Verein und Religion, mal darüber nachgedacht ...

Ich kenne den Priester in dieser Dortmunder Gemeinde zufällig persönlich und auch ganz gut. Es lag bestimmt nicht an ihm, denke ich mal. Es ist eine Grundsatzentscheidung der Gemeinde gewesen. Aber gut, die Leute haben sich ja geeinigt.

Wenn es gesichert ist, daß der Junge (und seine Familie) konfessionslos bzw. nicht röm.-kath. sind, dann stehe ich vollkommen hinter der Entscheidung des Pfarrers, den ursprünglichen Grabstein NICHT zu zulassen!

Man sieht ja anhand des schnellen Kompromisses (christliche Symbolik), daß der Fehler bei der Familie des Jungen zu suchen ist. Warum ist man nicht selber auf die Idee gekommen, sondern hat nur an das BVB-Wappen gedacht!?

Wer auf einen katholischen Gottesacker möchte, sollte sich auch an bestimmte Dinge halten...und Atheismus rockt die Untergebenen des Hl. Stuhls halt eher selten!

Zitat von Georg III.

Wenn es gesichert ist, daß der Junge (und seine Familie) konfessionslos bzw. nicht röm.-kath. sind, dann stehe ich vollkommen hinter der Entscheidung des Pfarrers, den ursprünglichen Grabstein NICHT zu zulassen!

Seh ich ganz genauso. Wem die Kirche am Arsch vorbei geht und sich nie darum schert, der kann doch dann nicht irgendwann ankommen und erwarten, dass selbige plötzlich gänzlich nach seiner Pfeife tanzt. Und tut sie es nicht, ist es auf einmal wieder die böse, böse Kirche, die ja sooo intolerant und altmodisch ist...

Erlebt man leider immer wieder diese Denke.

Zitat von WolfsburgerJung

Zitat von Georg III.

Wenn es gesichert ist, daß der Junge (und seine Familie) konfessionslos bzw. nicht röm.-kath. sind, dann stehe ich vollkommen hinter der Entscheidung des Pfarrers, den ursprünglichen Grabstein NICHT zu zulassen!

Seh ich ganz genauso. Wem die Kirche am Arsch vorbei geht und sich nie darum schert, der kann doch dann nicht irgendwann ankommen und erwarten, dass selbige plötzlich gänzlich nach seiner Pfeife tanzt. Und tut sie es nicht, ist es auf einmal wieder die böse, böse Kirche, die ja sooo intolerant und altmodisch ist...

Erlebt man leider immer wieder diese Denke.

So sieht's nämlich aus!

Man kann die Kirche bzw. Teile davon ja durchaus kritisieren, aber diese Hetze (vornehmlich auf Facebook) nach diesem Grabstein-Fall war total überzogen und billig.

Da gebe ich Dir Recht, aber das ist halt Facebook-Hetze at it's best. Genauso wie bereitwillig weiße VW-Busse weitergetratscht werden, die angeblich unsere Kinder wegschnappen. Facebook ist ja aber auch ein beliebter Tummelplatz für Bild & Co. Wenn die sehen, dass das ungefähr 15.000 Leute geteilt haben, ist das gleich ein riesiger Proteststurm und ein gefundenes Fressen für die Medien; spart man sich doch viel Recherchearbeit, man braucht ja nur die Social-Media-Praktikantin ne Stunde durch die Facebook-Fotomontagen und deren Kommentare surfen lassen. Ob diese 15.000 Leute vom Borsigplatz nach Bodelschwingh marschieren würden, um ihren Protesten Nachdruck zu verleihen, glaube ich persönlich jetzt mal nicht.

Mir ist die Kirche auch relativ wumpe und die katholische gleich noch viel mehr. Ich würde aber auch nicht auf die Idee kommen, mich für einen Grabstein auf nem katholischen Friedhof zu bewerben, wenn ich genug nicht-katholische Alternativen hätte.

Die Freiheit des Einzelnen hat ihre Grenze immer an der Freiheit aller anderen. Und ein Friedhof ist wirklich kein Ort, auf dem nun jeder seine speziellen Wünsche, so ausgefallen sie sein mögen, erfüllt bekommen muss. In diesem Falle hier finde ich die Grenze zwar keineswegs "erreicht" aber generell muss man sich da schon auch anpassen.
Wenn mein Familiengrab auf einmal zwischen pink-lakierten Playboy-Gräbern und einem blinkenden Dortmund-Grab steht, dann würde ich kotzen. Es muss einfach auch Orte in dieser Welt geben an denen ganz bewusst nicht ALLES möglich ist. Friedhöfe zähle ich dazu.

Zitat von Kinslayer

Erstaunliche Parallelen über die zumindest ich mir vorher keine Gedanken gemacht hatte und in Anbetracht der Geschichte die ich anfangs erwähnt hatte, fragte ich mich da ob der Pfarrer/Priester den Fußball da nicht als Konkurrenz sah?
Natürlich schließt sich beides theoretisch nicht aus, oder doch?

Na ja, eine Religion vertritt eine Ethik, zeigt den Menschen, dass es eine höhere Macht als den Menschen gibt (und demnach eine höhere Gerechtigkeit als Urteile der Menschen) und beantwortet dem Mensche Fragen über Sinn und Ziel des Lebens. Wenn dir das jeweilige Angebot deiner lokalen Religion oder Konfession nicht passt, muss man sich eben nach einer anderen Religionsphilosophie umsehen.
Fußball und Sport kann ein wichtiges Interessensgebiet sein, hat aber nichts mit Religion zu tun, weil diese immer gewissermaßen 'über' dem Alltag steht. Luther schrieb mal, woran du dein Herz hängst, dass sei dein Gott.

Caledonia:
Haben gerade im englischsprachigen Raum die Kirchen bei der Gründung von Fußballclubs mitgewirkt? Ging ja mMn auch darum, die Leute von Besäufnissen und dergleichen abzuhalten. Hätten die die aktuelle Entwicklung im Fußball vorhersehen können, wäre wohl Eisstockschiessen die protegierte Sportart in Europa geworden..

Zitat von SCVe-andy

Zitat von beastieboy

@Cale wenn konfessionslose einen Extrawunsch auf einem katholischen Friedhof pochen dürfen sie sich über Gegenwind nicht wundern...

DAS ist der entscheidende Punkt bei dieser Sache. Nichts mit dem Glauben am Hut, nicht in der Kirche, Kind nicht getauft (alles okay), ABER dann Ansprüche stellen an eine kath. Gemeinde. Und dann so ein Medienaufgebausche auf dem Rücken eines verstorbenen Jungen.

Da bin ich absolut bei euch!!!

@Blackadder beim Eisstockschießen kann man sich auch ganz gut betrinken...

Spielst du da jetzt auf das Curling 2008 in Wacken an?

Ist das schon vier Jahre her? Wahnsinn!

Das hab ich eigentlich nicht gemeint, man könnte es trotz anderer Sportart aber auch als Bsp verwenden.

btw: man betet doch auch zum "Fußballgott" um seinem Team ein Tor oder sogar den Sieg zu geben / schenken

>>> Schalke-Fans bekommen eigenen Friedhof

Da werden die letzten Meisterschaftsträume begraben.