Sonata Arctica - The ninth hour (Töne, 2016)

  • Das - Überraschung - neunte Album der progressiven Finnen. Sonata-Scheiben sind ja seit vielen Jahren eine überhaupt nicht mehr zweifelhafte Angelegenheit. Eigentlich isses klar dass die Band seit X ( ! ) Jahren nur noch uninspirierten Melodic-Whatever spielt... Ich kann noch nicht mal den Stil ausmachen. Aber man hofft halt immer auf das eine (halbe) Lied, das einen doch nochmal packt, das wenigstens ansatzweise an alte Glanztaten erinnert. Wie der blinde Junge der tapfer weiter den toten Vogel streichelt.


    Der geneigte Hörer (er neigt sich unter Schmerzen zur Seite...) bekommt auch hier wieder viel Dosenkeyboard, ein bißchen Metal, eine Prise Tim Burton, ein wenig Musical, etwas Musikantenstadl. Nur kaum ein Lied geschweige denn ein gescheites. Allen Versprechungen zum Trotz machen die arktischen Sonatenschwinger hier relativ da weiter wo sie seit 2007 nicht mehr aufgehört haben. Halt mal mehr, mal weniger. Same, same, but different.


    MagicOe would like to thank... Fuchur, Chris Bowes der auf einer leeren Rumflasche ein Intro pfeifft, Andrew Lloyd Webber und eine besessene Fahrradklingel. 2,5 Punkte, Anspieltipps: Fairytale & Till death's done us apart.

    "Denn anders als Arbeitsstelle, Lebenspartner oder Automarke ist der Lieblingsklub nicht austauschbar.

    Mit ihm ist der Mensch ein Leben lang verbandelt wie mit der eigenen Haut.

    Sie mag Falten kriegen, doch ablegen kann sie niemand. Selbst wenn man das manchmal gern möchte."

    (Lars Wallrodt)

  • Tony Kakko sagte in einem Interview mit metal.de, dass er eigentlich ein härteres Album machen wollte, aber irgendwie kamen dann doch andere Songs bei raus. Tja, schade eigentlich.



    Wir rätseln derweil, wie man diese Musikrichtung nennt. Ex-Power-Metal, Pop-Prog, Sonic Syndicate... man kommt bem Opener 'Closer to an animal' ins Grübeln und weiß es solange nicht wirklich, bis der Song völlig beiläufig vorbeigehoppelt ist.



    'Life' - ein perfekter Soundtrack, um Seife zu schälen.



    'Fairytale'kommt mit Gaspedal und endlich mal ner Hookline, die man mal wiedererkennt. Eine (erste) positive Überraschung, wobei ich fürchte, dass es die einzige bleiben wird.



    We are what we are... we are the Islander and we are Nightwish. I'm the man from the mountain... ja, da musst auch so schreien sonst hätten's dich da vergessen.



    'Till Death do us apart' Die neunte Stunde hat geschlagen: Ding dong die Hex ist tot. Wurde wohl vom Song überfahren, der zwar an Tempo zulegt, aber irgendwie unentschlossen bleibt. Propg. Darauf ein einszwodrei...



    Among the shooting star - ja, was zu schießen hätt ich jetzt gern. Klingt wie Bon Jovi.



    Rise a Night - mit Tempo, ohne Melodie, Füllmaterial. Und Elias Viljanen ist froh dass er seine Gitarre mal nicht nur halten darf.



    Fly, navigate, communicate:Der Titel klingt wie ein Werbeslogan von Nokia und irgendwie klingt's auch wie die Navi-Ansage. Ok, Google, bring mich ins Halbtonmassakar (ein Schwippschwager vom Abenteuerland)



    Candle lawns: Aerosmith trifft "USA for Africa "('we are the world') und irgendwo in einer einsamen Ecke sitzt weinend Jim Steinman. Eine Wiese, viele Kerzen, ja das ist eine Allee...



    White Pearls, Black Oceans part 2. Die haben davon tatsächlich ne Fortsetzung gedreht und allein darauf müsste schon die Todesstrafe gelten. Und die klingt auch noch so wie das ganze Album: Nach gottverdammter Warteschleifenmusik! Käpt'n Hook würde sich im Grabe umdrehen. Aber Fluch der Karibik 2 war ja auch scheiße...



    On the Faultline: Frei übesetzt: Auf dem Holzweg. Ballade. Aus. Ende. Fäddich.



    Dieses Keyboard-Instrumental auf 'Reckoning Night'- die Älteren von uns mögen sich erinnern - hat mehr Hooklines als diese ganze verdammte Platte. Daraus kannste nen kammermusikalischen Abend á la Blackmore's Night machen. Mit Tony Kakko als Candace Night und Henrik Klingenberg als Ritchie Blackmore d.Ä.



    Hätte er mal, der gute Tony. Hätte er mal Metal-Songs geschrieben. Vielleicht wird's ja dann beim nächsten Mal was. Bis dahin "ergötzen" wir uns an Stunde Neun aus dem schwarzen Einmaleins und freuen uns über 2.5 Punkte und 6 (von 11!) Balladen. Das Ganze klingt wie ein Weihnachtsalbum von Tarja.

    Nanakorobiyaoki

  • Holzi, Holzi, Holz

    :amen: Selten war das passender!

    "Denn anders als Arbeitsstelle, Lebenspartner oder Automarke ist der Lieblingsklub nicht austauschbar.

    Mit ihm ist der Mensch ein Leben lang verbandelt wie mit der eigenen Haut.

    Sie mag Falten kriegen, doch ablegen kann sie niemand. Selbst wenn man das manchmal gern möchte."

    (Lars Wallrodt)

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