Spielberichte & Aktuelles aus dem Berliner Amateurfußball

  • Groundhopping in Brandenburg - Kloster & Kreisliga in/im Kloster Lehnin


    Das Kloster Lehnin zwischen Potsdam und Brandenburg ist das älteste Kloster der Mark und Grabstätte der Askanier und Hohenzollern. Eine wundervolle Anlage, die 1180

    gegründet, ausgebaut, säkularisiert und im 19 Jahrhundert restauriert wurde. Heute beherbergt das Gelände medizinische Einrichtungen, unter anderem ein Hospiz. Um das Kloster entstand später ein kleines Dorf, welches auch gleich den selben Namen erhielt. Und der ortsansässige Fußballklub entsprechend auch. Genug, sich auf die Reise zu machen.


    Die Anreise von Berlin erfolgt über den Bahnhof Werder westlich von Potsdam. Dieser schnieke Ort ist vor allem für Ketchup und das Baumblütenfest bekannt, da in der Umgebung reichlich Obst geerntet wird. Malerisch gelegen an der Havel (mit einer Havelinsel, daher der Name) und diversen Seen in der Umgebung. Vom Bahnhof geht es mit dem Rad erst durch das Städtchen und den Vorort Glindow südwärts, dahinter geht es dann immer nur nach Westen. Doch hinter Bliesendorf muss man tierisch aufpassen - ich folgte der asphaltierten Straße und fuhr dabei eine gewaltigen Umweg und vor allem versandeten Pfad in's nirgendwo. Komoot hängt im Wald auch etwas hinterher und daher war die Kurskorrektur auch eher begrenzt hilfreich. Ein einziger Gassigänger konnte mir den Weg zeigen und statt die Seen vor Lehnin nördlich zu umrunden fuhr ich weit südlich dran vorbei.

    Glindower Alpen und Ziegeleinmuseum - Highlights Glindows

    Über die Alpen hatte ich zunächst auch gespottet. Bis ich einen ziemlich langgestreckten Hügel hochmusste.


    Kreisliga Havelland: SV Kloster Lehnin - Alemania Fohrde 0:1


    Dafür kommt man aber trotzdem direkt am Sportplatz raus. Perfekt. Gerade noch halbwegs pünktlich fahre ich am Vereinsheim rein, der eine Pizzeria beherbergt - leider nur zur Straße hin und nicht zum Platz. Es wird trotz Kreisliga etwas Eintritt genommen, dafür gibt's leider noch keine Souvenire. Zumindest hat sich die Dame am Einlass mein Ansinnen gemerkt und als sich mich später beim Begucken der Anlage sah, fiel ihr direkt auch ein, mal einen der Leute da anzuspitzen. Sei wohl geplant, hieß es. Jetzt also nur noch über diverse Kanäle nerven, bis sich ein Wimpel findet.


    Es war gut was los und das Gros an der Geraden gruppierte sich an der kleinen Stahlrohrtribüne, auf der man allerdings gegrillt wurde. Dahinter war dann Würstchenstand (3€ ist allerdings sportlich für 0,33L Radler, bestand zu 80% aus Bier). Versorgung war da, ansonsten wenig Fotomotive. Hinter dem Tor war der Heimblock, der fleißig pöbelt und Banner und Maskottchen am Start hat. Spielerisch ein passables Kampfspiel, das von einer feinen Einzelaktion entschieden wurde. Balleroberung am Mittelkreis mit Durchmarsch und Heber sorgten für das Tor des Tages.

    Die Gästebank polterte dabei permanent gegen den jungen Schiedsrichter, der sich mit der Aufhebung der Abseitsregelung revanchierte. Ohne Linienrichter immer fies, aber das waren jeweils dann doch der eine oder andere Meter. Die Gastgeber schlugen allerdings daraus kein Kapital. Die Pöbler pöbelten selbst bei offensichtlichsten Offensivfouls, dass der Referee dann doch mal wieder Abseits pfiff. Selber Schuld.

    Highlight war der Wechsel mit der Nummer 44. Optisch eine Mischung aus Carsten Jancker und Axel Schulz motivierte er Mitspieler mit kommandierten "Hey!" zum abspielen, geisterte aber trotz der Statur an der Seitenlinie herum. Der Schiedsrichter spekulierte wohl noch auf eine Wurst und gab einen äußerst großzügigen Elfer für Lehnin. Verteidiger haut den Ball aus dem Strafraum und ein gedankenschneller Gegner läuft einfach schnell in das Bein und geht schreiend zu Boden. Na ja. Axel Jancker tritt an - und der Keeper hält.

    Danach war Schluss.

    Aushang im Ort

    Trikot Klostermann Biergeist

    Damit man nicht vorbeifährt

    Der vermeintliche Laufpark ist dabei einfach nur ein Waldweg ...



    Das Kloster


    Nun noch schnell in den Ort und das Kloster gesucht. Ein Parkplatz für Besucher ist schon mal ein Anfang, mitsamt feinem Part. Und einer Torruine. Pittoresk. Dann sieht man weitere Gebäude, tapst durch einen kleinen Torbogen außenrum zu einer Kirche. Dahinter eröffnet sich ein Garten mit Kreuzgang, dem Hospiz und weiteren Gebäuden. Hier eröffnet sich eine Welt, in der die Zeit stehengeblieben ist. Viele können damit nichts anfangen, aber ich persönlich schaue auf 800 Jahre Geschichte und zumindest für diesen Tag verschwinden Alltagssorgen, weil dieses Ambiente wirklich so beruhigend wie ein Platz an der Ostsee ist. Ist doch schön hier.  :love:

    Gründungslegende und Wappen


    Bei der Rückreise dann den "offiziellen" komoot-Pfad und der war deutlich angenehmer. Allerdings muss man auch hier gelegentlich aus dem Sattel, da in der letzten Eiszeit Steine und Erde schon aus waren und für diese Gegend nur noch Sand übrig war. Zumindest fand ich meinen Fehler. Immer auf der Dorfstraße bleiben!

    Allerdings hätte ich das umständlichste Warnschild aller Zeiten sonst verpasst. Hängt übrigens kniehoch. :stoehn:


    Die Strecke: https://www.komoot.de/plan/tou…272039,12.8429057,12.422z

  • 1-2-3 im Sauseschritt:


    :deutas:


    Pokal: Berolina Mitte - SV TASMANIA 2:9 (2:2)


    Über Bero Mitte hatte ich bereits geschrieben, aber dieser Platz in bester zentraler Lage ist absoluter Kult. Zumal die Preise dort in den schnieken neuen Appartements gepfeffert sein dürften. Mit dem Rad am Alex vorbei Richtung Oranienburger ist auch gleich ein kleines Ausdauertraining und Hindernisrennen, da ich natürlich spät dran war und vor mir nur Lamer unterwegs waren. Fahrradhooligans ahoi, ALAS (All Langsamfahrer are Schnarchnasen)!!!11111elf


    Überraschenderweise wurde kein Eintritt genommen und es ist immer gut, Leute in der Bierschlange zu kennen. Da kann man nämlich direkt den Bratwurststand inspizieren. In der Startaufstellung gegen den Bezirksligisten standen erwartungsgemäß Spieler der Zweiten Reihe, aber wer Regionalliga spielen will, muss gegen eine vier Ligen tiefer spielende Mannschaft fit sein.

    Mit dabei auch ein Brüderpaar a la A-Hörnchen und B-Hörnchen, Ismail und Malik Ceesay.

    0:1 Der Innenverteidiger Ceesay passt zum Stürmer Ceesay und der macht die frühe Führung, die ich allerdings verpasste, da die einzige Wespe, dich ich da gesichtet habe, unbedingt mein Haustier sein wollte und abgewehrt werden musste. So anhänglich sind nicht mal Hunde.

    1:1 Innerverteidiger Ceesay war dann bei einem Konter nicht gut postiert und ließ sich überlaufen. Ausgleich.

    1:2 Ein Flanke in den Bero-Strafraum klärt die Verteidigung des Achtligisten passgenau auf den Stürmer Ceesay und der trifft per Heber. Führung Tas.

    2:2 Danach Slapstick der Tasmania - Resterampe, die sich öfters überlaufen ließ und Ersatzkeeper Jack Krause hatte mehr Arbeit als gedacht. Vor der Halbzeit musste er dann noch mal hinter sich greifen. Trainervulkan Abu tobte.


    In der Zweiten Hälfte kam der junge Kascha zum Einsatz und der unscheinbare Bubi schlug gleich zweimal saustark zu. Von diesem Dämpfer erholte sich Mitte nicht mehr. Per Flanke fiel durch Polat am langen Pfosten per Kopfball das 2:5. Mit dem zuvor abgemeldeten Sturmtank Boettcher wollte aber noch einer sein Tor, sowieso war allen klar, dass für die Erste Halbzeit noch einiges an Wiedergutmachung zu leisten war. Einen Lattenknaller wurde mE zu Unrecht die Anerkennung verweigert, aber die Tore fielen auch so. Am Ende dann doch ein klarer Sieg.


    Im Dunkeln ging es dann per Rad nach Hause, ohne natürlich das obligatorische Falschfahren zu vergessen. Umdrehen ist keine Option, auch nicht, wenn man in einer engen Einbahnstraße herauskommt und mit dem Rad über den engen Bürgersteig muss. Das war aber das östliche Ende der Oranienburger Straße und hier stehen nicht unattraktive Damen in enger Kleidung aus dem Dienstleistungssektor. Da ich ja immer hinschauen muss, wenn mich jemand anguckt, gab's entsprechende Akquiseversuche. "Na, wo willst du denn hin?" - "Nach hause!", antworte ich so geistesabwesend wie wahrheitsgetreu, denn irgendwie hatte ich schon wieder Kohldampf.



    Regionalliga: TASMANIA - Luckenwalde 0:4 (0:1)


    Heimspiel in Lichterfelde, beim Heimstadion der sich hochgeschlafenen hochfusionierten Berliner Viktoria, deren ursprüngliches Heimstadion ja in Tempelhof liegt. Es klingt einfach falsch und es fühlt sich falsch an. Mittwoch Abend, knapp 170 zahlende Zuschauer und ein Gegner, der Tabellenführer werden kann. Und wurde. Physisch stark und auch einfach gut eingespielt sah man schnell, dass das hier ein enges Höschen wird. Tas verpasste eine frühe Führung, mit Brechler und Bier standen vorne zwei Brecher, aber kein wieselflinker Durchstarter. Vor der Pause dann Ballverlust, Pass steil in den Tas-Strafraum und eine einfache Rückgabe in den Rücken der Abwehr genügte schon. Nun wurde es eine Herkulesaufgabe.

    Mit einem schnellen Ausgleich nach Wiederanpfiff hätte man eine Chance, aber spätestens nach dem 0:2 war die Suppe gelöffelt. Und die Gäste hatten mit reichlich Oberwasser nun Platz und Chancen - Keeper Schelenz und der Pfosten verhinderten schlimmeres, aber gegen Ende schlugen die Gäste noch mal zu. Eigene Chancen war da schon nicht mehr zu sehen und hinten waren alle Dämme gebrochen.

    Letztlich das, was für mich perspektivisch zu erwarten war. Das Grundgerüst der Mannschaft ist immer noch unsere Berlin-Liga-Truppe (Hach! Berlin-Liga! :love: ), dazu kamen einzelne altgediente Legionäre wie Brechler von Lichtenberg 47 (die bisher lediglich einen Punkt - natürlich gegen Tasmania - aus vier Spielen holten) und einige A-Jugendliche größerer Vereine, die ihre ersten Sporen im Herrenbereich verdienen wollen. Damit kann man nur im unteren Bereich mitspielen. Morgen geht es zum Sportforum und das kann ähnlich haarig werden.

  • .. aber vorher noch schnell Berliner Landespokal: Hansa 07 - Grün-Weiß Neukölln 2:2 n.V. - Spielabbruch


    Mit dem Rad bin ich schnell in Kreuzberg und wer sich im dortigen Nachtleben auskennt, wird die Skalitzer Straße im östlichen Zipfel des Stadtteils ein Begriff sein. Dort kickt zwischen Görlitzer Park und den Ausgehmeilen Hansa 07 auf einem Schulsportplatz in der Wrangelritze. Als Dauerabonnent in der Bezirksliga empfingen die Kreuzberger GW Neukölln, die aber im mittleren Neuköllner Stadtteil Britz ihr Quartier haben, also eher beschaulich. Auf dem engen Kunstrasenplatz fanden sich zahlreiche Zuschauer trotz stürmischer und leicht verregneter Wetterlage ein und sammelten sich an der Nordwestgeraden. Versorgung gab's leider nur durch die nahegelegenen Spätis, dafür aber einen Merchandisestand. Leider ohne Wimpel.


    Im Spiel gingen die engagierten Gastgeber rasch 2:0 in Führung (25' / 29') und machten Dampf, während die Gäste noch nicht im Spiel waren und sich erst mühsam in die Partie kämpften. Das Spiel wurde wegen einer Coronaerkrankung eines Spielers verlegt und Teile der Mannschaft mussten in Quarantäne. Das merkte man zunächst, doch noch kurz vor der Pause gelang zumindest der Anschlusstreffer. Die GW-Bank moserte zwar gern und viel, aber im Grunde machte der Schiedsrichter einen ganz guten Job.

    So gestand ein Kreuzberger sogar, dass es Einwurf für die Neuköllner gab und als wir von außen riefen, dass er dankbar für die Ehrlichkeit zeigen sollte und nicht motzen soll, klagte er, dass die Schiedsrichter doch nichts sehen würde. Der war nur eben allein ohne Assistenten. Und begann, für taktische Fouls und Meckereien Gelb zu zeigen. Und davon gab es reichlich, da es bei diesem engen Platz eben schnell hin und her geht.


    In der Zweiten Hälfte waren Chancen etwas rarer gesät, da, die Präzision mit zunehmender Dauer dann doch etwas fehlte, doch es blieb zumindest ein Kampfspiel. Nach wiederholtem Foulspiel holte sich Neukölln den ersten Platzverweis ab und die Gastgeber konterten, verpassten aber die Entscheidung. So gelang Grün-Weiß tatsächlich kurz vor Ende noch der unerwartete Ausgleich. Verlängerung! Zwei Tasmanen folgten meinem Vorschlag und waren ebenso vom Spiel gefesselt, nur einer musste früher weg. Und er verpasste einiges.


    In der Ersten Hälfte der Verlängerung ging es hin und her, in der Zweiten Hälfte dann die alles entscheidende Szene. Nach einem taktischen Foul von Hansa 07 am Mittelkreis blieb ein Neuköllner liegen. Es gab einige Diskussionen und zur Überraschung aller zeigte der Referee sowohl dem Übeltäter als auch einem Neuköllner jeweils erst Gelb und dann Rot. Nun also Zehn gegen Neun. Doch direkt darauf glatt (?) Rot für einen weiteren Neuköllner. Was ist denn hier los? Es gab noch einige Gespräche und plötzlich lief der Unparteiische vom Platz und hinterließ ratlose Spieler. Hansa feierte ("Hansa"-Rufe in Kreuzberg haben schon was!), während die Gäste sich um den Trainer sammelten und das Geschehene berieten.

    Neben uns waren einige Gästefans und die Spieler aus Neukölln kamen noch herüber. Wir wurden ebenfalls verabschiedet und da nutzte ich gleich die Gelegenheit, mal nachzuhaken. Der Gefoulte meinte, er hätte nur den Schiedsrichter gefragt, warum sein Mitspieler den Platzverweis erhielt und wurde nach seiner Darstellung zurecht gewiesen, dass er sich nicht beleidigen ließe. Auch der andere wirkte eher ratlos als aggressiv und schilderte auch eher einen harmlosen Dialog. So haben sie wohl gefragt, ob er es eilig hätte - darauf ging der Schiedsrichter dann vom Feld und beendete das Spiel.

    Da steht man zwei Stunden bei Wind und bißchen Wetter und bekommt dann nicht mal sein Elfmeterschießen! :motzen:

  • Die GW-Bank moserte zwar gern und viel,...


    Da steht man zwei Stunden bei Wind und bißchen Wetter und bekommt dann nicht mal sein Elfmeterschießen! :motzen:

    Du Neuköllner, Du - mit nischt zufrieden! |-)


    :D


    Das war nur einmal und das ist für 90 Minuten zuzüglich Verlängerung fast gar nichts! :kuzze:

  • Ich war unterwegs, habe also die beiden Spiele gegen Weinrot Hohenschönhausen (0:6 :schreck: ) und Rathenow (Rattenklo?), wo wenigstens zweimal ein Rückstand umgebogen werden konnte beim 3:3 verpasst.

    Tabelle Regionalliga Nordost


    Luckenwalde, der BAK, Dynamo und Altglienicke also vorneweg. Luckenwalde brachte eine überschaubare Gruppe an Zuschauern zu einem Auswärtsspiel nach Berlin, obwohl das Städtchen selbst mit dem RE gut erreichbar südlich von Berlin liegt und Tasmania leider in's Ausweichstadion Lichterfelde muss, was seinerseits im Süden der Stadt liegt.

    Tas punktet sich mühsam vorwärts, der andere Aufsteiger Eilenburg ist bislang gar sieglos.


    Oberliga Nordost - Staffel Nord

    Hier sind auch bereits vier Spieltage absolviert. Es führt bisher punktverlustfrei die Zehlendorfer Hertha 03 vor Staaken, RSV Eintracht 1949 und Blau-Weiß 90. In der Tabelle sind also die Top 8 von Berliner Vereinen (plus ein Vorort direkt an der Stadtgrenze) und drei Ostseeküstenteams besetzt. Ganz unten setzt Brandenburg Süd seine Misere fort, bislang noch ohne jeden Punkt. Beim Abbruch letzte Saison noch vehement gegen einen Abstieg juristisch vorgegangen, gelang es auch dieses Jahr wohl nicht, eine Mannschaft zusammenzustellen, die in der Liga etwas reißen kann. Mal schauen, ob das Corona-Abstiegsverhinderungstriple diese Saison geschafft wird, ansonsten steht vermutlich der Abstieg am Ende der Saison. Zumindest besser als Lokalrivale Stahl, der noch weniger auf die Kette kriegt.


    Berlin-Liga

    Jahrelang mäanderten die Füchse im Keller der Liga und sogar in der Landesliga herum, nun haben sie sich was vorgenommen und führen das Tableau an, gemeinsam mit Empor. Dahinter folgen Makkabi, Hilalspor und Sparta, die sich nach der herben Auftaktniederlage gegen den Berliner SC gefangen haben. Gleich drei Mannschaften haben in den ersten drei Spielen bislang keinen Zähler holen können: Fortuna Biesdorf (putziger Osten, am Baggersee, viele Einfamilienhäuser), Brandenburg 03 (Charlottenburg, dicht besiedelt) und Türkspor (ex-Kreuzberg, hatte sich mit Hellas Nordwest im Norden hochfusioniert).

    Richtig Action ist beim Wahlverein von Fossa derzeit im Gange: Trainer Volbert wieder weg, nachdem der kurzfristig von Mahlsdorf geholt wurde - einen Tag nach der unterzeichneten Vertragsverlängerung - und der Verein gurkt auch unten herum. Den einzigen Sieg gab's gegen Schlusslicht Biesdorf. Dazu das für den Gegner gewertete Spiel gegen Hilalspor, da man wohl einen Coronafall im Team hatte, dies aber nicht belegen konnte ...


    Landesliga

    In der Staffel 1 sind erst zwei Spieltage gespielt und das nicht einmal von allen. Hier fallen nur zwei Vereine auf, die sehr unterschiedlich sind, aber beide als Einzige bislang beide Spiele gewinnen konnten. Zum einen der BFC Preußen, die sich Thomas Hässler an die Seitenlinie gestellt haben und wohl Ambitionen nach oben haben. Mal schauen, wie lange es diesmal gut geht. Zumindest ein eigenes Stadion dürfen die Jungs aus dem südlichen Steglitz-Lankwitz ihr eigen nennen. Der andere Überflieger ist die bereits häufig erwähnte Ex-Kneipentruppe von Polar Pinguin.

    In der Staffel 2 sieht die Lage etwas übersichtlicher aus, da hier eine gerade Zahl von Mannschaften spielt und keiner aussetzen muss. Stark bisher die Verlustpunktfreien SSC Südwest, Borsigwalde und Heinersdorf; bei TeBe II ist hingegen schon ordentlich Rambazamba - beide Spiele verloren, beide mit 1:7. Die Sportfreunde Charlottenburg-Wilmersdorf spielen nach wie vor im wunderbaren, großen Stadion Wilmersdorf, punkten aber nach wie vor nicht.

  • Auswärtsfahrt zu den Kernbergen - mit Tasmania erstmals in Jena


    Die Fahrt

    Am Vorabend erfuhr ich durch einen Mit-Tasmanen, dass doch noch kurzfristig Platz im Auto war und der Treffpunkt um 8:15 am Südkreuz war. Dank zügiger Fahrt waren wir recht früh am Stadion. Zurück ging es dann in einem anderen Fahrzeug, so dass ich letztlich mit einem Umweg zum Pizza-Mann meines Vertrauens 20:00 der Abend daheim feierlich zu Ende ging (zumindest bis ich dann doch noch zum Lokal meines Vertrauens fuhr :D )

    Von der Autobahn aus Berlin geht es in Lobeda (glaube ich zumindest) runter und man landet nordwärts Richtung Innenstadt irgendwann am recht großen Sportpark. Da fährt auch eine Tram vorbei, Haltestelle "Sportforum" (Ächz!).


    Gästeblock?

    Bereits im Vorfeld war unklar, wo wir dort untergebracht werden sollen. Nach Ankunft war klar: ohne eigenen Fanbus gibt's auch keinen Gästeblock. Also in den Block E auf der Haupttribüne, am hintersten Ende oben unter'm Dach. Durch die frühe Ankunft gab's nicht nur eine schnelle Bratwurst, da noch kaum Leute anstanden, sondern auch eine Visite im Fanshop, wo als Jäger & Sammler natürlich Souvenirs erstanden werden mussten. Neben der obligatorischen Badeente auch noch Pins und einen kleinen Wimpel für die Küche.

    Das Schöne an der Schüssel ist übrigens, dass man oben an der Rückwand einmal die gesamte Haupttribüne entlang laufen und bei der Presse und beim Stadionsprecher vorbeistapfen kann. Am anderen Ende hat man einen Blick auf die Südtribüne und im Rücken die allerdings ziemlich schlammige Saale. Auf "unserer" Seite sah man das Skelett der neuen Hintertortribüne auf der Nordseite. Dahinter liegen die malerischen Kernberge.


    Das Spiel

    Die Voraussetzungen waren nicht gerade prickelnd. Stammtorwart Schelenz fällt auf unbestimmte Zeit aus, Stoßstürmer Brechler zuletzt gegen Rathenow mit Rot runter. In der Innenverteidigung fehlte zudem noch Julian Loder und auf Außen Maurice Froelian.

    Trotzdem spielte Tas zunächst ganz gut mit. Das sah schon nach Fußball aus, allerdings fehlte vorne ein Adressat. Nigel Bier lief viel, aber nahm immer einen Gegner zu viel mit und verlor den Ball, der junge Ceesay stand auf verlorenem Posten.

    Von CZ kam erstmal nicht viel, aber es reichte trotzdem. Mit fünf Toren aus sechs Chancen in Halbzeit Eins zeigte die Truppe, wie man effektiv spielt. Dabei traf unseren Ersatzkeeper Jack Krause gar nicht mal unbedingt die Hauptschuld, der erste Ball aus der Distanz saß. Danach ließ sich Tas über die Außen überlaufen, wo die beiden Neuen in der umformierten Abwehr ganz und gar nicht gut aussahen. Als auch noch der Mannschaftskapitän Lukas Bähr sich von der Nervosität anstecken ließ und einen weiteren Gegentreffer verschuldete, war das Spiel durch. Bektic fälschte beim vierten Gegentreffer unglücklich ab. Haste Scheiße am Fuß ....

    Die Jungen in der Mannschaft sind noch nicht so weit, die alten Hasen derzeit leider etwas kopflos. Chancen ergaben sich zwar, aber sowohl Ceesay als auch Boettcher vergaben ihre Chancen. Krause hielt in der Zweiten Hälfte zwar gut, aber ihm fehlt einfach die langjährige Erfahrung unserer Nummer 1 - der zudem auch ein versierter Fußballer ist und selbst haarigste Rückpässe wegbolzen kann.


    Die Fans

    Im Vorfeld kündigten sich Fans von Halle 96 an - die spielten geschlagene vier Stunden später gegen Jena II. Es gesellten sich daher ein paar Nasen in Blau und Rot zu uns und zeigten diverses Liedgut, was bei unseren doch relativ entspannten Fanszenen kein Problem sein dürfte.

    .. hätten wir nicht gerade ein unfassbar lächerliches Klatschpappenhaupttribünenpublikum neben uns gehabt. Da steht also eine recht überschaubare Anzahl von rund zwanzig Nasen in der hintersten Ecke, dürfen keine Banner aufhängen und benehmen sich zivilisierter als der Durchschnittsozialfall im Stadion und die Heim-Ronnys toben. Die Südtribüne boykottiert anscheinend und von der Haupttribüne kam auch relativ wenig. Bis zum "RaRaRa" nach Anpfiff, da polterten die Experten schon mit "Af die Fresse!". Wer so viel Liebe bekommt, der muss auch Liebe geben: der Support blieb und wurde natürlich auch nach Gegentoren eher aus- als abgebaut.

    Somit ergab sich bei jedem Gegentor das gleiche Spektakel: Tor Jena - die Trottelbrigade eskaliert und prollt vor uns herum und von unsereins kam jeweils nur ein Achselzucken. Danach sind die Deppen richtig eskaliert. Und das dann jeweils bei jedem weiteren Gegentor. ;D

    Kennt einer die Simpsons-Szene, wo Lisa die Tierversuche mit Bart macht? So etwa lief die Szenerie jedes Mal ab. Allerdings wurde bereits unmittelbar nach Anpfiff die Ordnerreihe verdreifacht, als denen schwante, dass auch ein Minimob auffallen kann. Die 96er (nein, diesmal meine ich nicht den Kampfkater oder @Hannoi) machten definitiv Spaß. Jeder präsentierte sein Liedgut und ein paar Sachen wurden spontan gemeinsam entwickelt. Bei "die erste Reihe hüpft / die zweite reihe hüpft / die dritte Reihe hüpft / die Ordnerreihe hüpft ole ole ole" mussten selbst die bärbeissigen Herren in den gelben Westen grinsen, der Pulk dahinter starrte uns eher fassungslos an.

    Das unzweifelhafte Highlight: "Singt doch nicht dauernd!", empörter Ruf eines älteren Herren. Un-er-hört, sowas. Die komischen Ausländer da chansonieren ja mehr als im Weihnachtsgottesdienst.


    Nach Spielende wieder helle Aufregung. Wir würden noch was trinken wollen sorgte für Kommunikationschaos mit den Funkgeräten, da erst die GSG 9 für Sicherheit sorgen musste. Die Eingeborenen strömten eilig nach Hause (gibt's hier nur Samstags Kaffee und Kuchen?), so dass ohnehin kaum noch einer da war.

    Einer der entspannteren älteren Herrschaften der CZ-Fangemeinde meinte auch lapidar, dass doch nix passieren würde. Tatsächlich sorgten doch einige coole Einheimische, dass der Wimpel nicht in der Schublade verschwindet. Die letzten, verbliebenen Kloppis musterten uns auch vor'm Bierstand argwöhnisch, aber selbst der Teambus Tasmanias wurde abschließend noch mal gefeiert, auch wenn die Spieler vermutlich lieber durch ein Wurmloch direkt in die heimische Badewanne wollten. Das Wetter war mittlerweile auch schön, wir lieferten noch die 96er am Amateurstadion ab und die Ordnerbrigade hatte nun auch Feierabend und stapfte in zivil vorbei. Auch sie bekamen ihren Abschiedsgesang und liefen lachend nach Hause.


    Für uns ging es zurück nach Berlin. Erst wenn alles scheißegal ist, macht das Leben wieder Spaß, wie dereinst Element of Crime sangen. Richtig!


    Stadionbeschallung

    Womit wir beim letzten Punkt wären. Die Musik in Jena ist in der Tat top. Gitarrenmusik und die Fanartikel gibt es in einer schnieken Wacken-Foundation-Papiertüte. Das passt schon mal. Einziges Ärgernis: die live dargebotene Vereinshymne ist ausgerechnet eine Version von "Nur nach Hause gehen wir nicht". Fehlte nur noch Frank Zander. Selbst bis hierhin verfolgt einen die olle Tante Bertha BSC. :schreck:



    Video - zumindest hört man im Hintergrund unser RaRaRa

  • Somit ergab sich bei jedem Gegentor das gleiche Spektakel: Tor Jena - die Trottelbrigade eskaliert und prollt vor uns herum und von unsereins kam jeweils nur ein Achselzucken. Danach sind die Deppen richtig eskaliert. Und das dann jeweils bei jedem weiteren Gegentor. ;D


    Bist du versehentlich zu Feyenoord gefahren? Bei denen konnte das aber das halbe Stadion; 90 Minuten die Fresse nicht aufkriegen, aber bei jedem Tor in Richtung Gästeblock pöbeln. Ist auch viel wichtiger, als die eigene Mannschaft anzufeuern. ;D


    Hannoi1896 Hat nicht irgendwer von uns mal mit dem VfL Halle 96 was gehabt? Meute?

    Nanakorobiyaoki

  • Hat nicht irgendwer von uns mal mit dem VfL Halle 96 was gehabt? Meute?

    Die hatten gefühlt auch mit jedem was… |-)

    An Halle erinnere ich mich da tatsächlich nicht mehr, aber das bedeutet in dem Fall nichts. :D

  • Die 96er haben wohl eine Verbindung zu TeBe. Unabhängig vom Verein kennt man in der Stadt die Nasen zwangsläufig, da bei den Lila-Weißen auch einige reisefreudige Hopper unterwegs sind.


    Noch Bilder aus Jena:

    BEWAG-Kasten mit Hintergrund

    Mural

    Tasmanischer Teufel & die Eis-Bitch

    Eingang vorne

    Blick auf die Südkurve

    Rohbau & Kernberge

    Der Berg brennt

    Gegen die Vogelgrippe!

    You'll never fahr Schlitten alone

  • Hannoi1896 Hat nicht irgendwer von uns mal mit dem VfL Halle 96 was gehabt? Meute?

    Das würde mich wundern. Passt ja mal überhaupt nicht. Auch nicht zu VM-Zeiten.


    Aber lasse mich gern eines Besseren belehren.

    Wattenscheid statt Bochum

  • Dann wäre es auch ganz gut, dass die Penner beklaut wurden und aus dem Stadion verschwunden sind. Falls das stimmt und die es sind. :D


    Mir ist in der Richtung jetzt nichts bekannt. Aber ich bin vorsorglich schon mal verärgert!

  • Dann wäre es auch ganz gut, dass die Penner beklaut wurden und aus dem Stadion verschwunden sind. Falls das stimmt und die es sind. :D


    Mir ist in der Richtung jetzt nichts bekannt. Aber ich bin vorsorglich schon mal verärgert!


    Much anger I sense in you .. :afi:


    Man nennt ihn auch den Sense-n-Mann. |-)

    Nanakorobiyaoki

  • Ich hätte er an ihn hier gedacht ..

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