Im Frühtau zum Teufelsberge wir zieh'n, Fallera
Start
Selten lohnt sich das nachzeichnen der Tour auf komoot so wenig wie beim Teufelsberg. Zum einen führt westlich des S-Bahnhofs Heerstraße die Teufelsseestraße gen Süd-Südwest, zum anderen liegt das Ziel nicht nur auf der höchsten Erhebung Westberlins, sondern ist Dank der imposanten Stracciatella-Eiskugeln weithin sichtbar.
Drachenberg
Der Nordöstlich gelegene und 99 Meter hohe Drachenberg ist ebenso ein Schuttberg wie der Teufelsberg, besteht oben aus einem Plateau mit schöner Sicht auf Berlin (nach Norden und Osten) und nach Spandau (westwärts). Die legendäre Abhörstation ist hier schon zu sehen, doch sind beide Hügel nicht verbunden. Es geht steil herab und wieder steil hinauf.
Teufelsberg
Wandersleut' haben die Auswahl zwischen asphaltierter Serpentine oder steilen Pfaden für Ungeduldige. Da wir Autos und sportiven Rennradfahrern in Papageientrikots lieber auswichen und zudem lieber die Hügel im Sturm nahmen, gelangt man relativ schnell auf die Hügel. Der etwas höhere Teufelsberg ist allerdings bewaldeter und der Parkplatz samt Eingang auf der Südseite. Vom Norden kommend muss man quasi um den doppelten Zaun herum, der alle 5 Meter geflickt wurde. So muss man am Eingang wohl oder übel die 7 Euro Eintritt berappen und gelangt auf das mittlerweile "alternativ" gestaltete Gelände.
Verfallene Zickzack-Gebäude mit Glasfront und alten Militärfahrzeugen unten sind schon mal ein guter Anfang.
Man kommt teilweise in die Gebäude herein und zahlreiche Graffitikunst (Kunst in dem Fall zurecht) mit mehr oder weniger sinnigen Philosophien sind großflächig angebracht. Das Highlight ist weiter nördlich das höchste Gebäude mit den markanten Kugeln auf dem Dach. Auf zwei Seiten führen Treppen nach oben, wofür man allerdings schwindelfrei oder entschlossen genug sein muss. Doch es lohnt sich. Der Ausblick ist phänomenal, der Wind pfeift und diese Kugeln aus der Nähe phantastisch.
Teufelssee
Wer mal dort ist, muss nur nach Süden weiter und trifft dort auf ein Ökowerk mit Schülerunterbringung. Wichtig: ostwärts herum gehen! Westwärts landet man nämlich im Naturschutzgebiet ohne Weg zum See, wie uns ein freundlicher Imker augenzwinkernd mitteilt. "Der ruht in sich!" befindet Mitwandersfrau Jana und hat Recht: in dem Haus mitten im Wald zwischen Teufelsberg und -see sind tatsächlich vier Namen an der Klingel. Idyllisch.
Der See ist nur zwei Hektar groß und ein schnuckliger Badesee. Zudem mit Ausblick auf den Berg und die besagten Stracciatellakugeln.
Rückweg
Vom See gelangt man durch den Wald fix in den Eichkamp. Dieser idyllische Vorort, der wieder die Handschrift der Tauts trägt und mit zahlreichen Sportstätten versehen ist, führt geradewegs zur S-Bahn. Nach dieser kleinen Tour ging es schnurstracks quer durch die Stadt zum verdienten Biergarteneinstand 2021 - Preist den Prater im Prenzlberg!
Bilder folgen ..
edit: Foddos!
Blick vom Drachenberg zum Teufelsberg
Das ist steiler, als es auf dem Bild aussieht!
Man müsste Klavier spielen können / wer Klavier spielt hat Glück bei den Frau'n
Wer was sehen will, muss da halt hoch
Kunst im inneren - erinnert an das Metal Heart - Cover von Accept
Stracciatella mit Blick auf Stadt