auf der Tribüne. Hier zahlt man 12 bzw 9 Euro.
Ausführliche Infos dazu gibt es auf der Vereinshomepage http://www.fcguetersloh.com

Stimmung/Kulisse:
Im Schnitt verfolgen noch 500 bis 600 Zuschauer die Heimspiele vom FC Gütersloh. Das war zu Zeiten in der 2.Bundesliga mal ganz anders wo regelmäßig bis zu 10.000 Zuschauer im Heidewald waren...
Zum Kick gegen den SV Zweckel kamen rund 500 Zuschauer. Davon 20 Gästefans und rund 50 Flüchtlinge die zum Spiel eingeladen wurden. Diese 50 Jungs hatten auf der Gegengrade auch sichtbar Spaß und sorgen für gute Stimmung und gute Laune im Stadion.
Aufgrund der "Fanfreundschaft" zwischen Zweckel und dem FCG standen Heimfans und Gästefans heute in einem Block und gaben alle paar Minuten ihr "Zweeeeeckel und der FCG" zum Besten.
Eine aktive Fanszene (Ultras) gibt es in Gütersloh nicht.
Trotzdem war die Stimmung, für ein Spiel in der 5.Liga, ganz ordentlich.

Besuchtes Spiel: Oberliga Westfalen, FC Gütersloh - SV Zweckel 2:0 (0:0), Saison 2015/16

Fazit:
Das Stadion sollte man mal besucht haben. Es lohnt sich! Gerne wäre ich früher mal dort gewesen. Gefüllt mit 10.000 Zuschauern hat das Stadion sicher Potential ein Hexenkessel zu sein.
Aber diese Zeiten sind lange vorbei...

Gesamt: 32 / 50

1.FC Bocholt (Oberliga Niederrhein) "Stadion am Hünting"

Fotos vom Stadion: klick

(alte Bilder vom Stadion mit Tribüne: klick

Architektur/Stadion/Sportanlage:
Dort, wo noch vor drei Jahren eine wirklich geile, alte Tribüne stand, findet man heute nur noch nackte, kalte Betonstufen vor.
Sitzplätze und/oder eine Überdachung sucht man aktuell leider vergeblich.
Die alte Tribüne, die erbaut wurde als der 1.FC Bocholt um 1980 rum in der 2.Bundesliga spielte, musste 2012 "aufgrund statischer Mängel" abgerissen werden.
Früher passten 18.000 Zuschauer in dieses Stadion, davon über 5.000 auf eben jene Tribüne.
Einen Zuschauerrekord gab es 1984, als der FC Bayern München im DFB-Pokal Viertelfinale zum Hünting reisen musste. Die geschätzte Zuschauerzahl betrug 23.000 Fans
Heute beträgt die offizielle Kapazität 4.999.
Einmalig sind aber nach wie vor die drei restlichen Tribünenseiten. Rasenwälle mit Wellenbrechern rund ums Stadion!
Diese "Naturtribünen" verleihen dem Hünting auch heute noch einen eigenen Charakter.
Ebenfalls einen eigenen Charakter haben Toilettenanlagen und Imbissbuden: Alt. Runtergekommen. Charmant.

Parkplätze/Anfahrt:
Von der A3 aus Oberhausen kommend nimmt man die Ausfahrt Rees/Bocholt, weiter geht es für etwa 12km über die B67 Richtung Bocholt. In Bocholt folgt man dann den zahlreichen Hinweisschildern zum Stadion.
Die Parkplätze dort düften für normale Ligaspiele ausreichend sein. Etwas früher sollte man anreisen wenn es wie heute etwas voller wird.
Mit dem Zug kann bis zum Bahnhof Bocholt fahren. Ab dort hat man dann aber ein Problem. Sonntags fahren keine Busse zum Stadion. Man muss 30 Minuten zu Fuß gehen...oder aber ein Taxi nehmen.
Ausführliche Hinweise zur Anreise findet man auch http://www.1fcbocholt.de

Verpflegung:
Pommes: 1,70 Euro. Bratwurst: 2,00 Euro. Currywurst: 2,30 Euro. Alle Getränke (0,3 Liter): 2,00 Euro
Stände dafür gibt es auf drei verschiedenenTribünenseiten des Stadions. Zudem gibt es im Eingangsbereich noch eine kleine Holzhütte wo Süßkram und Kuchen verkauft wird.

Eintrittspreise:
Mangels Sitzgelegenheit und mangels Dach kann man hier im Stadion nur unüberdacht stehen. Und das für 8 Euro. Schüler, Rentner und Co können das für 5 Euro.

Stimmung/Kulisse:
Im Schnitt verfolgen rund 400 bis 500 Zuschauer die Heimspiele vom 1.FC Bocholt in der 5.Liga.
Zum heutigen Spiel gegen den KFC Uerdingen kamen immerhin 1.100 Zuschauer die der spannenden und phasenweise sehr guten Oberligapartie einen würdigen Rahmen verliehen haben.
Aus Uerdingen kamen etwa 200 Leute, die auch regelmäßig zu hören waren.
Besonders gut zu hören war ein vermutlich mehr oder weniger stark alkoholisierter Zuschauer im Gästebereich der fast pausenlos ein "KFC KFC KFC" ins Stadionrund brüllte...
Auf Bocholter Seite gab es zwar keinen "Support", aber viel Szenenapplaus, Gepöbel und Zuschauer die das Spiel mit Leidenschaft und Emotionen verfolgt haben.

Besuchtes Spiel: Oberliga Niederrhein, 1.FC Bocholt - KFC Uerdingen 2:1 (1:1), Saison 2015/16

Fazit:
Auch wenn es nicht mehr der Hünting von früher ist....aber ein besuchenswerter Ground ist der Hünting auch heute noch!
Hier kam man durchaus mal vorbeischauen und einen netten Fußballnachmittag verbringen!

Gesamt: 31 / 50

TSV Marl-Hüls (Oberliga Westfalen) "Loekampstadion"

Fotos vom Stadion: klick / eigene Bilder: klick

Architektur/Stadion/Sportanlage:
Der TSV Marl-Hüls spielte in den 50iger und 60iger Jahren in der damals erstklassigen Oberliga West. Zu der Zeit kamen gegen Borussia Dortmund, Schalke 04 und Preußen Münster noch regelmäßig bis zu 20.000 Zuschauer in das Jahnstadion.
Die 1.Liga ist in Marl schon lange Geschichte. Der deutsche Amateurmeister von 1954 spielt heute nur noch in der 5.Liga.
Das Jahnstadion und die 20.000 Zuschauer sind auch Geschichte.
Heute spielt der TSV vor durchschnittlich 250 Leuten im Loenkampstadion. Dieses Loenkampstadion besteht aus einer kleinen überdachten Tribüne für vielleicht 200 Zuschauer...und ansonsten aus NICHTS.
Okay...eine kleine Anzeigetafel, die Spielstand und Spielzeit anzeigt...die gibt es auch noch. Immerhin! Und Flutlichter die den Namen eigentlich nicht verdienthaben.
Da ist jede Nachtischlampe heller...
Für einen Verein aus der Bezirksliga wäre das eine tolle Sportanlage. Für einen Oberligisten ist das alles schon sehr grenzwertig. Aber wie der TSV Marl-Hüls hier Regionalliga (das ist das Ziel vom Verein) spielen will, ist mir ein Rätsel.
Da wird man dann wohl zum Umzug an den Badeweiher gezwungen sein. Hier durfte der VfB Hüls immerhin schon einmal Regionalliga spielen...

: :

Parkplätze/Anfahrt:
Ob man die A52 in Marl-Hamm oder die A43 in Marl-Sinsen verlässt ist egal. In beiden Fällen muss man noch ein paar Kilometer durch Marl fahren um zu dem in einem Wohngebiet gelegenen Stadion zu gelangen. Parkplätze gibt es dort quasi nicht.
Besser ist es wahrscheinlich mit Bus und Bahn anzureisen. Vom Bahnhof Marl und von Recklinghausen aus fahren Busse direkt bis zum Stadion.
Hinweise dazu gibt es auf der Homepage!

Verpflegung:
Bratwurst (2,00 Euro) und Bauchfleisch (2,50 Euro) gibt es frisch vom Holzkohlegrill. Dazu Getränke (0,3 Liter) für 2,00 Euro (Bier), 1,50 Euro (Cola und Co) und 1,00 Euro (Wasser)!
Sehr empfehlenswert: Ein kleiner Stand wo selbstgemachte Türkische Pizza mit reichlich Füllung für 2,00 Euro verkauft wird. Sehr lecker! Aber leider zur Halbzeit ausverkauft!
Im Vereinsheim gibt es zudem noch belegte Brötchen für 0,80 Euro.

Eintrittspreise:
Für 8 Euro (5 Euro ermäßigt) kann man sich seinen Platz frei aussuchen. Stehen direkt an der Bande, oder sitzen auf der kleinen Tribüne.

Stimmung/Kulisse:
Etwa 400 Zuschauer waren da. Davon mindestens 100 aus Zweckel wovon auch etwa 20 Leute auf der Tribüne für etwas "Stimmung" gesorgt haben.
Dank Dach über dem Kopf kam einiges sogar relativ lautstark rüber.
Den kleinen Fanclub vom TSV hat man nur gegen Ende 2-3 mal gehört. Das restliche Marler Publikum verfolgte das Spiel ziemlich emotionslos. Obwohl das wirklich gute und packende Spiel eigentlich mehr Begeisterung von den Rängen verdient gehabt hätte.

Besuchtes Spiel: Oberliga Westfalen, TSV Marl-Hüls - SV Zweckel 5:2 (2:1), Saison 2015/16

Fazit:
Hier gibt es die beste Türkische Pizza die ich je essen durfte. Dafür komme ich gerne wieder.
Ansonsten: Eine normale Sportanlage ohne Highlights. Kann man mal besucht haben, muss man aber nicht...

Gesamt: 25 / 50

SG Wattenscheid 09 (Regionalliga West) "Lohrheidestadion"

Fotos vom Stadion: klick (Leider hat der Akku sich bereits in der 1.HZ verabschiedet! Daher nur wenige Bilder...)

Architektur/Stadion/Sportanlage:
Um die Sache abzukürzen, kopiere ich an dieser Stelle einfach mal stellenweise den Kater vom 07.06.2015::

Im Bochumer Stadtteil Wattenscheid, in Rufweite zur Stadtgrenze Gelsenkirchen liegt das Lohrheidestadion, wo die SG Wattenscheid 09 ihre Heimspiele austrägt. Die Lohrheide besteht eigentlich ringsum aus Stehstufen und einer Leichtathletikbahn. In der Nord- und Südkurve wird das Ganze durch zwei Marathontore unterbrochen, wobei das im Süden direkt ins Funktionsgebäude führt und unter Anderem den Spielereingang beherbergt. Die Westtribüne besteht ebenfalls aus den Stehstufen, in den frühen 70er Jahren wurde aber auf halber Länge ein freitragendes Tribünendach installiert, welches an der Rückwand halbrund ausgeführt ist und somit etwas an die Architektur der späten 50er-Jahre erinnert. Unter diesem Dach befinden sich, als zweiter Rang, ca 800 Sitzplätze. Als Wattenscheid 1990 bis 1994 in der Bundesliga gespielt hat, erhielt die Lohrheide ihr jetziges Aussehen. Im Osten wurde die jetzige Haupttribüne gebaut, die im Vergleich zum Rest des Stadions durchaus als "gewaltig" bezeichnet werden kann. Auf dieser, 1992 eingeweihten, neuen Haupttribüne finden sich komplett überdacht 4.000 Sitzplätze, die allesamt überdacht sind. Die Tribüne ist leicht gekrümmt und schaut daher etwas aus wie der Unterrang in Wolverhampton und die Seiten und die Rückseite der Tribüne sind verglast.
Als Sonderausstattung hat das Stadion 4 TV-taugliche Flutlichtmasten und eine spartanische elektrische Anzeigetafel über der Südtribüne zu bieten. Für einen U30-Jährigen ist es immer wieder faszinierend, dass in solchen Stadien vor 15-20 Jahren noch Bundesliga gespielt wurde, so "fremd" fühlt sich das in Zeiten von Hochglanzneubauten auf der grünen Wiese an.

Kleiner Nachtrag noch von mir, und zeitgleich eine Bitte an die SGW: Stellt eure beschissene Lautsprecheranlage leiser!!! Das war eine Zumutung! Man konnte vor dem Spiel ja sein eigenes Wort kaum verstehen! Und die Musikauswahl war auch grausam!

Parkplätze/Anfahrt:
Von der A40 kommend ist man relativ schnell am Stadion. Aber dort wird es dann anstrengend! Sobald mehr als 500 Zuschauer die Lohrheide besuchen wollen bricht das komplette Verkehrschaos aus. Parkplätze gibt es auch kaum. Man sollte also viel Geduld und starke Nerven mitbringen. Oder aber mit der Bahn anreisen.
Das geht relativ einfach. Vom Hauptbahnhof Gelsenkirchen fährt die Straßenbahn nur rund 10 Minuten bis zur Haltestelle "Lohrheidestraße". Von dort ist man dann zu Fuß in wenigen Minuten am Stadion.

Verpflegung:
Für Bier, Wurst und Co muss man sich in Wattenscheid doppelt und dreifach anstellen. Zunächst muss man sich für Wertmarken anstellen, dann nochmal für Getränke...und Speisen gibt es wieder an einer komplett anderen Bude.
Selten dämlich! Doppelte Wartezeit und meist hat man auch noch einen finanzieller Verlust weil am Ende garantiert eine Wertmarke für 50 Cent übrig bleibt...
Das Restguthaben wird einem zwar erstattet, aber wer stellt sich für 50 Cent nach dem Spiel nochmal in die 100 Meter lange Schlange?
Zudem sind die Preise (z.B. 2,50 Euro für 0,3 Liter Bier) auch recht happig!
Und von der ehemals "Besten Stadionwurst der Bundesliga" ist die SGW inzwischen auch Lichtjahre entfernt!
Immerhin gibt es guten Kaffee und Waffeln für 1 Euro...

Eintrittspreise:
Für einen Sitzplatz muss man 17 Euro (alte Tribüne) bzw 19 Euro (neue Tribüne) hinlegen. Stehen kann man für 9 Euro.
Für die 4.Liga ein sehr abenteuerlicher Kurs...
Immerhin gibt es einige Ermäßigungen u.a. für Familien und Arbeitslose.

Stimmung/Kulisse:
Platz 4 gegen Platz 3. Spitzenspiel. Revierderby. Ideales Fußballwetter. Und trotzdem kamen nur knapp 1.500 Zuschauer. Davon etwa 300-400 aus Oberhausen.
Schon sehr enttäuschend.
Aber ein Zuschauerproblem hatte Wattenscheid ja schon zu ruhmreichen Zeiten in der 1. und 2.Liga.
Die Konkurrenz in unmittelbarer Nachbarschaft ist mit Schalke, Dortmund und dem VfL Bochum einfach zu mächtig!
Auf Wattenscheider Seite versuchten sich 20-30 Leute an etwas Derbystimmung. Leider blieb es beim Versuch. Wenn die eigene Trommel die eigenen Gesänge übertönt, dann stimmt da irgendwas nicht.
Aber den Jungs kann man kaum einen Vorwurf machen. Die haben alles gegeben. Leider hat das die restlichen Zuschauer kaum interessiert. Die konnten zwar viel (über die eigene Mannschaft!) meckern und schimpfen, aber mehr auch nicht.
Etwas lauter wurde es nur nach den Toren und in den letzten Minuten vor dem Abpfiff.
Ansonsten hatte RWO lange Zeit ein Heimspiel. Die Roten hatten einen überraschend guten Tag! Gute Mitmachquote, teilweise gute Lautstärke und selbst nach dem Rückstand war ein Großteil noch sehr motiviert die Mannschaft zu unterstützen.

:rot:

Besuchtes Spiel: Regionalliga West: SG Wattenscheid 09 - RW Oberhausen 3:1 (0:1), Saison 2015/16

Fazit:
Fußballromantiker fühlen sich hier wohl! Spätestens wenn die 09 - Hymne ertönt fühlt man sich in die 90iger Jahre zurückversetzt!
Hier ist vieles noch "oldschool". Die Preise sind es leider nicht.

Gesamt: 24 / 50

Eutin 08 (Schleswig-Holstein Liga) "Stadion Waldeck"

Fotos vom Stadion: klick

Architektur/Stadion/Sportanlage:
Das Stadion Waldeck befindet sich direkt neben dem Fritz-Latendorf-Stadion welches auch vom Verein genutzt wird. Während das Fritz-Latendorf-Stadion ein Leichtathletikstadion mit Ausbau und Platz für 5.000 Menschen ist, ist das Stadion Waldeck nur ein kleiner, enger Sportplatz mitten im benachbarten Wald mit wenig Ausbau und mit nur Platz für 1.500 Zuschauer.
Das heutige Spiel fand im Stadion Waldeck statt. Zum Glück!
Denn dieses "Stadion" bietet wesentlich mehr Atmosphäre als das viel zu große und offene Leichtathletikstadion nebenan.
Im Stadion Waldeck kann man auf drei Seiten ebenerdig direkt an der Werbebande stehen. Auf einer Seite befindet sich ein Ausbau in Form von drei Holzbankreihen die fast über die komplette Spielfeldlänge befestigt sind. Außerdem kann man sich auf die Rasenwälle daneben oder über den Holzbänken hinstellen.
Man ist sehr dicht dran am Spielfeld und durch die hohen umliegenden Bäume wirkt der ganze Sportplatz sehr eng und klein. Selbst bei "nur" 350 Zuschauern wirkt die Anlage dadurch sehr gut gefüllt.
Erwähnenswert ist noch der sehr schicke Eingangsbereich mit einem typisch norddeutschen Reetdach.

Parkplätze/Anfahrt:
Man verlässt die A1 an der Anschlussstelle Eutin und fährt dann noch einige Kilometer durch die Pampa von Ostholstein.
Eutin liegt inmitten der Seenplatte der Holsteinischen Schweiz. Landschaftlich ist die Anfahrt also durchaus reizvoll!
Am Stadion angekommen hat man reichtlich Auswahl wo man sein Auto abstellen möchte. Parkplätze gibt es also mehr als ausreichend.
Wie und ob man mit Bus und Bahn zum Stadion kommen kann weiß ich nicht. Angaben dazu habe ich nirgendwo finden können.

Verpflegung:
Bratwurst für 2 Euro und leckere Pommes für 1,50 Euro sind okay. Auch über die Preise für Kaffee und Wasser (1 Euro) kann man nicht meckern.
Aber 2,50 Euro für 0,3 Liter Bier finde ich schon etwas teuer.
Das Bier wurde aber immerhin frisch vom Fass gezapft und schmeckte auch ganz ordentlich.
Zudem gab es noch selbstgemachten Kuchen für 1 Euro.

Eintrittspreise:
6 Euro (ermäßigt 4 Euro) bei freier Platzwahl. Das ist für die 5.Liga okay. Da habe ich woanders schon mehr Geld für schlechtere Plätze hinlegen müssen.

Stimmung/Kulisse:
355 Zuschauer kamen zum Spiel. Das entspricht nicht ganz dem eigentlichen Zuschauerschnitt der bei knapp über 400 liegt.
Für die allgemein eher schlecht besuchte Schleswig-Holstein Liga sind das sehr starke Zahlen!
Anfeuerungsrufe oder Gesänge gab es keine.
Aber immerhin gibt es in Eutin ein (ich zitiere) "sehr assiges Publikum". Die Atmosphäre war, sicher auch aufgrund des fast schon hochklassigen Spiels, sehr hitzig.
Richtig leise war es im Stadion eigentlich fast nie. Die Zuschauer waren emotional bei der Sache und haben für eine sehr spezielle Stimmung gesorgt.
Gegen Ende habe ich mich selbst dabei erwischt wie ich laut fluchend und wild gestikulieren das Spiel verfolgt habe. Man passt sich halt an!

:rot:

Besuchtes Spiel: Schleswig-Holstein Liga, Eutin 08 - SV Todesfelde 1:0 (0:0), Saison 2015/16

Fazit:
Hat mir gut gefallen! Wenn man sich eh in der Ecke dort aufhält sollte man unbedingt mal hin! :)

Gesamt: 30 / 50

USC Paloma (Oberliga Hamburg) "Jonny Rehbein Sportplatz"

Fotos vom Stadion: klick

Architektur/Stadion/Sportanlage:
Der "Jonny Rehbein Sportplatz" befindet sich mitten in einem Wohngebiet in Barmbek-Süd. Die Anlage wurde kürzlich erst komplett neu renoviert und mit einem Kunstrasen ausgestattet.
Entsprechend modern und sauber sind Vereinsheim, Toilettenanlagen und Kabinentrakt.
Im Eingangsbereich befindet sich ein Imbisswagen und einige Holztische. Auf der Anlage selbst kann man das Spiel von den beiden Längsseiten aus betrachten.
Entweder stehend, oder, auf der einen Seite, auf einer der wenigen "Parkbänke" sitzend.
Ganz witzig ist die wohl kleine Stehplatztribüne der Welt. Zwei etwa 3-4 Meter lange Gitterroste, die treppenartig und mit einem Geländer ausgestattet, ein leicht erhöhtes Stehen ermöglichen.

Parkplätze/Anfahrt:
Die Anlage befindet sich wie gesagt mitten in einem Wohngebiet. Offizielle Parkplätze für Zuschauer gibt es nicht. Man muss sich also mühsam einen Parkplatz in einer der Seitenstraßen suchen.
Eine Anreise mit Bus und Bahn dürfte aufgrund der Lage kein Problem sein. Infos dazu habe ich aber nicht finden können.

Verpflegung:
Sehr gut! Der USC bietet eine riesige Auswahl an Wurst, Fleisch, Pommes, Süßwaren und Getränken. Die Preise bewegen sich im durchschnittlichen Bereich.
Ganz interessant: Die "USC-Trinkflache" und die "Paloma-Dose".

Eintrittspreise:
6 Euro (ermäßigt 4 Euro) bei freier Platzwahl. Das ist für die 5.Liga okay. Da habe ich woanders schon mehr Geld für schlechtere Plätze hinlegen müssen.

Stimmung/Kulisse:
Das Spiel wurde um 10:45 Uhr angepfiffen. Entsprechend war das Publikum. Ein Großteil der Leute war wohl nur zum Frühschoppen da...
Leute, die sich auf 2-3 Bier mit den Leuten aus der Nachbarschaft treffen und das Spiel nur am Rande verfolgen.
Zu den Toren wurde brav applaudiert, und das wars.
Einen Bonuspunkt verteile ich für den Stadionsprecher der sich anhörte, als hätte er schon bei der Vereinsgründung (1909) in der Sprecherkabine gesessen. Sein langgezogendes "Tooooooooooooor" und seine Euphorie, fast schon Ekstase, bei jeder Durchsage waren echt weltklasse!

Besuchtes Spiel: Oberliga Hamburg, USC Paloma - SV Lurup 5:1 (3:0), Saison 2015/16

Fazit:
Nette Gelegenheit zum Frühschoppen. Mehr aber auch nicht! ;)

Gesamt: 23 / 50

FC Ingolstadt 2004 (1.Bundesliga) "Audi Sportpark"

Fotos vom Stadion: klick

Architektur/Stadion/Sportanlage:
Ein typischer 08/15-Neubau eines Zweitligisten/Drittligisten. Für die Bundesliga auf Dauer natürlich zu klein, ansonsten für Ingolstadt eigentlich ausreichend.
Habe schon schlimmere "Arenen" gesehen, aber doll wars nun auch nicht.
15.000 Plätze, von einem kleinen Bereich jeweils hinter den Toren mal abgesehen, durchgehend mit roten Sitzschalen bestückt.
Kein Stadion welches in Erinnerung bleiben wird...

Parkplätze/Anfahrt:
Das Stadion befindet sich etwas außerhalb im Süden von Ingolstadt in einem alten Gewerbegebiet.
Über die Autobahn (A9, Ingolstadt-Süd runter) dürfte man relativ schnell auf einem der rund 1.000 Parkplätze landen.
Wir haben unser Auto in der Stadt abgestellt und sind mit dem Linenbus zum Stadion gefahren. Wenn man bereits eine Eintrittskarte besitzt, dann kann man kostenlos mit dem Bus fahren.
Das ging auf dem Hinweg auch relativ fix (15 Minuten), für den Rückweg sollte man aber einiges an Zeit einplanen (über eine Stunde).
Rund um den Audi-Sportpark herrscht nach dem Spiel Verkehrschaos!

Verpflegung:
Die Wartezeiten an den Verpflegungsständen sind relativ kurz, die Preise sind normal und das (leider) alkoholreduzierte Bier kann man zur Not auch trinken!
Wie in fast allen Stadien in Deutschland kann man hier auch nur mit einer "Bezahlkarte" einkaufen.

Eintrittspreise:
Für die 1.Bundesliga sensationell gut! Bekommen die sonst die Bude dort nicht voll, oder woran liegt das?
Stehplätze kosten zwischen 10 und 12 Euro. Sitzplätze gibt es für Kinder auch schon ab 12 Euro (Vollzahler ab 14 Euro/mit Sichtbehinderung).
Selbst die teuerste Karte kostet "nur" 40 Euro.
Ausführliche Infos gibt es auf der Homepage vom FCI!

Stimmung/Kulisse:
Das Stadion war mit 15.200 Zuschauern ausverkauft. Geschätzt rund 2.500 davon aus Gelsenkirchen.
Die Stimmung im Gästebereich war von anfang an maximal "durchschnittlich", gegen Ende des Spiels wurde der Support nahezu komplett eingestellt.
Da habe ich auswärts von Schalke schon wesentlich bessere Auftritte erlebt.
Die Heimfans konnte man erst in den letzten 10-15 Minuten hören. Da ich aber eher sogar noch weniger von Ingolstadt erwartet hatte, war das schon okay so.

Besuchtes Spiel: 1.Bundesliga, FC Ingolstadt - FC Schalke 04 3:0 (1:0), Saison 2015/16

Fazit:
Nette und entspannte Leute in Ingolstadt, tolles Wetter, sauleckeres Essen nach dem Spiel in der Stadt.
Vom Spiel an sich mal abgesehen war es ein rundum gelungener Tag!

Gesamt: 29 / 50