KI in der Musik. Fluch oder Segen?

  • Ich habe ein bisschen gegrübelt, wo dieses Thema reinpasst. Jetzt hab ich mich mal für das Unterforum TV, Kultur und Medien entschieden, obwohl das Thema einen weit größeren Bereich abdeckt. Mods, ihr könnt das ja entsprechend ändern…..


    Aber eben, mir geht es in diesem Zusammenhang vor allem um das Thema Kultur und Medien. So sehr die KI in vielen Bereichen (Medizin, Technik, Kommunikation…) ein Segen ist und sein wird - so kritisch sehe ich das im Bereich Kultur. KI, die Bücher schreibt, Zeitungsartikel verfasst und ………. Musik macht!


    Und das ist mein erster Ansatz. Wie schon an anderen Stellen erwähnt, spielt Musik in meinem Leben eine große, wenn nicht sogar die größte Rolle. Mein ganzes langes Leben habe ich permanent Musik gehört - das ist erst einmal etwas, was ich mit vielen Forenmitgliedern teile, davon gehe ich aus. Aber ich war nicht nur ein Musikkonsument, ich habe seit meiner Jugend Musik gemacht und mich auch immer wieder als Songschreiber versucht, diese Versuche waren ehrenhaft, aber eben auch nicht so herausragend |-) als dass sich ein größerer Erfolg eingestellt hat. Lange Rede, jetzt komme ich zum Punkt:


    Seit dem letzten Wochenende ist bei mir einiges durcheinander. Ich habe suno.com entdeckt. Das ist ein Start Up, welches seit Anfang dieses Jahres bei uns verfügbar ist. Unter „Create“ kann man mit wenigen Begriffen komplette Musikstücke erstellen, Mit Text, mit Struktur, mit allem, was zu einem Song gehört. Das dauert etwa 10 Sekunden, dann bekommt man 2 fertige Songs. Unfassbar. Warum unfassbar? Es geht eigentlich nicht darum, dass jetzt „jeder“ Musik machen kann. Das gönne ich jedem. Es geht darum, dass die KI jegliche Kreativität überflüssig macht und zukünftige(?) Musik mit einem schalen Beigeschmack versieht. Hat er das selbst geschaffen, oder ist das auf Knopfdruck passiert?


    Ich weiß schon, was reflexartig kommt: Ist doch egal, bei der Musik heutzutage, die kommt doch eh vom Computer etc usw. Stimmt. Nicht ganz. Diese KI kann (fast) alles. Nicht nur Chartmüll. Ich habe das jetzt eine Woche lang probiert, und ich muss sagen, ich bin total verblüfft, beeindruckt und wütend. Inzwischen läuft die Musikindustrie Amok, diverse Klagen sind im Gange, weil die KI offensichtlich mit lizensierter Musik trainiert wurde - wovon ich ausgehe. Vom Ende der Musik ist schon die Rede, wobei natürlich eher die Musikschaffenden gemeint sind.


    Um es einmal in Kürze zu erklären: Natürlich ist das Klangergebnis (man kann es als mp3 oder wav downloaden) unterirdisch und hält keiner professionellen Produktion stand - aber es geht um den Song an sich. Um den Text, um die Melodie, Struktur, das kann man dann nehmen, verwenden, produzieren - aber es ist kein „eigener“ Song mehr. :flagge:


    Ich will mal ein paar Beispiele zeigen (Bereich Pop, Singer Songwriter…) ich habe zunächst nur ein paar Stichworte für den Text eingegeben und den Stil benannt (man kann viele Stile mixen, wenn man will..)


    Stormy Weather


    Nächster Schritt. Ich hab mal vor Jahren einen Handball Fansong produziert, als mein HSC in die erste Liga aufgestiegen ist. Wahrscheinlich sind sie wegen diesem Song gleich wieder abgestiegen ;D Ok, jetzt hab ich den Text genommen (etwas ergänzt/aktualisiert) und hab das bei suno eingegeben, da muss man bei Create nur auf Custom drücken, dann kann man eigene Texte eingeben, dann entsprechend Hard Rock, Guitar, Pop, etc…. ausgewählt und das Ergebnis…. :was:


    HSC Hymne 1


    beliebig oft wiederholbar…. wird immer anders…


    HSC Hymne 2

    HSC Hymne 3


    usw usf.

    Ja, es ist irgendwie…. cool, aber ich finde es krass erschreckend.


    Ja, das war jetzt viel Text, aber… ich bin schon irgendwie aufgewühlt, für mich ist das alles eine Zäsur. Ich habe in den letzten 40 bis 50 Jahren viel erlebt an Entwicklungen im Musikbereich, MIDI, Samples, die generelle Digitalisierung der Musik, die Möglichkeiten der Beeinflussung durch Effekte usw ….. aber das jetzt. Hier geht es um die Entstehung der Musik, um verlorene Kreativität, um Urheberrechte, es geht um alles…



    :afi:

    Einmal editiert, zuletzt von fiutare ()

  • Für etablierte Künstler mag das noch nicht das Problem sein. Wenn dort KI genutzt wird, wie z. B. im letzten Jahr bei den Beatles proitieren die davon eher.

    Kleinere Bands, die z. B. Werbejingles u. ä. einsingen würden, dürften jetzt kaum noch Angebote bekommen, weil es die KI übernimmt. Da spart man sich Künstler und Werbeagenturen.

    Diese Woche gab es noch Berichte über den Wegfall von Modeljobs, da in Prospekten/Werbeanzeigen KI-generierte Models platziert werden.

    Bislang gibt es noch keine KI für Live-Erlebnisse. Das wird Musik- und Modelbranche "retten". Gilt aber auch für viele andere Bereiche. Radiomoderation könnte auch per KI laufen. Verbote bringen nichts. Dafür ist es schon zu spät.

  • Spannendes und vielschichtiges Thema. Wo nebenbei gerade der Wacken-Livestream läuft... nein, KI wird richtige Musik niemals ersetzen können.


    Thema "eigene" Musik: Bei vielen, wenn nicht sogar den meisten Pop-Größen, sind im Hintergrund aberdutzende Songschreiber und Komponisten beschäftigt. Das ist schon seit Jahrzehnten nichts "eigenes" mehr, da steht schon ewig nur noch eine interpretierende Hülle auf der Bühne, die das mit Leben füllt, was andere geschrieben und komponiert haben. Und da ist es (mir) mal völlig egal, ob das von KI ausgedacht wurde, oder von irgendwelchen anderen Dudes, die du eh nicht zu Gesicht kriegst.


    Anders sieht es natürlich bei Bands und "handgemachter" Musik aus, aber die sind meiner Meinung nach auch am wenigsten durch KI angreifbar. Da geht's ja um das Komplettpaket, inkl. Live-Darbietung. Und selbst da, wenn ich z.B. mal an Nightwish denke, kommt da seit Ewigkeiten so viel aus Holopainens Keyboard. Klar, denkt er sich das selbst aus und programmiert die Kiste entsprechend, aber würde es für mich als Fan wirklich einen Unterschied machen, wer da letztlich für verantwortlich ist, solange das Gesamtergebnis passt?


    Gilt aber auch für viele andere Bereiche. Radiomoderation könnte auch per KI laufen


    Das mal stellvertretend aufgreifend und um Popmusik allgemein erweiternd: Ich habe neulich nen Artikel gelesen, der die Chartbreaker der letzten ~40 Jahre analysiert hat und dieser hat festgestellt, dass Nr.1-Songs immer gleichförmiger und abwechslungsloser werden. Und da und bei den Radiomoderatoren stelle ich jetzt mal die philosophische Frage: Ist die Industrie nicht selbst schuld an ihrem Dilemma, dass sie sich durch KI ersetzbar machen, eben WEIL alles immer gleichförmiger wird, sodass die KI leichtes Spiel hat?


    Ich vermute, das wird jetzt ein paar Jahre so laufen, wie es immer läuft: Neuer heißer Scheiß, wird abgefeiert, weil neu und in ein paar Jahren kräht da kein Hahn mehr nach, weil man merkt, dass es völlig generischer Schrott ist. Gilt übrigens genauso für diese ganzen KI-Sprecher, die jetzt auf YouTube, TikTok, etc. eingesetzt werden. Die klingen alle durch die Bank furchtbar! Ich kann mir das nicht anhören und skippe das Video sofort, egal wie interessant der Content sein mag.


    Und jetzt entschuldigt mich bitte, ich muss ich ganz dringend einem meiner absoluten Lieblingssongs auf erwähntem Wacken-Stream lauschen. Komponiert von fünf, zum Zeitpunkt der Komposition vermutlich sehr betrunkenen Finnen.

    Nanakorobiyaoki

  • Wenn du wieder aus dem Koma aufgewacht bist Kampfkater :P - du hast in einem Punkt recht: Solange es keine perfekten Hologramme gibt, wird Musik natürlich immer mit Livemusik seine Berechtigung haben - gerade bei deinem Klientel |-) :nuke: Und eine krasse Performance auf der Bühne ist auch Kunst.


    Natürlich gab es - soundmäßig, von der Darbietung her - schon bei Livemusik total gefakte Auftritte, und da muss man garnicht nur auf Milli Vanilli schielen, auch Madonna und Pink Floyd haben sich schon komplette Playbackkonzerte geleistet.


    Dabei geht es mir in erster Linie gar nicht um Konzerte. Mir geht es vor allem um die Erschaffung von Songs. Klar, gab es schon immer eine Armada von Songschreibern, die für entsprechende Künstler gearbeitet haben, Songs geliefert haben. Aber das waren dann eben die, und das steht dann auch in den Credits. Ich finde es einfach schlimm, wenn das eine Maschine übernimmt. Es ist eine unglaubliche Begabung, ein Geschenk, einfach zum niederknien, wenn jemand gute Songs schreiben kann. Ich kann jetzt mit der KI vielleicht 20 bis 30 Versuche machen - und plötzlich ist da ein richtig guter Song darunter. Bäng. Der ist zwar nicht von mir, aber ich kann ihn so hinstellen und so tun, als sei er von mir. Das kann keine Sau nachvollziehen. Ich finde das schlimm.


    Und ja, das funktioniert mit (fast) allen Genres. Rock, Pop, Heavy Metal, Country, Singer Songwriter, Jazz, Swing, Ethno….

    Klassik schwächelt noch etwas. Meine Versuche waren etwas übersichtlich…


    Ich bin immer noch ziemlich aufgewühlt….. :balla:

  • Ich habe neulich nen Artikel gelesen, der die Chartbreaker der letzten ~40 Jahre analysiert hat und dieser hat festgestellt, dass Nr.1-Songs immer gleichförmiger und abwechslungsloser werden. Und da und bei den Radiomoderatoren stelle ich jetzt mal die philosophische Frage: Ist die Industrie nicht selbst schuld an ihrem Dilemma, dass sie sich durch KI ersetzbar machen, eben WEIL alles immer gleichförmiger wird, sodass die KI leichtes Spiel hat?

    Ich will diesen Part nochmal aufnehmen, weil ich ihn für wichtig halte.

    Du hast natürlich recht, aber in meinen Augen ist das nicht der Punkt. Musik ist viel mehr als nur die Charts. Die Charts können meinetwegen komplett von der KI übernommen werden. Wenn ich mir nur diesen komischen K-Pop anhöre. Ja, das ist auch Musik (ich sage immer, ab zwei Tönen beginnt Musik), aber die KI kann jetzt schon weit mehr. Da ist Lordi noch die kleinere Übung :D

    Wohlgemerkt die Musik. Der Auftritt noch nicht. ;)

  • K-Pop und Lordi - vor dem Vergleich muss ich den Hut ziehen. Zumal es stimmt, nur die einen saufen halt Wodka und die anderen Soju. :D Bei K-Pop sehe ich aber zumindest noch etwas künstlerische Substanz. J-Pop ist in jeglicher Hinsicht furchtbar, vor allem diese ganze Idol-Sache.


    Ja, KI kann sicher vieles. Aber ob es dann auch wirklich gut wird, das warten wir mal ab. Weil am Ende kann KI nur eine Variante aus Bekanntem erschaffen. Deshalb, auch bei sowas niedrigschwelligem wie Werbejingles: Wer sich da auch auf Dauer abheben will, wird bei menschlichen Komponisten bleiben. Die werden sich aber vermutlich aussieben, d.h. das Mittelmaß wird evtl. auf der Strecke bleiben.


    In der Fotografie ist die Diskussion btw. auch angekommen. Die Frage ist, wie relevant diese Diskussion überhaupt ist. Also für den Konsumenten, um den geht's ja schließlich am Ende des Tages. Da kannst als Fotograf noch so überzeugt von dir sein, wenn irgendein Magazin irgendein Symbolbild für irgendeinen Artikel sucht, warum sollte es dann nicht auf KI zurückgreifen? Die Alternative ist doch, dass die eben nicht den Fotografen nebenan fragen, sondern auf Adobe Stock o.Ä. zurückgreifen, wo Fotos ja schon seit Jahren einfach nur Massenware sind. Da kostet das Foto dann 3€ und gut, das kannst als Fotograf auch nur über Masse einigermaßen gewinnbringend machen. Mir als Hobbyfotograf ist es jedoch völlig wumpe, weil ich mache das ja eh nicht, um meine Fotos dann an ein random Magazin zu verschleudern.

    Ich finde es viel wichtiger, dass solche Bilder (und auch bearbeitete Bilder) gekennzeichnet werden, so wie es Frankreich z.B. seit einigen Jahren vorschreibt, wenn bei einem Model per Photoshop nachgeholfen wurde.


    Und seit Elon Musk seit ungefähr 15 Jahren verspricht, dass seine Teslas autonom fahren und das seit ungefähr 15 Jahren überhaupt nicht funktioniert, bin ich bei dieser ganzen KI-Diskussion ein gutes Stück entspannter geworden. :D

    Nanakorobiyaoki

  • In der Fotografie ist die Diskussion btw. auch angekommen.


    Die Pornoindustrie dürfte auch schon kalte Füße bekommen.


    Weil am Ende kann KI nur eine Variante aus Bekanntem erschaffen.


    Es ist halt die Frage, ob das so bleiben wird. Ich bin echt nicht drin in der Thematik, aber in ein paar Jahren könnte unsere Welt schon anders sein.

    Im Moment scheint es mir aber, dass es vielen Menschen reicht, wenn es den anderen schlechter geht. Dass sie sich dann besser fühlen. Und das ist eine ganz schlimme Tendenz. Da fängt Faschismus an.


    Hape Kerkeling

  • Wichtig wäre vor allem eine deutliche Kennzeichnungspflicht, egal ob in der Musik, der Fotografie, oder sonstwo. Dann kann der Konsument frei entscheiden, ob er das Spiel mitspielt.

    Nanakorobiyaoki

  • Vor ein paar Wochen habe ich auch mal mit so einer Musikerstellung herumgespielt und fand das schon recht beeindruckend.

    Mal sehen, ob ich noch mal Lust dazu bekomme.


    Was den Einsatz von KI-Stimmen angeht, schiele ich ein wenig mehr auf die Vertonung von Ebooks, von denen es noch keine Hörbücher gibt, sehr gerne auch mit den Stimmen bekannter Sprecher.


    Bei Bildern ist es oft noch hit or miss.

    Der Adobe-Filter ist schon vergleichsweise gut, vor allem, wenn es nur darum geht, ein wenig Kosmetik oder einzelne Stellen auszuüben.

    Bei der Erstellung ganzer Bilder finde ich es toll, verschiedenste Stile einfach mal auszuprobieren, aber vielen der Ergebnissen sieht man ihre KI-Herkunft noch deutlich an.


    Trotzdem finde ich es spannend, wie schnell die Entwicklungssprünge gehen.

    Da kommt jedes halbe Jahr schon einer eigenen Revolution gleich.


    Ich sehe in der Entwicklung tatsächlich einen großen Gewinn.

    Auch wenn die Ergebnisse am Ende nicht ganz die menschliche Kreativität erreichen, können sie Talenten trotzdem helfen, ein Gespür für die Kunst zu bekommen.

    Ich halte es deswegen für wahrscheinlich, dass Hybride aus menschlichen und KI-generierten Inhalten sich verbreiten werden, so wie Musikaufnahmen auch oft bereinigte Tonstudioaufnahmen sind und Filme und Serien mit CGI durchsetzt sind.


    Bemerkenswerte Randnotiz finde ich aber den in Schweden lebenden Franzosen (?), der mit ein paar Mitstreitern Spotify mit KI-Hintergrundmusik geflutet hat und das mittlerweile Millionen einspielt.

    Es gab in der ARD-Audiothek vor Kurzem mal eine mehrteilige Doku darüber.

  • Bemerkenswerte Randnotiz finde ich aber den in Schweden lebenden Franzosen (?), der mit ein paar Mitstreitern Spotify mit KI-Hintergrundmusik geflutet hat und das mittlerweile Millionen einspielt.


    Hat Spotify das nicht kürzlich unterbunden? Also diesen ganzen ASMR-Krempel von der Monetarisierung ausgeschlossen?!

    Nanakorobiyaoki

  • Weiß ich nicht.

    Ich kenne dazu nur diese Doku.

    Und darin ging es auch nicht so sehr um ASMR, sondern um so etwas in Richtung Fahrstuhlmusik, Studiermusik, usw.

  • K-Pop und Lordi - vor dem Vergleich muss ich den Hut ziehen. Zumal es stimmt, nur die einen saufen halt Wodka und die anderen Soju. :D Bei K-Pop sehe ich aber zumindest noch etwas künstlerische Substanz. J-Pop ist in jeglicher Hinsicht furchtbar, vor allem diese ganze Idol-Sache.

    Man mag mir das aufgrund meines Alters nachsehen :augen: Ich meinte natürlich J-Pop. Das hört meine kleine Enkelin (13) immer. Schrecklich.

    Ja, KI kann sicher vieles. Aber ob es dann auch wirklich gut wird, das warten wir mal ab. Weil am Ende kann KI nur eine Variante aus Bekanntem erschaffen. Deshalb, auch bei sowas niedrigschwelligem wie Werbejingles: Wer sich da auch auf Dauer abheben will, wird bei menschlichen Komponisten bleiben. Die werden sich aber vermutlich aussieben, d.h. das Mittelmaß wird evtl. auf der Strecke bleiben.

    Jetzt wird es interessant. Zunächst ist es richtig, dass KI eine Variante(?) aus Bekanntem erschafft. Klar, sie wird trainiert. Welcher Stil verwendet welche Struktur, welche Riffs, wie sehen Soli aus, wie wird gesungen, wie sehen die Texte im entsprechenden Genre aus etc. Alles vorhersehbar, alles bekannt und auch in der real world xmal in unzählbaren Varianten wiederholt. Es gibt eben nur 12 Töne und entsprechende Harmoniefolgen innerhalb einer Tonart (die natürlich innerhalb eines Songs wechseln kann). Man kann nicht beliebige Akkorde runternudeln, das würde weh tun. Es muss sich immer alles auflösen, es muss stimmig sein. Intro, Strophe, Refrain(!), Bridge, Outro…. das ist alles festgelegt, das sind Regeln, sonst würde ein Song nicht funktionieren. Für eine KI ist das ein Klacks. Klugscheissermodus on: Interessanterweise gibt es Millionen Songs, die lediglich aus Tonika, Dominante und Subdominante plus Mollparallele bestehen und sich nur in Tonart und der darübergelegten Melodie unterscheiden. Klugscheissermodus off.


    Was ich damit sagen will: Nein, die KI wird dem menschlichen Komponisten - zumindest in der populären Musik - in nichts nachstehen. Pop, Rock, Heavy Metal in allen(!) Variatinen, Rap, Folk, Blues, Jazz, Techno, Trance, ach, ich hab keine Lust, alles aufzuzählen, was es da so gibt - alles das ist populäre Musik, KI kann das, wird das können, alles eine Frage des Trainings.

    Ob dann auch Nischengenres wie 12-Ton-Musik oder die ganze Avantgarde beherrscht werden, das wird man sehen. Ich bin jedenfalls mehr als beunruhigt.

    In der Fotografie ist die Diskussion btw. auch angekommen. Die Frage ist, wie relevant diese Diskussion überhaupt ist. Also für den Konsumenten, um den geht's ja schließlich am Ende des Tages. Da kannst als Fotograf noch so überzeugt von dir sein, wenn irgendein Magazin irgendein Symbolbild für irgendeinen Artikel sucht, warum sollte es dann nicht auf KI zurückgreifen? Die Alternative ist doch, dass die eben nicht den Fotografen nebenan fragen, sondern auf Adobe Stock o.Ä. zurückgreifen, wo Fotos ja schon seit Jahren einfach nur Massenware sind. Da kostet das Foto dann 3€ und gut, das kannst als Fotograf auch nur über Masse einigermaßen gewinnbringend machen. Mir als Hobbyfotograf ist es jedoch völlig wumpe, weil ich mache das ja eh nicht, um meine Fotos dann an ein random Magazin zu verschleudern.

    Jetzt hast du als Hobbyfotograf genau das beschrieben, wie es mir gerade als Hobbymusiker geht. Punktlandung. Bis auf den wumpe-Punkt |-) Natürlich bin ich kein „Musiker“, der davon leben muss, aber ich fühle mich bei dieser Entwicklung (die auch nicht mehr aufzuhalten ist) alleräußerst unwohl.

  • Ich meinte natürlich J-Pop. Das hört meine kleine Enkelin (13) immer. Schrecklich.


    Nee, du meinst schon sicher Korea. Oder? Das ist jedenfalls gerade das, was hip ist. J-Pop ist momentan (gefühlt) eher nicht so angesagt, dessen Hochphase war hier so vor ungefähr 15 Jahren.

    Nanakorobiyaoki

  • In Bezug auf Live-Performance müssen mal einige Hatsune Miku (da ist die Computerstimme sogar Teil des Verkaufsgags) und vtuber googlen, um zu sehen was schon möglich ist. Klar das ist noch alles im Anime-Stil und bei vtubern steht zumindest noch ein Synchronsprecher irgendwo und tanzt für den 3D Avatar vor, aber das ist ja nur der Erste Schritt. Mal sehen wie schnell da mehr geht.


    Und Katerchen, J-Pop ist einiges mehr als die Idol Geschichte, das ist mehr ein Sammelbegriff für alle Popmusik aus Japan, im Gegensatz zu K-Pop wo es irgendwie tatsächlich nur die Idols umfasst. (aka Boy- und Girlgroups)

  • Naja, ich meinte diese Mädels, die aussehen wie Puppen und komische hohe Geräusche von sich geben. Aber ist auch irgendwie egal. :bierkruege:

  • Naja, ich meinte diese Mädels, die aussehen wie Puppen und komische hohe Geräusche von sich geben. Aber ist auch irgendwie egal. :bierkruege:

    Da Frauen beider Sprachräume dazu tendieren hohe piepsige Stimmen zu haben, kann das beide beschreiben. :D

    Ist immer witzig wenn dann wer von denen wirklich englisch kann, dann ist die Stimme plötzlich deutlich tiefer, muss irgendwie mit der Sprache zusammenhängen.

  • Und Katerchen, J-Pop ist einiges mehr als die Idol Geschichte, das ist mehr ein Sammelbegriff für alle Popmusik aus Japan


    Das ist mir selbstverständlich geläufig. Ich finde viele Sachen im J-Pop-Bereich aber ein Stück weit unprofessioneller (und schiefer gesungen) als im K-Pop. Das Niveau in Korea ist schon unfassbar hoch, egal ob man persönlich damit was anfangen kann.


    Die Idol-Sache ist nochmal ne andere Geschichte und definitiv "weird" aus einem westlichen Betrachtungswinkel. Gerade wenn du die Otaku noch mit rein nimmst.

    Nanakorobiyaoki

  • Die Idol-Sache ist nochmal ne andere Geschichte und definitiv "weird" aus einem westlichen Betrachtungswinkel. Gerade wenn du die Otaku noch mit rein nimmst.


    Da kann ich Oshi No Ko nur empfehlen. |-)

  • Und Katerchen, J-Pop ist einiges mehr als die Idol Geschichte, das ist mehr ein Sammelbegriff für alle Popmusik aus Japan


    Das ist mir selbstverständlich geläufig. Ich finde viele Sachen im J-Pop-Bereich aber ein Stück weit unprofessioneller (und schiefer gesungen) als im K-Pop. Das Niveau in Korea ist schon unfassbar hoch, egal ob man persönlich damit was anfangen kann.


    Die Idol-Sache ist nochmal ne andere Geschichte und definitiv "weird" aus einem westlichen Betrachtungswinkel. Gerade wenn du die Otaku noch mit rein nimmst.

    Mein nur, weil TM Revolution, Utada Hikaru, Ayumi Hamasaki, Gackt, das ist alles Jpop und durchaus gut produziert, wenn sicher auch immer Geschmacksache, hör da als Reaktion immer viel "zu Anime" ;D

    Technisch gesehen sind selbst "X Japan" Jpop.


    zu Korea kann ich nich wirklich was sagen, kenn ich mich nichts aus, mit deren Stil bin ich halt nicht aufgewachsen, im Gegensatz zu Anime-Openings. |-)

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