Zitat Dettmar Cramer. Alternativ: Blutgrätsche, Die Grätschenfrage, Hornbys Urenkel, Der Ball ist rund… usw. Hier soll es künftig in unregelmäßiger Regelmäßigkeit um alles gehen was den Autor (also mich) im engeren und weiteren Zusammenhang mit Fußball beschäftigt. Um die C-Jugend des SC Eltersdorf genauso wie die Champions League, den Club und die Bundesligen. Aber genauso die „Randnotizen“ wie den Fankongress, das Wetter, Politik und andere Sprücheklopfer. Alles immer aus meiner sehr persönlichen Sicht der Dinge.
Ich bleibe dabei das Qiumi keinen separaten, eigenständigen Blog braucht, nichts desto trotz ist das natürlich im Endeffekt nichts anderes. Aber auf Plattform des Forum, welches ja unsere „Kernkompetenz“ darstellt und weiterhin sein soll. Schön wäre es aber wenn aktuelle Beiträge künftig auf Facebook verlinkt werden würden. Und vielleicht die ersten Zeilen als Appetitanreger. Wenn möglich (bitte prüfen) ohne Kommentarfunktion. Wäre doch möglich das wir so und mit einigen Scheiß-Thesen meinerseits vielleicht ein paar neue Freunde gewinnen können.
In diesem Sinn…
Vom Aussterben bedroht
Dem Franken als solchen eilen ja viele bewundernswerte Eigenarten voraus. Er gilt als aufgeschlossen („Was der Bauer net kennt frisst er net.“), gesellig (d.h. wenn im Wirtshaus an vier Tischen fünf Leute sitzen ist leider voll), kommunikativ („Hmm.“ „Scho.“ „Bassd.“) und vor allem ungebrochen positiv…
Vor allem wenn es um den geliebten Club geht, dann wissen wir alle spätestens seit Klaus Schamberger, das der Club ein ausgemachter Depp zu sein pflegt. Ob das jetzt hergeschenkte Siege nach 3:0 Führung, alberne Eigen- und Gegentore, völlig sinnlose Abstiege wie 1999 oder Haarsträubende Transfers sind. Antonio, Ildiz, Jacobsen, Blazek… Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Also egal welcher Kenner und Könner gerade wieder mit Talent- und Ahnungslosigkeit glänzt, „des ham mir scho immer g’wusst“. Sagen die Alten und Altgeborenen um anschließend in einem kurzen Rundumschlag dem Verein, der Mannschaft, Trainer, Vereinsführung, der Stadt, dem Wetter, dem lieben Gott, den Amerikanern und Russen jeglichen (Sach-) Verstand pauschal ab- und die Schuld zuzusprechen. Ungefähr drei Minuten bevor doch noch das erlösende Tor fällt und selbige Experten den ruhmreichen FCN auf den Weg in neue Sphären, die Meisterschaft, Champions League, Weltherrschaft und den Friedensnobelpreis wähnen. Mindestens. Ham mir scho immer g’wusst…
Stumpfsinnige Fröhlichkeit wie in Mainz, Alkoholgeschwängerte Glückseligkeit (St. Pauli) oder unerschütterliche Selbstbeweihräucherung (wie in Nord-Österreich üblich), das alles war unser Ding noch nie. Wir pflegen unser Phlegma, unsere Makel und unseren Pessimismus. Bisher. Und was ist jetzt? Seit einiger Zeit regiert am Valznerweiher die pure Gelassenheit, zur Schau gestellter Optimismus und ein Gottvertrauen das den Dalai Lama wie eine wild gewordene Furie erscheinen lässt. Kein Spiel gewonnen und hundert Mal ans Alu geschossen? Macht doch nix. Spieler mit der Formkurve einer Kartoffelrutsche und schwere Verletzungen? Nicht der Rede wert. Martin Bader gibt Interviews zur Lage der Nation, Belang- und Emotionsloser könnte ich nicht mal über Fencheltee referieren. Und die Krönung des Ganzen: unter unserem neuen Vorzeige-Holländer spielen wir auch noch offensiven Fußball! Vorbei die Zeiten der Fünferkette mit Libero davor und zwei defensiven Mittelfeldspielern.
Und was machen „das Volk“ und „die Kurve“? Mit. Sie machen einfach mit. Da muss schon Raphael Schäfer seine Blindenbinde verlieren, damit überhaupt mal Wallung in die Sache kommt. Oder Tomas Pekhart eingewechselt werden. Ansonsten singt „die Kurve“ Mantra-artig ihre Psalmen, mit der Vorhersehbarkeit und Spontanität der Katholischen Kirche. Und „das Volk“ steht leicht schwankend, meditierend dazu auf den Rängen. Wie die letzten Hippies… Der fränkische Berufsnörgler und Grantler aus Überzeugung ist vom Aussterben bedroht!
Nicht das ich jetzt grundsätzlich was gegen habe, wenn der von mir geliebte Dorfverein sich auch um ein wenig mehr Professionalität bemüht. Ganz im Gegenteil. Aber zum Fußball – so sagt man – gehören doch auch immer noch ein paar Emotionen. Und manchmal glaub ich, einige haben den letzten Schuss noch nicht gehört. Klar, wenn man scheinbar schon tot ist, fällt hören und fühlen oft schwer. Aber wir sind schon aus besseren Ausgangspositionen abgestiegen. Und das will ich nicht, das will ich nicht und das will ich nicht. Mir nicht mal vorstellen. Vor allem, sollte der einzig wahre (Kon-) Fusionsverein aus der Nachbarstadt wieder aufsteigen.
Aber spätestens dann werden wir Gewissheit haben das er noch lebt, der Franke. Und das er’s schon immer g’wusst hat.
Anderer Meinung? Ich bin gespannt...