...und der Zukunft zugewandt. Das Motto heißt "Nu grade" mit entschlossenen Mienen - gegen das erste Opfer im Dynamoland.
Wir schreiben den 19. März 1986, es ist kurz nach 22 Uhr in einem Krefelder Stadion. Ein 22jähriger Torwart weiß nicht, was mit ihm, derart ins kalte Wasser geworfen, grade passiert ist. Durch die Katakomben sind derweile die markerschütternden Schmerzensschreie seines Mannschaftskameraden zu hören. Dieser Schock in mehrerlei Hinsicht ist der Anfang vom Ende zweier Torhüter - der eine ist grade aufm Höhepunkt seiner Kariere, der andere zerbricht in der Folge am eben Erlebten.
Wir schreiben den 10. November 2018, es ist kurz nach 15 Uhr in einem Kölner Stadion. Ein 20jähriger Torwart weiß nicht, was mit ihm, kollektiv von seinen Vorderleuten im Stich gelassen, grad geschehen ist. Im Stadion feiern die Fans ihre so gedemütigte Elf, ihr Kapitän schämt sich mit feuchten Augen in Grund und Boden. Und dieser Torwart - dieses für alle nicht enden wollende Spiel lässt ihn hemmungslos wie einen Schlosshund heulen. Er wird sowohl von den eigenen Leuten getröstet, als auch von den gegnerischen Fußballerkollegen, die ihm grad eben die Bälle nur so um die Ohren gehauen haben. Markus Schubert ist nicht Jens Ramme, er ist viel zu stark und gefestigt, als dass dieser traurige Nachmittag ihm dauerhaft was anhaben könnte.
Und was kann es in dieser Situation denn Besseres geben, als ein Heimspiel mit dem Tabellenletzten vor der dynamischen Flinte? Mit mageren 8 Punkten erleben die Schanzer bisher eine Saison zum Vergessen und es darf dieses Gefühl auch gerne nach dem Schlusspfiff so bleiben. Unser Gegner weiß nun auch wie es sich anfühlt, meist nur mit 10 Mann spielen zu müssen, selbst schuld. Man ist hoch gestiegen und tief gefallen. Zeigen wir ihnen, wer der Herr im Hause ist. Lassen wir sie mit Schaum vorm Mund und ner energischen Trotzreaktion zum geeigneten Opfer werden.
Denken und reden wir nicht mehr nur vom ursächsischen "Nu grade!" - setzen wir es in die Tat um. Und zeigen wir unserem 20jährigen Torwart, dass er zurecht dort hinten drinsteht und geben wir ihm das Gefühl, dass seine Kariere weitergeht, wie bisher. Das Ziel muss lauten: Ein überzeugender Sieg für Dynamo, ein überzeugender Sieg als Pflaster auf die Seele dieses vor 14 Tagen so aufgelösten Schubi. Genau das hat die Ansprache innerhalb der Mannschaft zu sein.
Jungs - ihr habt was gutzumachen. Für Dynamo, für seine Fans und für eueren Torwart. Auf sie mit Gebrüll, auf gehts, Dynamo!