Derby - ja, nein, vielleicht?

  • Ich bin da völlig bei Dir. Ich bin ja wie gesagt auch der Meinung, dass das alles viel mehr ist, als es auf eine geografische Nähe runterzubrechen. So etwas entwickelt sich oder eben nicht. Und ich finde es so auch genau richtig.

    :rfc: Simply a Bear :rfc:

  • Durch die Freundschaft mit den Rangers, habe ich "Kontakt" auf Facebook zu vielleicht 300 HSVern. Und es fällt mir immer wieder aufs Neue auf, wie echt heiß alle auf das Spiel gegen Werder sind. Das ist schon groß. Ich würde sagen mit deutlich mehr Emotionen behaftet, als das Spiel gegen Pauli. Gerade jetzt gut zu sehen, wo man nach Jahren mal den Vergleich hat. Ich empfinde da den Unterschied echt deutlich. Das gegen Pauli ist halt eine große Nummer für die Stadt Hamburg und man darf das Spiel auch auf keinen Fall verlieren. Aber gegen Werder brodelt es da deutlich mehr. Die negativen Emotionen stechen da klar heraus. Auch Zuhause zu beobachten, wo auf 10 Fans mindestens 5 HSVer kommen. Subjektive Wahrnehmung natürlich.

    :rfc: Simply a Bear :rfc:

  • Und was mich auch an diesen "Derbys" nervt sind diese Hopper und sonstigen "Besucher" die nix mit den Vereinen zu tun haben, so wie wohl grad in München eine Horde Nazi-Hools aus der Ukraine zu "Besuch" ist und leider kann ich mir auch vorstellen zu welchem Verein die halten bzw. mit Leuten aus welchen Verein da Kontakt besteht....ich kotz im Strahl :kotz::sleep:


    fuck politics & fuck religion

  • Ich bin ja auch Hopper und ich denke @Kampfkater, @Hannoi1896 und @Zebra wird es da ganz ähnlich gehen wie mir. Wenn ich z.B. nach Prag hoppen will, dann ist das Prager Derby natürlich deutlich interessanter als wenn die gegen Slovacko spielen, oder das Kopenhagen Derby als wenn Bröndby gegen Lygby spielt. Denn dann will ich natürlich auch die dortige Fanszene erleben und nicht bei nem Spiel sitzen wo auf der Tribüne nichts los ist.

    "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach"

    - Christian Drosten

  • Ich bin ja auch Hopper und ich denke @Kampfkater, @Hannoi1896 und @Zebra wird es da ganz ähnlich gehen wie mir. Wenn ich z.B. nach Prag hoppen will, dann ist das Prager Derby natürlich deutlich interessanter als wenn die gegen Slovacko spielen, oder das Kopenhagen Derby als wenn Bröndby gegen Lygby spielt. Denn dann will ich natürlich auch die dortige Fanszene erleben und nicht bei nem Spiel sitzen wo auf der Tribüne nichts los ist.

    ich bin da halt zwiegespalten, wenn ich immer diese Gruppen von "Fremden" sehe, die dann in der Westkurve stehen, sich unterhalten, Bilder machen, ständig zum Bierstand rennen und irgendwie nix vom Spiel mitbekommen, aber Hauptsache dabei waren.
    Bei den Hoppern gibt es da bestimmt unterschiede, aber generell seh ich das eben kritisch :schreck:


    fuck politics & fuck religion

    Einmal editiert, zuletzt von v2chris ()

  • Also für mich sind beim Hoppen Fankurve und Gästeblock tabu. Immer neutral sitzen. Was anderes, gehört sich mMn auch nicht.

    Wattenscheid statt Bochum

  • Kommt mir bekannt vor. Wie Augsburg-, Ingolstadt- und Fürth-Fans auf einmal gemeint haben, alle wuschig machen zu müssen wegen des "Derby" gegen 1860...da kommt wieder das von Cale erwähnte, das mit dem Gefühl. Und da könnte kaum ein Spiel egaler sein als eines gegen die Teebeutel :schulterzucken:

    Ok. Wundert mich. Hier weiß man eigentlich schon was ein Derby - DAS Derby - ist. Ich persönlich hab noch nie jemanden hier von einem Derby gegen Euch reden hören. :schulterzucken: Das Spiel ist eine brisant Begegenung, ja. Ok, war es früher zumindest mal. Grad so um euren Abstieg 2004 rum, Heutzutage ist es eher lästig. Aber das liegt eher daran, dass dann wieder dein Freund Helfer komplett am Rad dreht.


    Auch in der Medienwelt hier hat es sich inzwischen rumgesprochen, dass Spiele gegen Ingolstadt, Regensburg oder eben Euch keine Derbies sind.


    Hier gibt es nur das eine Derby. Am Sonntag übrigens zum 265. mal. Und zu Regionalligazeiten gabs mal noch das Stadtderby gegen die SG Quelle Fürth. Aber gegen die werden wir wohl in den nächsten 100 Jahren kein Pflichtspiel mehr spielen.

  • Also für mich sind beim Hoppen Fankurve und Gästeblock tabu. Immer neutral sitzen. Was anderes, gehört sich mMn auch nicht.

    Sehe ich eigentlich auch so. Ausnahmen wie Zwickau-Fortuna Köln (da gab es quasi keine Gäste und neben Zwickauern sitze ich nicht!) bestätigen die Regel. Und was anderes ist es meiner Meinung nach, wenn man gezielt Leute besucht und sich dann zu denen in den Stammblock gesellt.

  • @Zebra


    Rostock: Nix (alles zu weit weg)


    Leider zutreffend. Ein Stadtderby gibt es heute leider nur noch, wenn Hansa Vorbereitungsspiele für die neue Saison absolviert, oder eben hin-und wiedermal im Landespokal. Es geht dann gg. den Rostocker FC (früher TSG Bau Rostock*)


    *war früher sowas wie ein Auffangbecken für ehemalige Hansa-Spieler. Sie spielen heute in der Verbandsliga Mecklenburg Vorpommern.

  • Was sind in meinen Augen Derbys?

    Dazu ne Frage, wie steht ihr Dynamos denn zu dem Spiel gegen den DSC?
    Ich weiss die spielen sportlich mittlerweile keine Rolle mehr, kann mich aber an sehr hitzige Duelle Anfang der 2000er erinnern

    So, nun mal wie versprochen meine Betrachtungsweise dazu: Das Aufeinandertreffen mit jenem D :shit: C lief für mich auf keinen Fall unter Derby, sondern unter Klassenkampf. Es lief unter der Frage, wohin geht Fußball-Dresden, es war auch ein uns bis aufs Blut provozierendes Politikum. Es ging damals auch einigen Würdenträgern darum, uns für immer mundtot zu machen und zu eliminieren, man hofierte mit allen Mitteln das ach so traditionsreiche "bürgerliche" Schoßhündchen. Dass in Dresden damals kein WM-Stadion möglich wurde, ging auch in die Richtung. Zusätzlich mussten wir in jener Zeit das widerwärtige Anwanzen diverser Pressevertreter an jenen hochgepushten "bürgerlichen" Verein ertragen. Das allein war in meinen Augen quasi die Testversion für das, was viele Jahre später und bis heute auch durch lokale Medienvertreter in Markranstädt zur Perfektion getrieben wurde.


    Über 2 Jahre ging das so und alles gipfelte dann an einem Tag 2002, als wir im eigenen Stadion lt. Ansetzung auch noch Gäste waren, weil denen das Stadion abgesoffen war. Sie brachten ihre Ordner mit und wie ich erst Jahre später erfuhr, waren davon auch einige von einer Security-Firma aus Chemnitz, mehr sag ich dazu nicht. Es sollte auch deswegen ein denkwürdiger Tag werden, an dem alles Angestaute unter auch denkwürdigen Begleitumständen (u.a. viel zu wenige und völlig überforderte Ordnungshüter) rauskam. Das war ein für alle Mal das Klären der Frage, wohin Fußball-Dresden geht. Und es lief aufgrund des übervollen Dampfkessels auch Einiges aus dem Ruder.


    Heute trampeln die in der 7. Liga rum und das ist noch viel zu human. Nur die Volleyballerinnen, die haben ne Daseinsberechtigung - weil da schaut man gerne hin und die haben sich einen gewissen Respekt durch harte Arbeit und viele Erfolge auch verdient.


    Kein Derby, ein solches muss man sich erarbeiten und verdienen. "Always remember - first of september", nicht nur eine lapidare Losung für uns.

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  • Das größte aller Derbys ist für mich in der Hinsicht SGD - BFC

    Dresden gegen BFC Dynamo? Dein ernst?!? :was:


    Zwischen Berlin und Dresden liegen mal locker 200 Kilometer.


    Ein Duell mit viel Brisanz, okay... Kann ich sehr gut verstehen.
    Aber Derby?!? Selbst wenn man es nicht wie beastie sieht (Stichwort Stadtgrenze), so sind 200 Kilometer für ein Derby doch schon verdammt viel... |-)

  • Ich weiß, das ist evtl. schwer zu verstehn, aber das war mein voller Ernst. Es war auf dem Papier - richtig @Bear - ein ewiges Oberliga-Spitzenspiel. 200km (und mehr)? = ein Klacks schon damals für einen jeden Dynamo, den wiederholten Anschauungsunterricht gabs fürs ganze Land erst vor Kurzem. Es war ein dynamisches Derby (SV Dynamo = 1 "FC" und alle anderen "SG's") und auch richtig @Kuzze - mit viel Brisanz. Dafür muss man aber die Zeit damals verstehen und bestenfalls auch mitgemacht haben. Es war immer wieder aufs Neue ein höchstemotionales und u.a. bei Pokalendspielen ein ganzes Land elektrisierendes Derby, mit ziemlich eindeutigen Sympathien. Es ging dabei um viel mehr als nur ein Spitzenspiel und es kochte jedesmal bis zum geht nicht mehr hoch. Ich sehs für meinen Teil wirklich so und würde sonstwas für geben, wenn jetzt Katsche seine Meinung dazu äußern könnte, er hats ja auch hautnah miterlebt.


    Und als einmal in den 80ern dieser dynamische Kräfte- und Vormachtsvergleich geklärt war, dann waren die alle Wochen später auf Rügen und sind von den perplexen Ostseeurlaubern beim Volleyballspielen im Sand bestaunt worden. Auch das ist legendär. ;)

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  • In der DDR Oberliga gab es eigentlich nur Derbys @Kuzze, bis auf ganz wenige Ausnahmen ^^.


    Aber Dynamo gegen Dynamo zählte keinesfalls zu den "Ausnahmen". Die Liga selbst war ja jahrelang ziemlich "südlastig" ähnlich heute der Bundesliga mit ihrer Westlastigkeit.

    24.09.2012 - 08.12.2012

    Danke an Wayne Simmonds (Philadelphia Flyers, 9 Spiele, 4 Tore, 10 Assists), Chris Stewart (St. Louis Blues, 15 Spiele, 6 Tore, 14 Assists) sowie Clarke MacArthur (Toronto Maple Leafs, 8 Spiele, 4 Tore, 6 Assists) im Trikot der Eispiraten Crimmitschau

  • Das sehe ich naturgemäß anders. ;)
    Die Spiele gegen den BFC dürften für jeden Gegner sehr spezielle und aufgeladene Spiele gewesen sein.
    Das hat niemand exklusiv.

  • Ich sage ja Spiele gegen BFC waren für alle ein Derby oder hatten zumindestens diesen Charakter.


    Heute sind diese "Derbys" zu Gunsten des FC Bayern meist schon vor den Spiel entschieden.


    Gut damals war eben der BFC in der Rolle der Bayern :D

    24.09.2012 - 08.12.2012

    Danke an Wayne Simmonds (Philadelphia Flyers, 9 Spiele, 4 Tore, 10 Assists), Chris Stewart (St. Louis Blues, 15 Spiele, 6 Tore, 14 Assists) sowie Clarke MacArthur (Toronto Maple Leafs, 8 Spiele, 4 Tore, 6 Assists) im Trikot der Eispiraten Crimmitschau

  • Karlsruhe: Stuttgart

    Frankfurt, Kaiserslautern und Mannheim sind noch weitere Spiele die nicht gerade von gegenseitiger Liebe der Fans gesegent sind.
    Gegen Sandhausen (50 km) und Freiburg pflegt man eine gesunde nachbarschaftliche Rivalität und Hoffenheim, naja ist halt Hoffenheim.

    Weiter immer weiter! Wohin?, fragst du! Egal, Hauptsache weiter!

  • Ich weiß, das ist evtl. schwer zu verstehn, aber das war mein voller Ernst.

    In der DDR Oberliga gab es eigentlich nur Derbys @Kuzze, bis auf ganz wenige Ausnahmen ^^.

    Dann haben wir eine unterschiedliche Definition von dem Begriff "Derby"! ;)
    Ist ja auch okay, das kann ja jeder anders sehen.


    Aber 200 Kilometer Entfernung.... Das ist bei aller Rivalität und bei aller Brisanz für mich niemals ein Derby.

  • Ich denke, beim Thema Brisanz sind wir uns hier alle einig. So verhasst wie der BFC aufgrund von Mielke's Federführung im ganzen Osten war. Da hat jeder einzelne Spieler noch ein paar Prozentpunkte draufgepackt. Es war auch ein Kampf gegen immer wieder falsche Schiedsrichterentscheidungen (permanente Bevorzugung vom Lieblingsverein des Stasi-Chefs). Sogar einige BFC-Spieler fanden das ein bisschen drüber, wie sich später noch herausstellen sollte.
    Für mich war es bestenfalls ein rein dynamisches Duell (Polizeiclub vs Stasiclub). Aus meiner Sicht paßt die Bezeichnung Derby hier nicht so ganz, dafür liegt das regional einfach zu weit auseinander. Du wirst auch keinen einzigen Kommentatoren finden, der bei diesen Spielen den Begriff Derby benutzt hat. Bei Ansetzungen zwischen Union - BFC oder auch Lok Leipzig - Chemie Leipzig sieht es wieder ganz anders aus, weil das eben auch echte Derby's waren.

  • Siehste @Bear - genauso wollte ich's auch verstanden wissen. Versetz ich mich einfach in die Sichtweise anderer Vereine von damals (z.B. Lok, Hansa oder auch der FCK), würde ich das höchstwahrscheinlich auch so sehn wie du. Aber gerade mit dem nach '89 erlangten Wissen, besonders was die Person Mielke und seine "Liebe" zu uns anging, komm ich für mich persönlich wirklich zu der Definition. Mal ein Beispiel:


    Nach unsrer Meisterschaft '78 gabs in Dresden zur Meisterfeier den obligatorischen Empfang des SV Dynamo, an seiner Spitze Mielke höchstpersönlich. Er gratulierte zwar im Namen seines Vereins und auch im Namen seiner "Behörde", dies aber mit den so überlieferten deutlichen Worten, die "falsche Mannschaft sei Meister" geworden. Wie das gemeint war, haben besonders wir die Jahre darauf leidvoll erfahren müssen (u.a. die Verhaftung und Kaltstellung von Weber, Kotte und Müller) und auch die Loksche kann ein Lied davon singen. Das hat sich nicht nur auf die Ränge übertragen, sondern auch in die Köpfe. Und das hats für mich zumindest zu nem Derby gemacht, bei dem's um viel mehr ging.

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