Vorwort
Liebe Mitforisten!
Am Tage des Beginns dieser nicht nur infantil gefeierten WM haben Viele von uns die Nase und den Kanal voll von dem Scheiß und sind nicht bereit, sich den Wüstensand in die Augen streuen zu lassen. Und so hab ich mir vor Wochen schon gedacht - Mensch Herzblut, hier musst du doch mal irgendwas auf die Beine stellen, damit die Demoralisierten in jenen Wochen der Festspiele von Adidas, Budweiser, Coca Cola & Co. auf andere Gedanken kommen. Und ich wäre nicht ich, wenn ich mir nicht dabei gesagt hätte "Das müssen lustige, bekloppte und nachhaltige Gedanken sein, die ich da so aushecke!" Und was soll ich euch sagen - genau das ist passiert. Und so nehm ich euch jetzt mit auf die Reise in dieses Buch, es ist ein Fortsetzungsroman geworden. Und der wird mit der heutigen Ausnahme passend immer zu den Spielen der "Mannschaft" präsentiert. Schlagen wir also gemeinsam dieses Buch auf:
Prolog
Knapp 3 Jahre ist es nun schon her, da hat uns diese unglaubliche Zeitarbeiter- und Kaffeeholgeschichte》 des dahingemeuchelten Hannoi1896 genauso in den Bann gezogen, wie seine epische Wiederauferstehung. Was haben wir gelitten, gehofft und gebangt und wie haben wir gejubelt, als seine Häutung tatsächlich gelang und er wieder der Alte war. In der Werkhalle war danach auch alles wie immer, die Welt der Stubentiger wurde genauso zurechtgerückt und der Wiederauferstandene - das Herz pochte gewohnt am rechten Fleck, ab und zu ein gutes Bier in der linken Hand und mitm Pöbelfaktor immer volle Pulle ab durch die Mitte. Nur gewachsen isser leider nie weiter, unser niederer Sachse...naja, man kann halt nich alles kriegen, muss wohl am zu vielen süß-sauren Gurkenwasser bei seiner Wiederbelebung gelegen haben.
Ja und sein Retter von damals, dieser widerborstige Zoni aus dem echten Sachsen, dort wo die hübschen Mädchen aufn Bäumen wachsen, wo der gar liebliche Dialekt ein Statussymbol ist und es nur friedvolle, Händchen haltende Menschen gibt - was ist aus ihm in der Zwischenzeit geworden? Auch er blieb im Grunde der Alte, die Augen und Ohren immer an jedem noch so kleinen Heizungsrohr, immer das letzte Wort und einfach nicht zu agitieren, doch endlich mit dem Strom zu schwimmen. Und immer, wenn ein Überredungsversuch kam, mit dem und nicht gegen den Strich zu kämmen, dann kam die kurze und prägnante Antwort "Mei Kamm hat keene Zinken, schon an die Zwanzich Jahre. Doch das is nich weiter schlimm, denn ich hab keene Haare!" Was willst du bei so Einem, der erst recht keine Haare auf den Zähnen hat, da noch sagen? Und so blieb er auch stolz auf die gute Tat von damals und deshalb auch immer ein stiller Beobachter des Werdegangs unseres niedersächsischen Kleinkünstlers. Und im Laufe der Zeit stellte er fest, dass mit Hannois Rettung auch dessen Liebe zu den Ossis und ihren Vereinen genauso ins Grenzenlose stieg, wie seine Hingabe zu Braunschweig und Essen und zu Göteborg und Kopenhagen. Und er das nur nicht so richtig zeigen konnte und stattdessen fehlgeleitet den Farben z.B. von Leutzsch hinterherlief. Und all die liebevolle Pöbelei in der niedersächsischen Tiefebene blieb halt auch in der Hochgebirgs-Ostzone nicht unbemerkt - ist das der Dank für das Erwecken seiner Lebensgeister? Dem muss doch Einhalt geboten werden...
Der Wecker klingelt. Hannoi wälzt sich von rechts auf links und wieder zurück. Er gähnt und schüttelt den Kopf "Jetzt träum ich schon von diesem verrückten Ossi, da geht ja der Tag gleich schlecht los." Wer weiß, lieber Hannoi, wer weiß - vielleicht ist das ja gar kein Traum. Oder vielleicht doch? Und was macht der kaputte Kaffeebecher und die leere Hauthülle neben deinem Bett? Was geht hier vor? Wir werden es erleben. Bald.
Fortsetzung folgt...