Transfers, Gerüchte, Fakten

  • Leserbrief aus der NOZ




    Verantwortliche des VfL haben umgedacht


    VfL-Präsident Dr. Dirk Rasch.




    Zum Leserbrief von Jörg Alexander „Das komplette Management des VfL hat versagt“ (Ausgabe vom 30. Juni) mit Bezug auf das Interview mit Ex-VfL-Torhüter Tino Berbig (Ausgabe vom 21. Juni).


    „Meines Erachtens gibt es zwei Gründe, einen Leserbrief zu schreiben. Erstens: Man möchte sich Frust, Enttäuschung oder auch Wut von der Seele schreiben. Zweitens: Durch sachliche Informationen, Belegung von Fakten möchte man zur konstruktiven Lösung eines Problems beitragen. Letzterer Grund kann die Intention von Herrn Jörg Alexander nicht gewesen sein, da seine Behauptungen einer fairen Bestandsaufnahme nicht standhalten können.


    Warum dies nicht? Erstens: Gemeinsam mit der sportlichen Leitung wurde Karsten Baumann als Trainer verpflichtet und mit ihm der Aufstieg in die Zweite Bundesliga sowie die Erreichung des Viertelfinals im DFB-Pokal geschafft. Damit war die Saison 2009/2010 sicherlich eine der erfolgreichsten Spielzeiten in der neueren VfL-Geschichte. So falsch kann also, wie behauptet, die Verpflichtung von Karsten Baumann nicht gewesen sein. Analog gilt sicherlich diese Aussage auch für die meisten Spieler der Aufstiegsmannschaft.


    Zweitens: Ob nun unzureichendes Training hauptverantwortlich für den Abstieg gewesen sein soll, ist hypothetisch und kann sicherlich nur von denen sachgerecht beurteilt werden, die täglich aktiv als Spieler oder passiv als regelmäßige ‚Zaungäste‘ am Training teilgenommen haben. Ehemalige Mitspieler von Tino Berbig relativieren dessen Ansicht und haben dies auch öffentlich artikuliert.


    Drittens: Die Behauptung von Herrn Alexander, ‚wer redet, der fliegt‘, ist schlicht falsch. Das Trainerteam um den neuen Chefcoach Uwe Fuchs hat sich für Manuel Riemann als seine Nummer eins entschieden, da er besser in sein sportliches Konzept passt. Das Interview mit Tino Berbig ist also erst erschienen, als feststand, dass der Verein ihn nicht weiterverpflichten wollte. Im Übrigen haben sich nach der Winterpause die sportliche Leitung und das Präsidium mehrere Male mit dem Mannschaftsrat – inklusive Tino Berbig – getroffen, um sich unter anderem über das Verhältnis Mannschaft/Trainer zu informieren. Aus Sicht des Mannschaftsrates gab es keine Beanstandungen.


    Damit keine Zweifel aufkommen: Selbstverständlich übernimmt auch das VfL-Präsidium die Verantwortung für den Abstieg. Dabei heißt Verantwortung übernehmen zunächst einmal, die Gründe für den Abstieg zu erkennen, sie intern schonungslos beim Namen zu nennen, um sodann die richtigen Schlüsse für eine wieder positive sportliche Zukunft zu ziehen. Dieses ist geschehen. Vor allem die Zusammenstellung des neuen Trainerteams und die einer neuen, jungen Mannschaft (Durchschnittsalter circa 23 Jahre) – gespickt mit etlichen Junioren-Nationalspielern – belegen das strukturelle Umdenken der Verantwortlichen nachhaltig.


    Es sollte den VfL-Verantwortlichen gestattet sein, darauf hinzuweisen, dass der VfL in den letzten zehn Jahren nicht nur viermal ab-, sondern auch viermal wieder aufgestiegen ist. In den letzten fünf Spielzeiten hat der VfL drei Jahre in der Zweiten Bundesliga verbracht. In diesem Zeitraum ist es den VfL-Verantwortlichen gelungen, den Verein nicht unerheblich zu entschulden. Auch die Investitionen in die Infrastruktur (Stadion/Jugendleistungszentrum), ohne die der VfL keine Spielberechtigung für die Zweite Bundesliga erhalten hätte, sollten bei jedweder kritischen Bewertung den Verantwortlichen gegenüber nicht gänzlich außer Acht gelassen werden.“


    Dr. Dirk Rasch


    Präsident des VfL


    Osnabrück

    VfL OSNABRÜCK
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