Der Bahn-Thread 2.0

  • Da denken viele, die die Bahn beruflich bedingt vielleicht sogar täglich nutzen müssen und auf keinen eigenen fahrbaren Untersatz zurückgreifen können, so ganz langsam und vermehrt anders. Es gab zu Beginn sehr viel Verständnis, bei soviel beiderseitiger Sturheit und selbst dem Ignorieren von hinzugezogenen Mediatoren kippt aber die Stimmung so langsam.


    Und bei mir kippt die Stimmung auch. Die kleinen Bauern betrifft das alles doch gar nicht. Und daß das alles von den Rechtsextremen unterwandert wird, stört sie ja auch nicht.

    Die Bahn soll verdammt nochmal den Beruf des Lokführers attraktiver machen, das geht nur über Geld und Arbeitszeit. Kapitalismus halt.

    Im Moment scheint es mir aber, dass es vielen Menschen reicht, wenn es den anderen schlechter geht. Dass sie sich dann besser fühlen. Und das ist eine ganz schlimme Tendenz. Da fängt Faschismus an.


    Hape Kerkeling

  • Ach so, und wo du die Berufstätigen und sonstigen auf die Bahn Angewiesenen ansprichst: Dadurch, daß die Bauern Autobahnaus- und auffahrten mit ihren Trekkern gesperrt haben, dazu noch noch zahlreiche Kreisverkehre, war es auch sehr vielen Leuten nicht möglich, zur Arbeit zu kommen. Aber irgendwie bleibt der große mediale Aufschrei aus...

    Im Moment scheint es mir aber, dass es vielen Menschen reicht, wenn es den anderen schlechter geht. Dass sie sich dann besser fühlen. Und das ist eine ganz schlimme Tendenz. Da fängt Faschismus an.


    Hape Kerkeling

  • Nutzt du regelmäßig, vielleicht sogar täglich den Zug, weils nicht anders geht? Ich frag ja nur mal vorsichtig...

    Selbstverständlich muss das attraktiver werden, aber nicht nur für Lokführer und selbstverständlich sind die Zugpferde Geld und Arbeitszeitmodelle. Aber genauso selbstverständlich hat bei diesem monatelangen Ringkampf auf unser aller Kosten und eben besonders auch auf denen der täglichen Berufspendler (es interessiert am Ende nur wenige Arbeitgeber, wie du auf Arbeit kommst) eine beidseitige Kompromissbereitschaft vorzuherrschen. Und die seh auch ich mittlerweile als nicht (mehr) gegeben. Ich hab stattdessen heute verzweifelte berufstätige Frauen und Mütter im Zug erlebt, deren bisheriges Verständnis bei den Meldungen einem vermehrten Unverständnis bei soviel Säbelrasseln weicht.

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  • Ach dann gibts halt bald ganz viele Lokführer und die Züge bleiben trotzdem stehen weil sonst überall kein Personal da ist. :D

  • Ich finde es schade, dass es bei uns nicht das Modell gibt, das schon in Japan und Australien Anwendung fand, nach dem die Verkehrsmittel weiterfahren, aber die Kunden nichts bezahlen müssen.

    Vielleicht aber auch in Zeiten des Deutschlandtickets nicht effektiv genug.

  • Unangekündigte Wellenstreiks finde ich persönlich zum kotzen und langsam geht mir das ganze echt auf die Eier.

    Ich schwanke in regelmäßigen Abständen zwischen dem Verlangen,dem Herr Wesselsky die Kauleiste neu zu sortieren und dem Verlangen das gleiche beim Bahnvorstand zu machen.

    Rein vom Gefühl würde ich sagen,das Herr Wesselsky bezüglich der Kernforderung (weniger Arbeit) etwas Kompromissbereiter ist als die Bahn.


    Ich habe keine Ahnung, wie so eine Schlichtung abläuft. Fängt man da, um die Stimmung zu verbessern und ein positives Gefühl zu entwickeln evtl. erst mal mit den Punkten an, wo man sich einigen kann? Wenn man sich bei drei bis vier Punkten einig wird dürfte das psychologisch sehr hilfreich sein.


    Ich habe das doppelte Glück, das ich zum einen einen fahrbaren Untersatz mein eigen nenne und zum anderen erst dann zum Bahnhof laufen muss,wenn meine S-Bahn schon seit ca. 10 Minuten unterwegs ist. Ein Blick in die App sagt mir also, ob ich loslaufen kann oder mit dem Auto fahren muss.

    Leider haben einige meiner Kollegen dieses Glück nicht.

    (und mein Arbeitgeber ist bezüglich Home Office Regelung leider nur begrenzt flexibel)

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  • Bin ebenfalls pro GDL. Allein schon die Tatsache, was die DB ggü.dem Bahn-Vorstand an Boni ausschüttet. Da kriegst du doch einen Brechreiz. Wofür eigentlich? Ist das gerechtfertigt? Nein. Das Streckennetz ist größenteils marode (Baustellen soweit das Auge reicht) und für die, die diesen Drecksladen am Laufen halten hat man wenig bis gar nichts übrig.

  • Ich bin auch Pro GDL aber der Streik muss enden und zwar sofort. Die Bahn muss

    wohl vom Staat gezwungen werden…

  • Das Streckennetz ist größenteils marode (Baustellen soweit das Auge reicht)

    Dafür ist aber die seit Jahrzehnten vorherrschende krasse Unterfinanzierung verantwortlich. Mit dem operativen Geschäft kann die Bahn niemals so viel Geld erwirtschaften,um das Streckennetz instand zu halten oder gar auszubauen.

    Wenn aber vom Staat nichts kommt,dann muss man eben mit dem leben,was da ist. Da kann der Vorstand also grundsätzlich nichts dafür.

    Trotzdem hätte man keine Boni auszahlen dürfen.

    Die Bahn muss wohl vom Staat gezwungen werden…

    So sehr ich es mir wünsche, finde ich,das der Staat sich aus Tarifverhandlungen raushalten sollen,wenn es irgendwie geht.

    Und noch geht es irgendwie.

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  • Tür auf, beide Streitparteien rein, bei dem mittlerweile Ausmaß beide Mediatoren von letzter Woche erneut dazu, plus ein zu bestimmender Hauptschlichter, Tür zu und von Außen abschließen. Dreimal am Tag Fütterung und dann gefälligst so lange mit und nicht über die Gegenseite palavern, bis diesem Land zuliebe eine vernünftige und gerne ja auch für beide Seiten gesichtswahrende Lösung gefunden wird und endlich weißer Rauch aufsteigt. Weil so langsam reichts dann auch mal. Derartige Verhandlungen leben unter erwachsenen Leuten auch von beiderseitigen Kompromissen.


    :dafuer:


    + alle drei Tage werden die Fütterungsrationen kleiner

    "Wenn Du schon auf der Titanic fährst, dann setzt Du am Besten noch Hein Blöd ans Steuer." - Stromberg

  • Ich würde die Lokführer ja verbeamten... :schulterzucken: Wenn Lehrer Beamte sind, sehe ich keinen Grund, warum Lokführer das nicht sein sollten.

    Too much junkie business

  • eine absolut revolutionäre Idee

    Du wirst koana vo UNS

    In a world of compromise....Some don’t.


    Hängt die Nazis solange es noch Grüne gibt!

  • [...] Wenn Lehrer Beamte sind [...]


    Das findet ja (zumindest im reichen Südwesten) immer weniger statt. Lehrer nur noch im Angestelltenverhältnis und am besten noch mit einem 11 Monate Zeitvertrag, das spart die Sommerferien und das Arbeitslosengeld...wenn wir das vertiefen wird es zu sehr Offtopic :afi:

    "Wenn Du schon auf der Titanic fährst, dann setzt Du am Besten noch Hein Blöd ans Steuer." - Stromberg

  • Ich würde die Lokführer ja verbeamten... :schulterzucken: Wenn Lehrer Beamte sind, sehe ich keinen Grund, warum Lokführer das nicht sein sollten.

    Weiß nicht, ob das noch geht.

    Kann man Beamter sein in einem Privatunternehmen?

    Denn falls die Bahn dafür wieder eine Staatsorganisation sein müsste, spräche das EU-Recht dagegen, das Wiederverstaatlichung privatisierter Wirtschaftsbereiche verbietet.

  • Soso, die Schlichter haben 36 Stunden ab 2028 vorgeschlagen.(37 ab 2026 und 36 ab 2028), bei vollem Lohnausgleich.

    Und die GDL stimmt nicht zu.

    Sorry,aber da hat sich mein Sympathiezeiger aber voll Richtung Bahn gedreht !

    Ich habe keine Ahnung,was die Schlichter bei den anderen Forderungen vorgeschlagen haben,aber wenn Herr Wesselsky ernsthaft hauptsächlich wegen der ihm immer noch nicht genehmen Arbeitszeitregelung abgelehnt hat, dann ist das ein weiteres Indiz, das es dem Mann nur um persönliche Profilierung geht und um sonst nichts.

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