Alles zur Super League

  • Versuch mal bundesweit ein Stehplatzverbot durchzusetzen, da werden einige Szenen doch recht ungehalten.

    In England sagt man halt offenbar einmal „Sitz!“ und dann wird gesessen.


    WIr hatten aber halt auch nicht die ganzen Vorfälle,die zu dem Verbot geführt haben. ;)

    An diese Vorfälle erinnert sich doch heute kein Mensch mehr. Seitdem hat es unzählige Dinge und Konzepte gegeben, die ein sicheres Stadionerlebnis mit Stehplätzen ermöglichen.

    Das sehe ich völlig anders und habe es auch völlig anders erlebt. Die Deppenquote in englischen Stadien ist mit Sicherheit nicht geringer als bei uns. Eine Pitch Invasion erlebst Du dort nur in absoluten Ausnahmesituationen und die Stadien haben trotzdem keine Zäune. Das funktioniert nur mit Disziplin und Erfurcht vor dem Geschehenen, das man hier in Deutschland schlichtweg so nicht hat.


    Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, ein Stadionneubau wie in Mainz, mit einem sehr sehr langen Tunnel den Gästefans durchschreiten müssen, wenn sie ins Stadion wollen, würde auf der Insel niemals zugelassen.


    Das Bewusstsein ist ein völlig anderes als Hierzulande.

    Es gibt verschiedene Ansätze, die Welt positiver zu gestalten. Faschismus ist keiner!

  • Ich hab eh dahingehend den Verdacht, man hat sich seitens der Entscheidungsträger im Laufe der Jahre wunderbar damit eingerichtet. Und benutzte die Ursachen dessen auch als Feigenblatt.

    Ohne Frage richtig. Dieses neue Publikum bringt einem Geld und keinen Ärger. Die bezahlen sogar einen höheren Preis dafür sich verarschen zu lassen.

    Sie habens aber gemerkt und was da einige Fanlager jetzt im wahrsten Sinne des Wortes auf die Beine stellen, nötigt mir dann doch Respekt ab.

    Vielleicht bin ich tatsächlich unfair (und mittlerweile auch zu desillusioniert, wenn ich daran denke wie kaputt dieser Sport ist), aber von mir gibt es dafür nur Hohn und Spott. Und ehrlich gesagt hoffe ich, dass denen von Seiten der Besitzer noch viel mehr und schmerzhafter in die Eier getreten wird, bis auch der letzte begriffen hat, dass jahrelanges zuschauen (im wahrsten Sinne des Wortes) nun mal genau zu dieser Situation geführt hat.


    Ansonsten Daumen hoch zu deinem Beitrag! Gerade der letzte Teil... :nuke:

  • Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, ein Stadionneubau wie in Mainz, mit einem sehr sehr langen Tunnel den Gästefans durchschreiten müssen, wenn sie ins Stadion wollen, würde auf der Insel niemals zugelassen.

    Möglich. Wobei wahrscheinlich nirgendwo anders auf der Welt je jemand auf so einen Blödsinn gekommen wäre wie in Mainz.


    Zum Rest: die potentielle Deppenquote ist wahrscheinlich sogar höher, ändert aber ja nichts daran, dass ein Publikum komplett ausgetauscht wurde und es die Möglichkeiten gäbe den Stadionbesuch mit Stehplätzen sicher genug zu machen. Kein Volk der Erde ist zu dämlich um sicher zu stehen, das können sogar Engländer hinbekommen, wenn sie sich ein bisschen Mühe geben. :D

  • Es waren ja nicht englische Fußballfans, die den Taylor-Report in Auftrag gegeben haben sondern Magret Thatcher. Die Vorgaben für die Umsetzung hat die Politik daraus abgeleitet. Die Fußballafans wollen ja schon ewig ihre Stehplätze zurück. Bislang kenne ich jetzt nur Celtic, die das "Safe standing" in einer obersten Profiliga auch praktizieren. Aber ohne Druck der Basis gäbe es das eben auch nicht. Jedenfalls nicht in den oberen beiden Ligen.


    Gibt schon noch eine Grauzone bei den Fans. So irgendwas zwischen Arsenal Buisiness Seat mit persönlichem Steward und Althauern der 80er. ;)

    Es gibt verschiedene Ansätze, die Welt positiver zu gestalten. Faschismus ist keiner!

  • Möglich. Wobei wahrscheinlich nirgendwo anders auf der Welt je jemand auf so einen Blödsinn gekommen wäre wie in Mainz.


    Dem Löwengang in der Gelsenkirchener Turnhalle gefällt das.

    Nanakorobiyaoki

  • @Olaf: Letztendlich ist aber auch das alleine für sich genommen nicht der springende Punkt. Grauzonen gibt es schon noch, der englische Fußball ist aber insgesamt ganz eindeutig näher am Arsenal-Business-Klatschäffchen als am Althauer. ;)

    Der Kern meiner Aussage; dass der englische Fußball viel schlimmer verunstaltet wurde - auf sämtlichen Ebenen! - und die Auswüchse der Kommerzialisierung so heftig sind, dass die Bundesliga dagegen der Traum eines jeden Marxisten darstellt dürfte unbestritten sein. Da kann man mir auch diese kleine Ergebniskosmetik der United-Fans nicht als Kantersieg verkaufen. Die haben 90 Minuten lang zehn Gegentore verpennt und freuen sich über ihren Ehrentreffer in der Nachspielzeit als hätten sie gerade das Spiel für sich entschieden.


    Löwengang

    Sagt mir gar nichts, aber mir gefällt schon die Bezeichnung überhaupt nicht.

  • Sagt mir gar nichts, aber mir gefällt schon die Bezeichnung überhaupt nicht.


    Das ist dieser komische Gitterkäfig, durch den du durch musst, wenn du vom Gästeeingang in den Block willst.

    Nanakorobiyaoki

  • Sagt mir gar nichts, aber mir gefällt schon die Bezeichnung überhaupt nicht.


    Das ist dieser komische Gitterkäfig, durch den du durch musst, wenn du vom Gästeeingang in den Block willst.

    Ach so. Da war ich tatsächlich nicht. Mein einziger Ausflug zum Futsal war, als wir mal zusammen ganz oben in der Ecke gesessen haben.

  • Sagt mir gar nichts, aber mir gefällt schon die Bezeichnung überhaupt nicht.


    Das ist dieser komische Gitterkäfig, durch den du durch musst, wenn du vom Gästeeingang in den Block willst.

    Auf Schalke wird Fußball gespielt????

    Gendern ist, wenn der Sachse mit dem Boot umkippt

  • Ich habe kurz überlegt, aber den Kommentar im Hinblick auf eure Situation dann pietätvoll verworfen. |-)

    Nanakorobiyaoki

  • Was die Fans von Chelsea, Arsenal und Man Utd in den letzten Tagen auf die Beine gestellt haben, war schon enorm, verdient Respekt und hatte ja vor allem auch Erfolg. Das bekommen wir in Deutschland nicht auf die Reihe! Muss man schon auch mal so deutlich sagen.

    Respekt habe ich definitiv dafür, wobei ich die Gründung des FCUM noch beeindruckender und konsequenter fand als die jetzige Aufwallung. Sie haben halt wirklich jahrelang dabei zugesehen, wie ihr Sport Stück für Stück den einfachen Menschen weggenommen wurde. Geblendet von gigantischen neuen Stadien, Mega-Transfers und internationalem Glanz. Wenn du dann aber am Morgen nach einem Bayern-Spiel beim Frühstück im Hotel auf Vater & Sohn aus Manchester triffst, für die der Trip zu einem Bayern-Spiel (inkl. Flug, Hotel und einem Trikot für den Junior) günstiger war als zwei Tickets für Old Trafford (!!!), dann brauchst du dich nicht mehr wundern.


    Immerhin: Die SL hat dafür gesorgt, dass sich auch auf der Insel die Fans mal wieder bewusst gemacht haben, was Fußball eigentlich ist (bzw. sein sollte). Und sie haben jetzt zum ersten mal ein landesweites Zeichen gesetzt.


    Das wertet Deutschland nicht ab, im Gegenteil: Hierzulande haben Fans schon rechtzeitig dafür gesorgt, dass solche extremen Auswüchse (Übernahme, Eigentümer) erst gar nicht möglich wurde. Man könnte auch sagen: Die hiesigen Szenen haben über Jahre / Jahrzehnte eine Arbeit erledigt, die England jetzt versucht nachzuholen.

    Und bei der SL haben die beiden deutschen Dickschiffe ja von Anfang an klar gemacht, dass sie nicht dabei sind. Es gab also für die Szenen gar keinen Grund für Amok.


    Offensichtlich gibt es da sogar noch deutlich mehr und mittlerweile wird ja die ganze Eigentümerstruktur infrage gestellt.

    Und das nicht nur von Seiten der Fans, sondern auch von der Politik. PM Johnson steht aktuell in vielerlei Hinsicht ziemlich beschissen da. Ein Einsatz für den Fußball könnte ihm da einige Sympathiepunkte bei Wählerschichten bringen, die er nicht mehr erreicht oder schon verloren hat. Auch wenn der Typ ein Populist und Trottel der reinsten Sorte ist: Würde er sich dazu entschließen, dass auch England wieder massive Fan-Mitsprache bekommen soll (oder gar eine Form des 50+1), dann hätten die bisherigen Eigentümer sehr schlechte Karten. Dass er Dinge durchzieht, hat er beim Brexit bewiesen. Wenn er es jetzt auch mal bei etwas Sinnvollem macht - umso besser.

    Never underestimate the power of self-denial.

  • An diese Vorfälle erinnert sich doch heute kein Mensch mehr. Seitdem hat es unzählige Dinge und Konzepte gegeben, die ein sicheres Stadionerlebnis mit Stehplätzen ermöglichen.

    Das Stehplatzverbot wurde relativ kurz danach eingeführt. Ich bin mir absolut sicher,das es auch bei uns in solch einer Situation kaum Proteste(wenn überhaupt) gegeben hätte.

    Wenn man JETZT natürlich die Stehplätze abschaffen will,gäbe es natürlich zu Recht massive Proteste.

    Today`s music ain`t got the same soul

    i like it old time rock and roll.

  • Würde er sich dazu entschließen, dass auch England wieder massive Fan-Mitsprache bekommen soll (oder gar eine Form des 50+1), dann hätten die bisherigen Eigentümer sehr schlechte Karten. Dass er Dinge durchzieht, hat er beim Brexit bewiesen. Wenn er es jetzt auch mal bei etwas Sinnvollem macht - umso besser.

    Ohne die genaue rechtliche Lage in England zu kennen...aber dürfte/könnte er das überhaupt? SInd seine bzw. überhaupt die Befugnisse der jeweils regierenden Partei groß genug ?

    Und was sagt die FIFA dazu,wenn sich die Politik zu sehr in den Sport einmischt? Kann mich dan an Fälle erinnern,wo das die FIFA nicht lustig fand.

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  • Ich bin mir absolut sicher,das es auch bei uns in solch einer Situation kaum Proteste(wenn überhaupt) gegeben hätte.

    Ist natürlich spekulativ. Ansonsten siehe meinen Beitrag an Olaf. Der Fußball ist halt auf allen Ebenen kaputt. Dieses ganze Affentheater drumherum wäre auch nur minimal besser, wenn man dabei stehen dürfte... Die Grundthese, dass man dort Proteste hinbekommt, die wir nicht hinbekommen halte ich jedenfalls für komplett falsch. Eher im Gegenteil...

    Ohne die genaue rechtliche Lage in England zu kennen...aber dürfte/könnte er das überhaupt?

    Berechtigte Frage. 50+1 in England kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Das würde irgendwie überhaupt nicht zu der ganzen Sportkultur passen.

    Und wenn doch, wie? Keine weiteren Ausnahmen? Dann kommt das ein paar Jahrzehnte zu spät. Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Die Besitzer zwingen Anteile zurück zu verkaufen? Das dürfte nahezu ausgeschlossen sein.

    Bleiben noch Enteignungen. BoJo der Sozialist! :D

  • Ein Einsatz für den Fußball könnte ihm da einige Sympathiepunkte bei Wählerschichten bringen, die er nicht mehr erreicht oder schon verloren hat. Auch wenn der Typ ein Populist und Trottel der reinsten Sorte ist: Würde er sich dazu entschließen, dass auch England wieder massive Fan-Mitsprache bekommen soll (oder gar eine Form des 50+1), dann hätten die bisherigen Eigentümer sehr schlechte Karten.

    Ich träume ja auch echt gerne, aber das ist absurd. Der Johnson macht jetzt den Dicken ohne irgendeine Chance zu haben. Fifa und Uefa haben nicht ganz ohne Grund die Unantastbarkeit der Ligen, Verbände und der Sportgerichtsbarkeit auch juristisch verankert und verbitten sich jedwede Einmischung der Politik. Da ist die FA schneller aus ihren Dachverbänden rausgeflogen als sie schauen kann.

    Es gibt verschiedene Ansätze, die Welt positiver zu gestalten. Faschismus ist keiner!

  • Na, Johnson hat doch schon bei der Diskussion um die SL seine stärksten Waffen präsentiert:

    Steuern: Britischen Medienberichten zufolge diskutiert die Regierung über eine Sondersteuer für ESL-Klubs, um die englischen Vereine vom Beitritt zur Superliga abzuhalten.

    Zahl ausländischer Spieler:
    Die Regierung könnte auch neue Restriktionen für den Einsatz ausländischer Spieler beschließen. Das würde die Klubs hart treffen.

    Enteignung:
    Das radikalste Mittel wäre eine Gesetzesänderung nach deutschem Vorbild, die eine Mindestbeteiligung der Fans von 51 Prozent an Fußballvereinen vorschreibt. Dies käme einer Enteignung der ausländischen Klubbesitzer gleich. Sportminister Oliver Dowden hatte betont, keine Maßnahme sei ausgeschlossen. Doch gilt dieser Schritt als unwahrscheinlich.

    Nach dem Brexit haben sie in vielen Bereichen komplett freie Hand. Und wenn es um Dinge wie national gesetzlich geregelte Eigentümer-/Besitzstruktur von Kapitalgesellschaften geht, haben die Verbände halt mal so rein garnichts mitzureden. Gleiches gilt für das Steuerrecht eines Staats.

    Never underestimate the power of self-denial.

  • Ob das die Clubs abschreckt solche Pläne nochmal zu verfolgen? Super League: UEFA droht Real, Juve und Barcelona - Geldstrafen gegen neun Klubs



    Zitat

    Wie die UEFA am Freitag (07.05.2021) mitteilte, hätten neun der zwölf Super-League-Klubs eine Erklärung abgegeben, in der sie den Schritt zur Gründung des Wettbewerbs als "Fehler" ansehen und sich zu den Strukturen und Wettbewerben der UEFA und ihrer nationalen Ligen bekennen. "Die beschlossene Maßnahmen zur Wiedereingliederung sind vollständig und abschließend", so die UEFA. Über Juventus Turin, Real Madrid und den FC Barcelona wurde demnach noch nicht entschieden, diese drei Klubs halten an der Idee fest. Die UEFA droht mit Maßnahmen.

  • Abschreckender wirken die Reaktionen der Fans, der Medien und der Politik (in GB).

    Das Ding ist zumindest in England sowas von tot. Und das für lange Zeit.


    Und ohne PL keine Super League.

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