So richtig auf den Sack geht mir im Moment...

  • Das vielleicht nicht. Wobei ich keine Ahnung habe was in so einem Arbeitsvertrag drin nsteht. Aber ich glaube nicht dass z.B. ein Vorstandsmitglied von Puma oder VW sich daran hält. Das steht dann vielleicht auf dem Papier... Maximal.

    Die Einzigen, auf die das Arbeitszeitgesetz nicht anzuwenden ist, sind Führungskräfte nach BetrVG. Das sind Leute, die z. B. Prokura haben, Mitarbeiter ein- und ausstellen dürfen oder strategische Entscheidungen treffen. Für alle anderen gilt es, völlig egal was im Arbeitsvertrag steht. Ein Arbeitsvertrag, der gegen das Arbeitszeitgesetz verstößt, ist zumindest in diesem Punkt nichtig. Schwerwiegende Verstöße gegen das Arbeitsgesetz sind sogar strafrechtlich relevant.

    I can't breathe.

  • Aber genau das sag ich ja. :)

    "Denn anders als Arbeitsstelle, Lebenspartner oder Automarke ist der Lieblingsklub nicht austauschbar.

    Mit ihm ist der Mensch ein Leben lang verbandelt wie mit der eigenen Haut.

    Sie mag Falten kriegen, doch ablegen kann sie niemand. Selbst wenn man das manchmal gern möchte."

    (Lars Wallrodt)

  • aber solange Ruhezeiten von 11 Stunden zwischen zwei Schichten eingehalten werden, die reine Arbeitszeit (ohne Pausen) nicht mehr als 60 Stunden pro Woche beträgt, dann geht das sowieso. Wenn das jetzt überschritten wird, kann man das wegen Schichtarbeit oder Bereitschaftszeiten auch noch einmal anders betrachten. Wenn man das PS4-zocken nachts quasi als bezahlte Bereitschaftszeit ansieht und Hannoi1896 nur bei Bedarf (mach mal die Schranke hoch) den Dienst kurz aufnimmt, kriegen die das bestimmt sogar vor Gericht durch. Der Bereitschaftsdienst darf auf 24 Stunden ausgeweitet werden, danach ist aber eine Ruhezeit von mindestens 11 Stunden einzuhalten. Schmiddelfeld hat ja auch seine 24-Stunden-Schichten (mit Ruhepausen). Dazu noch wie bereits erwähnt: wo kein Kläger, da kein Richter.

    Respekt bedeutet auch, sich die Scheiße noch mal anzuschauen.

    Steffen Baumgart

  • Oh. naja. Es soll halt Leute geben, die nicht Feuer und Flamme dafür sind, den ganzen Tag in einem schlecht programmierten ERP-System Rechnungen von links nach rechts zu buchen, sondern die das genau und ausschließlich zum Broterwerb tun und darin nicht ihre Berufung sehen.


    Der Begriff ist halt irgendwo immer gerne benutzt von Personalern, so PR Kack von wegen kommt zu uns, hier gibt es nen Kicker, freien Kaffee, Arbeitszeiten wie ihr wollt, Work-Life-Balance ist uns wichtig...

    Und Ikea hängt noch ein Sleep mit rein, weil Schlafen ja auch wichtig ist... PR Kack...


    Ich arbeite in einem koreanischen Unternehmen...


    Der Automobilhersteller bei Euch ums Eck?

    Mit denen haben wir auch zu tun, der Kollege kommt immer sehr entspannt rüber. Die Kantine bei denen ist klasse.

    Aber auf dem Mutterschiff ist das ganze vermutlich ganz anders, wenn ich seh wie bei uns die Koreaner und Japaner arbeiten, und vor allem bis wann...

    "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach"

    - Christian Drosten

  • die reine Arbeitszeit (ohne Pausen) nicht mehr als 60 Stunden pro Woche beträgt, dann geht das sowieso.

    Das gilt für 6 Tage.

    ja, das weiß ich - 6 Werktage a 10 Stunden. Diese dürfen aber auch an 5 Tagen abgeleistet werden. Die wöchentliche Höchstgrenze ist 60 Stunden. Bei gleichzeitigem Einhalten der Ruhezeiten von 11 Stunden zwischen zwei Schichten darf man das auch mit 5 x 12 Stunden arbeiten.

    Respekt bedeutet auch, sich die Scheiße noch mal anzuschauen.

    Steffen Baumgart

  • die reine Arbeitszeit (ohne Pausen) nicht mehr als 60 Stunden pro Woche beträgt, dann geht das sowieso.

    Das gilt für 6 Tage.

    ja, das weiß ich - 6 Werktage a 10 Stunden. Diese dürfen aber auch an 5 Tagen abgeleistet werden. Die wöchentliche Höchstgrenze ist 60 Stunden. Bei gleichzeitigem Einhalten der Ruhezeiten von 11 Stunden zwischen zwei Schichten darf man das auch mit 5 x 12 Stunden arbeiten.


    Könntest du mir die Stelle im Arbeitszeitgesetz zeigen? Hier wird so getan, als wäre das problemlos erlaubt, dabei ist eine Ausdehnung der Arbeitszeit über 10 Stunden nur in sehr wenigen absoluten Ausnahmefällen erlaubt.

    I can't breathe.

  • Da Hannoi das nicht permanent macht (schrieb er ja selbst), ist das eine Zeitlang möglich, nicht problemlos, aber er befürwortet es doch sogar.

    Auszugsweise: https://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/BJNR117100994.html

    § 3 Arbeitszeit der Arbeitnehmer

    Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.

    § 7 Abweichende Regelungen

    (1) In einem Tarifvertrag oder auf Grund eines Tarifvertrags in einer Betriebs- oder Dienstvereinbarung kann zugelassen werden,

    1.abweichend von § 3a)die Arbeitszeit über zehn Stunden werktäglich zu verlängern, wenn in die Arbeitszeit regelmäßig und in erheblichem Umfang Arbeitsbereitschaft oder Bereitschaftsdienst fällt,

    ...

    4.abweichend von § 6 Abs. 2a)die Arbeitszeit über zehn Stunden werktäglich hinaus zu verlängern, wenn in die Arbeitszeit regelmäßig und in erheblichem Umfang Arbeitsbereitschaft oder Bereitschaftsdienst fällt,
    b)einen anderen Ausgleichszeitraum festzulegen,


    Da ich wie Du hier nur vage Angaben habe (die 72 geschätzten Stunden ohne dass die Pausenzeiten evtl noch berücksichtigt werden müssen), ist das schwierig.

    Es gibt also durchaus Wege, das rechtskonform zu bekommen. Dazu müsste Hannoi oder der Betriebsrat das im Einzelnen prüfen.

    Respekt bedeutet auch, sich die Scheiße noch mal anzuschauen.

    Steffen Baumgart

  • aber solange Ruhezeiten von 11 Stunden zwischen zwei Schichten eingehalten werden, die reine Arbeitszeit (ohne Pausen) nicht mehr als 60 Stunden pro Woche beträgt, dann geht das sowieso.

    Mir gehts um diesen Satz. Der ist meiner Meinung nach nicht zutreffend.

    I can't breathe.

  • ja ok, dann geht das zeitweise. Hannoi schrieb was von 1 oder 2 Wochen?

    Respekt bedeutet auch, sich die Scheiße noch mal anzuschauen.

    Steffen Baumgart

  • Nein, es geht auch zeitweise nicht. Schau mal in den Paragrafen 7 rein, Absatz 1 und 4 sprechen von mehr als 10 Stunden, nur und ausschliesslich, wenn Bereitschaft vorlieg. Ansonsten maximal 10h am Tag. Macht 50h in ner 5-Tage Woche und 60 in ner 6 Tage Woche

    "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach"

    - Christian Drosten

  • ja, und da wir alle die genauen Details (genaue Zeiten, Wechselschicht, Bereitschaftszeiten, Pausenzeiten) nicht kennen, lasse ich das jetzt mal hier sein.

    Respekt bedeutet auch, sich die Scheiße noch mal anzuschauen.

    Steffen Baumgart


  • das ist dann eben wieder der Unterschied, als Selbständiger liebe ich meine Arbeit und mein Leben so wie es ist, dafür muss ich niemanden mit blöden, neuen Worterfindungen aufn Sack gehen. Soll jeder so viel oder wenig arbeiten wie er will, das ist mir ziemlich wumpe.

    Nur dieses "schau her her ich arbeite wenig und mach gern Freizeit und bin deshalb so toll ausgeglichen" ist halt nicht meins :schulterzucken:


    Ist für viele faule Säcke halt auch ne schönere Formulierung Ihres Lebensstils :floet:


    Diese Work-Life Balance Sache ist für mich wie mit Veganern...ich will es nicht wissen, kennen und oder gar so leben, genießt es und habt Spaß, aber nervt mich nicht damit ;)


    ist jetzt nicht persönlich CoG, kenn Dich gar nicht, nur meine Meinung :bierkruege:


    fuck politics & fuck religion

    Einmal editiert, zuletzt von v2chris ()

  • Was hab ich hier bloß angerichtet? ;D

    Abgesehen davon, dass ich den falschen Thread benutzt habe - was ich erst jetzt geschnallt habe - hat es mich sehr erheitert ein paar Stunden mehr auf der Arbeit zu sitzen (und entsprechend ein paar Euro mehr einzusacken) und dabei weniger tatsächlich zu arbeiten als ihr hier mit eurer Suche nach Paragraphen. Ihr habt jetzt schon härter malocht als ich in den nächsten zwei Wochen...

  • Keine Sorge, nehm ich nicht persönlich. Ich kann am Lebensstil mit einer Ausgewogenheit zwischen Arbeiten und Freizeit nichts Falsches erkennen, im Gegenteil. Für mich gilt: Meiner Erwerbstätigkeit gehe ich ausschließlich nach um mein Leben zu finanzieren und nicht mehr. Ich versuch das zeitlich auf das nötigste zu beschränken. Sobald ich das Rentenalter habe, werde ich keine einzige weitere Sekunde für irgendjemand anderen arbeiten, außer vielleicht ehrenamtlich. Trotzdem würde ich mich nicht als faulen Sack bezeichnen. Ich arbeite sogar sehr gern. Für mich. In meinem Garten, an meinem Haus und zwar dann, wenn ich Lust dazu habe. Im Heimwerker-Thread bekommst du einen Eindruck davon.

    I can't breathe.

  • kann ich fast so unterschreiben. Allerdings befürchte ich, dass ich als Rentner weiter arbeiten muss um mir das Leben zu finanzieren

    Gendern ist, wenn der Sachse mit dem Boot umkippt

  • Dann läuft doch grundsätzlich was falsch. Und damit meine ich nicht bei dir persönlich.

    I can't breathe.

  • Jetzt in der Kurzarbeit gehe ich jeden Tag nach 4 Stunden und 37 Minuten nach Hause :look:

    Gendern ist, wenn der Sachse mit dem Boot umkippt

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