Heute vor x Jahren... Historische Ereignisse.

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    Dass so ein A-rschloch von Täter begnadigt und bei seiner Rückkehr nach Libyen gefeiert wurde, ist für mich immer noch unerträglich.

    I can't breathe.

  • Kampfmönche im Kaiserpalast - wie Japan zur Fleischnation wurde


    Ich habe neulich ein weiteres Kuriosum japanischer Geschichte aufgeschnappt, das ich euch nicht vorenthalten möchte. :D


    Heute isst ein Japaner durchschnittlich 100 Kg Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte pro Jahr und ist damit auf einem Level mit Deutschland. Das ist ziemlich viel, denn ein Japaner kennt ja normalerweise nicht den klassischen Sonntagsbraten und in den einzelnen Mahlzeiten ist Fleisch meistens nicht der Hauptdarsteller. Auch gibt es in Japan - je nach Zahlen - nur rund 5% Vegetarier, in Deutschland sind es zum Vergleich rund 10%. Doch das war nicht immer so.


    Als sich ab dem 6. Jahrhundert der Buddhismus, von Korea kommend, in Japan verbreitete, hatten die Japaner noch einen ziemlich pragmatischen Speiseplan. Dieser bestand allerdings auch nur unwesentlich aus Fleisch, da die japanische Geographie wenig landwirtschaftlich nutzbare Flächen bietet, die dann lieber für den Anbau von Reis, Soja, etc. genutzt wurden. Fisch gab's ja schließlich immer reichlich...

    Im Buddhismus ist es Tradition, vegetarisch zu leben und viele im Buddhismus glauben auch an die Reinkarnation. Und wie das in Religionen so ist, wurde über die Jahr(hundert)e sehr viel mündlich überliefert, dazu gedichtet, weggelassen, sich irgendwo anders ausgeliehen, was dann dazu führte, dass in Japan die Angst umging, bei Verzehr von Fleisch vierbeiniger Tiere als Vierbeiner wiedergeboren zu werden.


    Im Jahre 675 erließ Kaiser Tenmu schließlich ein Verbot, während der Erntesaison Fleisch zu essen. Dieses Dekret führte sogar die Fleischsorten auf, die tabu waren: Namentlich waren dies Rind, Pferd, Hund, Hühnchen und... Affen! ;D Schon bald weitete sich das Verbot auf das ganze Jahr aus und wurde von den Mönchen nur allzu gerne überwacht und von der Bevölkerung nur allzu gerne äußerst weit ausgelegt. Wie an katholischen Fastentagen aß man dann einfach Fisch, weil Fisch ist ja kein Fleisch. |-) Es wurde also fleißig gegen den Fleischkonsum gepredigt und recht willkürlich Strafen festgelegt. Wer beim Fleischkonsum erwischt wurde, musste zur Strafe täglich einen Schrein besuchen. Lustigerweise gab es auch dort Abstufungen, je nachdem, wessen Keule man sich gerade grillte. Für Ziege oder Kaninchen musste man fünf Tage zum Schrein, für Schwein oder Wild gar 60 Tage und für Rind oder Pferd sogar absurde 150 Tage. Inwiefern es eine "Fleischpolizei" gab, oder auch der Bußgang zum Schrein anschließend überwacht wurde, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.


    Doch auch schon damals waren manche gleicher als andere und einige Fürsten dachten sich, dass Buddha schon nicht hinter ihre Palastmauern schauen könne. Es ist jedenfalls aus dem 18. Jahrhundert überliefert, dass der Fürst von Hikone sich "eilige Medizin" bringen ließ, was dann nichts anderes war, als in Sake eingelegtes Fleisch. Natürlich so verpackt, dass die Untertanen es nicht sehen konnten.


    Wie so vieles in Japan änderte sich die Lage für Steakfreunde erst Mitte des 19. Jahrhunderts im Zuge der (erzwungenen) Öffnung Japans in Richtung Westen. Die Japaner waren neugierig und hungrig (haha) auf neue Dinge und so kamen sie langsam in den Genuss von westlichen Produkten. Viele dachten auch, sie wären - im Vergleich zu den Europäern - so klein und schmächtig, weil sie kein Fleisch und keine Milchprodukte konsumierten.

    An Neujahr 1872 schob sich Kaiser Meiji öffentlich ein Stück Rindfleisch zwischen die Kiemen und jetzt war Polen offen! Die traditionellen buddhistischen Mönche sahenden Untergang des Reiches nahen, wenn selbst der Kaiser schon öffentlich Sünde begeht und einige Wochen später stürmten gar einige von ihnen bewaffnet den Kaiserpalast. Die Hälfte wurde abgemurkst, aber die andere Hälfte schaffte es tatsächlich, eine Audienz zu erzwingen. Allerdings erfolglos, denn die Bevölkerung ließ sich nicht mehr vom Fleischkonsum abbringen, auch wenn die traditionellen Ernährungsweisen nur langsam zurückgedrängt wurden.


    Wirklich populär und allgegenwärtig wurde Fleisch erst nach dem zweiten Weltkrieg. Einerseits aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs und andererseits dachte man sich, wenn die überlegene Besatzungsmacht sich 24/7 Bacon, Barbeque und fettes Fast-Food reinzimmert, kann das ja so scheiße nicht sein. Heute ist es übrigens gelebte Weihnachtstradition in Japan, mit der Familie zu KFC zu gehen. Diese Japaner sind einfach ziemlich willfährige Marketing-Opfer, wie der norwegische Lachs ja auch schon bewiesen hat.

    Nanakorobiyaoki

    Einmal editiert, zuletzt von Kampfkater ()

  • Heute vor 35 Jahren wurden die Simpsons erfunden! :schunkel:

    "Reise jedes Jahr an einen Ort, an dem du noch nie gewesen bist!“ (Dalai Lama)

  • Eurowings Tragödie

    9 Jahre schon her



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    Ich muss nicht „mehr vor die Tür“, ich muss gedanklich weniger vor den Zug.

    -Torsten Sträter- :umarm:

  • Das bleibt auch neun Jahre später irgendwie unfassbar.


    Dieser Trauerzug mit den Leichenwagen durch Haltern, wo die Einwohner Spalier standen - Gänsehaut :look:

    SCV und der FC

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