"Komm, machen wir Rhapsody of Fire." "Ernsthaft? Die geht doch 80 Minuten. Pro Lied."
Nachdem Sänger Fabio Lione und Schlagzeuger Alex Holzwarth kürzlich verkündet haben, bei Rhapsody auszusteigen, dürfte Into the Legend erstmal das letzte Lebenszeichen der italienischen Bombast-Metaller gewesen sein. Auch Rhapsody through Fire and of Flames machen in ihrem aktuellen Werk (das immerhin schon aus Januar ist) weitgehend Dienst nach Vorschrift. Es geht los mit dem Teufelsgeiger vom Bosporus und einer typischen Rhapsody-Uptempo-Nummer. Der Titelsong 'Into the Legend' klopft in der Strophe unverholen bei Avantasias Final Sacrifice, kommt aber sonst überraschungsfrei daher. Rhapsody erfinden sich natürlich auch heuer nicht neu, nur ist das mit dem Tempo und dem Metal ja ne feine Sache, aber auch das nutzt sich irgendwann ab, wenn man nicht genug Abwechslung einstreut. Oder wenn die Abwechslung nur aus eher zufällig gefundenen Soundschnipseln besteht, wie 'Winter's Rain'. Aber die Grundrichtung ist ähnlich gefahrlos hörbar wie eigentlich alle Veröffentlichung von Rhapsody of Böhmisch Feuer. Und man muss es dem Lione wirklich lassen, singen kann er. So wie der auf dem Rockharz 2014 'Lamento Eroico' geträllert hat, macht ihm da so schnell keiner was vor, auch kein eventuell neuer Sänger bei Rhapsody. #anetteolzon
Nur noch ein Lied. 17 Minuten. Da fallen mir die Scorpions ein: "Unsere Abschiedstournee dauert länger als die Karriere vieler Bands."
Anspieltipps: Into the Legend, Realms of Light
Als Gaststars wirkten mit: Jörn Lande, der Teufelsgeiger vom Bosporus, Ennio Morricone, Schotten in Italien (Arbeitstitel: "Arrrwienix bei den Römern"), Children of Harmonika und das Diablo Swing Orchestra.
Diese Rezension wurde auf einer Pirrratentastatur erstellt und ist ohne Augenklappe gültig.
4 Punkte