"Mein schönstes Ferienerlebnis" - Katers Spielberichte

  • Merke durch Deine Bilder gerade, dass die mit ihrem Umbau in Metz noch nicht so weit sind wie gedacht. Gut, dass Du jetzt nochmal da warst, aber der Charme, den das Ganze früher bei einem Freitagabend-Flutlichtspiel hatte, war mit vier Masten schwer zu toppen. Die sind jetzt leider schon zurückgebaut. Alleine wenn Du dort rein und wieder heim gegangen bist auf der Promenade zur Moselinsel: Herrlich.


    Nur guten Fußball gab es da leider selten. :D |-)


    Und die Sitzschalen von denen aus Du fotografiert hast gehören zu den umbequemsten auf denen ich je gesessen habe.


    Grundsätzlich ist das aber jede Reise wert. Noch.

    Es gibt verschiedene Ansätze, die Welt positiver zu gestalten. Faschismus ist keiner!

  • Und die Sitzschalen von denen aus Du fotografiert hast gehören zu den umbequemsten auf denen ich je gesessen habe.


    Du warst noch nicht in der Schalke-Arena, oder? :D


    Ich fand die gar nicht sooo unbequem, hatte aber auch massig Platz. Wenn's richtig ausverkauft ist, ist das vielleicht was anderes.

    Merke durch Deine Bilder gerade, dass die mit ihrem Umbau in Metz noch nicht so weit sind wie gedacht

    Was ich aber richtig geil fand: Auf der Ecke von der Haupttribüne zur Westtribüne rüber haben die ne Dachterrasse draufgebaut. Von dort oben muss man eine wunderbare Aussicht haben, Asterix! :D

    Nanakorobiyaoki

  • Nein. Tatsächlich nicht. Hätte ich jetzt auch nicht erwartet, dass das so schlimm ist dort.


    In Metz auf dieser Gegentribüne sind die Dinger für Personen mit Leibesfülle noch enger als eh schon. Wir haben dort aber auch zu dritt auf drei Plätzen gesessen. Der Dreiranger hinter dem Tor ist hingegen recht komfortabel.


    Ah - am Ende bauen die dort noch einen Pool wie in Jacksonville drauf? ;D


    Wenn das DIng dann am Ende so ummantelt ist, wie Christo den Reichstag verkleidet hat wird der Ausblick allerdings leider auch recht überschaubar werden.

    Es gibt verschiedene Ansätze, die Welt positiver zu gestalten. Faschismus ist keiner!

  • Hätte ich jetzt auch nicht erwartet, dass das so schlimm ist dort.


    Das größte Problem dort sind nicht mal die Sitze, oder die Breite, aber du hast einfach null Beinfreiheit da. Gegen die Schalke-Arena ist ein Ryanair-Flug ein Luxusurlaub. Gleiches gilt übrigens auch für die Amsterdam-Arena. Furchtbar enges Scheißteil!

    Nanakorobiyaoki

  • Bericht einfach wieder sensationell, habe natürlich auch alle Bilder angeschaut.


    Das mit dem Hansa-Aufkleber ist krass - Hansa-Fans in Luxemburg, nicht zu fassen! Den Enthusiasmus, für so ein "Stadion" in Luxemburg einen Abstecher dorthin zu machen, bewundere ich. Da muss man schon echt schmerzfrei sein, sich das anzutun. Mir persönlich könnte das Stadion da in Luxemburg niemals gefallen.


    Dafür jedoch gefallen mir umso mehr die Bilder des Stadions in Metz. Diese steilen Ränge sehen total geil und genial aus, absoluter Hammer, dieses Teil ! :juchuu: :nuke:

  • Den Enthusiasmus, für so ein "Stadion" in Luxemburg einen Abstecher dorthin zu machen, bewundere ich. Da muss man schon echt schmerzfrei sein, sich das anzutun. Mir persönlich könnte das Stadion da in Luxemburg niemals gefallen.


    Ich bin ehrlich: Nur für das Ding wäre ich da niemals hingegurkt. ;) Aber es kommt ja noch ein zweiter Teil, der sich mit Fotografie beschäftigt und dann wirst du sehen, dass man nen Abend in Luxemburg halt schon mal rumkriegen kann. Und es liegt eben auf dem Weg nach Metz. :D

    Nanakorobiyaoki

  • Es geht dann endlich mal weiter mit dem zweiten Teil... |-)


    Mit Bildern gibt's das wie immer hier: https://valokuva.de/?p=34162


    Metzchen de Lux – das Bild

    Fotografie de Lux

    Teil zwei des Reiseberichts aus Luxemburg und Metz kümmert sich um die Fotografie. Leider war das Wetter nach dem Spiel in Luxemburg noch immer sehr durchwachsen, aber mehr als diesen einen Abend hatte ich halt nicht. Normalerweise reicht das auch, Luxemburg ist von überschauberer Größe. Nicht überschaubar: Die Verkehrssituation in dieser Stadt, die mich erst falschrum in eine Einbahnstraße und dann auf eine Busspur führte und mich zehn Minuten später am anderen Ende der Stadt und einer Einbahnstraße ohne Hinweis auf eine Sackgasse mitten in der Fußgängerzone enden ließ. Danach fuhr ich genervt in ein Parkhaus und beschloss, den Spaß auf Schusters Rappen zu erkunden.

    Zuerst versuchte ich mich an DEM Luxemburg-Klassiker schlechthin, dem Blick vom Justizpalast über das Tal der Alzette und den Wänden der alten Festung, die von den Einwohnern stolz als „Gibraltar des Nordens“ bezeichnet wird. Wie auch der Justizpalast selbst, den ich gar nicht erst fotografiert habe, hat aber auch dieser Blick ein entscheidendes Problem: Es ist viel zu dunkel! Ein paar mehr Lichter wären echt ne feine Sache gewesen.

    Das im Hintergrund zu sehende Kirchberg-Plateau, das neben einer großen Zahl moderner Bürohäuser auch die Philharmonie beherbergt, war leider zappenduster. So beließ ich es später bei einer kurzen Durchfahrt.

    Fünfzig Meter unter mir schlängelt sich die Alzette durch den so genannten Grund und auch am Grund des Grundes gibt es einen Fotospot, an dem fast jeder Tourist stehen bleibt und sein Smartphone zückt. Praktischerweise hat man an übergewichtige Fotografen gedacht und einen kostenlosen Aufzug bereitgestellt, der bis spät nachts zwischen Justizpalast und Grund pendelt. Noch kurz ein paar Meter laufen und schon finde ich mich auf einer der Brücken über der Alzette wieder. Auch diese Perspektive hätte ich mir etwas beleuchteter gewünscht.

    Strandgut I

    Zurück auf dem Altstadtplateau weckte ein Gebäude auf der anderen Seite des Tals mein Interesse. Um dort einigermaßen etwas zu sehen, musste ich mich über den Platz der Verfassung durch so ne Art Beach-Bar kämpfen. Irgendwer hat haufenweise Sand aufgeschüttet, dort einige Getränkebuden und Liegestühle hingestellt und erwartet eine klingelnde Kasse, während die Aperol-geschwängerte Luft La Paloma pfeift. Durch die 15 Grad und den Nieselregen wirkte das alles noch viel deplatzierter als eh schon. A propos deplatziert: Mit bloßem Auge nicht zu erkennen – mein Lieblingstier: Der Baukran! Und nicht mal mit der Lightroom-KI irgendwie rauszurechnen, ohne dass es katastrophal aussieht. Dann bleibt er halt drin!

    Hey, wenn ihr jemals die Blendensterne eures Objektives testen wollt, fahrt nach Luxemburg. Dieses Grand Hotel Cravat ist perfekt dafür. „Cravat“ ist übrigens aus dem französischen Wort für „kroatisch“ abgeleitet, womit auch geklärt ist, warum die Krawatte Krawatte heißt. Es stammt aus dem Französischen „a la cravate“ und bedeutet „nach kroatischer Art“. Folgt mir für mehr nutzloses Schlaumeierwissen.

    Nun meldete sich der Hunger, dies war aber in Luxemburg auf einem späten Samstagabend ein hoffnungsloses Unterfangen, wie mir auch der Barkeeper eines Irish Pubs bestätigte, dessen Küche bereits geschlossen hatte: „Dude, das hier ist ein verdammtes Dorf. Du musst zu Burger King, oder du gehst hungrig ins Bett. Sorry.“

    Ich tat wie mir geheißen, fluchte auf dem Weg noch über die luxemburgischen Ladesäulen, die überhaupt keinen Bock auf keine einzige meiner Ladekarten hatten und passierte die Grenze zu Frankreich, wo sich in nicht allzu großer Entfernung mein Hotel befand. Wenn man in Frankreich eins kann, dann an der Autobahn halbwegs günstig ein ausreichendes Hotelzimmer abstauben, auch wenn’s schon arg aussieht. Aber es war wirklich ok.

    Saarkasteel

    Es ist Sonntag. Ich sah ein ausbaufähiges Fußballspiel in Saarbrücken. Bis zu meinem Abendprogramm hatte ich noch massig Zeit totzuschlagen. Dieses bestand überraschenderweise nicht aus Fußball, auch wenn mich Differdingen gegen Düdelingen schon aufgrund der Namen gereizt hätte und wie ich hinterher erfahren habe, waren für luxemburgische Verhältnisse geradezu überwältigende 3.000 Zuschauer anwesend. Ich wollte aber schon immer mal nach Saarburg, eine gute Stunde von Saarbrücken entfernt. Das hätte ich auch gestern machen können, da lag es halbwegs auf dem Weg, aber an einem Samstag, so dachte ich, würde dort die Hölle los sein. Dies kann ich nicht mit Gewissheit sagen.

    Was ich jedoch mit absoluter Gewissheit sagen konnte: An einem gottverdammten Sonntagabend um 18 Uhr war dort die gottverdammte Hölle los. Wirklich erstaunt war ich über die schiere Masse niederländischer Kennzeichen. Sonntag-fckn-abend! Fast wie ein Vorweihnachtssamstag im Oberhausener CentrO. Ungestört fotografieren war direkt passé, überall standen, liefen, posierten Menschen vor diesem Wasserfall und ich musste höllisch aufpassen, nicht versehentlich ne Omma mit meinem Stativ auszuknocken. Zwei Schnappschüsse und schnell wieder weg hier!

    Vive e France

    Nun war allerdings immer noch sehr viel Zeit, deshalb wählte ich nach Metz die Landstraße. Auf dem Weg kam ich durch Schengen und war erstaunt über die Kuhkaffigkeit dieses europahistorisch so bedeutenden Kuhkaffs. Hier läge der buchstäbliche Hund begraben, wenn er es nicht vorzöge, sich in die Mosel zu stürzen.

    Praktischerweise stand in Metz eine Ladesäule in der Nähe der Altstadt und es war sogar ein Platz frei. Allerdings hatten meine Ladekarten mal wieder keine Lust und bei französischen Ladesäulen sei vor Direktladung gewarnt! In Frankreich ist es noch relativ verbreitet, dass man nicht pro gezogener kWh zahlt, sondern pro Minute, was schon mal ein teures Vergnügen werden kann, wenn man lange mit wenig Leistung an einer Säule nuckelt. Auch wenn das Schild suggerieren will, dass die Autos sich hier richtig einen hinter die Binde kippen:

    Ich fuhr dann lieber in die Tiefgarage, die einen Euro kostete. Für den ganzen Abend! Auch hier fand ich richtig viele Wallboxen und freute mich, nachher nicht noch ne halbe Stunde in der Gegend herumstehen zu müssen. Die Freude währte nur kurz, mehr als 3,3 kW wollten irgendwie nicht rauskommen. Auch das durchaus normal in Frankreich.

    Ich vergewisserte mich noch schnell beim Stationsaufseher, dass die Garage die ganze Nacht geöffnet haben würde. Der konnte sogar Englisch! Spoiler: Auch alle anderen Kommunikationsversuche, sei es im Hotel, beim Essen oder im Stadion funktionierten auf Englisch ganz hervorragend. Das ist nicht mehr mein Frankreich!

    Strandgut II

    Ich landete genau auf dem Platz vor der (sehenswerten) Oper, aber auch hier hat irgendjemand ganz viel Sand und Liegestühle aufgestellt. Und nen Dschungel angelegt. Wollt ihr mich alle verschaukeln?

    Also machte ich mich auf den Weg in Richtung Kathedrale, aber auch dieser Fotospot starb zumindest aus der Nähe relativ schnell, da wirklich überall Autos herumstanden. Fußgängerzone ist in Frankreich ein sehr weit definierter Begriff.

    Was sie aber wirklich können, diese Franzosen: Ein typisches Lebensgefühl an den Tag legen. Obwohl ein richtiger Franzose Metz wohl kaum als Frankreich bezeichnen würde (Saarländer hassen diesen Trick!), sah ich überall in der Altstadt kleine Lokale, vor denen gut gekleidete und gelaunte Menschen genüsslich an ihrem Wein nippten, Käse und Baguettes verspeisten und dem Akkordeonspieler aus der nächsten Gasse bei seiner Arbeit lauschten. Klischee in seiner schönsten Form an diesem lauen Augustabend. Ich hatte derweil ein anderes Problem, denn plötzlich kündigte sich ein ungeplanter Sonnenuntergang an. Also einer mit ein paar Wolken und nicht einfach, als hätte jemand auf einen Lichtschalter gedrückt. Darauf war ich nicht wirklich vorbereitet. Ich stiefelte schnell zur Moyen Pont (Mittelbrücke), wo ich eh zur blauen Stunde hin wollte und fotografierte einfach irgendein Restaurant.

    Danach hatte ich sehr viel Zeit, den perfekten Spot für den Abend zu finden. Zum Glück war es windstill, so durften die Blümchen kurz mal als Vordergrund aushelfen.

    Strandgut III

    Nun packte ich schnell meinen Kram zusammen, denn für die blaue Stunde hatte ich noch ein zweites Motiv. Für mich völlig atypisch, holte ich nicht das Auto, sondern dachte mir „ach komm, sind ja nur 10 Minuten. Das kannste auch eben laufen…“ Und wurde sofort bestraft! Der Weg durch einen finsteren Park war schon nicht ganz ohne. Ich bin normalerweise nicht ängstlich, aber in einer Großstadt im Ausland, ist das doch was anderes. Du verstehst die Sprache halt nicht und merkst im Zweifelsfall erst (zu) spät, wenn sich hinter dir was zusammenbraut. Ich habe eben ein paar Tausend Euro im Rucksack, was durch das fette Stativ auch jedem Esel auf die Nase gebunden wird. Und auf diesem Sonntagabend war in diesem Park wirklich einiges los. Sogar die Gendarmerie fuhr Streife. Aber, Trommelwirbel, mein Ziel auf dieser Halbinsel war großräumig abgesperrt und es standen lauter Pavillons und Zelte herum. Vermutlich irgendso ein Sommerfestival oder sowas. Also zog ich unverrichteter Dinge wieder ab.

    Diesmal kam ich an den Bootsanlegern vorbei, von denen einige ungenutzt und offen waren. Also schnell draufgehuscht und gehofft, dass die Gendarmerie es bei einer Stadionrunde belassen hat. Diese Hoffnung erfüllte sich, allerdings wackelte dieser Steg wie ein Lämmerschwanz. Hier ein unmotivierter Handyschnappschuss:

    Frustriert latschte ich zurück und hatte immerhin noch die Gelegenheit, diese lustige Kirche aus zwei Perspektiven abzulichten. Hier erstmal mit der Brücke im Vordergrund:

    Und hier von der Seite. Findet ihr nicht auch, dass nur ein paar kreisende Raben fehlen, um als Draculas Schloss durchzugehen?

    Ach komm, hier nochmal die Kathedrale. Mit Vollmond.

    Montag ist Burgtag

    Heute hatte ich unfassbar viel Zeit totzuschlagen. Zuerst steuerte ich deshalb einen Carrefour an, ein Pflichtbesuch auf jeder Frankreich-Reise. Manche mögen mich für bescheuert halten (eh schon), aber ich musste ja Seife kaufen. Was glotzt ihr denn jetzt so blöd? Seid ihr etwa noch keine 400km gefahren, nur um Seife zu kaufen? Tze…

    Anschließend ging es in den kleinen Ort Vianden. Direkt an der deutschen Grenze und exakt westlich von Bitburg gelegen, gilt Vianden als einer der wichtigsten Touristenorte Luxemburgs. Dies könnte unmittelbar mit der Burg Vianden zu tun haben, die hier über dem Ort thront. Diese hat neben dem üblichen Grafen- und Burggedöns direkt zwei interessante Fakten zu bieten:

    Im November 1944 verschanzten sich 37 luxemburgische Milizionäre auf der Burg und wehrten einen Angriff von über 200 SS-Männern ab, die sich daraufhin zurückziehen mussten. Und vom 15. Jahrhundert bis zur Französischen Revolution gehörte die Burg zu Oranien-Nassau, was erklärt, warum auch hier auffallend viele niederländische Kennzeichen zu sehen waren. Gerne wäre ich zur blauen Stunde dort gewesen, allerdings liegt dieses Vianden ungefähr eine Stunde von Luxemburg-Stadt entfernt, was sich an keinem Tag sinnvoll darstellen ließ.

    Fotografieren kann man die Burg einfach: Auf der direkten Zufahrtsstraße gibt es einige Möglichkeiten. Etwas oberhalb dieser gibt es auch noch eienn großen Parkplatz, von wo aus mein Bild entstanden ist. Wäre im Herbst natürlich eine ganze Ecke großartiger gewesen. Von der anderen Seite gibt es am Stausee einen schönen Blick.

    Auch die Milchstraße kann man von hier theoretisch über der Burg fotografieren. Wenn man Zeit hätte.

    Hände hoch, oder ich Schiessentümpel!

    Der zweite „Pflichtspot“ im eher ruralen Luxemburg ist der Schiessentümpel. Dieser liegt im Müllerthal, ungefähr 30 Autominuten von der Burg Vianden entfernt. Wanderer finden nicht nur den Tümpel, sondern darüber hinaus viele schöne Wanderwege vorbei an den Sandsteinfelsen und teilweise auch mitten durch. Für mich eine willkommene Abwechslung zur urbanen Latscherei der letzten Abende.

    Parken kann man entspannt nur 500 Meter vom Tümpel entfernt. Auch hier wieder: Kennzeichen, so gelb und zahlreich wie Käselaibe in Alkmaar. Meine böse Vorahnung bestätigte sich direkt am Tümpel: Hunde plantschten vergnügt im Wasser, eine Meerjungfrau räkelte sich vor einer Kamera und man musste aufpassen, nicht jemanden versehentlich von der engen Zugangstreppe zu kicken. Kurzum: Es war der Teufel los! Auf einem verdammten Montagnachmittag! Hätte noch jemand gefehlt, der wie im Arbeitsamt so Wartemarken verteilt.

    Zwei andere Fotografen hatten es sich bereits mit Stativ auf dem Stein gemütlich gemacht, wirkten ob der anwesenden Meerjungfrau aber sichtlich genervt. Sie winkten mich zu sich und so schoben wir gemeinsam Frust, bis es Madame im Tümpel zu frostig wurde.

    Fotografisch ist das Ganze recht anspruchslos: 20mm KB, Filter nach Wahl und Feuer frei. Und ja, auch der Spot würde vom Herbst durchaus profitieren, aber im August ist nun mal nicht Herbst. Außerdem wärst du vermutlich nicht der Einzige, der zum Sonnenaufgang an der Burg Vianden herumsteht und sich danach direkt am Schiessentümpel vergnügt.

    Fazit

    Auch in Luxemburg und Metz kann man ganz wunderbar fotografieren. Gerade beide Städte sind klein genug, um sie an je einem Abend zu schaffen und beide liegen zum Glück abseits der ganz großen Touristenströme. Noch.

    Es ist nicht so, als würden alle fünf Kilometer Highlights lauern, aber einige Dinge gibt es schon zu sehen und wem das nicht reicht, kann ja noch in die Ardennen im belgisch-französischen Grenzgebiet ausweichen. Aber bitte ohne Kettenfahrzeug, sonst gucken die wieder so. 🙂

    Nanakorobiyaoki

  • Hast du irgendeine spezielle Einstellung vorgenommen, um die Blendensterne zu bekommen?


    Nee, einfach nur Blende hoch auf f/16. Das Objektiv war das 8mm f/3.5 von Fuji.

    Nanakorobiyaoki

  • Da sind wir wieder... noch etwas rudislebenmentär, auch die Domain funktioniert noch nicht, aber es wird. Die Entrussifizierung meiner Seite konnte halbwegs erfolgreich beendet werden.


    In Bildern und mit hübsch: Da lang! https://76d.cf1.myftpupload.co…sch-kampfbahn-rudisleben/

    Manfred-von-Brauchitsch-Kampfbahn, Rudisleben


    Es gibt manchmal Zufälle, die schon erstaunlich sind. Erst vor einigen Wochen sprachen wir im Discord darüber, dass wir dringend mal nach Rudisleben müssen, das dortige Stadion fotografieren, bevor es komplett auseinanderfällt. Nur kurze Zeit später scrolle ich durch Instagram und sah in einer Story vom hier auch bereits erwähnten lostgroundhop, dass gerade Bagger auf dem „Spielfeld“ herumfahren. Was geht da vor sich? Wollen die da etwa ein Spiel austragen? Wollten sie! Nur einige Stunden später platzte die Ankündigung heraus, dass bereits wenige Tage später ein Spiel in der Manfred-von-Brauchitsch-Kampfbahn zu Arnstadt-Rudisleben stattfinden soll. Das – mal wieder – vermutlich letzte Spiel und somit die letzte Gelegenheit, dort Fußball zu sehen.


    Bemühungen, dort wieder Fußball auszutragen, gab es in den letzten Jahren nur wenige. Seit 2009 ruhte dort der Ball und seit 2009 steckte niemand mehr einen müden Penny in den Unterhalt dieser Anlage. Bereits 2015 quittierte die Stadionkneipe mit dem großartigen Namen „Feuchter Elfmeter“ nach 42 Jahren den Dienst und wohin man auch sah, war die Anlage dem Verfall preisgegeben und auch lostgroundhop biss sich nach eigener Aussage schon mehrmals die Zähne an dieser Anlage aus. Woher nun der plötzliche Sinneswandel bei der Stadtverwaltung Arnstadt kam, konnte sich niemand so recht erklären. Offenbar sollte die Anlage sowieso für ein Sommerfestival notdürftig hergerichtet werden. Nun ja, manchmal muss man Gelegenheiten eben nutzen. Arnstadt will sich für den Erhalt und die Nutzung der Sportstätte einsetzen, aber das wurde schon oft versprochen.


    Ich beschloss also relativ schnell, dass ich mir das nicht entgehen lassen kann, zumal sich das Spiel am Freitagabend ganz zauberhaft mit einer weiteren Gelegenheit am Samstag kombinieren ließ, aber später mehr davon. Ich war übrigens allein, Hannoi hat sich parallel als Kundendienst-Tester für die Deutsche Bahn, Booking, die DSB und einen Parkhausbetreiber verpflichten lassen. Geld hat er dafür keins gekriegt, aber das werdet ihr sicher bald an anderer Stelle zu lesen bekommen.


    Die A44 ist immer noch wahnsinnig nervig, aber dank Urlaubstag war ich wirklich zeitig in der südlich von Erfurt gelegenen Kleinstadt, die auch den Beinamen „Bachstadt“ trägt. Wie ihr euch denken könnt, hat das weniger mit der dort herumfließenden Gera zu tun, sondern mit Johann Sebastian Bach, der dort ein paar Jahre als Orgelquäler angestellt war. Mein Weg führte mich zuerst durch das größte Gewerbegebiet Thüringens, denn wirklich schön gelegen ist die Sportstätte nicht. Eingebettet zwischen Burger King und einem Autowaschpark und im Hintergrund thronen die riesigen Logistikzentren, die die bestellwütigen Deutschen von hier aus verkehrsgünstig mit Ware versorgen. Die mit „räudig“ noch wohlwollend umschriebene Spielhalle direkt neben der Haupttribüne rundet den Eindruck passend nach unten ab.


    Am Eingang war erstmal etwas Wartezeit angesagt. Der Ordner am Einlass wollte auf biegen und brechen die Leute nach vorne bitten, die schon im Vorverkauf Tickets gekauft haben. Blöd, dass es gar keinen Vorverkauf gab. Dafür gab es etwas Merch. Postkarten, Poster, noch ein paar Becher aus Riesa von letztem Jahr… verkauft wurde das alles vom Tierschutzverein Arnstadt, dem auch die Erlöse zuflossen. Der Verein kümmert sich unter Anderem um die Tribünenkatzen, die dort normalerweise wohnen. Einige von denen waren auch vor dem Spiel noch zu sehen, aber spätestens, als der Trubel einsetzte und der Stadionsprecher die schlechte Musik hervorkramte, suchten die Katzen das Weite.

    Die Vorgeschichte

    Warum das Ding nun Manfred-von-Brauchitsch-Kampfbahn heißt, vermochte ich nicht herauszufinden. Auf dem ersten Blick liegt es nahe, war doch zu DDR-Zeiten die BSG Motor Rudisleben auf der Kampfbahn beheimatet. Anders jedoch, als der Name suggeriert, beschäftigte sich der Trägerbetrieb, der VEB Chema Rudisleben eher mit dem Bau von Industrieanlagen für Chemiekonzerne, die in die ganze RGW-Welt exportiert wurden.

    Wer von Brauchitsch nicht kennt: Der war in den 1930er Jahren zusammen mit Rudolf Caracciola und Bernd Rosemeyer die deutsche Rennfahrer-Speerspitze und pilotierte unter anderem die berühmten Mercedes-Silberpfeile. Nach dem Krieg der Ost-Spionage verdächtigt, machte er an Silvester 1954 „rüber“, was die DDR selbstverständlich propagandistisch auszuschlachten wusste. Dort legte er dann auch eine stolze Funktionärskarriere hin, deshalb gehe ich davon aus, dass das Stadion ohne direkt erkennbaren Grund nach ihm benannt wurde. Das muss sowieso irgendwann nach der Eröffnung passiert sein, denn das Stadion wurde im Laufe des Jahres 1954 eröffnet, als von Brauchitsch noch in Stammheim die Kacheln zählte. Gerüchten zufolge konnte er mit Fußball nicht viel anfangen und ob er jemals an der nach ihm benannten Sportstätte gesehen wurde, ist nicht gesichert.


    Die BSG Motor Rudisleben entstand nach einigen Umbenennungen/Fusionen und spielte im DDR-Fußball nur eine Nebenrolle, sieht man mal von sechs Jahren Zweitklassigkeit zwischen 1978 und 1984 ab. Damals bestand die DDR-Liga allerdings auch aus fünf Staffeln á zwölf Mannschaften, die sportliche Qualität war also eher fragwürdig.


    Dennoch kamen – vor allem bei den Spielen gegen Turbine, bzw. Rot-Weiß Erfurt – auch mal 8.000 Leute ins dann völlig überfüllte Rund. Den Großteil seiner Existenz verbrachte Motor aber in der Bezirksliga Erfurt (Stufe 3 im Ligasystem). Der Nachfolgerverein SV Arnstadt-Rudisleben, bzw. – seit 2009 – der SV 09 Arnstadt ist, bis auf wenige Ausnahmen, Stammgast in der Thüringenliga (Stufe 6) und kickt normalerweise im so modernen, wie seelenlosen Sportplatz am Obertrunk.

    Der Gegner

    Hier sollte heute die Zweite des SV 09 auf den Weimarer SV treffen, das Ganze in der Kreisliga. Die Geschichte der Gäste, die sogar zwei Hand voll Supporter dabei hatten, denen sie in der Halbzeit das Mannschaftszelt überlassen haben, ist nicht wirklich geradlinig. Weimar war in der DDR-Zeit quasi ewiger Zweitligist, spielte in der Saison 1950/51 aber sogar ein Jahr in der DDR-Oberliga, dies unter dem Namen BSG Turbine Weimar. Mit den Jahren schlossen sich Turbine und die BSG Waggonbau zur BSG Motor Weimar zusammen, Trägerbetrieb wurde das örtliche Mähdrescherwerk (Weimar-Werke) und über die Jahre spielte man insgesamt 30 Jahre in der DDR-Liga, was für Platz 8 in der ewigen Tabelle genügt. Nach der Wende trennte sich der Verein auf und neben dem Weimarer SV gibt es noch den SC 03 Weimar, die – wie die erste Mannschaft der Arnstädter – in der sechstklassigen Thüringenliga antreten.

    Das Spiel

    War halt Kreisliga. Oder wie es jemand auf den Rängen vor dem Spiel formulierte: „Der (furchtbare) Zustand des Platzes wird heute nicht der limitierende Faktor sein.“ Und so war es dann auch. Hoch und weit bringt Sicherheit – alte Kreisliga-Regel. Wobei es dann nur 1:0 zur Halbzeit stand, mehr Torchancen gab es allerdings auch kaum. In der Halbzeit setzte dann ein gottloser Platzregen ein, der mich zum Abmarsch bewegte. Ich hatte mir schon nach einem ersten Wolkenbruch vor dem Spiel die Jacke aus dem Auto geholt, aber das Problem war nicht ich, sondern meine Kamera. Deren Tasche war nämlich nicht wasserdicht und bevor mir bei dem Kick die Kamera stirbt, reite ich lieber von dannen. Ich war nicht der Einzige, der die vier Tore in Halbzeit zwei verpasste, der SV 09 Arnstadt siegte am Ende mit 5:0. Dies vor offiziell 988 Zuschauern, laut Lokalzeitung waren es 1.751 Zuschauer, die sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen wollten. Kreisliga!

    Plan B

    Plan B fängt mit V an und nennt sich Viewfindr. Den hatte ich vor grauer Vorzeit im alten Blog mal vorgestellt und der kann vor allem ganz fantastisch anzeigen, wie und wo das Wetter gerade ist. Nicht für Rudisleben, dass es dort räudig war, hab ich selbst gesehen, aber ich konnte ein regenfreies Fenster in Jena ausmachen.

    Besser als nix, aber jenes Jena ist nicht gerade eine Schönheit. Gut, dass ich meine Drohne dabei hatte und gut, dass der FC Carl-Zeiss kürzlich sein Stadion umgebaut hat. Wobei ich mir nicht sicher bin, wie gut das optisch wirklich ist und Optik ist ja sonst eher die Paradedisziplin von Jena.


    Es ist halt was es ist – eine moderne 15.000er-Bude, die außen spannender aussieht als innen, wo es – gerade hinter der Stehkurve – doch ein paar Paderborn-Vibes nicht verbergen kann.

    Die Leuchtenburg

    Falls sich Fotografen her verirrt haben, möchte ich diese nicht allzu sehr enttäuschen. Jedoch spielte sich die einzige Landschaftsfotografie der Reise an 20 Minuten am Freitagabend ab. Mehr wollte sich aus Gründen, die ihr später noch erfahren werdet, nicht ergeben. Aus Jena ist es nur ein kurzer Weg raus nach Kahla, wo seit Mitte des 19. Jahrhunderts das berühmte Porzellan gefertigt wird. Über Kahla thront seit mehr als 800 Jahren die Leuchtenburg und wie es sich für einen meiner Reiseberichte gehört, war diese Burg als einziger Hügel weit und breit in dichte Wolken gehüllt. Und wie es ich für einen meiner Reiseberichte gehört, standen noch zwei riesige Baukräne direkt davor.

    Meinen ursprünglichen Plan ließ ich also schneller fallen, als überraschend erfolgreiche Fußballklubs ihre Aufstiegstrainer und machte die Drohne startklar. Immerhin funktionierte das, obwohl ich vorher skeptisch war, denn ich brauchte 200 Meter Flughöhe, um diese blöden Kräne aus dem Bild zu kriegen.

    Weimar merda!

    Auf dem Weg zurück in Richtung meiner Unterkunft, kam mir die Idee, in der blauen Stunde mal durch Weimar zu gurken, aber Weimar hat sich dazu entschlossen, mir mit Anlauf in die Fresse zu treten. Die Stadt ist ja echt schön und voller alter Bausubstanz, nur es ist nichts davon beleuchtet. Gar nichts! Einzig die Musikhochschule wurde von den umstehenden Straßenlaternen in spärliches Licht gehüllt.


    Vielen Dank SGD-Herzblut für die Hilfe bei der Recherche.


    Nanakorobiyaoki

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  • Waldstadion Kaffeetälchen - Ein Sehnsuchtsort für Fußballromantiker


    In Bildern und mit schön (Endlich wieder!) : https://valokuva.de/waldstadion-kaffeetalchen/



    Vom geographischen Mittelpunkt Deutschlands nur 40 Kilometer entfernt befindet sich der deutsche Mittelpunkt für Fußballromantiker: Das Waldstadion Kaffeetälchen.

    Noch etwas Geographie gefällig? Keine zehn Kilometer von der ehemaligen Zonengrenze entfernt liegt es – das war auch für DDR-Verhältnisse das Ende der Welt. Dort, am Ende der Welt, im beschaulichen Tiefenort gibt es ein Stadion voller Geschichte und Geschichten. Zu viele, als dass ich sie hier niederschreiben, geschweige denn, alle recherchieren könnte. Wenn du das Waldstadion Kaffeetälchen besuchst, kannst du die Geschichten selbst nachlesen, praktisch hängt ein Schaukasten mit alten Zeitungsartikeln vor der Haupttribüne.


    Um besagtes und sagenumwobenes Kaffeetälchen zu erreichen, muss man erstmal nach Tiefenort gelangen. Von Eisenach geht’s eine halbe Stunde durch die Prärie und dann bist du erst im Ort. Dann musst du noch ein Mal quer und wenn du schon denkst, du würdest wieder aus dem Ort rausfahren, führt ein kleiner Holzwegweiser nach rechts und du fährst noch nen halben Kilometer über einen staubigen Waldweg. Wenn du denkst, im absoluten Nichts angekommen zu sein, stehst du vor dem schmiedeeisernen Tor mit der Aufschrift BSG Aktivist und kannst dir sicher sein, dein Ziel erreicht zu haben.


    Du stehst vor dem schmiedeeisernen Eingangstor, an dem die frisch gelb gestrichenen Buchstaben „BSG Aktivist“ prangen. Alles macht einen gepflegten Eindruck, nichts verfällt, verwuchert, vergammelt. Das ist insofern erstaunlich, als dass der heimische Verein, der auf den wunderbaren Namen BSG Kali-Werra Tiefenort hört, nun schon seit einiger Zeit in der harten Realität der Thüringer Kreisliga angekommen und darüber hinaus akut abstiegsgefährdet ist. Auf den Zustand des Spielfeldes wäre so mancher Profiklub neidisch und von der auf stabiler Pappe gedruckten Eintrittskarte können sich manche Profiklubs eine gehörige Scheibe abschneiden. Darüber hinaus entdeckte der entzückte Schreiber dieser Zeilen einen bedruckten Becher, in den leider Vita Cola gefüllt wurde.

    Die BSG Kali-Werra Tiefenort

    Wie der Name verrät, war der heimische Verein einst eine Betriebssportgemeinschaft, also einem Trägerbetrieb angeschlossen. Recht logisch dann auch die Art des Trägerbetriebs, die Kali-Werke des örtlichen Kalireviers Werra. Trotz der Abgeschiedenheit und der Tatsache, dass aufgrund der „Nähe zum Klassenfeind“ Spieler nur äußerst widerwillig nach Tiefenort delegiert wurden, rollte der Ball durchaus erfolgreich. 1968 nahm Kali-Werra an der Aufstiegsrunde zur zweitklassigen DDR-Liga teil. Das entscheidende Spiel fand in der im letzten Beitrag erwähnten Manfred-von-Brauchitsch-Kampfbahn gegen die BSG Motor Rudisleben statt.


    Kali-Werra stieg in die zweitklassige DDR-Liga auf und blieb dort mit zwei kurzen Unterbrechungen bis 1988. Auch weil, so weiß es der ehemalige Spieler und heutige ‚Chefarchivar‘ Heiko Adler zu berichten, „die in Tiefenort schon ordentlich bezahlt haben.“ Nun war Profisport in der DDR natürlich verpönt und hat offiziell nicht stattgefunden, aber selbstredend war die Verbindung zu den Kali-Werken auch dafür zu gebrauchen, den Spielern paradiesische Arbeitsbedingungen zu präsentieren. Und das Geschäft lief gut, Kalisalz war einer der wichtigsten Exportschlager des Landes.


    Auch die letzte Saison des DDR-Fußballs erlebte Kali-Werra in der zweiten Liga, landete allerdings einigermaßen chancenlos auf dem vorletzten Platz. Durch die Nähe der nun offenen Grenze erlebte Tiefenort den Exitus schneller als so mancher Ort weiter im Landesinneren und so musste die BSG, bzw. der 1990 neu gegründete FSV im bundesdeutschen Fußball mit dem vierten Level Vorlieb nehmen, das aber auch nur ein Jahr gehalten wurde. In der fünftklassigen Thüringenliga hielt man sich mit einer weiteren Unterbrechung dann bis zum Jahr 2000. Dieses Niveau konnte seitdem nicht mehr erreicht werden, seit einigen Jahren ist Kali-Werra nur noch auf Kreisebene unterwegs.

    Detlef Zimmer

    Bekanntester Spieler der BSG ist sicher Torwart Detlef Zimmer, der drei Jahre in Tiefenort spielte, bevor er zur BSG Stahl Brandenburg wechselte, mit denen er 1986 legendäre Europapokal-Spiele erleben und 1991/92 in der zweiten Bundesliga antreten durfte. Zwei Mal wurde er von der „Fußballwoche“ zum Torwart des Jahres ausgezeichnet.


    Dass Zimmer überhaupt bei Kali-Werra die Botten schnürte, war dem DDR-System zu „verdanken“: Eigentlich sollte er bei Carl-Zeiss Jena den legendären Hans-Ulrich Grapenthin beerben, zur Bedingung wurde aber gemacht, dass Zimmer seine „Westkontakte“ abbrechen sollte. Als er sich weigerte, wurde er wegen „unmoralischem Lebenswandel“ und anderer – vermutlich erfundener – Disziplinlosigkeiten auf Lebenszeit für die DDR-Oberliga gesperrt. Und landete im Kaffeetälchen.

    Das Kaffeetälchen

    Dieses wurde bereits 1926 eröffnet und Mitte der 60er für die Anforderungen der DDR-Liga auf 8.000 Plätze erweitert. Halt, ich muss mich korrigieren: Achttausend und sechs, denn wie die Vereinshomepage nicht ganz ironiefrei zu berichten weiß, „hat unser fleißiger Archivar Heiko Adler im Dickicht hinter der Gegengerade zwei verschollene Zuschauer-Bänke entdeckt.“


    Achttausend! Mitten in diesem Wald! Auf Tribünen, die so steil und endlos wirken, wie im legendären Mestalla zu Valencia. Die so dicht am Spielfeld sind, dass man dem Eckballschützen das Toupet vom Schädel reißen könnte. Die mit ihrem groben Stein, der in der Wiese steckt und den rostigen und windschiefen Wellenbrechern eher an ein Lost Place erinnern, als an ein Stadion. Diese Achttausend kamen. Öfters. Ins Örtchen mit knapp viertausend Seelen und ohne Bahnanschluss.

    Ihr Image als Kultverein pflegen sie schon auch, dort im Kaffeetälchen, auch wenn es dafür eine externe Initialzündung brauchte: Irgendwann entdeckte Jonas Schulte von groundblogging.de dieses verbuddelte Schätzchen und beschloss, dass die Hopper-Gemeinde dieses Stadion kennen sollte. Es folgten immer mehr Fußballromantiker und 2023, zum 110-jährigen Vereinsjubiläum ein Jubiläumsspiel und die Finalspiele des Kreispokals Westthüringen, standen über 2.000 Zuschauer auf der Matte und das Kaffeetälchen erlebte ein vermutlich nicht für möglich gehaltenes Revival. Ohne mich, übrigens, woran man erkennt, wie wenig ich in der Hopperszene drin bin. Ich habe davon nämlich nichts mitgekriegt.


    Zur heimeligen Atmosphäre vor Ort tragen auch die Vereinsmitglieder bei. Schon an der improvisierten Tageskasse wird der Ortsfremde neugierig begutachtet, die schon erwähnten Becher mit Aufdruck und richtigen Eintrittskarten suchst du in der Kreisliga sonst vergeblich, selbst einen Online-Fanshop gibt es. Der Stadionsprecher ist wohl gerne auf der Suche nach fremden Kennzeichen auf dem Parkplatz, denn er begrüßte jeden einzelnen „Gast von weit her“ persönlich per Durchsage und egal wen man fragen würde, vermutlich würde jeder bereitwillig eine Anekdote von früher erzählen.

    Das Spiel

    Auch hier zitiere ich einfach wieder die Homepage, denn schöner hätte ich das Geschehen auf dem Rasen nicht zusammenfassen können:

    „Wer Kleidungsstücke rollt statt faltet, spart Platz im Urlaubskoffer. Beim Zwiebelschneiden Kaugummi zu kauen, verhindert feuchte Augen. Ein jeder schwört auf andere Life Hacks. Kleine Tricks, die das Leben leichter machen. Unser Life Hack wird es künftig sein, bei der Saisonplanung vorsorglich keine Punktgewinne aus Spielen gegen den SV Wacker 04 Bad Salzungen einzukalkulieren. Aus statistisch nachvollziehbaren Gründen.“


    Dies soll erstens über den 0:2-Endstand vor 120 Zuschauern informieren und zweitens dazu animieren, die Homepage einmal selbst zu besuchen, deren Redakteur diesen gar wundervollen Schreibstil pflegt. Und wer danach noch mehr über das Kaffeetälchen und die Geschichte hinter der BSG Kali-Werra erfahren möchte und auf einer langen Autofahrt zwei Stunden Zeit hat, dem sein ganz besonders die Folge 204 des besten Fußballpodcasts Deutschlands (mit dem blödesten Namen, btw…) ans Herz gelegt: Hörfehler – Nick Kaßner trifft erwähnten Heiko Adler für einen anekdotenreichen Spaziergang durch den Sehnsuchtsort für Fußballromantiker.


    Ich beende solche Geschichten gern mit der Warnung, sich mit einem Besuch ja zu beeilen, falls ein solcher überhaupt noch möglich ist. Grüße gehen raus nach Riesa. Immerhin diese Furcht ist hier unbegründet, das Kaffeetälchen wurde und wird behutsam renoviert und auch die lang diskutierten Pläne, hier Kunstrasen zu verlegen, sind zum Glück vom Tisch. Am Ende siegte die wirtschaftliche Vernunft, denn auch, wenn Kunstrasen pflegeleichter ist, die Groundhopper-Frequenz hätte massiv darunter gelitten.

    Nanakorobiyaoki

  • Die zweitschönste Saarschleife der Welt


    Mit sehr schönen Bildern: https://valokuva.de/die-zweits…te-saarschleife-der-welt/


    Es ist Freitagabend, vor wenigen Minuten ging die Sonne unter und ich bin allein. Gleich wird die untergehende Sonne der leichten Bewölkung eine Farbexplosion verpassen und ich bin allein. Dort, wo die Saar eine Wende macht, höre ich nur das entfernte Rauschen der Autos und Züge, die 200 Meter unter mir dem Lauf des Flusses folgen. Ein jugendliches Pärchen war gerade da, grüßte freundlich, erfreute sich des Anblicks und ging wieder. Ohne eine Insta-Story aufzunehmen.


    Ich verstehe nur nicht, warum ich hier allein bin. Kann es wirklich sein, dass dieser Fotospot in Zeiten der Instagram-Hypes und des Overtourism dem großen Zirkus völlig unbekannt ist? Flickr kennt 317 Fotos von diesem Ort, 500px gar nur deren 19. Auch Instagram verzeichnet bei zwei Hashtags deutlich unter 300 Einträge. Ich bin überrascht.

    Denn machen wir uns nichts vor: Die „richtige“ Saarschleife in Cloef ist tot. Ja, superschön, natürlich und auch viel schöner, als die Saarschleife, an der ich mich herumtrieb, aber eben auch absolut überlaufen. Und wer diesen Ort kennt, weiß: Sonnenuntergänge kannst du dort nicht fotografieren. Sonnenaufgänge kannst du dort nur im Herbst fotografieren. Und du wirst von anderen Leuten quasi totgetreten. Der Mai liegt nicht im Herbst, also war ich nicht dort.

    Dragonforce

    Derweil habe ich es mir auf der Holzrampe gemütlich gemacht, die im Sommer tollkühnen Drachenfliegern als Starthilfe dient. Tollkühn bin ich eher nicht und auch die Flugeigenschaften meiner Kamera würde Radio Eriwan negativ bescheiden: „Im Prinzip kann eine Fuji schon fliegen, jedoch nur ein Mal.“ Fliegen kann hingegen meine Drohne, die ich nebenbei in die Luft schickte, aber der Bildausschnitt gefiel mir nicht.


    Diese Rampe ist steiler, als es den Eindruck erweckt, also rate ich euch, euer Stativ irgendwie in dieser Brüstung zu verkanten, damit es nicht einfach nach vorn überkippt. Und mittig ausrichten ist echt hilfreich, wie ich nach einigen Testfotos gemerkt habe. Wollt ihr euch nicht mit einem Panorama abmühen, darf es schon ein Ultraweitwinkel-Objektiv sein. Ich entschied mich für das bewährte Fujinon 10-24mm f/4 auf 10mm, also 15mm auf Vollformat gerechnet. Ja, was soll ich sagen… Hannoi war ja nicht dabei, also war auch der Sonnenuntergang großartig. :)

    Deshalb leider auch nicht dabei: Mein 8mm f/3,5, welches sich noch auf der Rückreise aus Kopenhagen befand. DHL steht eben für „Dauert Halt Länger“. Das hätte ich jetzt gut gebrauchen können, denn der ursprüngliche Plan sah zwar vor, nun ins nahe gelegene Hotel zu verschwinden, ich realisierte allerdings, dass ich mich nur eine halbe Stunde vor Trier befand. Hunger und die Aussicht auf eine Blaue Stunde waren mein Antrieb.

    Porta

    Natürlich war mein Ziel die Porta Nigra. Was auch sonst? Böse Zungen behaupten, die Porta Nigra ist der einzige Grund, warum Trier überhaupt sowas wie Tourismus hat. Übrigens sollten diese peinlichst genau auf ihren Fahrstil achten, die Blitzerquote in Trier macht hessischen Landgemeinden ernsthafte Konkurrenz. Wer schon mal durch Hessen gefahren ist, wird jetzt wissend nicken.


    Für die zweieinhalb Leute, die die Porta Nigra nicht kennen: Diese stellt das größte, erhaltene Bauwerk der Römer nördlich der Alpen dar. Das „schwarze Tor“, wie sie aufgrund der Verwitterungen am Sandstein genannt wird, stammt ungefähr aus dem Jahr 170, darf also getrost als steinalt bezeichnet werden.


    Diese zu fotografieren ist gar nicht so einfach, wie man annehmen könnte. Auf der Stadtseite ist zwar theoretisch genug Platz, es gibt aber gleich vier Probleme: Erstens ist die Seite viel weniger schön als die andere. Dann stehen immer irgendwelche Leute im Weg rum und links schließt sich direkt recht unspektakuläre Bebauung an. Gekrönt wird der Eindruck durch den fetten „SPIELHALLE“-Schriftzug, der durch das rechte Tor scheint. Also schnell die Seite wechseln, das hatte hier absolut keinen Mehrwert.

    Von der Straßenseite ergab sich das nächste Problem: Da ist ganz schön wenig Platz! Jetzt das 8mm dabei haben… Dazu kommt das Problem, dass irgendwer diese fetten Palmen davor gestellt hat. All dies zwang mich auf die gegenüberliegende Straßenseite, entfernte die Palmen jedoch auch nicht aus dem Bild. Ich hoffe einfach, die Leuchtspuren der Autos sind genug Ablenkung.

    In diesem Schlosshof, oder was auch immer das darstellen soll, direkt neben der Porta Nigra, wurde zeitgleich ein Weinfest abgehalten. Wein ist mir ziemlich egal, aber die Band, die die ganze Zeit 90er-Hits coverte, trug schon zu meiner Unterhaltung bei. Die Dönerbude direkt gegenüber ebenfalls. Teuer, aber gut. Und zu Musik an einem lauen Frühlingsabend schmeckte es noch gleich viel besser.

    Zufällig in Saarburg

    „Zufallsfunde sind nur möglich aufgrund schlechter Planung.“ Kann sein. Mein Weg führte mich durch Saarburg. Wie der Name schon sagt, gibt’s dort die Saarburg. In Saarburg war ich ja im August erst. Tagsüber, an einem Sonntag. Es war der Teufel los! Hier nochmal das Foto von damals:

    Nun war es kurz vor der Geisterstunde. Ich stand allein direkt am Ufer der Saar und dachte, dass es hier lecker Blendensterne geben könnte und was liegt da näher, als das Viltrox 13mm f/1.4 für das Foto zu nehmen? Das nutze ich sowieso viel zu selten. Dessen Blendensterne sind… charakteristisch, aber eben auch alles andere als langweilig.

    Wer unbedingt was zu meckern haben will: Ja, die Sterne ziehen Spuren. Logisch, wenn man zwei Minuten belichtet. Das wollte ich so! Ich war keinesfalls zu müde, um über diesen Fakt nachzudenken! Das war pure Absicht! Vielleicht.

    Schlüsselerlebnisse

    Normalerweise bin ich geistesabwesender Handlungen eher nicht aufgeschlossen. Das kann Hannoi bestätigen (will er aber sicher nach dem Seitenhieb vorhin nicht mehr). Wenn wir zusammen unterwegs sind, prüfe ich vor Abreise mindestens drei Mal, ob wir auch alles eingepackt haben. Aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen hielt ich es für eine Spitzenidee, den Hotelschlüssel mitzunehmen. Ich wunderte mich noch, warum das Telefon plötzlich klingelte. Dran war das Hotel, das verständlicherweise seinen Schlüssel zurück haben wollte. Gut, dass ich zwischendurch einkaufen war und deshalb nur ca. 20 Minuten zurückfahren musste. Gut, dass ich mich mit Beast erst für Frankfurt später und nicht schon für Koblenz verabredet hatte, sonst hätte ich ein ziemliches Zeitproblem bekommen.


    So konnte ich noch ganz entspannt in Kaiserslautern vorbeischauen, um dem dortigen Stadion einen Besuch mit meiner Drohne abzustatten. Leider hatte die Drohne überhaupt keine Lust auf Zusammenarbeit. Falls ihr es nicht wisst: Fußballstadien sind so genannte „Autorisierungszonen“. Für diese muss man in der DJI-Fly-App bestätigen, dass man berechtigt ist, dort zu fliegen, DJI die Flugdaten einsehen darf (es ist ne chinesische Bude, die machen das eh!) und so weiter. Natürlich habe ich keine spezielle Berechtigung, dort zu fliegen und normalerweise halte ich von den Autorisierungszonen auch Abstand, aber bei Sportstätten geht es ja eindeutig darum, dass während eines Spiels dort kein Jockel mit seiner Drohne rumflattert. Es war kein Spiel. Jedenfalls konnte ich die Drohne nicht zu einem Start überreden und musste mich mit einem Foto dieses wunderschönen Kassenhäuschens begnügen.


    Später in Mannheim dämmerte mir dann, dass ich ja mal die Firmware der Drohne aktualisieren konnte, was auch ne geschlagene Viertelstunde dauerte. Gut, dass ich Zeit hatte. Mit aktualisierter Firmware hatte die Drohne dann Lust, ein paar Runden über’s Carl-Benz-Stadion zu drehen. Mehr kann man in Mannheim auch nicht machen, außer die Flucht antreten.

    Wie eine Mainachtsgans

    Eine Weihnachtsgans im Mai am Main? Richtig, eine Mainachtsgans. Und was macht man damit sprichwörtlich? Richtig, ausnehmen. Willkommen beim Pokalfinale des hessischen Fußballverbands! Für die Nicht-Fußballer unter euch: Jeder der 21 Regionalverbände unterhalb des DFB spielt einen Verbandspokal aus. Die Finals sind immer (meistens) gebündelt an dem Tag, an dem auch das „große“ DFB-Pokalfinale stattfindet. Das ist natürlich ein gefundenes Fressen für Groundhopper, womit auch erklärt wäre, was Beast in Koblenz zu suchen hatte. Dort fand um 12:30 Uhr bereits das Finale des Rheinlandpokals statt. Ohne mich, denn im dortigen Stadion war ich schon mal und die teilnehmenden Mannschaften lockten mich auch nicht hinter’m Ofen vor. Im Stadion am Bornheimer Hang zu Frankfurt war ich allerdings noch nicht.

    Durch einen Kommunikationsfehler hatte Beast mir vorab keine Karte besorgt. „Heute nur Barzahlung und Sitzplatz ist eh ausverkauft“, schalmeite es mir vom Kassenhäuschen entgegen. Das war glatt gelogen, denn online waren noch drei (!) Tickets verfügbar. Eins davon wechselte für 29€ (!) den Besitzer. Excuse me…(hier dummes Meme vorstellen) 29€? Für bestenfalls semi-professionellen Fußball? Habt ihr ein Rad ab? Mittags in Koblenz kosteten die Karten gerade mal die Hälfte.


    Ich hätte auch einfach draußen bleiben und das Spiel von dort schauen können. Keine Ahnung, was das soll, dass die Tribüne einfach viel (!) größer ist als das Stadion. Vermutlich stammt die Tribüne noch aus Zeiten, wo sich noch eine Laufbahn (manche sagen Umlaufbahn) im Stadion befand. Man sieht alles und steht sogar überdacht. Für Groundhopper optimal, hier brauchen sie keine „Presse“ausweise vom Thai-Markt.

    Unsere Profis – echte Amateure

    Hätte ich gewusst, dass ich über eine Stunde an der Fressbude anstehen würde, wäre ich wirklich draußen geblieben. Soll das ein Scherz sein? Eine Bude für ungefähr 1.500 Leute, obwohl eine zweite Bude verschlossen nur auf ihren Einsatz gewartet hat? Ist das dieser Fachkräftemangel? Dazu noch 5€ für ne Bratwurst im räudigen Discounter-Brötchen.


    Immerhin war das Spiel brauchbar. Regionalligist Hessen Kassel bekam es mit dem Drittligisten SV Wehen(Wiesbaden) zu tun und wären die Kurhessen vor dem Tor nicht so unfassbar blind gewesen, hätten sie das Spiel sehr überlegen gewonnen. Allerdings sahen wir ein gar zauberhaftes Foul eines Kasselers und ich kann mir bis heute nicht erklären, warum dieser Spieler nicht des Platzes verwiesen wurde. Seine Gegenspieler waren ähnlicher Meinung und umringten den Schiedsrichter, was der damit beantwortete, indem die gelben Karten wie bei einem hyperaktiven Toaster nur so aus ihm heraus sprangen. So gab es ohne Verlängerung direkt Elfmeterschießen, welches die fehlerfreien „Wiesbadener“ für sich entschieden und somit in der nächsten Saison im DFB-Pokal antreten dürfen.

    Die Mehrheit der 5.390 Zuschauer ging bei einsetzendem Regen enttäuscht nach Hause, ungefähr 3.000 Fans aus Nordhessen dürften es am Ende gewesen sein. Akustisch gab man jedenfalls klar den Ton an.

    Ladedepressionen

    „Einsetzender Regen“ war für mich das Stichwort, direkt nach Hause zu fahren und nicht noch den Sonnenuntergang, bzw. die blaue Stunde in Frankfurt zu verbringen. Die würde es sowieso nicht geben. Nun wollte aber erstmal das Auto geladen werden. Theoretisch. Praktisch scheiterte das, als ich – nach einem 20-minütigen Umweg – vor einer defekten Ladesäule stand. Auf weitere Umwege hatte ich genausowenig Lust, wie an einer fremden Säule für massiv Geld zu laden und so fuhr ich erstmal los, in nicht mal 50 km sollte eine Säule „meines“ Anbieters stehen und mit noch 75 km Reichweite sollte das immerhin knapp hinkommen.

    Ein Ritt auf der Rasierklinge! Zur Not könnte ich mich aber darauf verlassen, dass auch unterhalb von 0% immer noch ein paar Kilometer im Akku sind. Ja, es ging bergauf und auch der Regen ließ den Verbrauch hochschnellen, insofern ist es ganz gut, wenn man das eigene Auto einschätzen kann.


    Zwei Fragen bleiben: Warum zum Geier wird potentiellen E-Auto-Fahrern noch immer so ein preislicher Flickenteppich serviert? Es ist ein Unterschied, ob ich pro Kilowattstunde 0,39€, 0,62€, oder sogar 0,89€ bezahle. Ein verdammt großer Unterschied! Und warum zur Hölle muss ich mich an den allermeisten Ladesäulen vollregnen lassen, während ich keine einzige Benzin-Zapfsäule kenne, die ohne Dach irgendwo in der Pampa steht?


    Es geht mir tierisch auf den Sack, dass eine eigentlich gute und ausgereifte Möglichkeit der Fortbewegung künstlich so hässlich gemacht wird, dass sie für viele Leute „aus Prinzip“ nicht in Frage kommt. Rant beendet, gute Nacht!

    Nanakorobiyaoki

  • Wieder geile Bilder.

    24.09.2012 - 08.12.2012

    Danke an Wayne Simmonds (Philadelphia Flyers, 9 Spiele, 4 Tore, 10 Assists), Chris Stewart (St. Louis Blues, 15 Spiele, 6 Tore, 14 Assists) sowie Clarke MacArthur (Toronto Maple Leafs, 8 Spiele, 4 Tore, 6 Assists) im Trikot der Eispiraten Crimmitschau

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