Fankongress-2012 14.01-15.01.2012

  • Zitat

    Ab den 14.01.2012 ist es soweit, der von ProFans organisierte Fankongress beginnt im Kosmos in Berlin. Für zwei Tage kommen Fans etlicher Vereine und jeder Couleur zusammen, um zu diskutieren, sich zu informieren und auszutauschen. In sechs unterschiedlichen Tracks diskutieren die Fanvertreter in jeweils zwei Arbeitsgruppen über aktuelle Fragestellungen mit eingeladenen Gästen aus dem In- und Ausland. Nach den letzten unerfreulichen Monaten bietet der Kongress eine Möglichkeit wieder miteinander anstatt übereinander zu reden.
    Begleitet wird der Kongress von einer stattlichen Anzahl akkreditierter Journalisten aller deutschen Medien. Doch nicht nur aus den gewohnten Medien könnt ihr euch informieren, auch die Macher selber werden über Twitter, Facebook, Youtube und den offiziellen Blog informieren. Möglichst zeitnah sollen damit all die Fans erreicht werden, die nicht die Möglichkeit haben nach Berlin zu kommen.
    Doch nicht nur das, auch das Fanzine eures Vertrauens wird live aus Berlin berichten. Am Samstag werden wir mit einem Live Ticker vom Kongress berichten. Somit könnt ihr neben den etlichen Transfermarkt-Tickern auch mal wieder einen Schwatzgelb.de Ticker verfolgen.


    Hier wird es auch nur am Rande um Wolfsburg und Magaths Kaufrausch gehen, wir bieten also eine echte Alternative. Wenn also alles klappt, werden wir euch ab Samstag mit Stimmen, Informationen, Fotos und vielleicht ersten Videos versorgen können.
    Info von schwatzgelb.de


    Grundgedanke des Fankongress


    plus


    Programm des Fankongress

    Unsere Liebe übersteht jedes Leiden, wir werden ein Leben lang Borussen bleiben.

  • Sehe ich das richtig, dass am Samstag immerhin 4 Vertreter von DFB/DFL an den Diskussionen teilnehmen? Am Sonntag ist keiner der beiden "Institutionen" dabei.
    Da sieht man doch, wie ernst die aktiven Fans gesehen werden...


    Dennoch finde ich einen Fankongress richtig und wichtig! Nur stellt sich sich mir halt die Frage, ob man überhaupt etwas bewegen kan... Vielleicht hängt das auch mit einer gewissen Politikverdrossenheit meiner Generation zusammen...

  • Einen Liveticker findet ihr hier oder von offizieller Seite: Facebook & Twitter :cool2


    [11:30] Exemplarisch berichten wir Euch kurz aus der Veranstaltung "Wem gehört der Ball? Der Fußball zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und Privatrecht". Es geht um Stadionverbote: Präventivmaßnahme oder Ersatzstrafrecht?
    Es diskutieren Marco Noli (Fananwälte), Hendrik Große Lefert (Sicherheitsbeauftragter DFB), Antje Hagel (Fanprojekt Offenbach), Jannis Busse (Ultras Hannover), Gerd Dembowski (Sozial-Wissenschaftler), dem Sicherheitsbeauftragten eines Vereins (Zusage steht noch aus), Moderation: Nicole Selmer (Journalistin).


    [10:30] Jetzt geht es gleich mit der Eröffnungsveranstaltung los. Das ZDF und einige andere Journalisten sind schon vor Ort. Auch Martin Kind treibt sich schon rum und steht im Mittelpunkt des Interesses der Presse.


    [09:00] Teilnehmer: Stand Freitagmorgen waren 405 Teilnehmer für den Kongress angemeldet. Dabei werden die Vereine nicht nur durch Personen der aktiven Fanszenen vertreten, sondern auch Einzelpersonen und Interessierte sind vor Ort. Die vertretenen Vereine sind:
    Borussia Dortmund, Bayern München, Hertha BSC, Hamburger SV, VfL Wolfsburg, Die Komischen, FC Augsburg, VfB Stuttgart, FSV Mainz, Hannover96, 1.FC Kaiserslautern, Werder Bremen, 1.FC Köln, 1.FC Nürnberg, SC Freiburg, Union Berlin, Hansa Rostock, SpVgg Fürth, Eintracht Braunschweig, SC Paderborn, FC Sankt Pauli, MSV Duisburg, Fortuna Düsseldorf, Karlsruher SC, FSV Frankfurt, TSV 1860 München, Wismut Aue, Alemania Aachen, VfL Bochum, Dynamo Dresden, VfL Osnabrück, Arminia Bielefeld, Kickers Offenbach, FC Heidenheim, Wehen Wiesbaden, Chemnitzer FC, FC Carl Zeiss Jena, Rot-Weiß Erfurt, SV Meppen, Holstein Kiel, Rot-Weiß Essen, VFC Plauen, VfB Lübeck, Stuttgarter Kickers, 1.FC Magdeburg, Hallescher FC, SSV Reutlingen 05, SV Lichtenberg 47, Würzburger Kickers, TeBe Berlin, SV Nordwest Karlsruhe, VfB Oldenburg, Lokomotive Leipzig, BSG Chemie Leipzig, Eisbären Berlin, FSV Zwickau, TSV 09 Bottendorf, Borussia Neunkirchen, BFC Dynamo, VfB Oberweimer, TSV Maccabi München und AC Milan.

    Unsere Liebe übersteht jedes Leiden, wir werden ein Leben lang Borussen bleiben.

  • http://fabianfiedler.de/?p=978


    auch noch recht interessanter Ticker :)


  • Zitat

    11:49] Jannis Busse von den Ultras Hannover berichtet davon, dass Stadionverbote unabhängig von der juristischen Definition natürlich von den Betroffenen als Strafe empfunden werden.


    [11:43] Marco Noli weist auf die Rechtslage hin: Grundsätzlich ist das Hausrecht bei öffentlichen Veranstaltungen und Einrichtungen eingeschränkt. Dahingehend sind Stadien wie beispielsweise Bahnhöfe zu betrachten, sodass nicht willkürlich Regeln aufgestellt werden können, wer Zutritt erhält und wer nicht. Zur Aufrechterhaltung der Sicherheit ist der Ausschluss einzelner natürlich möglich, allerding fehlt Noli hierbei die Unschuldsvermutung, weil bereits der Verdacht ausreicht. Er bezeichnet das Stadionverbot als Ersatzstraftrecht und Taschenspielertrick.


    [11:37] Die Eingangsstatements der Referenten laufen. Erwartungsgemäß verteidigen Hendrik Große Lefert und André Waiß als Verbands- und Vereinsvertreter grundsätzlich das Stadionverbot als Maßnahme der Vereine zum Ausschluss von Gewalttätern. Große Lefert blickt zurück auf die Reform der Stadionverbote und glaubt, dass einige der erfolgten Änderungen nicht unbedingt glücklich gewesen sein, während Waiß sich dafür ausspricht, nur die Leute auszuschließen, die gezielt straffällig werden, nicht unbedingt aber all jene, die im Affekt reagieren, Antje Hagel widerspricht. Stadionverbot und der Ausschluss von Leuten auf Dauer könnten keine Lösung sein, so Hagel.

    Unsere Liebe übersteht jedes Leiden, wir werden ein Leben lang Borussen bleiben.

  • Abschluss Thema Stadionverbote:
    [13:00] Das Fazit von Nicole Selmer zur Diskussion: Große Änderungen im Stadionverbotsrecht wird es in nächster Zeit wohl eher nicht geben, eher kleine und anlassbezogene Änderungen. Gleichzeitig sind die Fanorganisationen gefragt, vor allem in den jeweiligen Vereinen für ein möglichst erträgliches Prozedere zu sorgen.



    Weiteres:
    [14:25] Es haben sich rund 75 Journalisten akkreditiert. Darunter sind TV Teams vom WDR, RBB und Sky. Aber auch Print Medien wie die FAZ, Spiegel, Stern, TAZ und der Tagesspiegel sind vertreten. Insgesamt ist man sehr erfreut über das große Medieninteresse. Das liegt vielleicht auch daran, dass der Kongress sich sehr offen gibt und die Medien nahezu zu allen Bereichen und Diskussionen Zugang erhalten.


    [15:07] Unter dem Thema Mehr als 90 Minuten - Ultrà und seine Facetten diskutieren Thomas Beckmann (BAG), Peter Schlüngel (Institut für Fußball und Gesellschaft), Jakob Klemm (Horda Azzura) und Rafael Buschmann (stern.de). Beckmann betont die besondere Bedeutung der Ultras in der Sozialarbeit. In die gleiche Scherbe schlägt der Wissenschaftler Schüngel, der Fußballfans mit Rockergruppen vergleicht, die beide unter Vorurteilen leiden - während Politiker sich Betrügereien leisten können, ohne ersthaft belangt zu werden.


    [15:30] Schlüngel betont, dass die Gesellschaft akzeptieren muss, dass Ultras wie jeder andere positive und negative Facetten verbindet. Gerade die Führungspersonen der Gruppen machen eine massive ehrenamtliche Sozialarbeit und bekommen dafür von den Medien und Verbänden vor allem auf die Fresse.
    [15:25] Wie schon angesprochen, ein Thema ist für die Presseberichtserstattung ausgeklammert. Unter dem Titel „Die Chancen und Grenzen von Selbstregulierung, Freiheit und Verantwortung in den Fankurven“ wollen die Vertreter der Ultras Gruppen ungestört untereinander Gedanken austauschen und dabei auch frei alles ansprechen. Daher hat man sich entschlossen, dies in geschlossener Runde zu tun.



    Update & Edit:
    Abschließendes Thema:
    [16:30] Willkommen zurück im großen Saal zum Hauptvortrag des Kongresses: "Wir waren im Stadion und haben es überlebt - Wie gefährlich ist es in deutschen Stadien wirklich?" 400 Zuschauer sitzen im großen Rund und hören dazu Statements von Arne Steding (Redaktuer schwatzgelb.de), Gerhard vor Gorissen (Fanbeautragter DFB), Matthias Stein (BAG, Fanprojekt Jena), Nicole Selmer (Journalistin, FIN), Stefan Minden (Fananwälte), Jens Volke (Fanbeautragter Borussia Dortmund), Lasse Gutsch (Ultraqs Hannover). Moderator Gerd Dembowski bedauert die kurzfristige Absage eines Vertreters der ZIS, denn dies wäre eine große Gelegenheit gewesen, in Kontakt und einen Dialog mit den Fans zu treten.


    [16:45] "Die Fans haben diesen Kongress hier organisiert. Sie sitzen hier und reichen die Hand zum Dialog", sagt Gerd Dembowski. Stefan Minden (Fananwalt) führt weiter aus: "aber sie greift ins Leere, denn die Polizei ist nicht hier." Und auch von Seiten der Verbände wird diese Hand nur sehr zögerlich ergriffen.


    [17:00] "Dieser Fankongress ist wichtiger als alle vor ihm, denn er ist von den Fans selbst organisiert" bescheinigt Thomas Scheider,weist aber gleichzeitig noch mal darauf hin, dass man von Fanseite einerseits oft den Dialog mit der Polizei und den Medien verweigert, aber auf der anderen Seite sie hier auf nationaler Ebene bei dem Kongress sehen möchte. Daran kann man sicher noch arbeiten.


    [17:10] Um die immer wieder aufkommende Hysterie in Bezug auf Gewalt im Fußball zu versachlichen werden nun Zahlen vorgestellt, die verdeutlichen, dass Fußball nicht gefähricher ist als jedes Volksfest, betrachtet man es im Verhältnis des Zuschaueraufkommens mit der Anzahl der Vorfälle bzw. Verletzten. In solchen Verletzenzahlen sind auch diejenigen enthalten, die Opfer von Polizeieinsätzen bei Fußballspielen wurden. Würde man diese abziehen, würde das in den Medien stark gezeichnete Bild von steigender Gewalt bei Fußballfans korrigiert werden müssen. Matthias Stein berichtet sogar von rückläufigen Zahlen.


    [17:30] "Wenn Selbstreflektion in der Szene passiert, fällt sie keinem auf und es berichtet auch niemand darüber" bilanziert Lasse Gutsch von den Versuchen, andere Wege zu gehen. Deshalb wird sie in der Öffentkichkeit nicht so stark wahrgenommen wie die negativen Vorfälle.

    Unsere Liebe übersteht jedes Leiden, wir werden ein Leben lang Borussen bleiben.

  • Ich bedanke mich hiermit bei der Süddeutschen Zeitung dafür, dass sie mir wieder einmal sehr anschaulich zeigt, warum ich mich lieber themenbezogen über Blogs und ähnliche Kanäle bzw. über fremdsprachige Medien informiere, als bei sowas. Während man bspw. bei Sportblogs umfassende Hintergrundinfos erhält, dort recherchiert wird und sachlich berichtet, springt die SZ mal wieder auf den ganz großen Sensationszug auf mit dem Bild des bösen und uneinsichtigen Fans welcher nur das Zündeln im Kopf hat. Kein Wort bspw. von den bei der Veranstaltung mal wieder fehlenden Vertretern deren Berichte man so gerne guttenbergt :ohmei:

  • Zitat

    “Was ich auf jeden Fall mitnehme, ist Dialogbereitschaft – und das Thema Polizei, das kam deutlich rüber”, sagt der DFB-Fanbeauftragte von Gorrissen. “Wir wollen die Fans stärken. Es gibt doch viele gute Beispiele dafür, dass die Selbstreinigungsprozesse funktionieren.” Er nennt einen Fall aus Leipzig, wo die Umstehenden einen Fan am Zündeln hinderten.

    Dämlich ist aufjedenfall, dass der Polizeivertreter kurzvorher aus dienstlichen Gründen absagen musste. :schulterzucken:

    Unsere Liebe übersteht jedes Leiden, wir werden ein Leben lang Borussen bleiben.

  • Tag zwei im Liveticker:


    http://fabianfiedler.de/?p=1132


    Zitat

    10:38 – Polizeieinsatz in der Nacht
    “Leicht ausgedünnte Runde, vielleicht werden wir ja noch mehr”, sagt Jakob Falk. Der Raum war gestern übervoll, heute ist er nur zu einem Drittel gefüllt. Dann verkündet Falk Unglaubliches: Um 21:30 Uhr sei ein vierwägiger Polizeitrupp vor dem Kongressgebäude vorgefahren, um sich umzusehen – also zu einem Zeitpunkt, als die Fans längst nicht mehr hier waren. “So ein Vertrauensbruch ist extrem schade”, sagt er. “Vor allem, nachdem man unsere Einladung ausgeschlagen hat.”

    Unsere Liebe übersteht jedes Leiden, wir werden ein Leben lang Borussen bleiben.

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