Deutsches Abschneiden bei den Olympischen Spielen

  • Da das im Fußball-Thread etwas deplatziert ist...


    Ich habe vorhin die Frage aufgeworfen, warum das deutsche Abschneiden denn immer schlechter wird. Das darf gerne hier diskutiert, oder von mir aus auch widerlegt werden. :D


    Als Einstieg hier mal der deutsche Medaillenspiegel seit 1988:


    JahrGesamtGoldSilberBronze
    201642171015
    201244112013
    200841161114
    200449131620
    200056131726
    199665201827
    199282332128
    1988 (BRD)40111415

    Nanakorobiyaoki

  • Find aber die Ausbeute jetzt nicht so schlecht, wenn ich mir da Österreich mit 1er Bronze ansehe :D

  • Wenn man sich das anschaut was olympia allgemein im Westen ein Stellenwert hatte im Gegensatz zum Osten muss man sich durchaus die Frage stellen was man hier falsch macht. :amkopfkratz: . Jetzt mal unabhängig davon das in der DDR auch gedopt wurde. Der schulsport war drauf ausgerichtet das Talente auch die dementsprechenden Förderungen bekam. Ja es wurde viel delegiert zu zentralen Standorten aber so waren starke Sportler am besten gefahren.

  • Naja, wird er schlechter, oder geht Deutschland zurück auf das Niveau von der BRD?


    Man erkennt hier recht gut, dass es nach der Wende erstmal hoch ging. Woran das gelegen hat ist relativ einfach, denn man hatte dann auch erstmal ein paar Jahre die ganzen DDR Sportler, die vorher für die DDR Medaillen geholt haben. Die hatten teilweise mehr und besser trainiert als die Sportler der BRD (eventuelles Doping will ich hier mal ausklammern) und haben einige Jahre den Deutschen Olympiakader verstärkt. Natürlich rutschten die altersbedingt über die Jahre langsam raus und man hatte im Osten irgendwann ähnliche Trainingsbedingungen wie im Westen, während andere Länder bei den Spielen aufholten und ihre Situation verbesserten.

    "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach"

    - Christian Drosten

  • Schulsport kannst das bei uns ja nicht gerade nennen. Da gibt es Kinder die können nicht mal gerade auslaufen, geschweige einen Ball vernünftig werfen. Ist einfach eine Playstation-Generation.

  • Schulsport kannst das bei uns ja nicht gerade nennen. Da gibt es Kinder die können nicht mal gerade auslaufen, geschweige einen Ball vernünftig werfen. Ist einfach eine Playstation-Generation.

    Ich rede aber nicht von der jetzigen Generation. ;) Ein Blick auf den Medaillenspiegel seoul 1988 werfen. Die BRD holte 40 Medaillen die DDR 104! Gold 11 zu 37.

  • Schulsport kannst das bei uns ja nicht gerade nennen. Da gibt es Kinder die können nicht mal gerade auslaufen, geschweige einen Ball vernünftig werfen. Ist einfach eine Playstation-Generation.

    Ich rede aber nicht von der jetzigen Generation. ;) Ein Blick auf den Medaillenspiegel seoul 1988 werfen. Die BRD holte 42 Medaillen die DDR 104! Gold 11 zu 37.

    Was interessiert mich was vor dem Krieg war |-)

  • Damals in der DDR kamen Trainer, verschiedener Sportarten in die Schule und haben quasi gesichtet. Der Sportunterricht hatte einen viel höheren Stellenwert als heutzutage.

  • Das ist schon klar. ;) Trotzdem fragt man sich wie die westdeutschen Sportler überhaupt die Jahrzehnte trainiert haben? Abgesehen von dem boykott 1984 der sozialistischen Länder war die BRD immer 2. Sieger. |-)

    Tja die hatten ja sonst nix außer Sport |-) Das lag mit Sicherheit an der Förderung und natürlich auch an ganz bestimmten Substanzen . Für die DDR-Führung war dies halt eine Möglichkeit dem geliebten Westen zu zeigen wer das bessere Regime hat. Ob die alle freiwillige Sport gemacht haben, steht auch noch auf einem anderen Blatt.

  • Das ist schon klar. ;) Trotzdem fragt man sich wie die westdeutschen Sportler überhaupt die Jahrzehnte trainiert haben? Abgesehen von dem boykott 1984 der sozialistischen Länder war die BRD immer 2. Sieger. |-)


    Die DDR und die anderen "sozialistischen" Länder, die hatten ja auch nichts.

    Der Sport war dort wichtig, auch um auf internationaler Bühne zu zeigen, dass der Sozialismus eine Macht ist.

    Bei Euch was es kein Problem Sportler komplett zu fördern, ihnen ein Auskommen zu geben und sie auf Kosten des Staates zu trainieren und fördern, denn auf dem Arbeitsmarkt wurden sie nicht gebraucht, intern war das Geld da und die Sportler dienten letztlich als Werbung für den Staat und vor allem das System.


    In der BRD konntest nicht so viele fördern und ihnen ein Auskommen geben. Da musstest schon sehr gute Leistungen bringen, dass Du als Sportsoldat oder Sportpolizist untergekommen bist und vom normalen Dienst freigestellt wurdest. Ansonsten musstest sehen, wie Du neben dem Training dein Einkommen sicherst und darunter leidet dann auch das Training und die Entwicklung.

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    - Christian Drosten

  • Sport war im kalten Krieg eine Systemfrage.

    Kleiner Einstieg dazu: https://www.mdr.de/zeitreise/s…ngssport-sportler100.html


    An der deutschen Sportförderung wird ja schon seit Jahrzehnten kritisiert und rumgedoktert. Da ist ein allumfassendes repressives System einfacher auf Erfolg zu trimmen. In der BRD und Gesamtdeutschland ziehen denke ich auch andere Lebensbereiche Gelder, die für den (Spitzen-) Sport zur Verfügung stehen könnten oder im Breitensport gebraucht werden, ab, etwa Kultur- und Sozialarbeit.

  • Das ist schon klar. ;) Trotzdem fragt man sich wie die westdeutschen Sportler überhaupt die Jahrzehnte trainiert haben? Abgesehen von dem boykott 1984 der sozialistischen Länder war die BRD immer 2. Sieger. |-)


    Die DDR und die anderen "sozialistischen" Länder, die hatten ja auch nichts.

    Der Sport war dort wichtig, auch um auf internationaler Bühne zu zeigen, dass der Sozialismus eine Macht ist.

    Bei Euch was es kein Problem Sportler komplett zu fördern, ihnen ein Auskommen zu geben und sie auf Kosten des Staates zu trainieren und fördern, denn auf dem Arbeitsmarkt wurden sie nicht gebraucht, intern war das Geld da und die Sportler dienten letztlich als Werbung für den Staat und vor allem das System.

    Nur wieso klappt die sportförderung in den USA so gut und schaffen immer wieder Leute hochzuziehen die auch die Erfolge holen? Das hat mit Sozialismus nur bedingt was zu tun. Sonst hätten nationen wie Polen,Ungarn,Tschechoslowakei und Co. Doch auch Spitzensport betreiben können.

  • Nur wieso klappt die sportförderung in den USA so gut und schaffen immer wieder Leute hochzuziehen die auch die Erfolge holen? Das hat mit Sozialismus nur bedingt was zu tun.


    Statt in Richtung USA zu schauen, sollte man in erster Linie nach UK schauen, die vor Jahren ihre Förderung geändert haben und dadurch im Medaillenspiegel tatsächlich eine positive Änderung hinbekommen haben.


    Die USA hingegen war schon immer stark. Und ich hatte es ja nicht alleine auf den Sozialismus geschoben, sondern darauf, dass die sozialistischen Länder Olympia als Bühne für ihr System genutzt haben. Die USA als Weltmacht hat entsprechend dagegen gehalten und wollte seinerseits auch sportlich eine Weltmacht sein.

    In den USA ist Sport und Patriotismus auch deutlich wichtiger als in anderen Staaten, die brauchen etwas, worüber sie sich positiv definieren, denn eine Geschichte, die weit zurück reicht und genügend positives hat, haben sie nicht. Deswegen vereinen sie sich unter der Flagge und hinter ihren Sportlern.

    Die US Sportförderung hat man bereits in der High-School, wo es nicht nur die bekannten Sportarten gibt, sondern auch Ringen, Leichtathletik und anderes. In den Colleges geht das weiter und starke Leichtathleten bekommen dann ebenfalls Stipendien fürs Colleges, die starke Leichtathletikteams haben und dort werden sie weiter gefördert. Die Sichtung beginnt dort eben deutlich früher und die Sportler können dann gefördert werden.

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    - Christian Drosten

  • Du kannst doch nicht jedes Land miteinander vergleichen nur weil es Sozialistisch ist. Jedes Land hatte unterschiedliche Möglichkeiten und die DDR hatte eben die BRD als ganz spezielles Feindziel. In den USA wird halt einfach mehr Wert auf Sport gelegt. Die haben eine wesentlich bessere Förderung in den Colleges etc. Zudem möchte die USA immer die Nummer 1 der Welt sein.

  • Nur wieso klappt die sportförderung in den USA so gut und schaffen immer wieder Leute hochzuziehen die auch die Erfolge holen? Das hat mit Sozialismus nur bedingt was zu tun.


    Statt in Richtung USA zu schauen, sollte man in erster Linie nach UK schauen, die vor Jahren ihre Förderung geändert haben und dadurch im Medaillenspiegel tatsächlich eine positive Änderung hinbekommen haben.

    uk war deswegen so gut hochgekommen weil die im Rahmen der olympischen Spiele 2012 mächtig investiert haben und das auch im sportlichen Bereich. Die Frage ist nur wie nachhaltig wird das sein? Bin mir sicher in einigen Jahren stößt das an Grenzen. Die haben jetzt schon Probleme durch ihren brexit.

  • Ja, die haben jetzt Probleme durch den Brexit und dadurch könnten Gelder gekürzt werden, trotzdem sind sie ein Beispiel, was man machen kann, um erfolgreicher zu werden...

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    - Christian Drosten

  • Ja, die haben jetzt Probleme durch den Brexit und dadurch könnten Gelder gekürzt werden, trotzdem sind sie ein Beispiel, was man machen kann, um erfolgreicher zu werden...

    Und was hilft? Olympia nach deutschland zu holen und das wirklich Ernsthaft und nicht so Amateurhaft wie man das probierte (Berlin 2000, Leipzig 2012) Oder aktuell Rhein-Ruhr 2032.

  • Jetzt driftet ihr hier in so ne olle DDR-Diskussion ab... ;D


    Die Antwort, warum Deutschland immer mehr an Medaillen verliert, dürfte nicht nur in der Förderung zu finden sein. Auch, natürlich. Das nächste Thema ist die Aufmerksamkeit. Medial wird mittlerweile jedes Drittligaspiel bis zur Grasnabe seziert, aber viele Sportarten finden quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Und da bin ich dann auch ganz schnell bei den gebührenfinanzierten Sendern, die eben nicht nur stumpf auf die Quote schauen dürf(t)en, sondern auch nicht so quotenträchtigen Sportarten viel mehr Sendezeit einräumen müssten. Die Schwimm-WM 2019 z.B. lief nicht im deutschen TV. Und dann wundert man sich, wenn sich da nicht genügend Nachwuchs findet. Sie haben es zwar im Netz gezeigt, aber das richtet sich nun mal fast ausschließlich an Leute, die sowieso interessiert sind. Da kommt ja keiner vorbei und denkt "och Schwimm-WM... guck ich das halt mal eben". Das wäre im TV anders, würde aber voraussetzen, dass solche Veranstaltungen auch mal in den Hauptsendern gezeigt werden und nicht in irgendwelchen Spartenkanälen versteckt werden.


    Aus der TV-Präsenz folgert sich ja ein öffentliches Interesse und freilich auch ein Interesse der Sponsoren, die mittlerweile einen Großteil ihres Geldes nur noch in den Fußball pumpen, weil es da eben diese Aufmerksamkeit gibt. Daraus resultiert, dass die Gelder in den anderen Sportarten geringer werden, was sich wiederum mittelbar auf die Qualität der Trainingsgeräte und auf die Qualität und die Quantität der Sportler in dem Bereich anbietet.

    Nanakorobiyaoki

  • Jetzt driftet ihr hier in so ne olle DDR-Diskussion ab...

    Das kannst du allerdings nicht verhindern. ;) Aber es zeigt doch auch Nicht alles aus dem Osten war nicht schlecht. Warum hat man nicht was mitgenommen und es auch im Westen übertragen? Am Geld liegt es bestimmt nicht.


    Die Antwort, warum Deutschland immer mehr an Medaillen verliert, dürfte nicht nur in der Förderung zu finden sein. Auch, natürlich. Das nächste Thema ist die Aufmerksamkeit. Medial wird mittlerweile jedes Drittligaspiel bis zur Grasnabe seziert, aber viele Sportarten finden quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Und da bin ich dann auch ganz schnell bei den gebührenfinanzierten Sendern, die eben nicht nur stumpf auf die Quote schauen dürf(t)en, sondern auch nicht so quotenträchtigen Sportarten viel mehr Sendezeit einräumen müssten. Die Schwimm-WM 2019 z.B. lief nicht im deutschen TV. Und dann wundert man sich, wenn sich da nicht genügend Nachwuchs findet. Sie haben es zwar im Netz gezeigt, aber das richtet sich nun mal fast ausschließlich an Leute, die sowieso interessiert sind. Da kommt ja keiner vorbei und denkt "och Schwimm-WM... guck ich das halt mal eben". Das wäre im TV anders, würde aber voraussetzen, dass solche Veranstaltungen auch mal in den Hauptsendern gezeigt werden und nicht in irgendwelchen Spartenkanälen versteckt werden.


    Aus der TV-Präsenz folgert sich ja ein öffentliches Interesse und freilich auch ein Interesse der Sponsoren, die mittlerweile einen Großteil ihres Geldes nur noch in den Fußball pumpen, weil es da eben diese Aufmerksamkeit gibt. Daraus resultiert, dass die Gelder in den anderen Sportarten geringer werden, was sich wiederum mittelbar auf die Qualität der Trainingsgeräte und auf die Qualität und die Quantität der Sportler in dem Bereich anbietet.

    Fußball immer wieder halt Fußball. Daran krankt es doch. ;) Alles ist auf den Profifußball ausgerichtet.

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