Der Bahn-Thread 2.0

Zur 12%-Thrmatik: Bruttopreis/Nettopreis

Zitat von Kampfkater

Ich will nicht den ganzen verdammten Zug kaufen!

, aber schon sau frech. Bei der DB musst du halt immer noch wissen wenn du reisen willst. Das finde ich große Sch..... Was weiß ich ob ich z.B. in drei Monaten um die Zeit fahren kann (also wie mir es dann geht, das kann ich ja nicht mal die nächsten zwei Stunden vorraus sagen). Ich brauche also am besten einen Schalter wo ich die Fahrkarte zum gleichen Preis bekomme, wie der der sie vor 3 oder 4 Monaten gekauft hat.

Zitat von Kampfkater

Also Preise 10% runter, weil seit gestern gilt ja der verminderte MwSt-Satz von 7% auf Bahntickets. Warum die Dinger dann nicht 12% günstiger werden, ist schon ne interessante Frage.

Weil die Minderung von 119€ auf 107€ (bezogen auf netto 100) nur 10 % ist

Wie bereits mal irgendwo erwähnt; die Wahl des Verkehrsmittels hängt bei mir von den Faktoren Preis und Reisegeschwindigkeit ab. Alle anderen Faktoren sind erst entscheidend wenn diese Kategorien ungefähr gleichauf liegen, ansonsten mache ich mir darüber keine Gedanken. Ausnahme ist, wenn ich irgendwo hinfahre, wo ich genau weiß, dass ich am nächsten Tag verkatert sein könnte...
Da finde ich Preise um die 80€ für 400 Kilometer schon gewaltig. Das sind 20€ pro 100 Kilometer, wofür ich aktuell knapp über 14 Liter Sprit bekomme und ganz elegant die doppelte Distanz schaffe. 25% (grob geschätzt) Zeitersparnis wären mir das nicht wert

Zitat von Kampfkater

reist man zu zweit und kann auf ein Auto ausweichen, hat das alles überhaupt keinen Sinn mehr.

Ja, stell dir mal so eine Tour wie im Oktober mit der Bahn vor. Selbst wenn du das Monate vorher planst bist du dann so viel Kohle los, dass man da heute noch dran zu knabbern hätte. Selbst wenn man in Norwegen den deutschen Preis zahlen müsste.
Da ich die meisten Sachen gar nicht mehrere Monate vorher plane, sondern manchmal nur ein paar Wochen werden auch die neuen "günstigen" Preise für mich unerschwinglich bleiben, wenn ich zum Beispiel in den Pott will.

Zitat von Kaffchris

Handelt sich großteils um bei Abbiegeunfällen "erfasste" Radlfahrer.

Sofern die nicht gerade ohne Licht bei Dunkelheit unterwegs sind (dann hält sich mein Mitleid in Grenzen) ist es schon erstaunlich, wie oft genau solche Unfälle passieren. Mich hat es bisher jedenfalls nicht umgebracht mal einen Blick zur Seite zu riskieren, bevor ich abbiege und mein Auto nicht mit 40 Km/h rumreiße wie ein Geisteskranker. Andererseits hab ich auch dieses Konzept nie verstanden, dass andere Fahrer rechts von den Rechtsabbiegern versetzt geradeaus fahren sollen.
Und ja, ich wüsste auch nicht, wie ein Helm einen davor schützen soll von anderen auf der Straße ignoriert zu werden. Eigentlich kann das gar nicht so schwer sein gerade in der Stadt die Augen ein bisschen offen zu halten und nicht wie ein Hirntoter andere über den Haufen zu fahren...

Bei uns in der Stadt gibt es hingegen einen Fußgängerüberweg, der von Radfahrern gerne dazu benutz wird im vollen Tempo (von einer Querstraße aus kommend) und ohne Blick überquert zu werden. Und dann gibt es noch welche, die erst rechts vor einem (auf der Radfahrerspur) herfahren und dann plötzlich beschließen diesen Fußgängerüberweg zu nutzen um quer über die Straße zu fahren. Da musste ich mich schon ein paar mal zwingen zu bremsen und nicht absichtlich einfach draufzuhalten.

Zitat von Kaffchris

Yep, das ist der MVV wie er leibt und lebt.

So etwas Ähnliches habe ich auch jahrelang mitgemacht.
Da nutzte ich eine Pendelstrecke, die zwei Verkehrsverbünde betraf, einen Umsteigebahnhof und somit zwei verschiedene Züge und ein Semesterticket.

Das Semesterticket berechtigte mich, in Verband 1 für einen Festpreis so viel und so oft mit allen Öffentlichen Verkehrsmitteln zu verkehren, wie ich wollte.
Ausgenommen waren nur ICE und Flugzeuge.
Das Gebiet, das durch das Ticket abgedeckt wurde, erstreckte sich auch noch auf eine Station hinter dem Umsteigebahnhof.
Ich war also der Ansicht, diese Strecke auch noch im Ticket mit nutzen zu können und erst ab dann reguläre Fahrkarten kaufen zu müssen.
Auf die Ansicht war ich übrigens nicht alleine gekommen, sondern wurde darauf mehrfach explizit von Zugbegleitern hingewiesen.

Mich freute es, denn durch das Einsparen dieser einen Station, die vielleicht 10% des zweiten Streckenabschnitts ausmachte, konnte ich wiederum 50% des Preises einsparen (welche Logik auch immer dahinter steckt, dass dieses Teilstück so teuer sein muss) und somit wurde der Zug auch preislich für mich eine attraktive Alternative zum Auto.

Zwar schienen diese besondere Konstellation nicht alle Zugbegleiter zu kennen, aber meistens sagten sie dann noch etwas wie "Ja, davon habe ich mal gehört" oder "Ich werde mich da mal im Unternehmen erkundigen" und damit war die Sache dann gegessen.

Obendrein kam noch der Umstand, dass am Umsteigebahnhof höchstens 5 Minuten Zeit zum Umstieg waren, sofern der erste Zug pünktlich war, und somit dort keine Zeit mehr blieb, ein Ticket für den zweiten Zug zu kaufen, was aber an sich kein Problem war, weil die Züge selbst eingebaute Automaten hatten.
Auch ein Ticket auf Verdacht vorher zu kaufen war nicht möglich, weil oft komisch geguckt wurde, wenn die Zeit nicht übereinstimmte.

Irgendwann kam dann ein besonders "engagierter" Zugbegleiter zur Kontrolle, der sowohl dem Aussehen als auch dem Benehmen nach enorme Ähnlichkeit mit Gernot Hassknecht hatte, und meinte aus einer arroganten Überlegenheit heraus, dass erstens mein Studentenausweis gefälscht sei und zweitens die Variante, mit der ich fahre und spare so nicht ginge.
Außerdem sei ich als Schwarzfahrer anzuzeigen, weil ich kein Ticket bei mir hatte, was dem Umstand geschuldet war, dass der Ticketautomat defekt war.
Auch das war vorher nie ein Problem, weil die Zugbegleiter den Umstand der oft defekten Ticketautomaten kannten und in solchen Fällen selbstverständlich selbst ein Ticket ausstellten.
Er würde es dieses Mal noch aus reiner Herzensgüte durchgehen lassen, aber sollte er mich noch einmal erwischen, müsste ich mich als verwarnt betrachten und mit einer Anzeige rechnen.

Sofort nachdem ich am Ziel angekommen war, telefonierte ich dann mit dem Kundencenter und erhielt dort die Bestätigung, dass ich mit meinem gewählten Ticket richtig liege und es selbstverständlich eine Serviceleistung des Unternehmens ist, die Tickets auch direkt an Bord kaufen zu können, oder, falls das nicht geht, direkt beim Zugbegleiter.
In einer separaten Email wurde das noch einmal bestätigt, die Chefin des Unternehmens entschuldigte sich bei mir für die Unannehmlichkeiten und versprach, mit dem Zugbegleiter ein Gespräch führen zu wollen.

Auf diesen traf ich dann eine Woche später erneut.
Er kontrollierte erst alle anderen und ging demonstrativ an mir vorbei.
Ich dachte schon, er hätte mich vergessen, dann kam er auf mich zu und schaute mich nur an.
Ich fragte:
"Kann ich Ihnen helfen?"
Er meinte:
"Das haben Sie ja schön hingekriegt, sich bei meiner Chefin zu beschweren.
Sie war kurz davor, mich zu entlassen.
Da hätten Sie ja Ihren Willen bekommen, stimmt's?
Haben Sie denn heute ein gültiges Ticket dabei?"

Den letzten Satz sagte er besonders laut, damit es alle mitbekamen.
Ich zeigte ihm die Mail seiner Chefin, in der sie bestätigte, dass meine gewünschte Ticketoption so rechtens war.
Natürlich war auch an diesem Tag der Ticketautomat wieder oder immer noch kaputt, wie hätte es auch anders sein sollen, und wieder musste ich das Ticket bei ihm erwerben.
Er rang sichtlich mit sich.
Einerseits murmelte er davon, dass er jetzt die Anzeige gegen mich wahrmachen wollte, andererseits schien er um seinen Job zu fürchten und so stellte er mir missmutig das Ticket aus.

Dass meine Lust, danach weiterhin mit dem Zug zu fahren, ziemlich getrübt war, sollte verständlich sein.
Leider wurde das Unternehmen danach von einem anderen Unternehmen gekauft und seitdem wird die günstige Ticketvariante nicht mehr angeboten.

Interessanterweise wäre es immer noch billiger gewesen, wenn ich vom Umsteigebahnhof zum nächsten Bahnhof, also da, wo das Semesterticket endet, ein Einzelticket gekauft hätte und von dort bis zu meinem Zielbahnhof als wenn ich die gesamte Strecke auf einmal in einem Ticket gezahlt hätte.
Diese Variante wiederum war nicht erlaubt, weil das zu einer "unzulässigen Kombination verschiedener Fahrkarten auf einer Einzelfahrt" geführt hätte.

Lange Rede, kurzes Fazit:
Weil ich irgendwann keine Lust mehr darauf hatte, wegen Verspätung des ersten Zuges eine Stunde auf den nächsten Zug warten zu müssen; ich mich nicht mehr von miesgelaunten Zugbegleitern als Krimineller bezeichnen lassen wollte; ich nicht mehr mit irgendwelchen Servicehotlines in Kontakt treten und auf den guten Willen irgendwelcher Leute hoffen müssen wollte und weil ich den dann im Vergleich höheren Preis nicht mehr zahlen wollte, bin ich dann aufs Auto umgestiegen.
Dass ich dadurch plärrenden Schulklassen, über den letzten Nordseeurlaub palavernden Omagruppen oder versoffenen Alkis aus dem Weg gehen kann, ist ein weiterer nützlicher Zusatzeffekt.

Ich habe aber auch meine Lehren daraus gezogen.
Im Stadtgebiet kann man halbwegs nützlich mit der S-Bahn fahren und in andere Großstädte auch schon mal mit einem ICE, aber alles, was nach Überlandfahrt und Regionalbahn riecht, wird von mir konsequent gemieden und seitdem lebt es sich auch deutlich entspannter.

Sodele, heut mal ne weite Reise geplant. Also von München nach Berlin und das beruflich.
Wir sind ja eigentlich in der Firma dazu angehalten, möglichst umweltfreundlich zu reisen. Also eher mitm Zug, wenns sein muss mitm Firmenfahrzeug. Flug eher nich.
Nächste Woche nach Köln und Aachen gehts zum Beispiel mitm Auto, weil die Bahn für ne Gruppenreise zu viert zu erträglichen Preisen zu unflexibel ist. (Wir wollten am Ziel ankommen, nicht den Zielbahnhof kaufen. Aber sei es drum)
So, also Mitte März soll ich nach Berlin. Bedingung ist, dass ich dort möglichst früh ankomme. Und siehe da, es gibt nen ICE-Sprinter. Der allererste ist um 09:51h nach Plan in Berlin am Hbf.
Rechne ich die Zeit vom Flug gegen, Ankunft am Flughafen, Fahrt mitm ÖPNV vom Flughafen zum Zielort, bin ich locker über eine Stunde eher am Zielort, als der Zug überhaupt am Hauptbahnhof ankommt. Also in Summe ca. 2h früher, wenn man alle Faktoren mit einrechnet.
Schade, aber Nachtzüge mag die Bahn ja nicht.

Das find ich befremdlich.

Gerade solche Verbindungen sollten im Stundentakt betrieben werden.

Genau das mein ich.
Was hilft es, wenn ich in der Früh dort sein muss, dass der erste Zug um 9 dort ist?!
Da fragt man sich schon......
Die Nachfrage wäre sicherlich da.
Wäre so einfach.

@Kampfkater

same here:

München Giesing -> Nürnberg Süd, wo der Münchner Flughafen ist, dann Flughafen Tegel -> Berlin Lichtenberg

et voila, früher am Ziel, als der Zug überhaupt am Hbf ankommt.

Zitat von Kampfkater

aber auch wenn bei der Bahn gewiss nicht alles glatt läuft, ganz doof sind die ja auch nicht.

Also ich kenn mehrere, die dort arbeiten oder gearbeitet haben. Glaube ja fast, die würden dir widersprechen.
(Gut, geht da eher um Cargo oder den Bereich FM)

Zitat von Kaffchris

same here:

München Giesing -> Nürnberg Süd, wo der Münchner Flughafen ist, dann Flughafen Tegel -> Berlin Lichtenberg

et voila, früher am Ziel, als der Zug überhaupt am Hbf ankommt.

Das kommt auch auf die Entfernung an.
Ein Zug hat Maximalgeschwindigkeit X, ein Flugzeug Geschwindigkeit Y. Ab einer bestimmten Entfernung ist ein Flugzeug nun einmal schneller.

Dazu dann noch die unterschiedlichen Strecken (Nürnberg und Erfurt machen die Zugstrecke länger als zwingend nötig) und natürlich die Haltestellen.

Interessant wäre Musks Hyperloop, aber der ist auch nur ein Taschenspielertrick.

@Ricardo

Abfahrtszeit und Fahrtzeit/Flugzeit sind mir erstmal wurscht. Ich würde nen Nachtzug mit 8-9h Fahrtzeit nehmen, käme der zur gewünschten Uhrzeit an. Aber zu der gibts halt nur....den Flug. Ärgerlich.

Wenn dir die Reisezeit egal ist, könnte doch auch ein Hotel eine Option für dich sein.
Abends nach Berlin fahren, dort ins Hotel und am Morgen zum Termin.

Sag das mal dem Arbeitgeber, dass Du statt einem, zwei Tage wech bist und er auch noch fürs Hotel zahlen soll.
(Wie gesagt: Nachtzug wär fein. Abends in Zug setzen, Welt dank ANC-Kopfhörern auf stumm schalten, morgens ankommen.)

Ich weiß nicht, wann du genau fahren willst, aber für den 2. März habe ich eine ICE-Verbindung gefunden, die von ~22 Uhr bis ~8 Uhr von München nach Berlin fährt. Derzeit für 17,50 € zu haben.
Dafür musst du eben durch ganz Deutschland fahren (Augsburg, Ulm, Stuttgart, Frankfurt, Erfurt, ...).

Zitat von Kaffchris

Sodele, heut mal ne weite Reise geplant. Also von München nach Berlin und das beruflich.
Wir sind ja eigentlich in der Firma dazu angehalten, möglichst umweltfreundlich zu reisen. Also eher mitm Zug, wenns sein muss mitm Firmenfahrzeug. Flug eher nich.
Nächste Woche nach Köln und Aachen gehts zum Beispiel mitm Auto, weil die Bahn für ne Gruppenreise zu viert zu erträglichen Preisen zu unflexibel ist. (Wir wollten am Ziel ankommen, nicht den Zielbahnhof kaufen. Aber sei es drum)

Tipp gefällig? Kauf ein Gruppenticket Sparpreis. Eigentlich ab 6 Personen. Wenn ihr nur zu 4. fahrt, ist das egal. Steht nix dazu und den AGB der Bahn. Notfalls sind die beiden anderen kurzfristig krank geworden.

Wir haben Paderborn - München und zurück im ICE mit Sitzplatz für insgesamt 130 Eur gekauft. Wohlgemerkt für bis 6 Personen!