FSV Zwickau

Toni Wachsmuth bastelt weiter am Kader, heute wurden gleich 3 neue Spieler verpflichtet, beim ersten könnte man glatt sagen "Adel verpflichtet": Denn vom FSV Frankfurt wechselt Verteidiger Leonhard von Schroetter, ausgebildet in Augsburg, nach Zwickau und wird mit einem Einjahresvertrag ausgestattet. Desweiteren konnte Mittelfeldspieler Till Streller (zuletzt U19 Darmstadt) im Probetraining und den Testspielen gegen Gera und Wildenau derart überzeugen, dass man Nägel mit Köpfen gemacht hat, ein Zweijahresvertrag ist der Lohn.

Ja und dann kommt noch einer fürs Tor mit einem in Sachsen und Ostdeutschland großen und geachteten Namen - Lucas Hiemann, der Sohn von Holger Hieman. Er hat den gesamten Jugendbereich in Chemnitz durchlaufen, in jener grauenvollen Zeit mit Insolvenzverwalter und dessen den Verein aussaugenden und schließlich GmbHtisierenden Wackeldackel und Sportdirektor wurde er als Identifikationsfigur vom mitlaufenden Trainer aufs Abstellgleis geschoben und fand sein Stammtorhüter-Glück schließlich in Rathenow bei den Optikern. Nun ist er also ebenfalls mit nem Zweijahresvertrag zurück in der Heimat und das Torwart-Trio um Johannes Brinkies, Max Sprang und ihn ist damit komplett, eine Baustelle weniger für Toni Wachsmuth.

Viel Erfolg und beste Sportlergesundheit auch den Neuen, haut rein!

GGZ Arena: Zwickauer Stadtrat wendet Stadion-Pleite ab | Freie Presse - Zwickau

Die Betreibergesellschaft soll weitere, maximal 200.000 Euro bekommen. Die Verwaltung fürchtet, dass eine Insolvenz des FSV wesentlich kostspieliger wäre.

www.freiepresse.de

Das klingt für mich wie bei den Eislöwen aus Dresden. Die gehen auch immer erfolgreich bei der Stadt betteln.

Das sind Summen, die werden in Kaiserslautern via "Paypal an Freunde" überwiesen.

Um mal mit dem Unsinn aufzuräumen und etwas Seriosität in die Faktenlage zu bringen: Die Stadionbetriebsgesellschaft war aufgrund fehlender Einnahmen durch die Corona bedingten Geisterspiele und in der Folgezeit durch die vorsichtig in den Ausgaben gewordenen Besucher des größten und damit Hauptmieters FSV Zwickau von der Insolvenz bedroht. Das Stadion gehört der Stadt in Person der Bauherrin/Eigentümerin, der städtischen Gebäude- und Grundstücksgesellschaft Zwickau. Und die Stadtverordneten mussten nun entscheiden, was für das Geldsäckel der Stadt erträglicher ist, ein Zuschuss oder die Stadionbetriebsgesellschaft vorerst in die Insolvenz zu "schicken" und die riesen Last eines womöglich auch noch sportlich ungenutzten Stadions vor sich herzuschieben. Die Stadtverordneten haben entschieden, sie haben es mit der einmaligen Summe von 200.000 € ohne Bedingungen und vor allen Dingen einstimmig entschieden. Der unredliche Begriff des "Bettelns" durch die Stadionbetriebsgesellschaft verbietet sich daher komplett.

Die Stadionbetriebsgesellschaft ist damit bis zum Jahresende liquide und will bei einem erwirtschafteten Überschuss auch was an die Stadt zurückzahlen. Zugute kommt ihr dabei, dass nun durch die Duelle mit uns und Aue mit ner sehr guten Auslastung zu rechnen ist, in der Hoffnung, dass nicht irgend so ein Heini wieder auf die Idee kommt, das mit den Geisterspielen war doch gar nicht so schlecht. Entschieden wurde das im Zwickauer Stadtrat übrigens bereits vor 7 Tagen, hier die ausführliche Meldung des MDR mit seriösem Tiefgang dazu. Weshalb die FP das erst gestern zum Thema machte - mit nem mittlerweile geübten Blick auf die in dem speziellen Fall Autorin und ihr reguläres Aufgabengebiet denk nicht nur ich mir längst meinen Teil. Das "Problem" haben wir Dynamos in noch weitaus größerem Umfang.

Und damit das mal klar ist - so ging und geht es absehbar vielen Vereinen, die kein Stadion ihr Eigen nennen, sondern auf kommunaler Ebene als Mieter auftreten. Der FSV selbst hat bekanntermaßen alle finanziellen und organisatorischen Bedingungen zur Lizenzerteilung beim DFB fristgemäß erfüllt, für die übergeordnete pandemische Gewalt konnte und kann aber auch dieser Verein nichts. Und da setzt man sich zusammen und findet zukunftsorientierte Lösungen, was nun durch Dritte passiert ist.

Bestmögliche Erfolge dem FSV und Joe Enochs in der neuen Saison, der Kader ist den sehr beschränkten finanziellen Möglichkeiten nach subjektiv betrachtet bisher durchaus gut zusammengestellt. Und mit nem ehrlichen, erfrischenden und letztendlich erfolgreichen Fußball machen auch wieder paar mehr Zuschauer ne halt grade dreimal umgedrehte Mark locker und gehen zum FSV. Und sollte es mich ab und zu mal zeitlich rappeln - ich vielleicht auch.

Die haben nun auch noch Löhmannsröben aus Halle geholt.

Sehr gute Verpflichtung, genau so einen braucht Zwickau auch mit seiner Erfahrung im Kader. Er kam nicht aus Halle, sondern war mit dem 30.06. vertrags- und vereinslos. Er hat "nur" zuletzt beim HFC gespielt, dort hatte man seinen Vertrag nicht verlängert und Toni Wachsmuth hat da sehr schnell geschalten. Löhmannsröben bekommt einen Einjahresvertrag mit Option und ist der nun neunte Neuzugang, alle wohlgemerkt ohne Ablöse.

Ein starker Saisonstart! Und das bei so einem speziellen Spiel, wo's eh ordentlich zur Sache geht. Mit nen ziemlich souveränen Auftritt hat der FSV Zwickau heute gegen den HFC seine ersten drei Punkte eingefahren. Ein starker Patrick Göbel mit zwei Torvorlagen in der ersten Halbzeit, auch nach der Pause überlegene Zwickauer, die es nur zum Ende hin nochmal unnötig spannend machten. Zugelassen haben sie den Hallensern fast nichts, durch deren einzigen beiden Torschüsse, die auch drin waren, wurde es mit dem 3:2 zum Schluss doch noch knapp. Mit so nem überschaubaren Budget hat man trotzdem wieder ne hungrige Mannschaft beisammen, dass die 6795 Zuschauer am Ende alle im Stadion klatschend standen, macht auch Hunger auf mehr.

Die Torfolge:

1:0 Frick (21.)

2:0 Baumann (38.)

2:1 Hug (78.)

3:1 Eichinger (84.)

3:2 Müller (86.)

Ich halte es für einen Fehler, die gesamte sportliche Führung jetzt auszuwechseln, aber die Marktmechanismen greifen halt auch in Zwickau. Nach dem Sieg in Halle und dem sehr unglücklichen Unentschieden jetzt gegen Meppen mit anschließender Entschuldigung des Schiedsrichters kommt das nun doch sehr überraschend. Kann in meinen Augen nur bedeuten, die haben schon vor jenem Halle-Spiel mit irgendwem Gespräche geführt, der nicht unbedingt erwartete Sieg dort hat das dann erstmal aufgeschoben.

Alles erdenklich Gute, Joe Enochs!!!

Enochs stand dort seit Jahren immer wieder vor dem Abschuss und kurz vor Ultimo rettete der Erfolg ihn wieder. Bin mir sicher, das wäre auch diese Saison wieder so gelaufen.

Ich habe den Eindruck, irgendwer wollte ihn schon lange dort weg haben. Und nun wurde es in einer seltsamen Situation, wo es objektiv betrachtet nicht notwendig erscheint, auch umgesetzt. Gleich zusammen mit dem Sportdirektor, der Enochs wohl immer wieder gedeckt hat.

Bin mir ziemlich sicher, dort kommt nun so eine Vetternwirtschaft Pöstchen zuschieben irgendjemand verdient Geld dran oder wollte Weg frei machen für Geldverdienen oder jemand will mehr Macht im Verein Geschichte ans Licht. So wie bei Lok, Jena, Chemie, Karl-Marx-Stadt, ... schon erlebt.

Cerby, diese Gedanken haben wir nicht alleine.

Ins gleiche Horn bläst auch der Kommentar vom Heimatsender.

So langsam verdichten sich nun auch beim Heimatsender die gestrigen Gerüchte, dass die Vereinsführung ernsthafte Gespräche mit Ronny Thielemann (8 Jahre Co unter Härtel) als Nachfolger von Joe Enochs führt. Erfahrung als Cheftrainer brächte er hauptsächlich aus dem Juniorenbereich mit.

Und der wurde es nun nach erst Nein, dann Vielleicht und nun doch Ja auch. Also - Habemus neuer Trainer. Robin Lenk nimmt nach seinem Interimsjob nun wieder als Co auf der Bank Platz und trifft auf einen alten Bekannten: Lenk kommt gebürtig aus Erlabrunn, Thielemann ist aus Schlema, Beide waren als Spieler und Trainer im Schacht aktiv und kennen sich auch von dort bestens.

Der Aufsichtsratssprecher Herr Fischer zur Trainerauswahl "Ronny kommt aus der Region, Ronny hat für unsere Altersstruktur im Team das richtige Alter für uns. Er hat sehr viel Erfahrung selbst als Profi gesammelt. Genau diese Erfahrung wollen wir eingebracht haben. Die menschliche Komponente spielt traditionell eine wichtige Rolle, wir sind hier zur festen Überzeugung gekommen, dass wir mit Ronny den richtigen Chefcoach für den FSV Zwickau gefunden haben." Das Unterstrichene klingt zwischen den Zeilen gelesen nochmal wie ne nachträgliche Backpfeife für den von den neuen Bossen nie wirklich gewollten Enochs und besonders auch für Wachsmuth.

In den Vertragsverhandlungen hat sich Thielemann nun offensichtlich doch durchgesetzt, sein Vertrag gilt für Liga 3 und die Regionalliga. Der Verein hielt sich bei der Vorstellung über die Laufzeit heute bedeckt, es war von einem Vertrag, "der über die Saison hinausgeht" die Rede. Hab ich so auch noch nicht gehört, aber gut. Ein Statement von Thielemann hat vermutlich nicht nur mich belustigt "Ich kann mich erinnern, mit dem 1. FC Magdeburg haben wir hier nie ein Spiel gewonnen, hier war es immer unangenehm." Ja, da waren auch andere Trainer, Vereinsgremien und Spieler am Werk. Aber er glaubt fest an die Mission Klassenerhalt und kommt nach der völlig unglücklichen Niederlage gegen Elversberg zur Erkenntnis "Wir müssen ein paar Sachen besser machen, müssen mehr Tore schießen. Die Basistugenden Einstellung, Mentalität, Leidensfähigkeit, das hat die Mannschaft in der Woche schon gut gezeigt. Darauf lässt sich aufbauen." Diese Tugenden waren auch vorher schon vorhanden, halt nur bei der finanziell begründet spielerisch limitierten Mannschaft, bei Trainer und Sportchef.

Nuja, dann Glü...Huch, jetz hätt ich bei der Trainerbank beinahe Glück Auf gesagt...nee, viel Erfolg für diese Mammutaufgabe. Ich halte sie subjektiv für nur sehr schwer lösbar.

Das war`s für Zwickau. Einen sowieso schon zu niedrigen Etat um 800 000 Euro zu kürzen ist kaum zu verkraften.

Wachsmuth und Enochs haben rausgeholt was ging. Vermutlich wären sie mit Enochs abgestiegen, jetzt tun sie`s ganz sicher.

Die Kosten für den Trainerwechsel hätte man sich auch sparen können/müssen. Letztlich hat der nichts gebracht und nur Geld gekostet. Selbst wenn man es sportlich irgendwie noch schaffen würde, wie soll man den Spielbetrieb weiter finanzieren?

Enochs hat dafür über Jahre sehr viel rausgeholt, ich denke man wird ihn sicher bald bei einem anderen Club sehen.

Zitat von Klopsgrinder

Das war`s für Zwickau. Einen sowieso schon zu niedrigen Etat um 800 000 Euro zu kürzen ist kaum zu verkraften.

Wachsmuth und Enochs haben rausgeholt was ging. Vermutlich wären sie mit Enochs abgestiegen, jetzt tun sie`s ganz sicher.

Darauf von mir ein klares Jein. Im Ernst, ich gehör zu denjenigen, die mutmaßen, Enochs und Wachsmuth hätten das auch diesmal geschafft. Wenngleich diese Mission die Härteste von allen war. Beide waren siehe weiter oben von der neuen Vereinsführung nicht gewollt, die ihnen von Beginn an zusätzlich den Etatklotz mit an die Beine gebunden haben. Dass die Herrschaften sich dann mit ihren Befindlichkeiten auf Beide rumnörgelnd berufen und auf (verletzungsbedingt) zuviele Spieler zu verweisen, ist vornehm ausgedrückt betriebsblind und zeugt von überschaubaren Fachwissen.

Aber ich gebe auch zu bedenken: Es liegt grad erst Spieltag 24 hinter und, das ist noch alles sehr eng beinander im Tabellenkeller. Und wenn man die letzten beiden Zwickauer Spiele liest und auseinander nimmt - gegen Elversberg war das ein starkes Spiel mit viel Einsatz und auch Druck nach vorne, es ging durch clevere Gäste und fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen verloren. Jetzt das Spiel in Bayreuth war ein Tag der offenen Tore, mit einer Schwächephase, die evtl. ein Unentschieden gekostet hat. Wo das gegnerische Tor steht, wissen die aber wieder, der Einsatz ist eh da.

Abschreiben sollte man die, siehe die Nachbarn ausm Schacht, deshalb nicht vorzeitig. Ich geb dir aber Recht, das wird bis zum Saisonende wohl Spitz auf Knopf.

Ich kann ihn irgendwie keine Träne nach weinen - wenn sie es denn schaffen ab zu steigen.

Das ist nu keine neue Information für mich. Und in der neuen Zwickauer Geschäftsführung fährt man ja bekanntlich zweigleisig, mit viel Raum für Geschmäckle, was die persönlichen Interessen angeht.

Es wäre aber auch an Naivität nicht zu überbieten würde man nicht zweigeisig planen.

Nu logisch, die Geschäftsführung bekam von Thielemann ja nur das Okay, weil sie nachträglich seiner Forderung eines ligenübegreifenden Engagements zustimmen mussten. Ich hatte das Zweigleisige aber anders gemeint, besonders was die persönlichen, auch wirtschaftlichen Interessen einiger Führungskräfte angeht. Da kauf ich jetzt schon Popcorn für später ein.