Das Thema hat einen eigenen Thread verdient. Presse, Polizei und DFL schimpfen und beschweren sich über die bösen Fans - ist heute wirklich alles so schlimm? Die DFL hat den Vereinen ein Sicherheitskonzept vorgelegt. Einige Vereine lehnen es ab, andere halten sich bedeckt - auch in den Medien hagelt es langsam Kritik zu dem Papier.
Wo genau ist das Problem an dem Papier? Hier findet ihr mehrere Quellen zur Info, sowie die Aktion "Wir fühlen uns sicher!". Ein wenig einlesen lohnt!
Sicherheitsleak: das DFL-Papier “Sicheres Stadionerlebnis”
ZitatAlles anzeigenInitiative: Wir fühlen uns sicher
"Seit Monaten überschlagen sich die Diskussionen und Berichte und wir stehen staunend daneben: Angeblich herrschen im deutschen Fußball Gewalt und Anarchie, ist der Stadionbesuch inzwischen ein gefährliches Abenteuer. Angeblich erlebt unser aller Lieblingssport eine nie dagewesene Dimension von Ausschreitungen.
Wirklich? Warum bekommen wir als Fußballfans und regelmäßige Stadiongänger davon dann kaum etwas mit?
Tatsächlich ist der Stadionbesuch heute nicht gefährlicher als vor fünf, zehn oder dreißig Jahren, ganz im Gegenteil! So viele Zuschauer wie niemals zuvor strömen in die Bundesligastadien und darunter befinden sich auch immer mehr Familien mit ihren Kindern, die offenbar vor allem eines eint: Sie haben gar keine Angst."
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Hier könnt ihr die Aktion unterstützen:Ich fühl mich sicher
ZitatAnfang eines Dialoges? Fankongress in Berlin
Auf Einladung des "Eisernen V.I.R.U.S." von Union Berlin kamen am 01.11. im VIP-Zelt des Stadions an der alten Försterei Fans aus ganz Deutschland zusammen, um über die aktuellen Entwicklungen im Fußball in Deutschland zu sprechen. Aufhänger und wichtigster Anlass war natürlich das DFL-Papier "Sicheres Stadionerlebnis", das seit einiger Zeit durch die Medien geistert und das Stadionerlebnis, wie man es bisher kennt, komplett auf den Kopf stellen würde. Trotz der relativ kurzfristigen Einladung, waren über 250 Fan- und Vereinsvertreter dem Aufruf gefolgt, die von einer stattlichen Anzahl von Pressemenschen abgerundet wurde. Teilweise fühlte man sich wie auf der Bundespressekonferenz.
Diverse Fanvertreter fassten zu Beginn die aktuellen Entwicklungen und die im "Sicheres Stadionerlebnis" zusammengefassten Punkte - sowie die Widersprüche darin - noch einmal zusammen. Alle angereisten Fans waren sich einig, dass das DFL-Papier so nicht hinnehmbar ist. Einen sehr lebhaften Vortrag hielt der - ursprünglich ebenfalls aus der Fanszene stammende - Sicherheitsbeauftragte des FC St. Pauli, Sven Brux. Dieser sprach erstaunlich klare Worte in alle Richtungen und empfahl beispielsweise die Stadionverbotspraxis ganz neu aufzuziehen, weil er sie für komplett widersinnig hält und diese nur sinnvoll sein könne, wenn sie eine Akzeptanz in der Mehrheit der Fanszene hat. Doch auch den Fans hielt er die Frage vor, ob das Thema Pyrotechnik wirklich so wichtig sei, dass man dafür alles aus Spiel setzen müsse? Insgesamt ein guter Vortrag mit klarer Kante. Man muss nicht jede Meinung im einzelnen Teilen, aber solche Beiträge bringen eine Diskussion auf jeden Fall mehr weiter als willfähriges Geschwafel. Daniele Wurbs von Football Supporters Europe wies in einem Einwurf noch mal darauf hin, dass die Bundesliga und ihre Fans Strukturen haben, die z.B. in England immer stärker als Vorbild gesehen werden, weil das "englische Modell" eben doch gar nicht so schön ist, wie man gerne glauben machen will.