Konzerte und Festivals 2023

  • Some Concerts - Part IV


    Paradise Lost @ Nürnberg, Löwensaal, 02.10.2023


    Zur Location wurde schon in Part III alles gesagt. Natürlich wurde der Sound auch zum Headliner aus UK nicht besser. Zumindest die Sicht war aber von der Empore ganz gut. Scheint sich ja inzwischen zur festen Paradise Lost-Besatzung zu entwickeln mit schneiderlein und galmi . Können wir gern so beibehalten. MagicOe war bestimmt auch auch dem Weg, wurde aber wohl von einer Meute arrrrgressiver arrrrngetrunkener Pulveraffen in den Hirsch entführt und musste sich dort Piratenwalzer antun. Sorry, my dear friend.


    Das Set war dem vom Juni, als ich sie am Basinfirefest in CZ gesehen hab, sehr ähnlich. Was einerseits gut war, denn das Set war sehr ausgewogen. Aber ein wenig verwundert war ich dann doch, dass anlässlich der Feierlichkeiten zum 30. Geburtstag der Icon da nicht mehr kam. Ok. Also durfte man folgendem Liedgut lauschen: Entchantment, Forsaken, Faith Divides us, One Second, Hallowed land, Reqiuem, Enemy, As I die, No hope in sight, Embers Fire, Say just words und Ghosts zum Schluss.


    Gig war, wie immer, großartig! Obwohl die Jungs relativ viel on Tour sind, merkt man immer noch, dass sie daran Spaß haben. Und deswegen werd ich bzw. wir auch weiterhin jede Tour und jedes Festival im Süden mitnehmen, wo sie spielen.


    Was ich aber sehr begrüßen würde wäre mal wieder ein wenig anderes Material. Früher hatte PL immer eine riesige Songrotation. Das ist seit Corona ein wenig eingeschlafen. Mal wieder ein paar andere Songs von Icon, Shades of God und Dragonian Times. Und bitte, bitte wieder mal ein bisserl was von der Symbol of life und der Tragic Idol. Das wäre schön.


    Wolfheart @ Summer Breeze, 16.08.2023 – 19.08.2023


    Das war DIE positive Überraschung am Breeze. Ich kannte die Finnen eigentlich nur von ein paar Youtube-Songs, die zugegebenermaßen wirklich geil waren aber so richtig beschäftigt hab ich mich mit der Band nicht. Wusste halt nur, dass da Ex-Black Sun Aeon-Mastermind Tuomas Saukkonnen dabei ist.


    Nun ja, nachdem ich vor dem Gig die Suppentasse besucht habe mit den üblichen Konsequenzen (Sechsämtertropfen, Unwetter, noch mehr Sechsämtertropfen) gings also gut gelaunt und leicht beschwipst im Nieselregen zu Wolfheart und was soll ich sagen. Die Finnen haben echt alles in Schutt und Asche gelegt. Jetzt hat es sich auch wieder gerächt, dass ich mich mit der Band nicht beschäftigt hab und somit nicht wirklich einen Song gekannt habe. Aber man, war das stark. Das nächste mal bin ich definitiv besser vorbereitet. Wolfheart spielen doomlastigen Black/Death eingebettet in eine wahnsinns Atmosphäre. Ich hab keine Ahnung, wo Tuomas diese melancholischen Melodien auspackt. Wahnsinn.


    Tuomas hat man zwar auf der Bühne nur schwer gesehen, da ein wirklich überdimensionales Hirschgeweih am Mikroständer fast die ganze Sicht auf ihn verdeckt hatte aber man hat der Band schon angemerkt, dass er der Chef im Ring ist. Auch wenn die Songansagen der Klampfer getätigt hat.


    Den üblichen Verdächtigten hier sei die Band sehr ans Herz gelegt. Schade, dass das Tourshirt in meiner Größe schon vergriffen war.


    Sol Sistere @ Erlangen, New Force, 14.09.23


    Das Force, DIE Metal-Institution in Erlangen und mein Wohnzimmer in den 90ern. Da kommt immer Wehmut auf, wenn ich dort bin. Nach langer Zeit mal wieder sogar auf nem Konzert und nicht nur zum Death/Black Saturday.


    Eigentlich bin nur hingefahren, weil mit Aragash eine Band von einem der dortigen Mitarbeitern auf der "Bühne" stand und davon auszugehen war, dass ich viele alte Gesichter sehen werde. Aragash hab ich aber doch glatt verpasst, weil wer konnte auch ahnen, dass bei EInlass um 20 h die Band schon um 20.15 das zocken anfängt. Oh man. Egal Eintritt nen Zehner, Bier 2,50 (Weißenoher) - wie früher. Viele Leute wieder getroffen, die ich jahrelang nicht mehr gesehen hab, viel gelacht, nebenbei Terminal Carnage aus der Fränkischen gesehen, die doch erstaunlich guten old school Death gespielt haben. Toller Abend bisher.


    Vom Headliner Sol Sistere aus Chile hatte ich bis dato noch nix gehört. War auch gar nicht wichtig, denn eigentlich wollte ich nur eine nette Hintergrundsberieselung, wenn ich mich mit alten Freunden unterhalte. Umso größer dann aber die Performance der 5 Südamerikaner. Astreiner Atmo-Black Metal im Stile alter Agalloch. Da hat man wirklich gemerkt, wie die Unterhaltungen im und vor dem Force verebbt sind und die Leute mit offenen Mündern vor die "Bühne" gepilgert sind. Das war wirklich ein ganz, ganz großer Gig. Übrigens der erste von denen in Deutschland. Sound im Force auch wirklich super. Die Atmosphäre in den doch sehr langen Songs kam wirklich super rüber. Nach dem Gig noch die letzte Scheibe und das Tourshirt gekauft.


    .... bis demnächst

    • 7.11. Pain + Ensiferum (Hirsch)
    • 13.11. Gert Steinbäcker (STS) (Arena)
    • 17.11. Saltatio Mortis + Alestorm (Geiselwind)
    • 21.12. Erlanger Kneipenchor Weihnachtskonzert :) (E-Werk)
    • 29.12. Dritte Wahl + Knorkator (Berlin)

    Pain hatte ich mir auch überlegt aber diese Woche ist einfach zu voll. Da ich an dem Freitag schon auf nem anderen Konzert bin. Dritte Wahl würde ich mir auf alte Zeiten auch mal anschauen... aber bis nach Berlin muss sich da nicht fahren.


    So gehts weiter:


    10.11.23 - Hynos, Cult, Nürnberg
    01.12. - 02.12.23 - Night of the Possessed Festival - Hirschaid

    24.09.24 - Tankard, Komm, Nürnberg.


    Der Tankard-Gig sollte eigentlich schon jetzt am 09.12.23 im Komm stattfinden aber in Nürnberg ist es einem erst letzte Woche eingefallen, dass man "aufgrund vielfältiger technischer Probleme", verbunden mit den Umbau, den Termin nicht halten kann. Also den Gig mal fast ein Jahr nach hinten verschoben. Yay. :look: Ein Glück, dass ich Gerre und Co schon am Basinfiresfest dieses Jahr gesehen hab.

  • xenon Aber Dritte Wahl kommen bestimmt auch mal wieder in den Le 'irsch!

    "Denn anders als Arbeitsstelle, Lebenspartner oder Automarke ist der Lieblingsklub nicht austauschbar.

    Mit ihm ist der Mensch ein Leben lang verbandelt wie mit der eigenen Haut.

    Sie mag Falten kriegen, doch ablegen kann sie niemand. Selbst wenn man das manchmal gern möchte."

    (Lars Wallrodt)

  • Ich war nur auf einem Lagwagon-Konzert im letzten Jahr, sonst war nix. Am 01.11. geht es zu Life of Agony und Prong. Da bin ich mal gespannt, beide seit über 25 Jahren nicht mehr live gesehen.

    Hm Lagwagon. Die fehlen mir live noch.

    Der FC Sankt Pauli ist die einzige Möglichkeit!

  • Some Concerts - Part V


    Obituary @ Summer Breeze, 16.08.2023 – 19.08.2023


    Mein eigentlicher Headliner auf dem SBOA hätte neben Megadeth noch Bloodbath sein sollen. Jedoch spielten die aufgrund verspäteter Anreise (Waldbrand in Portugal und Starkregen in Frankfurt) erst nachts um 3. Was für mich blöd war, da ich morgens schon in aller Herrgottsfrüh fahren wollte. Also kein Blutbad. Ok, dachte ich mir, ein Glück, dass mit Obituary am selben Tag auch noch ein echtes Todesmetal-Urgestein auf der Bühne stehen sollte. Dann wird halt das mein Festivalabschluss. Richtig schön im Sonnenuntergang auf der T-Stage. Kann ja fast nix schiefgehen... dachte ich.

    Gig begann zwar saustark mit Redneck Stomp, lies danach aber schnell, dafür aber stark, nach. Die ersten 40 Minuten ausnahmslos neue Songs vom letzten Album (kannte noch keine Sau) und vom selbstbetitelten vorletzten Album (ist kacke). Wow, was eine schlechte Setlist. Zum Ende des regulären Sets dann noch mit Slow Death, Find the Arise und Chopped in half zwar noch ein paar alte Sachen aber selbst da gibts größere Highlight. Zugabe 3 Songs, 2 mal irgendwas neues und Slowly we rot zum Abschluss. Puh!


    Ich verstehs ja, dass man ein neues Album auch promoten will. Aber so? Nun ja. Leider lässt die Stimme von John Tardy immer weiter nach. Gut, dafür kann er vermutlich nix. Wenn man 55 ist und seit 40 Jahren Death Metal ins Mikro grunzt, dann zeigen einem die Stimmbänder wohl irgendwann mal den Mittelfinger. Auch sonst kam er mir echt lustlos vor. Nur ganz wenig Interaktion mitm Publikum. Hat sich halt wieder mal hinter seinen Haaren versteckt und sein Zeug runtergerotzt.

    Nachdem mir Obituary bei meinen letzten Konzert (übrigens an selber Stelle 2014 oder 2015) auch schon nicht gefallen haben, muss ich echt weit zurückdenken, wann ich den letzten richtig guten Gig von denen gesehen hab.


    Schade!


    Hypnos @ Nürnberg, Cult, 10.11.2023


    Die Tschechei, berühmt für deftige Böhmische Küche, gutes süffiges Bier und Death Metal in die Fresse. In dem Land sprießen die Extrem-Bands wie das Unkraut im Garten meiner Mutter.

    Und gestern war dann wieder mal so eine richtige Knüppel-aus-dem-Sack-Kapelle im Nürnbergs, mit Abstand, geilster Konzertlocation, dem Cult am Muggenhof. Hypnos! Gegründet von Bruno, nach seinem Ausstieg bei Tschechiens Death-Legende Krabathor. Hypnos haben wir früher ziemlich oft gesehen, bevor sie sich aufgelöst haben und nach der Reunion nicht mehr ganz so knüppeliges, dafür teilweise enorm disharmonisches Zeug rausgebracht haben, was ich jetzt persönlich nicht so den Knüller finde.


    Karte gabs für meinen alten Gitarristen, mit längsten Freund und inzwischen Arbeitskollegen zum Geburtstag. Alles bereit für einen Abend mit Bier und Bruno.


    Leider war die Minitour extrem schlecht promoted. Keine Poster, keine Aufrufe in den üblichen Radioshows und Zeitschriften und so verloren sich dann doch nur ca. 50 in den Cult. Wobei ich da keine Ahnung hab, wer von denen noch zu den Bands gehörte oder zur Location. Also reich ist an dem Abend da keiner geworden, wenngleich wir zwei schon noch versucht haben mit Bier den Umsatz steigern.


    Vorbands kamen auch alle aus der Tschechei. Innersphere. Joah. Bissle thrashiger Death, bei dem der Funke aber nicht überspringen wollte und Welicoruss, die Black Metal gezockt haben oder wollten. Keine Ahnung. Ganz üble Mischung aus Dimmu Borgir und Pain. Songs einfach nur nervig. Überboten nur von dem noch nervigeren Sänger. Nach jedem Lied 100 mal „Thank you, Thank you and you, Thank you“. Wir haben uns dann auf ne Couch im Eck verzogen um so wenig wie möglich von dieser Band mitbekommen zu müssen. Thank you! Ich mein, klar wenn man eine bekannte Band ist und auf nem Festival spielt, dann kann man schon bei großen Hits mal die Fans mit einbauen und zum Beispiel das Publikum in zwei Hälften teilen, die dann Teile z.B. des Refrains singen. Ob das in einer Location Sinn macht, wo max. 15 vor der Bühne stehen (oder halt nicht fliehen können), die die Songs nicht kennen, weil man eine fucking unbekannte und schlechte Band ist... mh... Egal. Thank you!


    Weils so schlecht war, geben einem Welicoruss gleich mal 1,5 Stunden. Gönn Dir. Dazu noch mit ewig langen Umbaupausen und weil die erste Band eh erst ne dreiviertel Stunde zu spät angefangen haben, stehen Hypnos auch um Mitternacht noch nicht auf der Bühne. Was blöd ist, da die ersten Konzertgäste unter Murren den Heimweg antreten müssen um die letzte U-Bahn am Muggenhof zu erreichen. Wer will auch schon mitten in der Kläranlage im Nürnberg-Fürther-Niemandsland gefangen sein. Ein Glück, ich kann nur Not heimlaufen.


    Irgendwann dann also doch Hypnos. Bruno, hat auch mit Ü50 noch richtig geile Haare und ist auf der Bühne immer noch der Chef. Geile Stimme, immer noch. Vor ihm gefühlt hunderte Pedale, mit denen er seinen Bass verzehrt und die Pyroanlage auf der Bühne bedient. Hab ich so auch noch nicht gesehen aber geil. Gig nur ne knappe Stunde aber dafür volles Brett. Keine Kompromisse. Death Metal Gewitter pur. Fast die Hälfte der Songs von den ersten beiden Überalben, The revenge ride und In blood wie trust. Zwar wirklich nicht mehr Viele vor der Bühne aber die sind alle abgegangen. Selbst ich habe mein graues, wallendes Haupthaar mal kreisen lassen. Das Publikum hat dann doch dafür gesorgt, dass die Band noch viel Spaß hatte. Leider dann halt irgendwann von hinten das Zeichen, dass jetzt dann Schluss ist. Schade. Noch bisschen Schwätzchen nach dem Gig, Bier, Foto. Heimlaufen.


    Schöner Abend.

  • Für mich war das Festival immer ein Alptraum. Aber ich stürzte mich ins kalte Wasser. Ich wurde das Starlet vom Dienst, das aufsteigende Sternchen, das barfuß herumlief.


    -

    Brigitte Bardot

    Mit der Zeit hat in der Galanterie der Reiz des Skandals den Reiz des Geheimnisses abgelöst.


    -

    Chamfort

  • Hallo Stuttgarter,


    Danke, dass Du Deinen ersten Beitrag überhaupt hier im Metalboard schreibst. Zwar sehe ich John Tardy nicht als Sternchen und Bruno nicht als Starlet aber zumindest bist Du der Erste, der einen Beitrag von mir mit einem Zitat von Brigitte Bardot beantwortet.

  • Brigitte Bardot

    Von denen mag ich vor allem die alten Sachen!

    "Denn anders als Arbeitsstelle, Lebenspartner oder Automarke ist der Lieblingsklub nicht austauschbar.

    Mit ihm ist der Mensch ein Leben lang verbandelt wie mit der eigenen Haut.

    Sie mag Falten kriegen, doch ablegen kann sie niemand. Selbst wenn man das manchmal gern möchte."

    (Lars Wallrodt)

  • Some Concerts - Part VI


    Nights of the Possessed @ Hirschaid, Jahnhalle 02.12.2023


    Kurz vor Weihnachten 2022 starb Sigi von Hellish Crossfire. Sigi war nicht nur der Basser und Gründungsmitglied von den Nürnberger Thrashern, nein, er war viel mehr: Szene-Urgestein, Legende, Kultfigur. Er war eben bekannt wie der sprichtwörtliche bunte Hund. Man konnte in den 90ern und 00ern nicht in der Szene sein, ohne mit Sigi mal das eine oder andere Weizen getrunken zu haben. Sein Tod war schon so ein kleiner Impact in Frankens Thrash-Metal-Szene und hat einem schmerzhaft in Erinnung gerufen, dass wir alle älter werden und nicht ewig leben.


    Deswegen kam auch schnell die Idee auf, Sigi ein letztes mal hochleben zu lassen mit einem Abschluss-Festival. Mit alten Wegbegleitern, den Bands der Fränkischen Szene und Bands, die mit Hellish Crossfire auf Tour waren. Umgesetzt von der Braincrusher Crew wurden so also die Nights of the Possessed aus der Taufe gehoben. Da das Festival binnen weniger Tagen restlos ausverkauft war, musste ich schon wirklich meine Beziehungen zum Veranstalter spielen lassen, um überhaupt noch reinzukommen.


    Leider konnte ich nur den ersten von beiden Tagen kommen und somit verpasse ich sowohl den letzten Auftritt von Hellish Crossfire als auch den Samstags-Headliner Aura Noir.


    Hier aber mal der Bericht zum Freitag:


    Der Freitag beginnt mit 4 Bands aus dem Nürnberger Raum. Da ich aber arbeiten musste, bei Buttenheim ein LKW in eine Autobahn-Baustelle gefahren ist und in Hirschaid die gesamte Innenstadt umgegraben wurde, komme ich zu spät zum Auftritt von Paxtilence. Und auch von den Mechanix verpasse ich die Hälfte, weil ich nicht in die proppenvolle Jahnhalle gekommen bin. Warum? Weil ich noch nie so viele bekannte Nasen auf einem Konzert gleichzeitig gesehen habe. Gefühlt die gesamte Thrash/Death/Black-Metalszene aus Franken war da. Wirklich jeder aus Nürnberg, Feucht, Fürth und gefühlt das ganze Samstags-New Force aus Erlangen. Großes Hallo und ein sich gegenseitiges Vorstellen nach 20 Jahren. Dadurch weiss ich auch, dass ich wohl graue Haare bekommen hab, wurde mir gefühlt 100000 mal gesagt. Egal, in meinem Alter kommt es nur noch drauf an, dass überhaupt noch Haare auf dem Kopf sind.


    So. Zumindes noch 3 Mechanix Songs gesehen. Kenn die Typen schon seit gefühlt 30 Jahren. Und wenn man sich Wolfi, Schein und Co. so auf der Bühne ansieht, weiss man, dass man sich doch ganz gut gehalten hat.


    Danach noch mit Horns of Domination und Total Hate zwei Bands aus der Region, die Death/Doom- bzw. Black Metal gezockt haben. Zwar konnte Sigi mit diesen Musik-Richtungen nix anfangen aber man kennt sich halt und Sigi hat ja eigentlich mit jedem mal ein Bierchen getrunken. Total Hate (Deren Vorgänger waren übrigens mal Proberaumnachbarn von diesem xenon) als einzige reine BM-Band bekommt die Massen aber mit einem Flag of Hate-Cover auf ihre Seite.-


    Danach meine Partysan-Crew im Moshpit gefunden. Da die aber schon seit Mittag in Hirschaid waren und einen 10-Bier-Vorsprung hatten, war eine Unterhaltung eher müssig. Funfact von 5en haben nur nur zwei den Headliner gesehen und davon ist einer im Stehen im Moshpit eingeschlafen.


    Nach Total Hate dann Vulture. Speed/Thrash aus Dortmund. EIgentlich nicht so richtig meins aber die Jungs haben ein Feuerwerk auf der Bühne gezündet. Wahnsinn. Die hatten nur noch Bock. Zwar mit Soundproblemen zu kämpfen aber ein doch richtig guter Auftritt, auch wenn ich mir von denen wohl keinen Tonträger zulegen werde.


    Danach Nocturnal aus Mainz. Überraschung des Abends. Saudreckiger Thrash aus Mainz. Haben was von alten Sodom mit richtig morbiden Gesang. Waren Vulture noch etwas clean vom Sound auf der Bühne, so kam hier einfach dreckiger, abstoßender, asozialer Thrashmetal. EIn wahnsinniger Auftritt. Für dass das ich mir die eigentlich nur von hinten ansehen wollte, stand ich doch relativ schnell vor der Bühne.


    Headliner Desaster aus Koblenz. Die Godfathers of Teutonic Black/Thrash Metal. Das ist eine so ungeheuer geile Live-Band. Am Anfang gleich mit Nekropolis Karthago die erste Bombe gezündet. Danach noch Hits wie z.B. Teutonic Steel, Phantom Funeral, Satan's Soldiers Syndicate und viele mehr.


    Ich mag Desaster. Da gibts kein langes Rumgetue. Kurz die Klampfe gestimmt, check, kurz der Bass, drei Blastbeats und los geht die Luzie. Schon allein, dass die immer noch ihr gefühlt 30 Jahre altes Banner im Hintergrund hängen haben, das einfach nur noch verwanzt ist und inzwischen schon hellgrau statt schwarz. Das mag ich! Überhaupt war das Konzert ein Abend wie "Früher". So von der Stimmung. Keine Leute, die einen mit stundenlangem Handygefilme nerven. Keine künstliche Show. EInfach Metal, roh und hässlich, wie er sein soll. Und man hat wirklich allen Bands angemerkt, dass das Sigi-Festival nix normales ist. Viele persönliche Geschichten noch von ihm gehört. Das war schon irgendwie einzigartig. Ich bin mir sicher, dass man das vom Flair nicht mehr so wiederholen kann.


    Ein gelungender Abend, an dem ich 100000 Leute wieder getroffen habe. Geile Musik und Bier. Ja, zur Feier des Tages habs vom Wagner Bräu aus Kemmern noch Sigi-Etiketten aufs Bier, wenn gleich da noch ein Fauxpas entstanden ist, denn der Sigi hat nur Weizen getrunken und kein Helles. Na ja, wir können drüber hinwegsehen.


    Machs gut, Sigi!

  • Some Concerts Part - VII


    Nocte Obducta @ Nürnberg, Hirsch, 23.12.2023


    Wow. Zum Jahresausklang eine meiner absoluten Favs im Hirsch. Die Mainzer um Nocte Obducta. Schon obgleich der ziemlich kurzfristigen Bestätigung frohlocke ich. Das wird ein harter Abend für einen Arbeitskollegen Freund und mich. Am nächsten Tag kann man ja ausschlafen. Also das perfekte Weihnachts Prequel.


    Nocte Obducta, was ist das eigentlich? Mit Black Metal begonnen aber immer mit Gothic Touch. Punk lässt sich nie wegleugnen bei der Band. Manchmal ein Hauch von Depeche Mode. Inzwischen ist es was ganz Eigenes. EIne Band, die man entweder liebt oder hasst. Ich liebe sie definitiv, wie ich nach dem Gig auch kundtat und dafür mit Küsschen von der Band eingedeckt wurde.


    Pünktlich zum Einlass da, Bier! Im Laufe des Abends sollten wohl so 150 bis 200 Leute den Weg in den Hirsch finden. Erste Vorband ist Polterwytch irgendwo aus Ober-, Unter-, Sonstwasfranken. Stage abgesperrt mit gelbem Tatortband. Gitarrist betritt mit Hawaii-Hemd und mit Baustellen-Pylone auf dem Kopf die Bühne. Intro "Die Legende lebt" auf dem Leierkasten gespielt. Schlagzeuger "versucht" zu singen. Sinnloses Geschrammel - soll wohl Black Metal darstellen. Danke! Also zurück an die Bar und zum Bier.


    Weil auf Nocte wenig, dafür allerlei bekannte Gesichter erscheinen, verpasse ich Deathrite. Zwar schade, aber die sieht man schon mal wieder. Neben viel Bier trinken muss ich ja schliesslich meine komplette Plattensammlung unterschreiben lassen. Aber jeder bitte nur auf den Scheiben auf denen er gespielt hat. Ja, kurzer Job für den neuen Drummer. Riesenspaß mit den Jungs, die übrigens sehr, sehr, sehr trinkfest sind. Noch schnell zig Fotos geschossen und viel gelacht. Aber irgenwann müssen die Jungs ja mal spielen.


    Ultraharter EInstieg mit Niemals gelebt und Es fliesse Blut. Dann Trollgott und das erste von der Karwoche, die ich mir zwar auf dem Konzert gekauft habe aber noch nicht kannte. Insgesamt, glaub ich, 3 Songs vom neuen Album. Dazu noch ein Song von der kommenden EP, der noch ohne Namen ist. Dazwischen noch Hits wie Galgendämmerung, Prinzessin der Nachtschatten und Töchter des Mondes. Noch eins von der Totholz, ja, die hab ich auch erst seit kurzem, und zum Abschluss noch Solange Euer Fleisch noch warm ist und Fick die Muse. Ihr geilen Säue!


    Fuck, was ein Set. Unglaublich Black Metal-lastig. Ein traumhafter Gig. Da kann ich es auch verschmerzen, dass von meinem erklärten Liebling, der Umbriel, nix gespielt wurde. Nein, was ein Abend. Nocte live zu erleben ist immer wieder ein Spaß. Die Jungs trinken übrigens nur noch Faxe auf der Bühne, wegen der besseren Standfestigkeit der Dose und die Begründung, warum der neue Song noch keinen Namen hat war auch interessant.


    Nach dem Gig noch den Basser gefragt, warum er denn immer mit Blick auf das Schlagzeug spielt. SIeht ja fast so aus, als würde er nicht dazugehören. Er meinte nur "Ich will ja gar nicht dazugehören. Hab mit den Jungs mal in einem Nebenprojekt gespielt und plötzlich musste ich Black Metal spielen und jetzt darf ich die Band nicht mehr verlassen. Ich wollte nie Black Metal spielen!" Großartig!


    Nachdem schon vor dem Konzert viel Bier geflossen ist und dank meines Ex-Gitarristen der hopfenhaltige Strom auch während Nocte nie nachlies, erwies es sich als etwas fatal, dass wir nach dem Konzert noch einen alten Bandmate wiedergetroffen haben, den wir schon seit 11 Jahren nicht mehr gesehen haben. Uiuiui. Ja, auch alte, grauhaarige bzw. glatzerde Männer können noch ab und zu mal einen aufzaubern!


    Geilster Gig des Jahres!

  • Erste Vorband ist Polterwytch irgendwo aus Ober-, Unter-, Sonstwasfranken. Stage abgesperrt mit gelbem Tatortband. Gitarrist betritt mit Hawaii-Hemd und mit Baustellen-Pylone auf dem Kopf die Bühne. Intro "Die Legende lebt" auf dem Leierkasten gespielt. Schlagzeuger "versucht" zu singen. Sinnloses Geschrammel - soll wohl Black Metal darstellen.

    :amen: :amen: :amen:

    "Denn anders als Arbeitsstelle, Lebenspartner oder Automarke ist der Lieblingsklub nicht austauschbar.

    Mit ihm ist der Mensch ein Leben lang verbandelt wie mit der eigenen Haut.

    Sie mag Falten kriegen, doch ablegen kann sie niemand. Selbst wenn man das manchmal gern möchte."

    (Lars Wallrodt)

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