Der Bahn-Thread 2.0

  • Dass ein technischer Direktor der Bahn, der mit Sicherheit regelmäßige Dienstreisen hat, keine BahnCard 100 besitzt, sagt schon wieder eine ganze Menge über diesen Laden aus.

  • Gelten die auch in Nahverkehrsverbünden?

    Eine Bahncard 100 sollte zumindest für die S-Bahnen zählen. Ob auch U-Bahn, Strassenbahn oder Bus dabei ist, wage ich schon jetzt zu bezweifeln.

    24.09.2012 - 08.12.2012

    Danke an Wayne Simmonds (Philadelphia Flyers, 9 Spiele, 4 Tore, 10 Assists), Chris Stewart (St. Louis Blues, 15 Spiele, 6 Tore, 14 Assists) sowie Clarke MacArthur (Toronto Maple Leafs, 8 Spiele, 4 Tore, 6 Assists) im Trikot der Eispiraten Crimmitschau

  • City Ticket ist inkludiert.

    Das heißt aber auch nur, dass du von deinem Endbahnhof zu deiner Wohnung/Hotel etc. fahren kannst.

  • Auch wenn es hier primär um die Bahn geht, muss ich mich hier mal über die KVB auskotzen. Seit Corona fahre ich eher selten mit dem ÖPNV, aber wenn, dann ist immer irgendetwas. Bahn fällt aus, Buslinie fährt seit dem Sommer aufgrund von Personalausfälle überhaupt nicht, Verkehrsunfall (gut, dafür kann die KVB wohl eher weniger für), Bahn verspätet, wegen erhöhten Fahrgastaufkommen, Bahn verspätet wegen erhöhten Verkehrsaufkommen.


    Momentan ist es eine Katastrophe - redaktioneller Einschub, der Verfasser schreibt über Köln und in der Eifel wären die aktuellen Zustände wahrscheinlich traumhafte ÖPNV Verhältnisse. Einige Beispiele - Dienstag und Donnerstag habe ich Training mit den Jungs und muss um 17 Uhr am Sportplatz sein. Möglichkeit A) mit dem Auto bis Bocklemünd P+R und von dort mit der Straßenbahn ins Büro (dabei einmal umsteigen) - Hinfahrt am Morgen läuft in der Regel immer ganz gut. Rückfahrt dagegen immer Verspätungen. Man steht in der Bahn und es findet ein Fahrerwechsel statt - die Folge, ich verpasse die Anschlussbahn und müsste eigentlich 5 Minuten warten, aber es fällt dann - ungelogen - IMMER die Folgebahn aus und man steht ca. 12-15 Minuten und darf in einer überfüllte Bahn. Statt 17 Uhr bin ich dann meistens erst gegen 17.20 Uhr da. Folge -ich fahre jetzt mit dem Auto ins Büro und zurück.


    Dienstag Auto von meinem Vater in der Inspektion in Frechen. Mit der Bahn ins Büro. Rückfahrt für 16:56 geplant, damit ich gegen 17.30 wieder im Autohaus bin, um den Wagen abzuholen. Bahn fällt natürlich aus und die nächste soll in 30 Minuten (also zwei weitere Bahnen fallen aus) kommen. Hätte ich auf diese gewartet, dann wäre ich zu spät im Autohaus, das um 18 Uhr schließt. Also mit dem Auto nach Frechen gefahren, um rechtzeitig das Auto abholen zu können. Stand ich also mit zwei Autos in Frechen.


    Gestern Abend wollten wir mit der Bahn in die Stadt fahren und das Auto im P+R stehenlassen. Bahn fällt natürlich aus, also fuhren wir mit dem Auto in die Stadt.


    Das nervt aktuell so dermaßen, dass immer irgendetwas ist und die Bahnen überhaupt nicht mehr pünktlich kommen....

  • Da ist vieles jetzt aktuell auch dem hohen Krankenstand geschuldet.

    Wie überall.

  • Ja, in Wuppertal haben sie neulich auch angekündigt, ab sofort einen ausgedünnten Fahrplan zu fahren.. Ist halt wie überall, wenn du die Leute a) nicht vernünftig bezahlst und b) verheizt, suchen die sich eben auf Dauer was anderes. Kommt halt davon, wenn man dem Märchen nachjagt, dass ÖPNV möglichst kostendeckend arbeiten sollte. Eine Illusion, die an jeglicher Realität vorbei läuft.

    Nanakorobiyaoki

  • Kater, das stimmt ja alles, bin ich bei dir. Aber irgendwo muss es doch auch einen Beginn der Kette geben, wodurch die gestiegenen Kosten (Lohnerhöhungen, Ausbildungskosten, Energie, Material, Fuhrpark und leider auch nicht unerheblich das Beseitigen jeglicher Vandalismusschäden) ausgeglichen werden.


    Dazu noch obendrauf - und davon geh ich auch der täglichen Erfahrungen und Unterhaltungen mit dem fahrenden Personal geschuldet nicht ab: Wir leben leider in einer Zeit, in der nur viel zu oft andere Prioritäten im Leben gesetzt werden. Leute, die ähnlich wie z.B. bei Bäckereien, Fleischerei, Polizei oder auch im Pflegebereich Nacht-, Wochenend- und Schichtdienst in Kauf nehmen, sind rar geworden, da helfen mitunter auch monetäre Lockmittel und andere lukrative Annehmlichkeiten wenig. Und grade im ÖPNV sind die positiven Nebengeräusche mittlerweile nicht zu knapp! Sowas muss aber im Kopf reifen bzw. muss man die Einstellung dazu mitbringen.


    Bei uns hat man großflächig ausgebildet und auch eingestellt, dennoch muss hier ausgedünnt gefahren werden. Nebenbei fährst du bei manchen nicht gerne mit und dankst dem Schöpfer, dass das die richtige Entscheidung war. |-) Wer solls am Ende bezahlen? Der kommunale Träger? Kein Geld. Das Unternehmen selbst? Kein Geld. Der Endverbraucher? Bis zu einem gewissen Level ja, aber auch da weiß das ÖPNV-Unternehmen, ab diesem Punkt - kein Geld. Und Angebote verbessern bzw. auch (neue) Strecken attraktiver machen kann ich erst, wenns seriös gegenfinanziert ist, nur woher solls kommen? :amkopfkratz:

    Drei Buchstaben, zwei Farben, eine Gemeinschaft

    Pivotechnik ist kein Verbrechen
    :drink:


    Lerne Schweigen ohne zu Platzen

  • Und Angebote verbessern bzw. auch (neue) Strecken attraktiver machen kann ich erst, wenns seriös gegenfinanziert ist, nur woher solls kommen? :amkopfkratz:


    Das beliebte Henne-Ei-Problem. Hab ich ein scheiß Angebot, kriege ich keine Leute vom Auto in die Bahn. Stecke ich keine Kohle in den ÖPNV, habe ich ein scheiß Angebot. Dazu kommt dieses nicht enden wollende Tarifchaos. Deshalb ist das 49€-Ticket ja so wichtig, weil es für einen moderaten Preis absolute Flexibilität bietet und ich als Ortsfremder nicht erst ne halbe Stunde vor der Tarifkarte stehen und Zonen, Waben, oder Ringe auswendig lernen muss.


    Woher soll das Geld kommen... in allerletzter Konsequenz vom Bund. Der hat die Infrastruktur bereit zu stellen, dafür zahle ich Steuern. Leider wurde die Infrastruktur in allen Belangen in den letzten 40 Jahren völlig gegen die Wand gefahren, weil die Gewinne durch den Verkehrssektor lieber in irgendwelchen Taschen verschwanden, als zum Unterhalt von diesem genutzt zu werden. Weiß ja jeder, das so ne Schiene, Brücke, oder so'n Bus ewig hält, wenn man das ein Mal kauft.


    Führt meinetwegen ne PKW-Maut ein, wenn garantiert ist, dass das daraus gewonnene Geld in den Vekehrssektor fließt. Aber durchdacht und nicht so'n Schwachsinn, wie sich der Scheuer ausgedacht hat.

    Nanakorobiyaoki

  • Deshalb ist das 49€-Ticket ja so wichtig, weil es für einen moderaten Preis absolute Flexibilität bietet und ich als Ortsfremder nicht erst ne halbe Stunde vor der Tarifkarte stehen und Zonen, Waben, oder Ringe auswendig lernen muss.

    Dieser 49er-Fahrschein ist auch aus deinen genannten Gründen wichtig, er ist aber nicht kostendeckend, drum ja auch der Knatsch grade. Sollte der Bund nicht doch auf die Länder zugehen, sind die kommunalen Verbände gezwungen, die Preise anderweitig zu erhöhen. Überlegungen dazu gibt's bereits bzw. wird das im Versteckten (Mitnahmemöglichkeiten z.B.) absehbar so durchgezogen.

    Woher soll das Geld kommen... in allerletzter Konsequenz vom Bund. Der hat die Infrastruktur bereit zu stellen, dafür zahle ich Steuern.

    Ich auch, selbst jeder Arbeitslose zahlt welche. Was ist, wenn der Bund die Steuereinnahmen in den Ausgaben anders priorisiert oder priorisieren muss, als von uns Beiden in Sachen Infrastruktur erhofft und erbeten? Wo soll er kürzen, umschichten oder Schulden machen?

    Leider wurde die Infrastruktur in allen Belangen in den letzten 40 Jahren völlig gegen die Wand gefahren, weil die Gewinne durch den Verkehrssektor lieber in irgendwelchen Taschen verschwanden, als zum Unterhalt von diesem genutzt zu werden.

    Und das müsste man mal rausbekommen und genau dort den Hebel ansetzen, wo die Taschen sind und wofür die Kohle stattdessen verwendet wurde, so es überhaupt Gewinne gab.

    Führt meinetwegen ne PKW-Maut ein, wenn garantiert ist, dass das daraus gewonnene Geld in den Vekehrssektor fließt. Aber durchdacht und nicht so'n Schwachsinn, wie sich der Scheuer ausgedacht hat.

    So! Und nur so! Und Punkt!

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    Lerne Schweigen ohne zu Platzen

  • Ich auch, selbst jeder Arbeitslose zahlt welche. Was ist, wenn der Bund die Steuereinnahmen in den Ausgaben anders priorisiert oder priorisieren muss, als von uns Beiden in Sachen Infrastruktur erhofft und erbeten? Wo soll er kürzen, umschichten oder Schulden machen?


    Och, ich als Finanzminister wäre sehr kreativ, wenn es darum geht, neue Einnahmen zu generieren. Spoiler: Es würde nicht diejenigen treffen, die eh schon nix haben. So ne Übergewinnsteuer wäre ja mal was... oder wirklich effektive Verhinderung von Steuer"vermeidung" derjenigen, die eh schon nicht wissen, wohin mit ihrem Geld. Und wenn alle Stricke reißen, muss der Spaß halt kreditfinanziert werden. Und wenn dann irgendwer mit den "nachfolgenden Generationen" argumentiert, wie seinerzeit die Schwarze Null im Finanzministerium, würde ich ihn fragen, ob die nachfolgenden Generationen denn besser dran wären, wenn wir ihnen einen infrastrukturellen Scherbenhaufen hinterlassen würden. Schließlich ist auch ein Großteil unseres Wohlstandes auf unserer Infrastruktur begründet.


    Dieser 49er-Fahrschein ist auch aus deinen genannten Gründen wichtig, er ist aber nicht kostendeckend, drum ja auch der Knatsch grade. Sollte der Bund nicht doch auf die Länder zugehen, sind die kommunalen Verbände gezwungen, die Preise anderweitig zu erhöhen. Überlegungen dazu gibt's bereits bzw. wird das im Versteckten (Mitnahmemöglichkeiten z.B.) absehbar so durchgezogen.


    Das muss natürlich solide - durch den Bund - finanziert werden. Wenn Mitnahmemöglichkeiten dadurch wegfallen, könnte ich damit z.B. leben. Ist ja - zumindest hier im VRR - eh nur ein "Wochenend-Zubrot". Aber allein dieser Bund-Länder-Kommunen-Konflikt zeigt mir wieder, dass sich der Föderalismus hierzulande nur allzu gern selbst im Weg steht.


    so es überhaupt Gewinne gab.


    bei den Kommunalen auf gar keinen Fall. Die DB hat - abgesehen von 2015, 2020 und 2021 - seit 2005 in jedem Jahr einen ordentlichen Nettogewinn eingefahren. Von 2005 bis 2019 wurden insgesamt knapp 13 Mrd. € Nettogewinn erzielt. Hätte man ja mal in die Instandhaltung investieren können, dann hätten wir viele Probleme jetzt nicht.

    Nanakorobiyaoki

  • Zu deinem letzten Punkt, genau darauf wollte auch ich hinaus. Das war und ist ein riesen Spagat zwischen kommunalen Anbietern und dem sog. "Staatsunternehmen" DB. Und was die sich derzeit leisten bzw. aufgrund von offenbar auch hauseigener Schlamperei hinsichtlich fachgerechter Tests in der Vergangenheit leisten müssen...

    Umschrieben mit "Erkenntnissen", das betrifft nicht nur die Herstellerfirma. :stoehn:

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    :drink:


    Lerne Schweigen ohne zu Platzen

  • Und solange es auch bei deren Lieferanten eine Selbstbedienungsmentalität gibt á la "die zahlen doch eh jeden Preis", müssen wir uns nicht wundern.


    Da soll jetzt seitens der DB mit künstlicher Intelligenz gegengesteuert werden:


    Verbotene Absprachen: Bahn will Kartelle automatisch enttarnen
    Keine Absprachen mehr: Die DB prüft ihre Lieferanten mit einem Screeningprogramm und Big Data. Ein Verdachtsfall wurde schon dem Bundeskartellamt gemeldet.
    www.faz.net

    Nanakorobiyaoki

  • Ich könnte schon wieder ... :kotz:


    Wir hatten für unsere Woche im Kleinwalsertal im März eine klasse Verbindung gebucht.

    Zug von Harburg bis Oberstdorf ohne Umsteigen mit Platzreservierung, zurück ebenso.

    Heute kam dann die Mail, dass diese Verbindungen wegen "Fahrplanänderung" nicht mehr möglich sind.

    "Bitte suchen Sie Alternativen".

    Heißt jetzt a) geänderte Fahrzeiten, b) Umsteigen in Augsburg bzw. Nürnberg und c) Platzreservierungen nur noch bis Augsburg/ab Nürnberg.


    Die Bahn, die Bundeswehr, die Infrastruktur, das Gesundheitswesen, das Bildungssystem ...


    Was in diesem :lickout: -Land funktioniert eigentlich?

    There's only seconds of your life that really count for anything.

    All the rest is killing time waiting for a train.

    (Stuart Adamson)

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