Erinnerungen an den DDR-Fußball

  • Als Einstand mal eine ganz kurze Episode, die ich sehr erschütternd finde. Dynamo Dresden hatte Mitte der 80-ziger ein EP-Auswärtsspiel bei Standard Lüttich. Die Dynamo-Spieler Weber und Kotte wurden von irgendwelchen IM's verpfiffen. Wegen versuchter Republikflucht, wie es damals hieß. Weber wurde dabei komplett gesperrt, er durfte nie wieder gegen einen Ball treten und Peter Kotte in die 4. Liga stafversetzt.

    Es waren damals drei Abtrünnige... :afi: neben Kotte und Weber gesellte sich noch Matthias Müller hinzu.

  • novoman11


    Es waren sogar drei? Das wußte ich bisher noch nicht. Ich weiß nur, das Weber und Kotte bis dahin auch feste Größen in der DDR-Nationalelf gewesen sind. Das hatte schon einen guten Grund, dass Standard Lüttich an den Jungs interessiert war. ;)

  • Bear:


    Ich will Dich jetzt nicht ganz verwirren :augen: aber es war damals nicht Standard Lüttich... sondern der 1. FC Kölle der dem Trio ein lukratives Angebot gemacht haben soll. :gier: Bei einer Länderspielreise der DDR N11 nach Südamerika - ich glaube es war Argentinien - wurden sie auf´n Flughafen Berlin / Schönefeld dann hops genommen . :stop: Jahre später so Sommer ´89 gelang dann - über Ungarns grüne Grenze - endlich die Flucht in den "goldenen" Westen... :ja:

    2 Mal editiert, zuletzt von novoman11 ()

  • Sehr nebulös die ganze Geschichte. :amkopfkratz: Bis heute ist das nie so richtig aufgeklärt worden.

    Einmal editiert, zuletzt von Bear ()

  • richtig, der Einzige-so war auch meine Erinnerung- der gehen wollte war der sehr talentierte Gerd Weber.
    Die beiden Anderen waren Mitwisser und spielten deshalb danach irgendwo, ich glaube in Liga 4 in Pirna oder so.
    Gerd Weber indes war ja offiziell (Dresden war ja dem Ministerium des Innern unterstellt) Polizeioffizier, von daher war der Fluchtversuch noch gravierender und deshalb umso härter bestraft worden.

  • finde den Threadtitel nicht gut.
    Ostalgie, schwelgen...- ich sehe keine Schönrederei.
    ich denke man erinnert sich an den DDR- Fußball und versucht auch ein paar Punkte publik zu machen bzw. zu klären.

  • Stimmt schon. Der Titel paßt irgendwie nicht so richtig. :amkopfkratz: :O Vielleicht wäre ein DFV-Symbol (statt DFB) einfach nur mit dem Titel: DDR-Fussball besser.

  • Nach einem Freundschaftspiel 1979 zwischen Dynamo Berlin und dem 1. FC Kaiserslautern flüchtete Lutz Eigendorf in den Westen. Keine 4 Jahre später starb er unter mysteriösen Umständen, angeblich an den Folgen eines Autounfalls. Hat die MfS ihn auf dem Gewissen?

  • War das der Spieler der dann bei den Braunschweigern gelandet war?
    Ich hab da mal was gesehen, aber ich glaube es konnte nie nachgewiesen werden. :amkopfkratz:


    Kennt jemand die Geschichte von Norbert Nachtweih bevor er zur SGE kam?



    Topic Vorschlag :
    "Erinnerungen an den DDR Fußball"
    kein schwelgen, keine Ostalgie, kein Pathos

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    Hängt die Nazis solange es noch Grüne gibt!

  • Zu der 'Tatzeit' spielte er für Eintracht Braunschweig. :ja: Nee, zu 100% konnte in dem Fall nichts nachgewiesen werden. Die Akte wurde mit dem Stasi-Vermerk: "Verblitzt" geschlossen! Zu Norbert Nachtweih schaue mal auf den Link im Beitrag 65. (mußt ein bisschen runterscrollen)

    Einmal editiert, zuletzt von Bear ()

  • beastieboy (hast es gefunden?)


    Die Junioren-Nationalspieler Jürgen Phal und Norbert Nachtweih (damals HFC Chemie Halle) setzten sich bei einem Länderspiel in der Türkei ab. Phal wurde später Stammkeeper bei Eintracht Frankfurt und Nachtweih (spielte auch für eine kurze Zeit bei der SGE) wurde dann später von Bayern München verpflichtet.

  • Ja ich habs gefunden. Da steht leider nur wenig drin.
    Glaube er hat kein gutes Haar an der DDR gelassen, wobei mich da meine kindlichen Erinnerungen täuschen können.

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  • genauso mit unserem ex-Hansa Spieler Axel Kruse,welcher sich in den Westen (über Kopenhagen) abgesetzt hat.Hansa hatte ein friendly in Dänemark und er nutze seine Chance.Die Stasi hatte ihn schon vorher im Visier

  • zu Lutz EIgendorf gab es diverse Hinweise auf ein Komplott. Mehr nicht, aber doch deutliche Hinweise.
    Fakt ist: er wurde von der Stasi nach seiner Flucht bespitzelt und es gab in den Stasiakten Vermerke zu einer Aktion "Blitzen". Das lässt schon Spekulationen zu, da er ja bei der Todesfahrt frontal geblendet wurde.
    Da Jörg Berger ebenfalls nahezu zweifelsfrei "attackiert" wurde liegt der Verdacht sehr nah.

  • Wo ich grade auf dem Thread gestoßen bin. Eigentlich das bitterste Erlebnis war für mich Athen 1987 :heulen: damals als 7 Jähriger mit meinem Vater hingeflogen.
    Mein Vater damaliger Berufskraftfahrer war auch viel im Westen unterwegs. Also gute Kontakte gehabt kamen wir an 2 Finalkarten ran.
    Der rest naja :heulen: kann mir immer noch die Bilder von Müller,Scholz,Liebers,Rische und unser Trainer Thomale in den Gedanken kommen.

  • Wo ich grade auf dem Thread gestoßen bin. Eigentlich das bitterste Erlebnis war für mich Athen 1987 :heulen:


    Allein der Finaleinzug von Lok Leipzig war zu der Zeit schon ein kleines Wunder. Gegen die Ajax-Achse Gullit, Rijkaard und van Basten fehlten einfach die spielerischen Mittel, obwohl sie sich tapfer gewehrt hatten. :)

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