Soll ein automatisches Heimrecht für Zweitligisten im DFB-Pokal eingeführt werden?

  • Heute dreht sich beim Comeback der Rudelbildung alles um den DFB-Pokal. Mir sind gestern in der Pokal-Konferenz die leeren Stadien in Wolfsburg und Hamburg aufgefallen. Diese waren mit rund 7.000 bzw. 27.000 Zuschauern nur spärlich gefüllt. Wäre es nicht spannender, wenn die Zweitligisten bei einem Spiel gegen einen Bundesligaverein automatisch Heimrecht bekommen? Der VfB Stuttgart ist in der letzten Saison mit vier Heimsiegen nach Berlin spaziert, darunter mit St. Pauli, Köln und Bochum drei Zweitligisten. Werder Bremen hat dieses Kunststück im Jahr 2010 auch vollbracht. DFB-Präsident Niersbach hat die Vorschläge zu einer Reform bereits abgelehnt. Seid ihr eher für eine Reform oder findet ihr den aktuellen Modus optimal? :amkopfkratz:

  • Ich bin da hin-und hergerissen.
    Auf der einen Seite ist es sportlich sicher interessanter und vielleicht auch fairer wenn der Zweitligist Heimrecht hat.
    Einen Auswärtssieg eines Zweitligisten in einem Bundesligastadion sieht man ja doch eher selten.
    Und auch für die Fans von Wolfsburg, Hamburg und Co ist es sicher nicht so spannend sich Spiele gegen Aalen, Fürth und Co anzuschauen.


    Auf der andere Seite, und das weiß ich aus Gesprächen mit Sandhäusern die im letzten Jahr bei uns auf Schalke gespielt haben, ist es für kleinere Vereine auch mal ein tolles Erlebnis in einem großen Stadion wie der Veltins-Arena, dem Westfalenstadion oder dem Volkspark zu spielen.
    Zu uns kamen im letzten Jahr in der zweiten Runde gegen den SV Sandhausen auch "nur" 50.000 Zuschauer, aber für die Sandhäuser war es das Spiel des Jahres. Ich habe mich mit einigen Fans von denen unterhalten, und die waren alle begeistert mal hier spielen zu dürfen.


    Außerdem ist es finanziell für kleiner Vereine nicht uninteressant auswärts beim Bundesligisten spielen zu dürfen. Die Einnahmen werden ja geteilt.
    Und diesbezüglich hat es sich gestern selbst für Fürth gelohnt. Die 27.000 Zuschauer hätten die am heimischen Ronhof nicht begrüßen können...

  • Der klassentiefere Teilnehmer sollte immer Heimrecht haben. Punkt. Einnahmen hin oder her.

    Jeder Mensch ist seines Glückes Schmied, doch nicht jeder hat ein schmuckes Glied. :manta:


    pass auf. wenn ich mir dir dicken kleinen jungen schreiben möchte,dann sage ich dir das oder wähle die 0.. <<Zitat Adi>>

  • Einnahmen hin oder her.


    Dieses Thema darf man nicht nur aus Fansicht sehen. Die meisten Vereine sehen das nämlich sicher anders. Grade für einen klammen Zweitligisten ist es ein Unterschied ob die ein Heimspiel vor 15.000 oder ein Auswärtsspiel vor 30.000 haben.
    Das wäre dann mal eben die doppelte Einnahme an Eintrittsgeldern.

  • Bei 2-Klassen Differenz ja, bei nur einer nicht.

    "........weil wir hart sind, sind wir hier!!"


    "Nothing in this world worth having comes easy"

  • Ich bin da bei kuzze: Könnte man es rechtlich vielleicht so regeln, dass der klassentiefere Verein die Wahl hat? Wäre auch ein interessanter Ansatz.

  • Ich bin da bei kuzze: Könnte man es rechtlich vielleicht so regeln, dass der klassentiefere Verein die Wahl hat? Wäre auch ein interessanter Ansatz.


    Die Idee finde ich sehr gut. :nuke:

    Im Moment scheint es mir aber, dass es vielen Menschen reicht, wenn es den anderen schlechter geht. Dass sie sich dann besser fühlen. Und das ist eine ganz schlimme Tendenz. Da fängt Faschismus an.


    Hape Kerkeling

  • Livespiel im Free-TV gibt noch einmal extra Kohle, so wie heute bei Darmstadt gegen Schalke. Vielleicht hätte man ja auch Sandhausen - Schalke im TV gezeigt. Für die Spieler muss doch der Reiz den Favoriten rauszukegeln größer sein, als in einem Bundesligastadion zu spielen ...

  • Laut Pommel (Wiedenbrück-Board) ist es so, dass ab dem Achtelfinale der Amateurverein die Möglichkeit hat das Heimrecht zu tauschen.
    Der SC Wiedenbrück hätte, wenn sie ins Achtelfinale gekommen wären, von diesem Recht auch auf jeden Fall gebrauch gemacht.
    Die hätten auf jeden Fall das Heimrecht getauscht, ganz einfach aus finanziellen Gründen.

  • Laut Pommel (Wiedenbrück-Board) ist es so, dass ab dem Achtelfinale der Amateurverein die Möglichkeit hat das Heimrecht zu tauschen.


    Ist die Regelung neu?

    Im Moment scheint es mir aber, dass es vielen Menschen reicht, wenn es den anderen schlechter geht. Dass sie sich dann besser fühlen. Und das ist eine ganz schlimme Tendenz. Da fängt Faschismus an.


    Hape Kerkeling

  • Aus den Durchführungsbestimmungen vom DFB ...



    Quelle: http://www.dfb.de/uploads/medi…ngsbestimmungen_28.6..pdf

  • Naja es gibt ja noch andere Möglichkeiten bei einem Heimspiel Geld einzunehmen. Durch Catering erhöht Fanartikel verkauf etc. Ob sich das von der finanziellen Sicht wirklich lohnt.

    Weiter immer weiter! Wohin?, fragst du! Egal, Hauptsache weiter!

  • Laut Pommel (Wiedenbrück-Board) ist es so, dass ab dem Achtelfinale der Amateurverein die Möglichkeit hat das Heimrecht zu tauschen.


    Ist die Regelung neu?


    Das musst du Pommel fragen. Ich habe davon heute auch das erste mal gelesen! :schulterzucken:


    Aber ich denke er muss das wissen, er ist schließlich nicht nur Fan wie wir, er arbeitet für den SC Wiedenbrück.


  • Der Link von dem Bremer widerspricht dem aber. :augen::amkopfkratz:

    Im Moment scheint es mir aber, dass es vielen Menschen reicht, wenn es den anderen schlechter geht. Dass sie sich dann besser fühlen. Und das ist eine ganz schlimme Tendenz. Da fängt Faschismus an.


    Hape Kerkeling


  • Stimmt. Wie gesagt, ich hatte von Pommel auch das erste mal davon gehört.

  • Vielleicht meldet sich pommel ja mal hier zu Wort. Das würde mich schon interessieren.

    Im Moment scheint es mir aber, dass es vielen Menschen reicht, wenn es den anderen schlechter geht. Dass sie sich dann besser fühlen. Und das ist eine ganz schlimme Tendenz. Da fängt Faschismus an.


    Hape Kerkeling

  • Jetzt hast du uns aber neugierig gemacht ... :augen:


    Aus meiner Sicht dürfen die Pokalsensationen nicht nur auf die 1. und vielleicht noch die 2. Runde beschränkt werden. Und Duelle zwischen Wolfsburg - Aalen oder Frankfurt - Bochum sind in den meisten Fällen fast schon Freilose für die Bundesligisten.

  • Einnahmen hin oder her.


    Dieses Thema darf man nicht nur aus Fansicht sehen. Die meisten Vereine sehen das nämlich sicher anders. Grade für einen klammen Zweitligisten ist es ein Unterschied ob die ein Heimspiel vor 15.000 oder ein Auswärtsspiel vor 30.000 haben.
    Das wäre dann mal eben die doppelte Einnahme an Eintrittsgeldern.


    Doch, darf man. Wenn man sich als unterklassiger Verein nur auf die Einnahmen im DFB-Pokal verlässt, kann man den Verein auch gleich abmelden. Jeder normale Verein kalkuliert im Budget mit der ersten Pokalrunde. Alles darüber hinaus ist Zubrot, wobei man - wenn es denn irgendwann mal die Möglichkeit gibt - mMn auch das Heimrecht z.b. schon in der ersten Runde tauschen könnte. Der Ansatz ist gut. Geht es einem Sechstligist also finanziell miserabel und man zieht die Bayern, würde es wohl eher Sinn machen, in München zu spielen. Da gibt`s dann zwar eine richtige Packung, aber man kann mit einem Spiel eine oder zwei ganze Saisons finanzieren.


    Andererseits, wie gesagt, plant jeder qualifizierte und halbwegs wirtschaftende Verein (vielleicht mit wenigen Ausnahmen) von der ersten Liga bis nach unten in die Kreisliga mit den Geldern aus der ersten Pokalrunde und nicht mehr. Wenn man also als Landesligist z.b. in der zweiten Runde auf die Bayern trifft, aber nur ein 6000-Mann-Stadion hat, hat man finanziell schon mehr erreicht, als man geplant hat. Und für jeden Amateur oder Halbprofi wird es das Highlight sein, zu Hause gegen einen Bundesligisten zu spielen. War bei mir früher schon so (ok, zwar keine Bundesliga, aber auch mal als A-Ligist einen Landesligisten im Pokal auf unserem Sportplatz zu Gast gehabt), das wird sich heute nicht geändert haben.

    Jeder Mensch ist seines Glückes Schmied, doch nicht jeder hat ein schmuckes Glied. :manta:


    pass auf. wenn ich mir dir dicken kleinen jungen schreiben möchte,dann sage ich dir das oder wähle die 0.. <<Zitat Adi>>

  • Es geht doch nicht darum, daß sich der unterklassige Verein auf die Einnahmen verlässt; wenn sich aber die Möglichkeit bietet, dieses Geld einzunehmen, wäre es doch fahrlässig es nicht anzunehmen.

    Im Moment scheint es mir aber, dass es vielen Menschen reicht, wenn es den anderen schlechter geht. Dass sie sich dann besser fühlen. Und das ist eine ganz schlimme Tendenz. Da fängt Faschismus an.


    Hape Kerkeling

  • Naja ich finde das Zweischneidig. Auf der einen Seite finde ich es Scheiße wenn z.B. der FSV Frankfurt oder Aalen auswärts nach Wolfburg muss und dann vor nicht einmal 7.000 Zuschauern spielt. Andererseits ist es unfair, wenn auch ein starker Zweitligist automatisch Heimrecht gegen einen schwachen Erstligisten hat.

    "Wo finde ich... die Kirche?"

    "Sag mal, ist das ein Gesicht oder ein Hintern da vorne an deinem Kopf?"

    "Na toll, woher weißt du das? Es stand auf einer alten Steintafel." ;D

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