TV-"Experten" und ihre Sicht der Dinge

  • (Der Beitrag passt irgendwie nicht so richtig in einen bestehenden Thread - falls ihr Mods anderer Meinung seid, dann macht hier dicht und verschiebt den Post)


    https://www.sport.de/news/ne35…urrenz-in-der-bundesliga/

    Zitat

    ""Eigentlich geht es darum, dass von den anderen 16 endlich einmal zwei oder drei einen großen Schritt nach vorn machen", sagte der 67-Jährige der "Deutschen Presse-Agentur". Vor allem setzt der einstige Bayern-Profi dabei auf größere Investitionen bei RB Leipzig. "Um zu sagen: Hallo Herrschaften, vielleicht werden wir irgendwann mal der lachende Dritte", sagte Breitner."




    "Ein Dauerduell der beiden reiche für die Bundesliga aber nicht, urteilte Breitner. "Ich weiß nicht wer, aber ich hoffe, dass dann mal ein vierter, fünfter Verein kommt, der zumindest mal 25 Spieltage mitspielt. Das würde der Bundesliga, der Qualität sehr gut tun", sagte der Weltmeister von 1974."

    Der eigentlich schlaue Breitner kommt nur auf die Idee, dass andere doch bitte viel mehr zusätzliches Geld in den Kreislauf pumpen sollen, damit sie konkurrenzfähig werden. Bei so viel intellektuellen Scharfsinn sollte Breitner eventuell einen Schritt weiterdenken, was die Folgen sind. Soweit ich mich erinnere, zählt auch er zu den Köpfen, die regelmäßig - und berechtigt - die absurden Summen im Fußball kritisieren. Nutznießer sind ohnehin schon völlig überbezahlte Fußballer, Berater und Funktionäre.

  • https://www.sport.de/news/ne36…gge-nachfolge/newsticker/

    50+1-Regel wird "Stück für Stück verschwinden"



    "Außerdem sprach Kahn auf der Konferenz über künftige Entwicklungen im deutschen Fußball. So gehe der einstige Torhüter davon aus, dass die 50+1-Regel "Stück für Stück verschwinden wird".
    Der geltende Grundsatz, dass Investoren in Deutschland nur die Mehrheit an einem Verein halten dürfen, wenn sie diesen mehr als 20 Jahre ununterbrochen und erheblich gefördert haben, stehe "rechtlich auf extrem wackligen Füßen", sagte Kahn am Mittwoch bei der Spielmacher-Konferenz in Hamburg.
    Kahn riet den Vereinen, sich "strategisch" auf den Fall von 50+1 vorzubereiten und "sich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren"."

  • Tja, welche positiven Aspekte wären das wohl? Es wird vielleicht noch mehr Geld reingepumpt. Toll!

  • Kahn ist auch so jemand, der sich im BWL-Fernstudium das gesamte Vokabular des wirtschaftlichen Bullshit-Bingos angeeignet hat, um möglichst "klug" zu klingen. Rechtlich auf extrem wackligen Füßen... zusätzlich noch zwei Module in Jura belegt. :D

  • Abgesehen von den positiven Aspekten hat er mit seiner Prognose nicht ganz Unrecht. Wir erleben eine stetige Aushöhlung, bis die Sache irgendwann nicht mehr zu halten sein wird. Die Verbände haben es versäumt sich von Anfang an stark für den Erhalt der Regel einzusetzen aus Angst eine juristische Auseinandersetzung zu verlieren. Die Gegner der Regel haben diese Bedenken offensichtlich auch, sonst hätten Ismaik, Kind und Co. schon lange vor Gericht geklagt.



    Am Ende mag die Prognose von Kahn hinkommen oder nicht, aber eine Plan oder zumindest eine Idee wie man ohne 50+1 weiter machen will sollte man schon in der Schublade habe. Bei Arminia ist 50+1 in der Satzung bereits eingebaut´. Dazu haben wir ein Bündnis aus heimischen Großunternehmen, dass zwar nichts künstlich aufpumpt, aber ein valides Interesse am Erhalt des Profifußballs gezeigt hat. Man wird sehen was das im Fall der Fälle nutzt. Unser Geschäftsführer Markus Rejek hat jedenfalls auch die 50+1 Regel im Blick. Sagte er doch zu unserem Modell, dass es die ostwestfälische Antwort auf die 50+1-Diskussion sei. Vielleicht eine Kompromisslösung für Clubs, die pro 50+1 sind, aber mit der Entwicklung schritt halten wollen. Wobei das teuer werden könnte, wenn 50+1 fällt.

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
    Tradition & Identität erhalten!

  • Rechtlich auf extrem wackligen Füßen... zusätzlich noch zwei Module in Jura belegt.


    Dafür muss er selber keine Ahnung haben, dass die Füsse wackelig sind haben vor ihm bereits einige Experten gesagt. Mit der GmbH & Co KGaA ist 50+1 gesellschaftsrechtlich natürlich abgesichert, anders als bei anderen Gesellschaftsformen, bei denen der Verein aktuell halt noch die Mehrheit halten muss. Aber gerade bei AGs und anderen Gesellschaftsformen sind Investoren und die Gesellschaft selber durch den Verband in ihrer Eigenständigkeit eingeschränkt.


    Und es gibt weiterhin den Hintereingang, dass ein Investor natürlich den e.V. übernehmen kann oder selber einen gründet und dieser an der Gesellschaft 50+1 hält und darüber der Investor die Kontrolle hat (siehe RBL). Und bei RBL hat der Verein lediglich 1% der GmbH, aber die Stimmmehrheit. Das ist wohl im Gesellschaftsvertrag festgelegt, den an sich die Gesellschaft jederzeit ändern könnte, es aufgrund des DFB aber nicht darf, wo wir wieder mit der Einschränkung der Gesellschaften sind. Da eine Gesellschaft anders als ein Verein nicht Teil eines Verbandes sein kann, unterliegt er auch nicht Verbandsregeln, daher ist es sehr wackelig, ob der Verband der Gesellschaft hier Vorschriften machen darf. Und das ist dann sowohl auf deutscher als auch auf europäischer Ebene hinterfragbar. Problem ist dabei natürlich, dass ein solcher Prozess langwierig sein dürfte und jede Menge Geld kostet, weswegen da niemand mit der Fahne vorran reitet. Es haben ja einige auf Kind gehofft. Da er es jetzt sein lässt, muss sich erst jemand finden, der das übernimmt.

    "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach"

    - Christian Drosten

  • Dafür muss er selber keine Ahnung haben, dass die Füsse wackelig sind haben vor ihm bereits einige Experten gesagt. Mit der GmbH & Co KGaA ist 50+1 gesellschaftsrechtlich natürlich abgesichert, anders als bei anderen Gesellschaftsformen, bei denen der Verein aktuell halt noch die Mehrheit halten muss.


    Naja ... Dann kauft der Investor halt die GmbH statt der KG. Da ist die Wertermittlung über die Grundeinlage von 25.000 Euro auch gleich viele einfacher. 12.501 € und der Laden gehört Dir. Frag mal @Hannoi1896 und @Kampfkater. |-)

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
    Tradition & Identität erhalten!

  • Dafür muss er selber keine Ahnung haben, dass die Füsse wackelig sind haben vor ihm bereits einige Experten gesagt. Mit der GmbH & Co KGaA ist 50+1 gesellschaftsrechtlich natürlich abgesichert, anders als bei anderen Gesellschaftsformen, bei denen der Verein aktuell halt noch die Mehrheit halten muss.

    Naja ... Dann kauft der Investor halt die GmbH statt der KG. Da ist die Wertermittlung über die Grundeinlage von 25.000 Euro auch gleich viele einfacher. 12.501 € und der Laden gehört Dir. Frag mal @Hannoi1896 und @Kampfkater. |-)


    Oh stimmt, auch ein Angriffspunkt, den ich übersehen hab, Komplementär ist da ja nicht der Verein, sondern ebenfalls eine GmbH, die in dem Falle ebenfalls vom Verband beschränkt wird. (wobei man hier natürlich als Verband den Verein in die Pflicht nehmen kann, diese GmbH nicht veräussern zu dürfen)

    "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach"

    - Christian Drosten

  • https://www.faz.net/aktuell/sp…ansfermarkt-16268378.html


    "Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vom deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München hat die teilweise grotesken Auswüchse auf dem Transfermarkt kritisiert. „Der Markt hat eine ungesunde Größe angenommen“, sagte Rummenigge dem Klubmagazin 51"


    (...) im gleichen Artikel (...)


    "Mit Blick auf die anstehende TV-Rechtevergabe in der Bundesliga hofft der Bayern-Boss auf einen Zugewinn. „Im laufenden Vertrag haben wir eine jährliche Steigerung. Im vierten und letzten Jahr beträgt die Summe 1,25 Milliarden Euro. Es wäre ein Erfolg, wenn wir beim neuen Paket mit diesen 1,25 Milliarden starten“, sagte er. Ein großer Schub sei erst zu erwarten, „wenn Konzerne aus den USA oder Asien einsteigen. Aber ich kann nicht sagen, wann das sein wird“, ergänzte er. „Fußball hat auf jeden Fall seinen Preis, weil er ein exklusives Erlebnis ist. Jeden Hollywoodfilm kann ich auf 25 Sendern sehen. Ein Spiel findet aber unter den bestehenden Voraussetzungen ein einziges Mal statt.“"


    |-) Bin immer wieder erstaunt, dass selbst die offensichtlichsten Widersprüche von diesen Leuten nicht reflektiert werden (können). Je mehr Volumen in diesen Markt gepumpt wird, auch durch TV-Verträge, desto "ungesünder" wird er schließlich auch.

  • |-) Bin immer wieder erstaunt, dass selbst die offensichtlichsten Widersprüche von diesen Leuten nicht reflektiert werden (können). Je mehr Volumen in diesen Markt gepumpt wird, auch durch TV-Verträge, desto "ungesünder" wird er schließlich auch.

    Aber wo ist da der Widerspruch? Ungesund ist der Markt ja so oder so. Dafür sorgen einige Clubs aus England, Spanien, neuerdings wieder Italien und PSG.


    Die Frage besteht, ob wir durch mehr Geld bei den TV-Rechten einigermaßen mithalten werden können oder nicht.

    :rfc: Simply a Bear :rfc:

  • Naja, es ist schon ein Widerspruch, erst die "ungesunde Größe" des Marktes zu kritisieren, nur um 2 Sätze weiter zu hoffen, dass der Markt demnächst noch weiter aufgebläht wird, weil man dann selbst mit mehr Geld rechnet.

  • Zitat von sport.de

    "Mit Sorge blickt Rummenigge dabei nicht nur auf die Explosion der Ablösesummen, sondern auch der Gehälter. "Die Entwicklung heißt: netto! Man muss aufpassen, dass das Gehaltsgefüge nicht aus dem Gleichgewicht gerät. Die Größenordnungen sind schon enorm", so Rummenigge: "Zum Beispiel bei Griezmann – im zweistelligen Millionenbereich. Pro Jahr. Netto! Das muss man mal zwei nehmen, da der Verein die Steuern zahlt. Da bekommt man einen ganz schönen Rucksack aufgeschnallt."

    Der Klub zahlt die Steuern?


    Ansonsten mal wieder eine erstaunliche Feststellung. Die Ablösen und Gehälter explodieren, obwohl Milliarden in den "Fußballmarkt" gepumpt werden. Das kann doch gar nicht sein... habe ich in meinem MBA-Kurs so nicht gelernt. :O

  • Er meint einfach damit, dass die Spieler mittlerweile über Nettobeträge sprechen und der Arbeitgeber sein Nettogehalt auf das Bruttogehalt hochrechnen muss. Und dann muss der Arbeitgeber den Unterschiedsbetrag zwischen brutto und netto zahlen. Je nach Land gibt es da auch enorme Unterschiedsbeträge, was den Spielern an Steuern einbehalten wird. Beispielsweise in Italien -> https://www.deutschlandfunk.de…ml?dram:article_id=452079

  • Er wollte es doch so. Unter Anderem Rummenigge krakeelt doch in jedes Mikro, wie wichtig sprudelnde Einnahmequellen und globale Markenauftritte sind. Und jetzt wird geheult, wenn die Spieler auch was vom Kuchen wollen. Vogel.

    Nanakorobiyaoki

  • Thomas "Berthold erwartet dennoch, dass noch einige (teure) Wechsel über die Bühne gehen werden. Die Bundesliga müsse sich nun die Frage stellen: "Spielen und bieten wir mit? Oder ergeben wir uns der Fußball-Romantik?" Er sei der Meinung, dass die Bundesliga nicht den Anspruch haben dürfe, anderen das Feld zu überlassen." (sport.de)

  • Ja, es gibt nur schwarz oder weiß. Entweder halten wir mit Spanien und England mit, oder wir fallen sofort auf lettisches Niveau.
    Und diese Fußballromantik, wie sie aktuell zu bewundern ist dürfen wir nicht gefährden. Spieler wechseln zu 96, weil die Stadt so herrlich ist oder zu Schalke weil das Malocher-Image so authentisch ist. Die Zuschauer füllen die unüberdachten Stehkurven der weitläufigen Stadien, nur um ihre Freunde auf dem Feld zu sehen...


    Geht es nur mir so, oder werden die Aussagen in diese Richtung tatsächlich immer dümmer?

  • Die Zuschauer füllen die unüberdachten Stehkurven der weitläufigen Stadien, nur um ihre Freunde auf dem Feld zu sehen...

    Zumindest dieser Satz kommt einigermassen hin im Amateurfussball. Da kennt man die Spieler eher mal, bzw. kommt mit ihnen in Kontakt. Und unser Stadion hat kein Dach, aber Platz für knapp 40k Zuschauer (gut, wir füllen aber nicht mal mehr die Kurve)

    "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach"

    - Christian Drosten

  • Geht es nur mir so, oder werden die Aussagen in diese Richtung tatsächlich immer dümmer?

    Nein, es geht nicht nur dir so. Zusätzlich habe ich den Eindruck, dass der ohnehin schon sportpolitisch unkritische Sportjournalismus noch unkritischer geworden ist. Es mag vielleicht mal eine Kolumne geben, die die Entwicklungen hinterfragt. Aber sobald da jemand im Gespräch sitzt und solch hohle Phrasen von sich gibt, wird m.E. ein Wohlfühlinterview geführt.

  • Das nährt meinen Verdacht, dass es im Land fast gar keine brauchbaren Journalisten mehr gibt. Die Zahl der kritischen Fragensteller ist doch mächtig zurückgewichen, zugunsten eines Lobbyjournalismus. Und das quer durch alle Bereiche, vom Sport angefangen, über Wirtschaft bis hin zur Politik.

    Nanakorobiyaoki

  • Die Zahl der kritischen Fragensteller ist doch mächtig zurückgewichen, zugunsten eines Lobbyjournalismus.


    Liegt vielleicht auch an der Situation der Journalisten. Die wenigsten sind doch noch fest angestellt, die müssen schauen, dass sie Masse produzieren und das bei den Verlagen verkauft bekommen.

    "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach"

    - Christian Drosten

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!