Ist die Belastung für die Spitzenfußballer zu hoch?

  • In letzter Zeit ist immer wieder von der hohen Belastung zu hören. Die Fußballer der Spitzenklubs haben schließlich Spiele in den Wettbewerben Bundesliga, DFB-Pokal, Champions League und Weltmeisterschaft absolviert. Die Welt am Sonntag hat Toni Kroos interviewt und das Thema Belastung kam auch auf den Tisch ...


    Zitat

    Ich bin der Meinung, dass die Belastung deutlich zu hoch ist. Gerade für Nationalspieler, die auch mit ihren Vereinen international spielen. Es ist doch kein Zufall, dass sich in den vergangenen zwei Monaten so viele Spieler verletzt haben. Und wir reden nicht von Zerrungen, sondern von schweren Verletzungen – von Muskelrissen. Ich bin der Meinung, dass es viel zu viele Spiele gibt und viel zu wenig Urlaub. Das sage ich nicht, um mehr Urlaub zu haben. Das beste Beispiel ist für mich die NBA, mit einer hohen Intensität und dann auch wieder einer langen Spielpause. Während der Saison spielen die NBA-Basketball-Teams jeden dritten Tag, das ist ein riesiges Pensum mit teils weiten Reisen. Aber von Ende Mai bis in den Oktober ist dann Pause. Ich finde, auch im Fußball brauchen wir mehr Zeit, um zu regenerieren. Wenn es mit der Anzahl der Spiele so weitergeht, haben wir irgendwann Kader mit 30, 35 Spielern, damit es für jeden eine vernünftige Belastung ist. Nur wer will so große Kader? Niemand. Ich halte es für sinnvoll, mal den Spielplan zu überdenken, der eindeutig zu voll ist.


    Quelle


    Seid ihr auch der Meinung, dass es für die Fußballer eine zu hohe Belastung gibt und nur wenig Zeit für Urlaub/Regeneration gibt? Und wie könnte eine Lösung für diese Problematik aussehen? :amkopfkratz:


  • Die Lösung is ganz einfach: Die ganzen Wettbewerbe wieder zu dem schrumpfen was sie mal waren, also EM, WM, Euro League, CL und die ganzen "Freudnschaftsspiele in Übersee" weg lassen und schon is die Belastung wieder wunderbar zu machen.
    Davon abgesehn spielen z.B. Basketballspieler wesentlich häufiger und jammern auch nicht.

  • Wobei auch sein Argument interessant ist: Kompakter Spielplan, dafür lange Pause zur Regeneration.
    Europa eingerechnet haben wir eh fast nur englische Wochen im Fussball, macht auch den Rest dazu und macht die Pausen länger. |-)

    Your fans could build a thousand bridges, but if one eats horseshit, you’re not know as bridge builders. You're shit eaters.

  • Bei Mannschaften wie bayern ist das schon ein Problem. Da gibt es mehrerer Spieler die bis am Ende in Brasilien dran waren, und dann kriegen sie nur 2 Wochen Urlaub. Körperlich und mental ein Witz.
    Immerhin ist das aber bei fast allen anderen Teams kein Problem. Da gibt es sowieso nur die Liga, und sporadisch den Landespokal.

  • Ich finde es schwierig da mit ja oder nein zu antworten.
    Natürlich ist der Beruf des Profifussballers (-sportlers) mit einem Bürojob (oder jedem anderen nicht publikumswirksamen Job) nicht zu vergleichen aber wir müssen schließlich auch jeden Tag unsere Leistung abliefern.


    Und wenn ich -wie gerade geschehen- auf Dienstreise bin und nen neuen Auftrag eingefahren habe kann ich mich nicht zurücklehnen und sagen "so, jetzt mach ich erstmal halblang" weil der nächste Job hinter der Tür wartet auch wenn der soeben erreichte Abschluß ebenfalls viel Aufwand und mentale Kraft gekostet hat.
    Allerdings hängen bei mir auch nicht Zentimeter von Erfolg oder Mißerfolg oder von Entscheidungen von außerhalb ab.
    Einfachstes (und nicht ganz unwichtiges Beispiel) aus jüngster Vergangenheit, was wenn der Linesman im Endspiel die Abseitsposition von Higuain nicht erkennt und wir 0:1 in Rückstand geraten?
    Oder Wembley 1966?


    Ich/wir haben in unseren Jobs die Möglichkeit nachzubessern, nachzuverhandeln etc., im Sport ist das nicht so, vorbei ist vorbei oder drin ist halt drin.


    ABER -auch wenn ich das ungerne als Argument bringe aber so ist nun mal die Gemengelage- dafür gibts für den Job auf der Wiese auch richtig Kohle.
    Ist und bleibt einfach ne schwierige Sache.


    Allerdings -und das nicht mal aus Sicht der Überbelastung- mir sinds auch zu viel Spiele und ich sage ehrlich, daß ich keine Gruppenphase in der CL oder UEFA Cup brauche, ja sie weilweise nicht mal gucke weil mich zum dritten Mal ManCity einfach anödet so leid es mir tut. :schulterzucken:
    Wenn Du Runde 1 ode 2 mit Hin- und Rückspiel nicht überstehst dann haste halt einfach Scheiße gespielt, kennen wir doch auch Stichwort Valencia UEFA-Cup 96/97 oder auch der ein oder andere "glorreiche" Auftritt in den 70ern.
    Ist aber wieder ein anderes Thema.

    "........weil wir hart sind, sind wir hier!!"


    "Nothing in this world worth having comes easy"

  • Es braucht doch gar nicht den Vergleich normaler Beruf vs. Fußballprofi.
    Schau einfach mal einen (semi-) professionellen Ausdauersportler (Schwimmer, Radfahrer, etc.) schon alleine vom Trainingsaufwand im Vergleich zum Fußballer an.
    Auch wenn die Anzahl der Spiele - auch meiner Meinung nach - zu sehr gestiegen sind, aber wenn Fußballprofis von der hohen Belastung sprechen, dann ist das schon klagen auf sehr hohem Niveau.

    Wer immer nur schlechtes über andere spricht, hat wohl nichts gutes über sich selbst zu sagen.

  • Kroos wechselt von einer 18er in eine 20er Liga mit Hin- und Rückspielen im Pokalwettbewerb und jammert DANACH wegen steigender Belastung? :ohje:
    Was ist denn schlimm daran, wenn es einen größeren Kader und Rotation gibt?


    Abgesehen davon, dass CL/EL tatsächlich unnötig aufgebläht worden sind.

    Du wirst koana vo UNS

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  • Ich muss euch teilweise recht geben......
    Jeder von uns hat seine Arbeit in der es auch mal stressig zugeht und sich auch wieder gibt.
    Allerdings haben wir das über mehere Jahre vereilt.
    Fußballprofis hingegen haben hier die möglichkeit über eine kurze Zeit viel "Vermögen" zu machen und das nebenbei mit ihrem "Lieblingshobby" was dazu beruflich ausüben.
    Natürlich haben sie viele Trainingseinheiten, offizielle Verpflichtungen und natürlich auch Spiele.
    Jedoch bringt es der Verdienst mit sich..... Hier kann nur entsprechende Änderung helfen- ein größerer Kader damit die "Belastung" minimiert wird.
    Allerdings muss man auch damit rechnen das dann der Stammplatz unter Umständen geteilt werden muss und ich denke nicht das es jedem recht ist.
    Umgekehrt ist es in der "Normalen" Arbeitswelt auch nicht- denn es ist immer der nächste im Unternehmen der den eigenen Platz einnehmen kann.
    So hat also jede Arbeit ihren Vor- und Nachteil.

    Wie macht der Bolzbär? - BRUMM!

  • Ich glaube es geht vor allem um den Faktor Urlaub. Fast jeder Sportler hat einen kompletten Monat Urlaub, wo er einfach mal abschalten kann. Nach einer Weltmeisterschaft ist dies nicht der Fall und nach der Änderung des Teilnehmerfeldes bei der Europameisterschaft auf 24 Mannschaften wird man die Überbelastung-Thematik jetzt wohl alle zwei Jahre hören. Mich stört ein wenig der frühe Beginn der Bundesliga und die vielen englischen Wochen. Im Gegenzug bleibt aber die sinnlose Winterpause in der Bundesliga mit dem Start am 30. Januar. Die war vor 20 Jahren noch angebracht, aber da alle Bundesligastadien über eine Rasenheizung verfügen, auch nicht mehr notwendig. Wir brauchen ja keine englischen Verhältnisse, aber aus meiner sicht spricht nichts gegen einen etwas früheren Beginn ...

  • Als Gedankenanstoß und Frage: :amkopfkratz:


    Was hat es damit auf sich, daß die wirklich großen Talente schon in sehr früher Jugend
    "professionell trainiert werden" ?
    Training, Schule, Training, Lernen, Schlafen.
    Ich bin mir nicht sicher, daß der körperlichen Entwicklung der angehenden Hochleistungsprofis in dieser Phase ihres Lebens genügend Aufmerksamkeit geschenkt wird.
    Oft kommt natürlich auch die Erwartungshaltung der jungen Spieler an sich selbst hinzu und statt mal zu pausieren, wird immer weiter gespielt, bis dann erste schwerere Verletzungen auftreten.
    Da gilt es m.M.n. einiges neu zu überdenken und dem kurzfristigen Erfolg eine "ganzheitliche,natürlichere Entwicklung" entgegenzusetzen.

    Ihr habt Uhren ...
    Ich habe Zeit !

  • Ich glaub das Kroos da etwas missverstanden wird.


    Es geht ja nicht darum das man zu müde/zu faul ist zum spielen bei dem was er sagt.
    Der Körper braucht einfach nach einer langen Phase der Dauerbelastung auch eine angemessene Erholungsphase.


    Im US-Sport haben die meisten Ligen 3 Monate Pause, nach 100+ Spielen in dern anderen 9. (Football ausgenommen, aber da spielt auch nach 16 Spielen schon kaum einer ohne Verletzung)

    Your fans could build a thousand bridges, but if one eats horseshit, you’re not know as bridge builders. You're shit eaters.

  • Die Wettbewerbe sind einfach viel zu aufgebläht! Wenn du 60 Spiele in den Knochen hast (wie im Falle T. Kroos), dann braucht der Körper einfach mehr Erholung. Gerade die WM-Fahrer. Man sieht es doch jetzt gerade in der EM-Qualifikation..

  • Wer noch Zeit zum jammern hat hat auch noch Luft um paar Spiele zu absolvieren.
    Find es sollte weniger gesprochen werden,da sich eh nichts ändern wird.
    Sollten sich mehr auf ihre Arbeit konzentrieren.

  • Wer noch Zeit zum jammern hat hat auch noch Luft um paar Spiele zu absolvieren.
    Find es sollte weniger gesprochen werden,da sich eh nichts ändern wird.
    Sollten sich mehr auf ihre Arbeit konzentrieren.


    Solange nicht gesprochen wir (von den Verantwortlichen), solange wird sich auch nix ändern.
    Deine angedeutete These von "Verletzungsvermeidung durch Konzentration" halte ich für ne sehr steile Theorie !

    Ihr habt Uhren ...
    Ich habe Zeit !

  • Es nervt auch, wenn jedesmal immer gleich von "gejammere" gesprochen wird, wenn jemand was zu diesem Thema sagt.

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  • Hallo? Wenn ich 5-10 Million Netto im Jahr verdiene dann darf ich auch bitte schön etwas dafür tun.
    Sollten es zu viele Spiele werden dann kann man ja den Trainer auch mal sagen lass mich draußen.
    Kommt im Profifussball vllt doof aber wen die ja alle so ÜBERSPIELT sind ;) wäre es wohl das beste.


    Hab noch nie ein NBA Star jammern gehört die spielen alle 2-3 Tage - trainieren genauso hart und oft.
    Nie ein jammern gehört

  • Das Geldargument zieht nicht. Wenn man kaputt ist, ist man kaputt.


    Ich finde auch, dass viele Leute viel zu schnell vom "Jammern" sprechen, wenn z.B. Fußballer das Problem ansprechen. Ich kann das schon nachvollziehen, gerade was die mentale Ebene angeht. Das sind ja nicht nur die Spiele, die zu absolvieren sind. Da sind die Reisen, die riesige Aufmerksamkeit von außen, der Druck - und dann reden wir von Jungs, die teilweise um die 20 Jahre jung sind.


    Also, ich kann das schon verstehen und da ist es auch egal, ob man Millionen verdient.

    SCV und der FC

  • Find schon das das Geldargument zieht. Jeder weiß wen ich Profi bin verdien ich viel und steh natürlich dementsprechend unter Druck und im Blick der Öffentlichkeit. Es zwingt ja niemanden Profi zu werden ;). Zudem haben die meisten Vereine Psychologen,wo die Spieler sich gern auf die Pritsche legen dürfen. Und sollte das nicht der Fall sein verdienen sie so viel das sie es sich auch Privat leisten könnten,falls sie dem Druck nicht gewachsen sind und jemand zum reden brauch. Klar gebe dir Recht mentaler Druck ist nicht klein. Aber entweder man gewöhnt sich daran oder man ist leider ungeeignet. So ist das Leben nun mal. Was mich halt stört das es nur im Bereich Fußball so diskutiert wird. Basketballer in der NBA hast da mal ein jammern gehört? Die Spielen teils 82 Spiele und alle 2-3 Tage und dazu das normale Training. Wieso klappt es bei den ohne eine Diskussion zu führen? Zudem haben wir in der Bundesliga eine Winterpause die andere Ligen nicht haben. Also find schon das da einige Zimperliesen derzeit ein wenig Aufmerksamkeit in den Medien suchen. Zudem sind die Vereine teils selbst schuld wenn die Testspiele in Japan oder Asien organisieren 2 Tage danach in die USA fliegen oder sonst wo. Klar braucht man das Geld aber dann wunder sie sich das die Spieler verheizt wurden?

  • Ich befasse mich nicht so sehr mit der NBA, aber bestimmt gibt's auch dort Spieler, die die Belastung ansprechen. Wie gesagt: Vom Ausdruck "Jammern" halte ich nichts.
    Auch z.B. die Handballer hierzulande sprechen das Problem oft an, es sind nicht nur die Fußballer.


    Und nochmal: Das Geldargument ist fehl am Platz, finde ich. Wenn jemand körperlich kaputt und ausgelaugt ist, was ich z.B. nach so einer WM im Sommer absolut verstehe, dann kannste auch nicht damit kommen, dass man ja Millionen verdient und sich gefälligst zusammenreißen soll. Davon spielt der Spieler ja niemals besser.

    SCV und der FC

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