Ist ein Jubel gegen seinen alten Verein respektlos oder darf man sich über jedes Tor freuen?

  • Sicherlich haben die meisten von euch das Spiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München gesehen. Der Ex-Borusse Mario Götze erzielte dabei das wichtige 1:0 für seinen neuen Verein. Dabei jubelte er aus Respekt gegenüber Borussia Dortmund nicht. Findet ihr dieses Verein in Ordnung oder sollte man sich über jedes Tor freuen? :amkopfkratz:

  • Bei Götze generell finde ich es noch okay, wenn er nicht jubelt. Die Sache ist noch sehr frisch, ist generell nicht ganz gut gelaufen und ich nehme ihm ab, dass ihm Dortmund viel bedeutet, er dort noch viele Freunde hat. Aber erwarten tue ich das von ihm sicher auch nicht und ich würde es ihm auch nicht übel nehmen, wenn er jubelt. Aber in 90% aller anderen Fälle nervt es mich nur noch. Was interessiert ein Lakic, ob er beim VfL mal zwei Jahre auf der Bank oder Tribüne gesessen hat? Warum sollte Dzeko, wenn er z.B. nach Dortmund wechseln sollte, nicht über ein Tor gegen Wolfsburg jubeln? Ich glaube, dass es Spieler gibt, denen ein Club wirklich extrem am Herzen liegt. Müller z.B. wäre so einer, dem nehme ich es ab, wenn er irgendwann mal (fiktiv!!!) mit MAN-U gegen Bayern trifft und nicht jubelt. Aber sonst?


    Und ich finde auch wirklich nicht, dass es mich beleidigt, wenn ein Ex-Spieler jubelt nach einem Treffer. Das regt mich nicht mehr auf als wenn es ein x-beliebiger tut.. :schulterzucken: Ich finde auch nicht, dass das was mit Respekt zu tun hat. Den Respekt kann er auf viele anderen Wegen zeigen..auf dem Platz geht´s um den Sieg und ein Tor is geil.

    Und alles was wir hassen, seit dem ersten Tag, wird uns niemals verlassen, weil man es eigentlich ja mag.

    (Tocotronic, Let there be Rock)

  • Kann ich mit Martin nur anschliessen. In den meisten Fällen nervt es eigentlich nur wenn dieses "Och ich jubel nich weil ich war mal da" mal wieder zelebriert wird.
    Wenn einer für den Verein für den er jetz spielt n Tor erzielt dann sollte er sich darüber freuen können und dürfen!

  • Natürlich soll sich ein Spieler freuen und auch ordentlich jubeln. Alles andere ist doch verlogener Mist. Sowas will ich nicht sehen.
    Auch der "Jubel" von Götze am Samstag war in meinen Augen verlogen.
    Der wurde von 80.000 Menschen ausgepfiffen und beleidigt, dann macht der das vorentscheidene 1:0.........und zeigt keinerlei Gefühlsregung.
    Sorry, aber das ist doch schwachsinnig ohne Ende..... Innerlich muss das doch die pure Genugtuung für ihn gewesen sein.
    Dann soll er es doch auch verdammt nochmal genau so zeigen!

  • Also ich war in meiner aktiven Zeit als Spieler mal selbst in der Position, dass ich gegen meinen alten Verein gespielt habe. Wir hatten gewonnen. Da hab ich natürlich gejubelt und es ihnen noch unter die Nase gerieben. Gerade weil es eben mein alter Verein war. Ein Tor habe ich damals nicht erzielt. Wäre aber auch schwer gewesen, als Torhüter.

  • Ich schließe mich Martin an. Bei Götze fand ich es sehr angebracht. Götze selbst weiß wahrscheinlich auch, dass der Wechsel unglücklich gelaufen ist. Es wäre zwar verständlich gewesen, hätte er sich wegen der ganzen Pfiffe so richtig gefreut, aber gerade ihm habe ich diesen Jubel auch abgenommen.


    Ganz anders sieht es wirklich aus, wenn ein x-beliebiger Spieler mal ein, zwei Jahre in einem Verein war und sich dann nach Toren quasi entschuldigt. So mit Finger vorm Mund (sowieso ein ganz dämlicher Jubel).

    SCV und der FC

  • Ich finde das lässt sich schwer verallgemeinern, denn es wurde ja schon beschrieben, dass mehrere Faktoren in einen Wechsel mit einfließen. Wenn ein Spieler sich mit dem ehemaligen Verein identifiziert hat, dann ist das völlig authentisch, wenn er sich feiern lässt, aber nicht selber wie ein Berzerker rumhüpft. Bei anderen Spielern ist es aber völlig unverständlich, da ist das wohl eher eine modische Angelegenheit, dass man sich mit entschuldigenden Armen in den Sechzehner stellt. Und beim Blick in die Transfermappe mancher Spieler ist das eh schwachsinnig, da müssten einige ja bei jedem zweiten Spiel emotionslos nahc dem Tor da stehen.
    Was mir allerdings auch nicht gefallen hat, war die Aktion von Sam vor einigen Jahren, als er immer wieder das Bayer-Wappen küssend gen Tribüne gerannt ist und sich mordsgefeiert hat, als er gegen seinen alten Verein HSV getroffen hat. Auch wenn der Wechsel unglücklich verlaufen ist, muss das dann auch nicht gerade sein.

    Evolution wird mit R geschrieben.

  • Ich denke auch das es darauf ankommt. Wie lange war der Spieler da? Welche Bedeutung hat der Verein für ihn selber, welche hatte er für den Verein.


    Was wurde sich in unseren Kreisen nicht neulich über Son echauffiert, aber ganz ehrlich. Was verbindet einen Südkoreaner mit dem HSV (oder einem anderen Verein), wenn er nicht mehr da spielt?
    Soll er sich freuen, alles andere ist affig.


    Tömmes
    Erinnere ich gar nicht, aber die Geschichte mit Sam ist ja auch wieder eine besondere. Der wurde hier ja als undiszipliniert abgeschrieben und dann abgeschoben. Da kann ich schon verstehen, wenn er Genugtuung empfindet. :schulterzucken:

    Your fans could build a thousand bridges, but if one eats horseshit, you’re not know as bridge builders. You're shit eaters.

  • Wie so viele Dinge, die am Anfang noch ganz nett, schön, toll oder was weiß ich waren, finde ich auch diese Angewohnheit, nach einem Tor gegen den vorherigen Club nicht zu jubeln, mittlerweile etwas überholt. Es hat zwar durchaus noch immer eine gewisse Klasse oder Respekt, aber hin und wieder kommt es mir heutzutage einfach zu künstlich rüber.


    Hat jetzt nichts speziell mit Dortmund-Götze-München zu tun.

    :rfc: Simply a Bear :rfc:

  • Mal anders gefragt, was würdest Du dir denken wenn deine Frau/Mann beim Orgasmus nicht schreit und quietscht oder was auch immer, weil sie dem Ex das "schuldig" is.... Ja prost Mahlzeit


    Passion Trikotsammeln...
    Instagram: #kinskisjerseys
    Legionäre Regensburg - Baseball at its Best

  • Mal anders gefragt, was würdest Du dir denken wenn deine Frau/Mann beim Orgasmus nicht schreit und quietscht oder was auch immer, weil sie dem Ex das "schuldig" is.... Ja prost Mahlzeit


    Der Vergleich würde ja nur Sinn machen wenn der Ex zugucken würde oder mit von der Partie wäre. Ich weiß ja nicht wie oft das bei dir vorkommt..... :floet:
    Ich kenne diese Situation jedenfalls nicht! :D

  • OK, Kuzze Du hast recht :) der Vergleich hat nur ein Bein...
    Hört sich aber megaschlau an :)


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  • Elber hat mal gegen Bayern getroffen und nicht gejubelt.


    Das war authentisch.Aber wie Cale schon geschrieben hat,ist diese Geste schon mehr als ausgelutscht.


    Irgendwann wirds soweit sein,daß man nicht mehr über ein Tor jubelt,weil man mal in der Stadt ein Eis gegessen hat.


    Mir kommts so vor als sitzen manche Spieler mit ihren Beratern zusammen und diskutieren wie Sie sich während dem Spiel zu verhalten haben.

    "But the thing about political correctness is that it starts as a good idea and then gets taken ad absurdum. And one of the reasons it gets taken ad absurdum is that a lot of the politically correct people have no sense of humor." (John Cleese)

  • Der wurde von 80.000 Menschen ausgepfiffen und beleidigt, dann macht der das vorentscheidene 1:0.........und zeigt keinerlei Gefühlsregung.

    Bin ich wirklich der einzige der gesehen hat, wie er sich das Grinsen verkneifen musste??? Schaut mal genau hin...

    Jeder Mensch ist seines Glückes Schmied, doch nicht jeder hat ein schmuckes Glied. :manta:


    pass auf. wenn ich mir dir dicken kleinen jungen schreiben möchte,dann sage ich dir das oder wähle die 0.. <<Zitat Adi>>

  • es muss halt authentisch sein. Diese Wappenknutscherei ist bei vielen Spielern albern, bei anderen ist es eine schöne Geste.
    Beim Torjubel genauso: Exspieler wie Bommel oder Elber oder Makaay hätten nie gejubelt über Tore gegen uns- und es hätte jeder gewusst dass es echt ist, weil sie den FC Bayern verinnerlichten. Bei anderen ist es dann halt albern.


    Kinski: wie, was - schreien oder so danach? Olga schreit die ganze Zeit, was ist da los???


  • Bin ich wirklich der einzige der gesehen hat, wie er sich das Grinsen verkneifen musste??? Schaut mal genau hin...

    Das ist genau das, was mich wütend macht. Er freut sich ungemein und tut so als ob er sich dessen schämt. :rolleyes:
    Ganz ehrlich: Jeder Spieler soll jubeln wann er will, hat für mich nix mit Respektlosigkeit zu tun. Wenn einer das Jubeln unterlässt, soll es authentisch und echt sein. Ein Dede würde gegen den BVB niemals jubeln, das nehme ich ihm ab. Das angesprochene Elber-Tor gegen Bayern zählt auch zu so einer Kategorie. Aber was ich nicht abkann, ist geheucheltes Zurückhalten: Lehrbuchbeispiel: Mario G. am Samstag. :(

  • ok, zuviel sollten wir aber nicht draus machen.
    Natürlich freut er sich, natürlich muss er auch grinsen. ZB weil die Situation irgendwo ja auch skurril war: ausgerechnet Mario, und das kurz nach dem Pfeifkonzert.
    Scham zu empfinden ... ist mir zuviel.
    Es ist ein schmaler Grat, seien wir jetzt nicht zu streng mit ihm.

  • Ich finde man muss das in Relationen sehen. Grundsätzlich ist es nicht falsch sich zu freuen. Aber wie jemand schon sagte, es gibt durchaus Spieler, denen der Verein am Herzen liegt...Götze mag so einer sein, dafür kenn ich ihn ehrlich gesagt zu wenig. Aber um mal ein Beispiel zu nehmen aus meinem Umfeld. Wenn mal wieder eines unserer KSC-Talente in die 1. Liga wechselt gönnt man es ihm schon iwie...klar regt man sich auch etwas auf aber so generell freue ich mich, wenn ich sagen kann "Der ist jetzt ein guter Erstligaspieler und er wurde bei uns ausgebildet, so wie es bei Stindl z.B. aktuell der Fall ist. Stindls Abgang war damals...naja, wir waren in der schweren Phase und er ist mehr oder weniger abgehauen und hatte auch einen leichten Leistungsabfall wenn ich mich recht erinnere. Weiß nicht wie er bei uns begrüßt werden würde, aber generell schätze ich mal er würde sich nicht freuen, weil er sich wohl nach den Spielen oft direkt indormiert, wie der KSC gespielt hat. Gleiches gilt für Calhanoglu, der nen Vertrag beim HSV hatte und dennoch Gas gegeben hat in der 3. Liga und nach der Saison sogar einmal in der A-Jugend geholfen hat, um den Abstieg zu verhindern. Leute die den Verein immernoch im Herzen tragen, weil sie hier augebildet wurden. Dann gibt es zB Maik Franz, der auch noch oft auf Facebook was zum KSC schreibt. Er würde denke ich auch nicht jubel aus Respekt.


    Aber warum sollte ein Hajnal nicht gegen uns Jubeln? Oder ein Zoller, der sogar hier ausgebildet wurde? Es kommt eigt wirklich immer auf die Bindung zum Verein an. Bei Götze spielt halt auch der Fakt mit, dass er nicht von nem Verein kam, der keine Chance auf die Meisterschaft gehabt hätte.

    a.k.a. Michi
    Derbysieger 14.6.2020
    Avatar des Jahres 2015!

  • Pauschal kann man die Frage "Darf man gegen einen ehemaligen Verein bei einem Tor jubeln?" nicht beantworten. Da spielen viele Faktoren mit rein. Aber grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass man Freude über eine errungene Leistung auch zum Ausdruck bringen darf. Es ist ja immerhin ein sportlicher Wettbewerb. Die Belohnung erfolgt - wenn wir das ganze Finanzsystem, dass sich im Fußball entwickelt hat mal wegdenken - durch das positive Gefühl eine bessere sportliche Leistung vollbracht zu haben als der Gegner. Da kommt natürlich Freude auf. Die Frage ist also nicht, ob man jubeln darf, sondern wie man jubelt.


    Ein Spieler kann beispielsweise mehr Emotionen zeigen, wenn er nicht lange für seinen ehemaligen Verein gespielt hat und die ehemaligen Mitspieler noch nicht so gut kennt. Wenn er länger dort gespielt hat, dann ist es davon abhängig, ob sich Verein und Spieler im Guten oder im Bösen getrennt haben. Wichtig ist auch, wie die Fans/Zuschauer diesen Wechsel aufgefasst haben. Der Torschütze sollte also beim Jubel darauf achten, dass er zwar seine Freude über das Tor zum Ausdruck bringt, aber niemanden damit bewusst provozieren will.


    Bei bekannten Persönlichkeiten spielen natürlich auch Imagegründe eine Rolle. Mario Götze`s Reaktion ist nun in allen Mündern. In kleineren Ligen geht es weniger um Image, sondern mehr um persönliche Beziehungen.

  • Wichtig ist auch, wie die Fans/Zuschauer diesen Wechsel aufgefasst haben.

    Genau hier liegt der Fehler, weil das keine Rolle spielen darf.
    Fans haben keinesfalls das Recht, einem Spieler seinen Werdegang zu diktieren.
    Der eine stand bei uns im Ultra-Block, der andere hat Treue bekundet, der nächste hat ständig unser Wappen geküsst....und deshalb hat er nun lebenslänglich....darf nicht von A nach B oder von C nach D wechseln....welch ein ausgemachter Schwachsinn.
    Ist in meinen Augen eine absolute Frechheit der angeblichen Fans...anmaßend, weltfremd, respektlos und selten dämlich.


    Man darf nicht vergessen, das sind meist blutjunge Kerle, die in ihrer Naivität noch nicht einschätzen können, dass sich im Fußball ganz schnell ganz andere Situationen ergeben können....und dass es schlichtweg dumm wäre, sich diesen dann nicht zu stellen.
    Deswegen sagen ja ältere Spieler, die das Geschäft kennen, auch immer gerne: Im Fußball kann alles ganz schnell gehen.
    Und legen sich, nach ihren Plänen befragt, eben nicht fest.


    Götze hatte es bei seiner Vertragsunterschrift sicher ehrlich gemeint mit seinem Statement für den BvB.
    Aber dann hat es sich (wie es manchmal im Leben halt so ist) eben anders entwickelt...na und?
    Und dass der Transfer zum unglücklichen Zeitpunkt vor dem Real-Spiel bekannt wurde, ist ihm nicht anzulasten.
    Mario Götze hat sich nullkommanix zu Schulden kommen lassen!
    Und hätte deshalb selbstverständlich über sein Tor jubeln dürfen.


    Theoretisch könnte man dem nicht jubelnden Spieler sogar unterstellen, dass ihm der alte Verein noch wichtiger ist als der neue. :zwinker:


    Übrigens werden in Deutschland jährlich knapp 200000 Ehen geschieden.
    In vielen Fällen wurde das Eheversprechen vor Gott abgelegt.
    Trotzdem ist das Brechen dieses Versprechens völlig normal, keiner geht aus der Nummer auch nur mit dem geringsten Makel raus.


    Der junge Fußballer jedoch, der sein Versprechen nicht vor Gott, sondern meist in nem naiven Interview abgegeben hat, ist dann aber gleich das ehrlose Schwein, das Arschloch der Nation.


    Für mich liegt der schwarze Peter ganz klar bei den "Fans", die für mich eh erst richtige Fans wären, wenn sie dem Ex-Spieler gegenüber den nötigen Respekt entgegenbringen würden....was es ja aber auch gibt, nur leider viel zu selten.

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet - erst dann wird es Frieden geben - Jimi Hendrix

    Einmal editiert, zuletzt von quaepp ()

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