Ein Kessel Buntes - Geschichten aus der Ehemaligen

  • Ansonsten sag ich als Kind der DDR (schließlich war ich beim Mauerfall gerade bei der NVA) es war auch bei uns nicht alles schlecht, es wurde bloß dann wenigstens schlecht gemacht. Was aus der Zone kam war ja nicht tragbar im Westen.


    Aber im Osten doch teilweise auch nicht. Direkt nach der Wende wollten die Leute im Osten doch von den Ost-Produkten auch nichts mehr wissen und lieber Produkte aus dem Westen. Ansonsten wären so viele Produkte bzw. Marken ja nicht erstmal verschwunden.
    Natürlich trug da auch der Systemwechsel und die Übernahme von Investoren aus dem Westen dazu bei, dass das eine odere andere untergegangen ist, aber wäre weiterhin Nachfrage da gewesen, dann wäre doch u.a. die Vita Cola nicht für ein paar Jahre vom Markt verschwunden. Denn als hoch kam, dass sie nachgefragt wird, kam sie in den 90ern dann ja wieder. Genau wie mittlerweile einige andere Ostalgie-Produkte.

    "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach"

    - Christian Drosten

  • Ich will hier kein zweites Gesellschaftsboard, aber meine Omma (West) sagte auch immer, "Früher war nicht alles schlecht" ... ich finde den Spruch, gelinde gesagt, schlimm, denn man vergisst immer die Stasi, die Drangsalierung, die Mauertoten.


    Wobei der Spruch ja durchaus stimmt. Es war nicht alles schlecht, aber es war halt auch nicht alles gut.
    Aber die Ostalgie nimmt teilweise schon suspekte Züge an, wenn die Leute dann sagen, dass sie gerne die DDR wieder hätten. Genau dann wird die fehlende Freiheit, das Regime und alles was daran hing nämlich ausgeblendet.


    Ich war als Kind öfter drüben, kannte die Grenzen also durchaus aus eigener Erfahrung und hatte sie damals als bedrohlich wargenommen. Aber Hohenschönhausen, Normannenstrasse, Checkpoint Charlie sind trotzallem bedrückend.

    "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach"

    - Christian Drosten

  • Ich will hier kein zweites Gesellschaftsboard, aber meine Omma (West) sagte auch immer, "Früher war nicht alles schlecht" ... ich finde den Spruch, gelinde gesagt, schlimm, denn man vergisst immer die Stasi, die Drangsalierung, die Mauertoten. So wie es mich in den KZ-Gedenkstätten erschaudert hat, so empfand ich z.B. die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen auch sehr bedrückend.

    Das mag sein das der Spruch schlimm ist, ist aber genau das was er sagt "es war nicht alles schlecht". Muss ja dann nicht zwingend heißen es war alles gut. So gab es eben jene von dir aufgezählten und ich gehe da mit dir durchaus konform, diese soll man auch benennen und keinesfalls leugnen. Das gilt für die Ungerechtigkeiten in der DDR genau so, wie in den Zeiten davor. Auch wenn die unsrige Generation ja beispielsweise für die Zeiten davor nichts mehr kann.


    Ich war an der anderen Grenze bei den Nachrichtentrupp in Zittau (also Grenze Polen/Tschechien). Für uns war das überraschende die Schnelligkeit. Das es aber irgendwann kommen musste, war spätestens nach Gorbis Worten am 6.10.89 klar.

    24.09.2012 - 08.12.2012

    Danke an Wayne Simmonds (Philadelphia Flyers, 9 Spiele, 4 Tore, 10 Assists), Chris Stewart (St. Louis Blues, 15 Spiele, 6 Tore, 14 Assists) sowie Clarke MacArthur (Toronto Maple Leafs, 8 Spiele, 4 Tore, 6 Assists) im Trikot der Eispiraten Crimmitschau

  • Ich finde an dem Spruch nichts Schlimmes, wenn es ganz normale Leute sagen. Ich habe gerade erst mit einem Paar gesprochen, dass in der DDR gelebt hat und nun hier in Verl wohnt. Die hatten ein gutes Leben in der DDR. Sie hatten gute Jobs, haben zwei Kinder und somit eine Vier-Raum-Wohnung bekommen, Urlaub wurde im Osten gemacht.


    Auch sie sagen, dass sie ein gutes Leben in der DDR hatten und ich wüsste nicht, warum sie das nicht sagen sollten :look: Das bezieht sich ja nicht auf die Machenschaften der Stasi oder der SED



    Wen es interessiert, hier der Text dazu


    https://www.westfalen-blatt.de…ben-den-Umbruch-begruesst

    SCV und der FC

  • Direkt nach der Wende wollten die Leute im Osten doch von den Ost-Produkten auch nichts mehr wissen und lieber Produkte aus dem Westen. Ansonsten wären so viele Produkte bzw. Marken ja nicht erstmal verschwunden.
    Natürlich trug da auch der Systemwechsel und die Übernahme von Investoren aus dem Westen dazu bei, dass das eine odere andere untergegangen ist, aber wäre weiterhin Nachfrage da gewesen, dann wäre doch u.a. die Vita Cola nicht für ein paar Jahre vom Markt verschwunden. Denn als hoch kam, dass sie nachgefragt wird, kam sie in den 90ern dann ja wieder. Genau wie mittlerweile einige andere Ostalgie-Produkte.

    Naja, mit dem Begriff Ostalgie-Produkte können hier bei uns nur diejenigen was exzessiv anfangen, die diesen Begriff im tieferen Sinne negativ auslegen. Der Großteil bei uns spricht stolz und aus Überzeugung von Ost-Produkten. Giancarlo, überleg mal: Man bekam größtenteils - abgesehn von den beim Aufmachen so unvergesslich duftenden Westpaketen (wer das Glück dafür hatte) - ein halbes Leben lang nur die einheimischen Erzeugnisse zwischen die Kiemen oder in die eigenen 4 Wände. Da ist es doch völlig normal, wenn man den manchmal auch ungezügelten Schritt des Ausprobierens (noch dazu, wenn man die Werbung vom "Klassenfeind" per Ochsenkopfantenne über viele Jahre schon zu DDR-Zeiten mitbekam) erstmal mitmacht. Die Nachfrage war paar Jahre deshalb nicht in den Läden da, sie war aber unterschwellig nach wie vor vorhanden und viele aus meiner Heimat (auch ich) haben sich irgendwann sattgekostet, verglichen, nachgedacht und sich dann aus Überzeugung wieder der heimatlichen Produktion zugewandt. Der "Rausch der Sinne" war also bei Vielen sehr schnell abgeklungen. Mir schmeckt halt unsre Cola besser als die ausm Westteil Deutschlands, auch das gute alte Nudossi stellt die anderen Brotaufstriche für mich weit in den Schatten, die Liste ließe sich unendlich erweitern.


    Heute schau ich im Einkaufskorb/Wagen sehr genau hin, was da auf der Rückseite der Verpackungen steht und bin aus Überzeugung, aus Stolz und mit den geschmacklichen und qualitativen Kenntnissen von früher wieder ein möglichst umfangreicher Unterstützer meiner heimatlichen Produktion. Weil eben in dieser Hinsicht bei Weitem nicht alles schlecht war. Und weil leider noch immer viel zu Viele im Westteil unseres Landes noch nicht mal im Ansatz wissen, was sie da vor dem Mauerfall so alles aus der Ehemaligen unter anderem Namen gegessen, getrunken, gefahren, gehört, gelesen, am Leib getragen, gewaschen usw. haben.


    Wenn ich allerdings vorhin in den Nachrichten die heutigen Bewegtbilder und O-Töne ausm Bundestag anlässlich des Mauerfalls sehe, dann wird nicht nur mir bei diesem flegelhaften Verhalten einiger dort sitzenden Zeitgenossen speiübel. Sie "feiern" etwas, womit sie nicht das Geringste zu tun haben/hatten. Man lässt die Leute einfach zu diesem Thema ausreden, noch dazu wenn sie die damalige Zeit hier in welcher Hinsicht auch immer aktiv mitgemacht haben. In dieser Art wird das für mich den mutigen Menschen von damals in Plauen, Leipzig, Dresden, Berlin und auch Chemnitz nicht gerecht. Das hatte eher den Anstrich "der Oberlehrer hat immer Recht" mit den ewig gleichen und hintergrundfernen Begrifflichkeiten, nur weils der politische Gegner ist. Hab mich die letzten Tage viel darüber mit meinen Schülern unterhalten, sie saugen das mittlerweile viel lieber von (auch familiären) Zeitzeugen auf, als aus mitunter sehr fragwürdigen Schulbüchern, Zeitungen oder dem Fernsehen.


    Viel wichtiger war für mich persönlich der 4. November mit der in Berlin wohl größten Demonstration, die die DDR jemals miterlebt hat. Die Angst vor diesem Tag (auch um meinen Vater, er war in der DDR und der BRD Polizist), vor der evtl. letzten "Reaktion" der Staatsmacht und dann redeten Mühe, der noch völlig unbekannte Anwalt Gysi, Markus Wolf durfte sich unter lauten Pfiffen dann doch der breiten Masse stellen und verteilte im rückwärtigen Bereich Kuchen und jene so tapfere Steffi Spira fand bis heute ergreifende Worte. Dieser Tag war der eigentliche Wendepunkt '89, der Donnerstagabend 5 Tage später war dann rückblickend nur die logische Konsequenz. Aber auch mir gehts eigentlich wie @LuebeckerAFI darum, hier nicht ein verkapptes GB aufzumachen.

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  • Mjam, mjam, mjam.
    Eine Jumbo VIBA-Nougatstange. :D

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  • Nudossi ist wirklich sehr lecker. :nuke:

    Im Moment scheint es mir aber, dass es vielen Menschen reicht, wenn es den anderen schlechter geht. Dass sie sich dann besser fühlen. Und das ist eine ganz schlimme Tendenz. Da fängt Faschismus an.


    Hape Kerkeling

  • Ich wurde gestern dazu gezwungen den Honecker zu imitieren. Meine Frau hat Tränen gelacht.


    Mußte gestern viele Fragen beantworten. Frank, wie war das damals bei euch? Wie habt ihr gelebt usw. usf...? Die Maueröffnung haben wir vor allem Gorbatschow (seine Perestroika war der Startschuß für alles), den mutigen Menschen in Leipzig, Berlin und Dresden zu verdanken, die die Massendemo's in Bewegung setzten. Und Schabowski, der bei der PK mit seiner Aussage ungewollt die Grenze öffnete. Der Plan der ZK-Greisen war eigentlich ein anderer. Dem wurde erst viel später klar, was er da eigentlich angerichtet hatte.

  • Der Gedanke an die Zeit erinnert mich auch immer wieder daran, was für Abenteuer mein Vater damals erlebt hat.
    Bereits knapp nach dem Erwachsenwerden plante er die Republikflucht und wurde allerdings dabei erwischt und verhaftet.
    Seine Mutter erfuhr erst Wochen später davon durch Zufall, weil ein Freund, der auch dabei war, sie auf der Straße traf.
    Sie klapperte alle Polizeireviere der Stadt ab, bis ihr irgendwann jemand unter der Hand sagte, wann das Gerichtsverfahren sein würde.
    Als es soweit war, konnten sich beide kurz sehen, als er in Handschellen über den Gang ins Verhandlungszimmer gebracht wurde.
    Die Verhandlung fand ohne Zuschauer statt.
    Urteil: Gefängnis.
    Er kam nach Cottbus.
    Bis vor wenigen Jahren, als wir daran vorbeifuhren, hatte er keine Ahnung, dass das Gefängnis mitten in einem Wohngebiet lag.
    Dort blieb er ein halbes Jahr, eingepfercht in einer Zelle mit einem Dutzend Gefangener.
    Dabei waren auch Künstler oder ein Mathematikprofessor, die einmal zu oft das System hinterfragt hatten.
    Die sprachen ihm immer Mut zu, dass er als erster von allen wieder rauskäme, weil er, Zitat, "jung und dumm" sei und solche Leute immer gebraucht würden.


    Irgendwann war es dann soweit.
    Der Westen hatte wieder angefangen, Leute rauszukaufen und auf Vermittlung des berühmten Anwalts Vogel war mein Vater unter den ersten.
    Daraufhin wurde er erst noch einmal eine Woche in ein Gefängnis nach Chemnitz gebracht und von da wurde ein Bus losgeschickt, der über die Grenze fuhr.
    Ein Stasi-Typ machte kurz vorm Übertritt noch mal allen klar, dass auf der anderen Seite viele Reporter warteten, weil es die ersten Freikäufe seit langer Zeit waren und dass die Reporterfragen auf keinen Fall zu beantworten waren, weil sonst den Familien derjenigen schlimme Folgen drohten.


    Im Westen begann dann für ihn ein neues Leben.
    Er wurde dem Flüchtlingszentrum Unna zugeteilt und von da aus begann ein neues Leben im Rheingebiet.
    Dort hatte er viele Berufe.
    Bauarbeiter, Handwerker, Supermarktverkäufer in Köln, Aachen, Düsseldorf und sogar irgendwann Radiomoderator in Belgien, von wo aus er Thomas Gottschalk telefonisch zum Geburtstag gratulierte.


    Aber das reichte ihm nicht.
    Er flog viel nach New York und lebte irgendwann ein ganzes Jahr dort und in Florida.


    Seine eigene Familie konnte er kaum noch sehen.
    Wenn, dann waren das geheime Treffen in Prag.


    Irgendwann ging er dann doch in die DDR zurück und wurde fortan intensiv von der Stasi beobachtet.
    Er passte auch nicht mehr ins System.
    Einer geregelten Arbeit ging er nicht nach.
    Durch viele Bekanntschaften in der Leipziger Gastronomie kam er immer an gute Stellen und verdiente bald das Vielfache von dem, was ein Facharzt bekam.
    So war es für ihn auch kein Problem, mehrfach pro Woche im Intershop einzukaufen.


    Irgendwann kam dann die Wende und bei einer Montagsdemo wurde er wie viele andere verhaftet.
    Zum Glück wussten die Polizisten nicht, dass er noch in der Nacht zuvor zwei Bekannten zur Republikflucht verholfen hatte. :D


    Wie für viele andere DDR-Bürger ging dann für ihn die erste Reise nach dem Mauerfall nach Westberlin.
    Aber nicht, um mal die Stadt zu sehen oder den Westen zu kosten, das kannte er ja schon, sondern weil sich schon ein paar Jahre vorher seine Schwester mit Familie dorthin abgesetzt hatte.


    Die Machenschaften ihrer Kinder waren für meine Oma von besonderer Brisanz, weil sie in der Stadt eine verantwortungsvolle Vorgesetztenposition innehatte und die staatlichen Organe natürlich bei dieser Konstellation komisch guckten. :D

  • @Ricardo - nach all den Jahren, die ich hier nun auch schon zugegen bin, war das für mich einer der wichtigsten, weil bis ins Detail gehend hochspannenden Posts. Der Post des Tages ist das von dir Berichtete für mich allemal. Einfach danke dafür. :amen:


    Das Frappierende ist nicht nur für mich dabei, dass auch ich in meinen heimatlichen Gefilden einige Zeitzeugen kenne, die sowohl damals, als auch heute wieder ähnlich mit ihren Meinungen und Mahnungen bzgl. Systemkritik anecken. Und sich ein weiteres Mal gegängelt fühlen.


    Weil das von Ricardo schon angerissene Thema bis heute sehr brisant ist und leider nur marginal den jungen Leuten in der Schule/Ausbildung detailgetreu mitgegeben wird, will ich das für die Interessierten gerne nochmal etwas präzisieren. Systemkritik und/oder Unangepasstheit hatte damals für die betreffenden Leute manchmal scheinbar kleine, aber meist größere Repressalien zur Folge. Wenn dann letztendlich für sich selbst nur noch der einzige Ausweg einer Republikflucht infrage kam ... Ricardo hats oben geschildert.


    Die "Endhaltestelle" war dann für die Meisten das Abschiebegefängnis auf dem Karl-Marx-Städter Kaßberg (ein Gründerzeitviertel, nach der Wende fielen dort die finanzkräftigen "Investoren" ein, unfassbare Mieten inklussive, heute u.a. auch zeitweise von vielen Studenten bewohnt). Die BRD kaufte mit Hilfe des erwähnten Anwalts Vogel die Leute frei, die Inhaftierten waren also letztendlich unfreiwillig Devisenbeschaffer für die DDR. Ab und an hab auch ich damals nen Bus dort rumkurven sehn, meist hat man das wohl in den Abendstunden durchgezogen, um so wenig wie möglich öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen. Heute gibts im ehemaligen Abschiebegefängnis eine Gedenkstätte, die aufgrund des Interesses zur alljährlichen Museumsnacht ähnlich wie mein Museum regelrecht überrannt wird. Wen's interessiert, hier mal deren Internetauftritt. Mit allen Begrifflichkeiten dort bin ich nicht immer vollumfänglich einverstanden, das liegt aber wirklich am Auge des Betrachters und auch an den (politischen) Förderern und Interessensvertretern.


    Ein dunkles Kapitel dieses Landes und einer der Gründe, weshalb ihm heute vor 30 Jahren die Türen von innen geöffnet und in der Folge eingerannt wurden.

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  • Weil ich ja bisschen mitles hier, @SGD-Herzblut, auch im Museum arbeitet, und ich mich ja auch mal mit der DDR beschäftigt habe. Hab ich schon mal was über meine Bachelor-Arbeit geschrieben? Oder angeboten diese zu lesen. Bin mir grad nicht sicher.

  • Nee Schmiddie, hast du noch nicht. Ich bräuchte von dir eh mal nen Rat: Aufgrund der vollen Bücher und der sonstigen Museumsarbeit (Vorbereitung ner neuen Sonderausstellung zum Thema "Pioniere", passt auch ganz gut hierher, werd ich später mal Einiges dazu berichten) kann ich mich derzeit Vierteilen...gibts auch die Möglichkeit, sich museal zu Achteln? :augen:

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  • Nee Schmiddie, hast du noch nicht. Ich bräuchte von dir eh mal nen Rat: Aufgrund der vollen Bücher und der sonstigen Museumsarbeit (Vorbereitung ner neuen Sonderausstellung zum Thema "Pioniere", passt auch ganz gut hierher, werd ich später mal Einiges dazu berichten) kann ich mich derzeit Vierteilen...gibts auch die Möglichkeit, sich museal zu Achteln? :augen:


    Schon mal an PraktikantInnen gedacht? ;)

  • Ja, aber Frau Lewinsky war mir schon damals suspekt. :D


    Nee, mal im Ernst: Is so ne Sache mit Praktikanten, wir bräuchten die Mitarbeit längerfristig. Und länger als 3 Monate bedeutet Mindestlohn, können wir uns als kleiner Verein nicht leisten.


    Davon ab - jetzt fast zeitgenau vor 30 Jahren guckte Schabowski über seine Brille auf seine lose Blattsammlung und sagte jene geschichtsträchtigen Worte. Meine Mutter war grad in der Küche, ich: "Muddi, komm mal schnell, das gloobst du nich..." Zwei Stunden später kam mein Vater vom Dienst und ich hab ihm vorsichtig beigebracht, was da zur Sandmännchenzeit auf "DDR 2" am Abend lief. Er hats erst so richtig am Folgetag im Revier begriffen, weil da waren die Autobahnen schon voll. Und ich, ja ich war als Lehrling mit meinem Lehrmeister alleine auf der Baustelle im RAW (Reichsbahnausbesserungswerk), die anderen waren alle in Berlin oder in Hof. Er drückte mir 5 Mark in die Hand und hat mich bei bitterer Kälte zu nem gutgehenden Bäcker meiner Wahl geschickt. Anschließend hatten wir ein Kuchen überladenes zweites Frühstück auf unsren Werkzeugkisten, irgendwann um Zwölfe sind wir heimgegangen, die Baustelle war eh wie verwaist. An jenem Freitagnachmittag gings dann für mich wie immer zur Oma zum Kaffeetrinken und ich hab ihr in der Küche erzählt, was da gestern Abend im Fernsehen lief und was ich heute für nen unwirklichen Arbeitstag hatte. Sie guckt mich an ... wir haben danach zusammen die Scherben der Kaffeetassen aufgekehrt, dann hab ich meine Oma mit ihren Tränen in den Augen in den Arm genommen. Geschirr war übrigens noch genug vorhanden, der Kaffee hat auch geschmeckt, ihre unvergleichlichen Quarkbrötchen sowieso. :mampf:

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  • Auf Tagesschau24 läuft seit 18 Uhr das Programm von damals. Nach der PK lief vorhin erst die Berliner Abendschau und die Aktuelle Kamera, während gerade die Tagesschau läuft. Später kommen noch Tagesthemen, weitere Ausgaben der AK und Sendungen vom SFB.

    Interesse an Datenbanken/Statistiken zum Fußball in den Niederlanden? Einfach fragen. ;)

  • @Ricardo schöne und interessasnte Geschichte


    @Schmiddie Du machst "irgendwas mit Geschichte" oder?

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    Hängt die Nazis solange es noch Grüne gibt!

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