Wie man bei mir unschwer erkennt, bin ich ein großer Fan von Eurosport. Das liegt vor allem daran, dass sie den Sport als solchen in den Mittelpunkt stellen, ganz egal wer da gut ist und gewinnt. Daran, dass sie immer mit voller Leidenschaft dabei sind, dem Zuschauer vermitteln, dass sie neben einem aufm Sofa sitzen könnten und einfach genau so gern das sehen, was da im TV läuft. Ob ein Jean-Claude Leclercq beim Radsport, Heuber und Wörndl beim alpinen Skisport, ein Sigi Heinrich beim Biathlon, ein Stach und Becker, Antonitsch und Zoecke beim Tennis, Jochen Behle beim Langlauf oder Rolf Kalb beim Snooker, die Leben für den jeweiligen Sport und finden es einfach geil, dass sie das auch noch kommentieren dürfen. Damit meine ich nicht, dass sie Ausflippen (müssen) wie die Jungs beim Eishockey heute, was natürlich auch okay ist. Aber die wissen lückenlos über jeden einzelnen Sportler Bescheid, hauen aber (mit Ausnahme von Stach ) nur so viel davon raus, wie grade angemessen und angenehm ist. Weil sie sich vorstellen können, was der Fan zu Hause grade aufnehmen kann oder will. Sind aber auch emotional, wenns dafür einen Grund gibt. Es ist eben ein reiner Sportsender, den man ganz bewusst deshalb einschaltet. Nun hat Eurosport ja oft damit zu kämpfen, dass sie zentral aus Paris gesteuert werden, was nervt. Da wird beim Radsport plötzlich in die Werbung gegangen, Rolf Kalb muss eigens nachfragen welche Tische wo gezeigt werden und manchmal ist der Ton nicht ganz synchron. Das kann den Zuschauer nun aufregen, ich finds sympathisch. Anders bei den Bundesliga-Problemen, das darf beim Pay-TV einfach nicht passieren - wobei ich diese Probleme bei Sky Go noch viel massiver hatte. Durch die Übernahme durch Discovery hat sich aber viel professionalisiert und grade diese überragenden Grand Slam-Übertragungen und jetzt auch die top umgesetzte Olympiaberichterstattung zeigen das ganz deutlich. So sehr man auch gegen das Montagsspiel sein mag, die Übertragung am Montag war von allen Beteiligten ganz großer Sport.
Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender sind nunmal keine Sportsender. Da ist die Übertragung qualitativ immer hochwertig, was auch zu erwarten ist bei der Kohle, die die zur Verfügung haben, aber die Leidenschaft bleibt eben etwas auf der Strecke. Da sitzen ausgebildete Journalisten (die es sicher auch bei Eurosport gibt, aber eben nicht nur) und machen ihren Job. Tom Bartels beispielsweise kann mir nicht erzählen Skispringen oder Fußball wirklich zu lieben, das nehme ich ihm nicht ab. Es sind weitere, auch den bei Biathlon finde ich ganz schrecklich. Dennoch bin ich der Meinung, dass das so in Ordnung ist. Da soll eben jeder einschalten können, vom Kind bis zum alten Ehepaar beim Sonntagskaffee. Das ist auch der Auftrag und der wird erfüllt.
Sollte bei diesen Spielen irgendwer nicht auf seine Kosten kommen, könnte ichs nicht nachvollziehen.