Spielberichte & Aktuelles aus dem Berliner Amateurfußball

  • Tasmania vs Optik Rathenow 3:1


    Der Spieltag begann merkwürdig und mit einer typischen Provinzposse. Hatte der Unions-Bürgermeister Berlins sich vor einiger Zeit das Sportforum angeschaut und einen Ausbau schon öffentlichkeitswirksam zugesagt, hat die Sportsenatorin des Koalitionspartners nun kurzerhand eine Planänderung ausposaunt. Dank der EM braucht es schnell ein Drittligataugliches Stadion als Trainingsstätte und durch die Nähe zum Olympiastadion wurde das Mommsenstadion auserkoren. Da soll jetzt eine überdachte Gegenegrade mit Sitzenplätzen übergestülpt werden, mehr Sicherheitsgedöns, aber auch eine Begrenzung der Zuschauerplätze auf 5.000, da sich die Sitzplatz in einem Verhältnis zur Gesamtzuschauerzahl stehen müssen und 5.000 Plätze wohl die Mindestgröße ist .. :stoehn:


    Dadurch gibt es aktuell nur Verlierer. Die Weinroten toben, weil sie vorerst leer ausgehen und der üblichen Behördenmarathon ausnahmsweise kurzfristig überbrückt wurde; beim Jahnsportpark tut sich seit geraumer Zeit nicht, obwohl die zentrale Lage und die Anbindung an S- und U-Bahn gegeben ist und im Südwesten gibt's genauso ratlose Gesichter. TeBe muss erstmal raus und sich einen Ersatzplatz suchen und wird auch von der Rasenheizung nichts haben. Die schaltet in der Regionalliga und schon gar nicht in der Oberliga jemals einer an. Die sind auch nur Mieter - errichtet wurde das schöne Teil für den SC Charlottenburg, deren Fußballabteilung recht unbemerkt zwischen Verbandsliga und Landesliga mäandert, aber als Leichtathletikverein den Berlin Marathon ausrichtet und dadurch in der Berliner Sportszene eine gewisse Bedeutung hat.


    Freitag sollte es also zum vorläufig letzten Spiel der Lila-Weißen kommen, doch nun schlug der Verband zu - das Insolvenzverfahren des Gegners Hertha 06 steht noch im Raum und das Spiel daher abgesagt. Eine Woche vorher spielten die hingegen noch .. :stoehn: :stoehn:


    Mit Optik Rathenow reiste ein akut abstiegsbedrohtes Team nach Neukölln, die nach Jahren zwischen Oberliga und Regionalliga in die Verbandsliga abstürzen können und dadurch Union Fürstenwalde Gesellschaft leisten, die als Letzter auch an diesem Spieltag mit einer 0:4-Pleite aus Neustrelitz lediglich acht Punkte aus 16 Spieltagen sammelten. Doch auch bei den Optikern dürfte Trainer Ingo Kalisch nciht zufrieden sein. Tasmania dominierte und traf sogar mal wieder nach einer Ecke. Bei beiden Toren vor dem Pausentee konnte die Verteidigung nicht klären und erst fummelte Gustavus den Ball in die Maschen, dann ließen sie Yilmaz frei das Leder hinter die Linie stochern.

    Optik hat durchaus passable Kicker, über links überrannten sie die Verteidigung und die jeweiligen Übeltäter hätten im Strafraum nur noch querlegen müssen, stünde da auch ein Abnehmer. Stand aber keiner und ein Fingerzeig für die Offensivschwäche der Rathenower.


    In der Zweiten Hälfte gab's noch ein Aufbäumen der Gäste und Raum zum Kontern, doch nach dem wirklich sehenswerten 3:0 durch Bier war der Wille der Gäste gebrochen und Tas versemmelte in der Folge mehrere Möglichkeiten, das Ergebnis hochzukurbeln. Doch ohne Gegentor geht es nicht. Mal wieder Leichtsinn hinten und trotz "Leo!" säbelt der eigene Mitspieler den herauslaufenden Keeper um und ermöglicht den Gästen den Ehrentreffer.


    Unten zementiert sich langsam die Kellerformation. Union Fürstenwalde verlor ebenso wie Dynamo Schwerin (daheim gegen Sparta), der drittletzte RSV Eintracht unterlag Staaken und auch der Rostocker FC holte sich beim 2:7 in Mahlsdorf ordentlich Prügel ab. Eine Sensation gab's aber dennoch: die Auswärtsstarken Wismarer siegten in Zehlendorf und hievten das sich schadlos haltende Lichtenberg 47 (3:2 bei Makkabi) auf die Spitzenposition. Beide Spitzenreiter mit jeweils 41 Punkten.


    Das Fragezeichen bleibt bei Hertha 06 - von einem Rauswurf würde u.a. Tasmania profitieren, aber auch L47. Die Lichtenberger spielten nur Remis gegen die, Zehlendorf gewann. Würden die Punkte abgezogen werden, hätte Lichtenberg plötzlich zwei Punkte mehr.


    Tabelle

  • Laut Registerportal, Berlin VR2423, ist CFC Hertha 06 seit 5.2.24 aufgelöst. Das heißt, dass für Tebe in der Sömmeringstraße ein Platz frei geworden ist.

  • Angeblich entscheidet es sich kommende Woche, ob es weiter geht (mit einem Nachfolgeverein, der den Platz übernimmt?). Zum Auswärtsspiel nach Wismar konnte ich nicht mit, nachdem ich die Woche umlag. Heute aber immerhin in lokaler Härtetest.


    Kreisliga B im Wuhletal - RW Hellersdorf vs Eintracht Südring II


    Die relativ kleine Wuhle dürfte mittlerweile überregional bekannt geworden, fällt das Flüsschen in die Riege der Stadionnahen Fließgewässer und hilft dadurch ähnlich wie die Dreisam, die Emscher oder die Weser zumindest fußballaffinen Leuten eine grobe geographische Einordnung. Am Gästeeingang ist sie bei Tageslicht zwangsläufig sehen, bevor sie in der Spree mündet. Gen Norden, stromaufwärts, lässt es sich gut am Wuhlewanderweg flanieren und gelangt irgendwann auf Höhe des U-Bahnhofs Kaulsdorf-Nord auf einen Sportpark am Rande der Neubausiedlung Teterower Ring.


    Den Rasenplatz hatte ich vor längerer Zeit mal abgehakt, der Kunstrasenplatz ist von Interesse, da sich hier auch das Vereinsheim "Mutti's Bistro" befindet. Herrlich vollgestellt ist allerdings drinnen kaum Platz. Ein Drittel vor dem Tresen, ein Drittel dahinter und das letzte Drittel ist der Tresen. Bezüglich Nadeln ging's zum Büro und der kleine Verein ist gut ausgestattet und rundum sehr freundlich. Keine Selbstverständlichkeit. Nadel, Pin, Button und kleiner Wimpel für einen Zehner ist absolut okay.


    Hellersdorf ist eines der beiden Dörfer am östlichen Rand neben Marzahn, die zu DDR-Zeiten massiv mit Neubau bestückt wurden und für eine kuriose Mischung aus alten Dorfkernen mit Eigenheimen und großen Neubaublöcken sorgt. Der Gast kommt aus dem Herzen Kreuzbergs. Bei RW steht eine rumänisch-moldawische Auswahl auf dem Feld, die auf die türkisch-arabischen Gäste prallen. Partiell wortwörtlich. Südring kommuniziert mit permantenten "Schieriiiiiiiiiie!"-Rufen, was Trainer oder Torwart der Hellersdorfer so für Anweisungen rufen, klingt zwar melodischer und abwechslungsreicher, aber mangels Rumänischkenntnissen unbekannt.


    Kreisliga B - zehnte Ligastufe - birgt immer eine dicke Portion 'Zeigler'. Beweise:

    1:0 - die flinken Außen überlaufen rechts die Gästeabwehr, legt am Torwart vorbei. Der Verteidiger steht genau zentral und müsste nur klären, tritt aber auf den Ball, der fast liegend ein Sprung nach vorne macht und hinter die Torlinie kullert. Ein Phänomenales Kackeigentor.

    2:0 - hier gibt's mal nix zu meckern oder spotten. Mit Tempo rechts wieder zur Grundlinie, in der Mitte muss nur eingeschoben werden

    2:1 - die Gäste bisher nur mit einem Gewaltschuss knapp drüber, kurz vor der Pause ein Verzweiflungsschuss Richtung langes Eck, der Torwart hat den Ball, aber das Leder eiert noch über seine Handschuhe in die Maschen. Junge Junge. Der Bursche ist allerdings auch noch kleiner als Hannoi oder ich.


    2:2 - die Gastgeber flippern gern. In der Abwehr. Südring bedankt sich.

    3:2 - bei RW spielt ein Bursche mit Oberligaerfahrung, wollte wohl aber lieber entspannt mit Landsleuten kicken. Der lässt auf links alle stehen und spitzelt mit dem rechen Außenrist nach innen, wo sich der Adressat mit der erneuten Führung bedankt.

    3:3 - die Gastgeber lassen sich vom permanenten lamentieren aus dem Konzept bringen und fangen erneut den Ausgleich.


    Beste Chancen wurden hüben wie drüber noch vergeben, besondere Aufmerksamkeit aber noch eine weitere Zeigler'sche Chancenvergabe

    - Angriff der Gäste über rechts, Torwart kommt raus, taucht ab, sichert den Ball ... lässt ihn durch die Finger flutschen, der Gegner flankt dankbar den Ball mittig zum Mitspieler, der nur noch das verwaiste Tor treffen muss. Innerhalb des Fünfers. Komplett frei ... und schießt sich den Ball an die eigene Omme und das Leder eiert als unfreiwilliger Gesichtsball neben das Tor.


    Parallel sehe ich, dass Tasmania beim Kampf um die Goldene Ananas mit 0:2 verloren hat.

  • VfB Hermsdorf vs Fortuna Biesdorf 0:3


    Im Duell der Dörfer konnten die Gäste aus Biesdorf relativ sicher gewinnen und eroberten die Tabellenspitze in ihrer Landesligastaffel. Damit wären die Jungs aus dem Mittleren Osten Berlins nächste Saison wieder Verbandsligist. Davon Hermsdorf im hohen Norden weit entfernt, seit rund zehn Jahren ist der letzte Berlin-Liga-Abstieg her und eine Rückkehr derzeit weit weg.


    Lange haderte ich, ob ein spontaner Ausflug an einem Mittwoch Abend an`s andere Ende der Stadt wirklich klug ist. Eine Nadel haben sie immer noch nicht, dafür stand ein bekannter Hopper herum und ein weiterer gesellte sich zu uns, der zudem als KFC-Fan leidgerüft ist und an den Wochenenden wohl jedes Mal nach Hause zu den Rheinauen eilt. Die alte Kuhwiese musste einem Kunstrasenplatz weichen und auf dem Trainingsplatz nebenan wurde gespielt.


    0:1 - falsche Tür genommen und mich auf einem Schulhof wiedergefunden. direkt hinterm Tor, aber auch hinterm Zaun.

    0:2 - gibts Heissgetränke? Glühwein? Aber her damit!`Beim Gang zum Platz fiel das nächste Tor

    0:3 - die Gäste verfehlten so einiges, aber eine abgewehrte Ecke nach außerhalb des Strafraums volley einmal quer durch alle Hosenträger flach ins lange Eck? Respekt.


    Ich hätte auch dem Klopsgrinder Bescheid geben können, aber da war es auch schon zu spät. Die Anlage kann was. Besonders schön ist der Tegeler Fließ, der sich dort durchschlängelt, außerdem gibts alte Bausubstanz mit niedrigen Bauernkaten. Schon kurios da. Muss ich noch mal hin, wenn es warm und hell ist.


    Biesdorf kann gern wieder hoch. Verdrängt wurde zudem ein Lokalrivale, Mahlsdorf II. Dann lieber die Fortuna und Schwarz-Weiß Neukölln. Tabelle

  • Wochenende, angenehme Temperaturen & draußen unterwegs!


    Sonntag: Tasmania vs Lichtenberg 47 0:2


    Der Tabellenführer aus Lichtenberg hatte eine kurze Anreise von etwa 10 Kilometern, musste sich aber trotzdem schonen. Nach einem Flippertor verwalteten die Gäste die Führung, während Tas zwar bemüht blieb und an sich besser spielte als bei den jüngsten Siegen. Nur die Tore fehlten.

    Prägnantes Beispiel: Tasmanias Steinhauer kommt nach einer Ecke ziemlich frei zum Kopfball, bugsiert den Ball aber nur an die Latte. Quasi im Gegenzug marschiert "Meister Proper" Reiniger durch und behält vor dem Tor die Nerven zum 0:2. Auch danach machte tas weitestgehend das spiel, verzog aber vor dem gegnerischen Gehäuse.


    L47 spielte es souverän herunter und zeigte in Ansätzen, dass hier immer noch eine rEgionalligataugliche Truppe spielt. Flügelläufe, präzisere Flanken und gefährlichere Abschlüsse. Einziges Manko: deren Spieler liegen häufig auf dem Boden, obwohl es kein übermässig hartes oder gar unfaires Spiel war. Die einzige Verletzung musste tasmania erleiden, Verteidigerkante Glodi kam bei einer Flanke den einen Schritt zu spät, der Verteidiger hämmert den Ball aus der Drehung heraus aus dem Strafraum und trifft dabei unseren Spieler. Beiden lagen danach darnieder und der Tas-Spieler musste mit einem Krankentransport abgeholt werden. Gute Besserung!


    Samstag: Chemie Premnitz vs SV Blumenthal/Grabow 6:2


    Premnitz?

    War ich da mit Sprachfehler in Herzbluts Hood? Keineswegs: das winzige Städtchen Premnitz liegt im westlichen Havelland, unweit der Grenze zu Sachsen-Anhalt, südlich von Rathenow und nordwestlich der Stadt Brandenburg. Klein genug, um es im Februar mal abzuhaken, gut mit dem ÖPNV zu erreichen und trotzdem noch interessant genug, um es überhaupt in Angriff zu nehmen.

    Warum also Premnitz? Der klangvolle Name des Stadions lautet "Stadion der Chemiearbeiter" und gibt einen Wink auf eine bewegte Geschichte.Anfang des 20. Jahrhunderts entstand hier an den Ufern der Havel ein Chemiewerk, das später zum berüchtigten IG Farben - Konzern gehört und während des II. Weltkriegs auch zahlreiche Zwangsarbeiter beschäftigt. In der DDR verstaatlicht, ist der Premnitzer Chemiepark deutlich geschrumpft, es gibt aber noch chemische Industrie dort.


    Anfahrt & Besichtigung

    Die Anfahrt ist überraschend einfach. Hinfahrt über Rathenow, Rückfahrt über Brandenburg - es gibt tatsächlich mehr als eine Fahrt pro Stunde von und nach Berlin, also deutlich besser erreichbar als deutlich größere Städtchens im Umland. Der Blick auf die Karte verrät die äusserst günstige Lage des Bahnhofs, der allerdings in Wahrheit nur ein kleiner Bahnsteig ist, quasi eine Bushaltestelle neben Schienen. Nord-nordöstlich angrenzend liegt das Stadion (und dahinter das Werksgelände, Südwestlich das Stadtzentrum. Wobei: es gibt einen zentralen Platz mit einem großen Edeka. Außer mirt schleppt sich nur eine Frau auf ihrem Rollator über das gepflasterte Rechteck, ansonsten ist das ein Neubaugebiet und direkt daneben die aufgereihte Einfamilienhaus-Brigade, alles kerzengerade aufgereiht. Und dahinter die aktuell viel Wasser führende Havel. Recht malerisch, nur noch einzelne, unrenovierte Bauernkaten erinnern an eine alte Stadt. Ansonsten ist der Ort schnell abgehakt.


    Stadion & Souvenire

    Schnell zurück zum Stadion, direkt am Bahnsteig steht nur eine alte Brücke, die nur noch für Fußgänger verwendet wird und immerhin im Stadtwappen auftaucht. Ausnahmsweise pünktlich bin im am eingang und meinem Hauptfotomotiv: dem besagten Stadion der Chemiearbeiter. Großartig. Der Einlass verweist mich bei meienr Jagd auf Souvenire direkt an den richtigen Mann. Der führt mich in das fein ausgebaute Vereinsheim mit Kabinen. Es gibt sowohl als BSG-Nadeln als auch neue TSV-Pins zu spottpreise von 1,50. Wimpel? Haben wir auch. Die kosten ebenso 1,50 für die ganz einfachen, aber schönen Stoffwimpel.

    Dazu noch ein Getränk in einem ebenfalls wirklich gelungenen Vereinsbecher und erstmal einen schönen Platz suchen. Der fand sich direkt am Sprecherturm, ein herrliches Relikt aus Ostzeiten mit manueller Anzeigentafel. Allerdings hätte ich die Lautsprecherboxen ernst nehmen sollen.


    Spiel

    Landesklasse West - das entspricht in Berlin der Bezirksliga, achthöchste Liga. Das Niveau ist allerdings recht bescheiden. 16 Mannschaften pro Staffel, die beiden Abstiegsplätze sind belegt und hier trafen genau die beiden Truppen aufeinander, die direkt über dem Strich stehen.

    Das 1:0 in der allerersten Minute fiel direkt auf meinen Nadelkauf, danach spielten eiegntlich nur die Gäste. Die bolzten das Leder immer am Tor vorbei, der Keeper ringt den abschlag immer nur mit Müh' und Not Richtung Mittelkreis, wo die Mitspieler den Ball bestenfalls nicht gleich wieder verloren oder unnötig ins Seitenaus prallen ließen. Wie zum Teufel ist denen die Führung gelungen?

    Das "Wie" bewies dann ein Doppelschlag der Gastgeber nach über zwanzig Minuten. Einfach schnell nach vorne und Ball nicht vergessen reicht. Aktion Numero zwei und drei, die man als "Offensivaktion" bewerten könnte bringen auch Tor Nummer zwei und drei. Apropos "Tor", wer steht denn da im Gehäuse der Gäste? Mirko Slomka mit Plautze? Bei näherere Betrachtung eher Typ "Fleischermeister Krause" und ein Blick in die Aufstellung offenbart, dass er tatsächlich "Krause" heißt. Verrückt. Und eigentlich Keeper der Ü50-Herren. Zumindest der Pabba auf dem Platz, der seine Schützlinge mit markanter Bass-Stimme motiviert.

    Unmittelbar nach dem zweiten Tor trötete eine Art Nebelhorn in ohrenbetäubender Lautstärke direkt hinter mir, gefolgt von variierender Tormusik. Deswegen hatten sich die anderen Zuschauer allesamt in einiger Entfernung vom Sprecherturm platziert ..

    Hilft allerdings auch nicht, dass seine Vorderleute durchlässiger sind als Billigpapiertaschentücher und er auch beim vierten Treffer heldenhaft den durchbrochenen Chemiker entgegeneilt, umkurvt wird und der Ball auch beim vierten Torschuss passieren lassen muss. Glück für die Gäste, dass statt einem fälligen Elfmeter danach irgendwie ein Offensivfoul gepfiffen wurde.


    II. Halbzeit - es hrubescht es, dann müllerts.

    "Manni Bananenflanke, ich: Kopf - Tor". So impel wie legendär und die Gäste erinnerten sich wohl beim Pausentee dieser Worte. Innerhalb von zwei Minuten verkürzten sie auf 2:4, jeweils hoch rein und Kopfball in's lange Eck. Die Chemiker zeigten durchaus eine Reaktion (Wortspielalarm!) und verloren an Bindung zum Spiel, aber B/G konnte daran nicht anknüpfen. Statt dessen schlugen die Chemiker zurück.

    Der Ball mäandert durch den Strafraum, der Torwart-Pabba will das Spielgerät sichern, doch ein langes Bein befördert den Ball am Schlussmann vorbei ins Eck. Da sah die Defensive schlechter aus als Slomka mit dem "Scheiss Schalke"-Schal damals. Als am Ende noch eine Flanke durch den Fünfer eiert und sich der Chemiker am langen Pfosten ebdanken durfe, war der Tag für Blumenthal ohnehin gelaufen, die mit Premnitz die Plätze tauschen.

    Kleiner Trost: die beiden Kellerkinder verloren ebenfalls ihre Spiele. Tabelle


    Heimfahrt

    Da die Gleise nah sind, hab ich vor der Heimreise noch einen Blick in den Industriepark geworfen. Rostige Röhren mit Efeu garniert, alte Industriebahngleise und Rauch aus dem Boden? Brennt es? Nach näherer Inspektion ist eine alte Betonklappe im Dickicht erkennbar, aus deren Öffnung Dampf entweicht. Davon gibt's mehrere, also ein unterirrdisches System. Mit der Regionalbahn geht es dann über Brandenburg entlang der Havel gen Osten zurück nach Hause, ein putziges stadion und schöne Mitbringsel im Gepäck.

  • L47 spielte es souverän herunter

    Das ist, leider, der 47er Stil seit 2019. Nur so konnte die Mannschaft einigermaßen in der RL bestehen. Nach einem Tor Ergebnisverwaltung. Für meine Prise Hurra-Fußball gehe ich zu Sparta.

  • Definitiv zu gut für die Oberliga, aber in der Regionalliga Überlebenskampf.


    Spannend wird die Aufstiegsfrage aus den Verbandsligen. So sieht die Lage aktuell aus:


    Berlin - der BFC Preussen hat aktuell mal wieder Geld in der Portokasse und hat neben der wohl fast sicheren Berliner Meisterschaft auch ein Stadionneubau im Blick: Ausbau plus zwei Sporthallen und ein Sporthotel (!). Wer hat, der hat. Da können die Hungerleider zwischen Sportforum und Spandau nicht mithalten!


    Meck-Pomm - auf jeden Fall der Oberliga-Nord zugeordnet steht Torgelow derzeit vorne, allerdings zu einer Spielgemeinschaft mit Ueckermünde mutiert. Bei deren kurzzeitigen Gastspiel in der Oberliga konnte ich seinerzeit nicht mit, die nehme ich gerne. Ansonsten Neubrandenburg oder Malchow. Mein Favorit bezüglich Auswärtsfahrt wäre ja Stralsund, aber die sind Schlusslicht und Doberan oder Warnemünde auf den Plätzen darüber wären ebenso schöne Touren.


    Sachsen-Anhalt - die Meister gehen fast immer in den Süden. Gefühlt liegt das Bundesland parallel zu Brandenburg, tatsächlich liegen nahezu 90% der Vereine deutlicher südlicher als Berlin-Potsdam-Brandenburg. Einzig Stendal ist nördlich genug, allerdings liegt deren Stadion am hintersten Popo der Stadt und führ Anreisende mit den Öffis richtig ätzend. Der klare Tabellenführer Zorbau liegt noch südlicher als Leipzig. Kein neues Sachsen-anhalt in der Liga nächste Saison.

    Diese Saison wäre aber Elendstourismus möglich: Preussen Magdeburg hat bisher stolze 19 Niederlagen in 19 Saisonspielen gesammelt. Auf der Ebene doch recht selten. Blöd nur, dass dort alle immer parallel spielen.


    Brandenburg - an sich immer schöne Auswärtsfahrten oder Hopperentdeckungen im Umland, aber letzte Saison haben alle Brandenburgligisten auf den Aufstieg verzichtet. Dullis! Allerdings ist kaum als "Auswärtsfahrt nach Brandenburg" zu zählen, wenn der Platz des Tabellenführers Ahrensfelde nicht mal einen Kilometer hinter der Stadtgrenze Berlins liegt und selbst der S-Bahnhof Ahrensfelde noch auf Berliner Boden liegt ..

  • Letztes Wochenende


    Freitag: Union Fürstenwalde vs Tasmania Berlin 0:2


    Freitag Abend gings nach der Arbeit mal wieder spreeaufwärts gen Osten, an Erkner und der Teslafabrik vorbei nach Fürstenwalde. Die dort ansässigen Unioner sind allerdings derb abgestürzt. Spärliche acht Punkte sammelten die Brandenburger und es droht der Absturz in die Verbandsliga. Der Ausschluss Hertha 06 ist der einzige Hoffnungsschimmer. Nur der harte Kern kam und es war merklich ruhiger und leerer als noch in den Vorjahren.

    Die Gastgeber igelten sich zunächst hinten ein und versuchten, Fehler zu vermeiden. Gelang eher mässig. Tasmania verpasste es, mit einer frühen Führung die spürbare Verunsicherung auszunutzen. Statt dessen gab's eher Geschenke an die Gastgeber, die ihrerseits eindrucksvoll bewiesen, warum sie die offensivschwächste Mannschaft der Liga sind. Ein klasissches null zu Null also.

    Erst ein Durchbruch nach knapper einer Stunde durch den häufig unglücklich agierenden Yilmaz brachte die Führung, nur zwei Minuten glückte Bob der Doppelschlag und die Vorentscheidung. Hierbei wurde auch die Statistik bestätigt, dass Fürstenwalde neben dem schwächsten Sturm auch gleichzeitig die löchrigste Defensive aufweist.

    Highlight waren die drei Dorfdullis, die plump pöbelten; einer entblödete sich sogar beim Gang der Mannschaft zum Auswärtsblock nach Schlusspfiff, mit Stinkefinger und überzeugendem rhetorischen Nachweis der Sonderschulreife den Spott unserer Kicker auf sich zu ziehen. Bis auf unseren Stürmer, der ihm an den Kragen wollte und den Übeltäter zur Flucht animierte. ;D

    Tabelle



    Samstag: Grün-Weiß Ahrensfelde - Einheit Bernau 0:1


    Oben erwähnte ich die Spitzenreiter der Verbandsligen und somit potentielle Oberligaaufsteiger. Samstags ging es ins nahe Ahrensfelde, die prompt vergeigten. Zumindest wurde der Sportplatz mit überdachter, ebenerdigen Plätzen aufgehübt. Dazu ein Weg mit einer Dekoschubkarre auf einem gepflasterten "A".

    Der Tabellenführer empfing Einheit Bernau, die im Mittelfeld der Liga herumgeistern, doch nach einer Viertelstunde überraschend in Führung gingen. Die egsamte restliche Spielzeit belagerten die Ahrensfelder das generische Tor und scheiterten wahlweise an sich oder dem gegnerischen Keeper. Wichtigster Unterschied zur Oberliga: die Burschen können nicht den Ball flach halten. Wortwörtlich. Viele Zuspiele gerieten halbhoch und die Ballannahme sah dann eher weniger elegant aus. Der Sprung in die Oberliga verheisst Prügel und Frankfurt/Oder lauert auf dem zweiten Rang, die letzte Saison schon verzichteten ..

    Tabelle

  • Brandenburg, Land der wunderschönen Ortsnamen


    Nachdem ich vor einiger Zeit schon Bruchmühle heimsuchte, ging es letztes und dieses Wochenende zu zwei weiteren Volltreffern: dem Caputher SV und Müllrose. Dabei war für heute ja ursprünglich Altenburg nach Vorschlag von beastieboy auf dem Plan, doch das Spiel fand nur auf einem räudigen Nebenplatz statt. Und ein Schlosspark ist im März selten schön, gerade da lohnt sich die Frühjahrszeit. Alternative war Wittstock in der Prignitz, da wären anderthalb Spiele möglich, nämlich Stahl Wittstock und Hansa Wittstock. Ich war rechtzeitig am Bahnhof, die S9 trotzdem weg. Was jetzt? Hastige Suche und nach Caputh musste heute Müllrose sein, wenn schon Wacker Motzen nicht daheim spielt.


    Müllrose berherbergt rund 4.700 Einwohner, besitzt aber trotzdem seit 1260 Stadtrecht und nennt sich selbst das "Tor zum Schlaubetal", ein Naturpark. Platz ist zumindest genug. Die anreise aus Berlin ist unproblematisch, ostwärts nach Frankfurt/Oder und mit der RB26 gen Süden, vorbei an Neuberesinchen, was durch den Lautsprecher noch lustiger klingt. Der Bahnhof liegt am östlichen Ende, der Ort verteilt sich entlang des Großen Müllroser Sees und gen Norden, es wirkt eher wie ein Straßendorf. Der See ist klasse, am nördlichen Ufer gibt es eine kleine Promenade und eine Mühle, deren Vorgänger ebenfalls seit dem 13. Jahrhundert belegt sind. Auf der Karte sieht alles weitläufig aus, in Wahrheit sind die Wege kürzer als gedacht. Ich bin also nicht nur nicht zu spät, sondern viel zu früh da.


    Der Sportplatz liegt am nördlichen Ende schon fast im Wald. Das Vereinsheim ist imposant, das Highlight ist aber die Gerade mit einem verwaisten Sprecherturm und Traversen mit Alubänken. Bei näheren Hinsehen erkennt man, dass diese Bänke aus alten Leitplanken gefertigt sind. Unglaublich, für diesen Einfallsreichtum muss man den Brandenburger Fußball lieben. Dafür kredenzte der Stadionsprecher eine schlimme Mischung aus 90er Euro Dance und aktuellen Schlagern. Irgendjemand hat ein Tattoo seiner entfleuchten Liebe am Körper, ein anderer ist seit einer Woche auf Mallorca durchgängig wach und Matthias Reim ist sich immer noch unschlüssig, ob er seine Verflossene nicht doch noch begehrt. Die ansagen dafür ziemlich klar und fair.


    Getränke- und Wurstpreise sind im normalen Rahmen, Bier und Softdrinks in einem schönen Vereinsbecher. Ein Highlight ist die Fanartikelvitrine. Leider keine Pins oder Nadeln, dafür aber der einzige Verein auf der Ebene, der Haarspangen und Ohrringe (!) mit Vereinwappen anbietet. Ein kleiner Wimpel kommt mit. Auffällig auch der Holzpavillion in Vereinsfarben und Vereinsnamen, am Grill steht der Vereinspräsident persönlich.


    Sportlich sieht es allerdings derzeit mau aus. Rang 15 von 16 und damit auf einem Abstiegsplatz reiste der FSV Admira 2016 aus dem Tabellenmittelfeld an und war zunächst ziemlich überlegen, konnte aber die gute Verteidigung der Gastgeber nicht überwinden. Doch die schlugen nach rund 20 Minuten urplötzlich zu: ein feiner Ballgewinn der "schwarzen Perle" (O-Ton der Herrenrunde im Vereinslokal), der den Ball in den Strafraum treibt und dem Torschützen den Ball schön auflegt, so dass der nur noch einschieben muss. Admira braucht ein wenig, aber übernimmt wieder die Zügel. Müllrose verpasste es, direkt nachzulegen.

    In der Zweiten Hälfte hatte die Heimmannschaft eine gute Phase, lief aber nun seinerseits in einen Konter. Zudem drehte der Gast das Spiel und erst in den letzten zehn Minuten versuchte Müllrose im Powerplay den Ausgleich zu erzwingen. Zudem war das Glück nicht mehr hold: ein bedrängter Admira-Verteidiger zimmert das Leder scharf zum Torwart zurück, der säbelt über den Ball und grätscht ihn gerade noch von der Linie. Es wäre ein phänomenales Kackeigentor geworden, doch es sollte nicht sein.


    Durch die Niederlage fällt Müllrose sogar auf den letzten Platz, da parallel Niederlehme das Kellerduell in Müncheberg gewann. Mit einem Sieg hätten die Schlaubetaler also Müncheberg und Dynamo Eisenhüttenstadt überholen können ..

    Spiel: Müllroser SV 1898 - Admira 2016 1:2

    Tabelle



    Letztes Wochenende: Caputh

    Ein weiteres Glanzlicht der Orts- und Vereinsnamen ist der Caputher SV. Leider liegt die Betonung auf dem "u", also keine Kaputten hier. Ganz im Gegenteil: der Ort liegt wunderschön südlich von Potsdam an der Havel, die den Templiner und den Schwielower See durchfließt. Vom Hauptbahnhof Potsdam sind es nur läppische 8,5 Km bis zum Ortseingangsschild und man läuft entspannt auf einem asphaltierten Rad- & Fußweg, geschützt von der Straße. Beim Hinweg wählte ich aber aus Zeitgründen den Bus, der zumindest stündlich fährt. Durch die Lage entstanden einige imposante Villen, gerade am Wasser. Architektonisches Highlight ist ohne Zweifel des Frühbarocke Schloß (ab1662 begonnen) mit frei begehbarem Schloßpark, die feine Backsteinkirche direkt gegenüber und die etwas versteckte Sommeresidenz Albert Einsteins am Waldrand. Doch auch der Ort weiß zu gefallen, viele schöne Details fallen dem geneigten Besucher in's Auge. Freunde des Sandmännchens finden das Haus des Erfinders der Figur dort.


    Das Sportgelände ist vom Schloss gut zu erreichen. Die Vereinsbanner weisen den Weg, ein aufgeschütteter Erdwall dient als Tribüne, vereinzelte Bänke bieten Platz. Kaffee und eine warme Knacker gibt's für einen schmalen Taler, für ein Souvenir musste die Vorsitzende aber erstmal graben - und fand einen schönen Pin! Sportlich ist die Lage derzeit prekär, Vorletzter der Kreisoberliga Havelland mit 8 Punkten in den bisherigen 13 Spielen ist natürlich zu wenig. Als Gast reiste die II. Mannschaft von Stahl Brandenburg an, die ebenfalls noch in Abstiegsgefahr stecken.


    Die Gäste sorgten auch gleich für einen Aufreger. Der ballführende Verteidiger sieht einen Gegenspieler anrennen und rammt dem einfach den Ellenbogen in den Brustkorb, worauf dieser naturgemäß zu Boden ging und nach Luft rang. Beim Muay Thai ein satter K.O., beim Fußball eine Tätigkeit oder zumindest Dunkelgelb. Da der Dulli zudem im Strafraum stand, wäre es auch meines Erachtens ein Elfer. Doch der Unparteiische stand daneben und entschied auf Weiterspielen. Vermutlich auch ein Freund des Kampfsports.


    Doch der Fußballgott ist nachtragend und eine Unstimmigkeit der Abwehr bestraft eine Caputher mit einem schönen Kontertor. Und das Momentum nutzen wollend machten es die Gastgeber der Tabellensituation trotzdem recht gut, ein weiteres Tor gelang aber nicht. Das sollte sich rächen - nach Wiederanpfiff trafen die Gäste zum Ausgleich und konnten nach 70 Minuten auch das Spiel drehen. Zum allem Unglück rannte Caputh noch in einen Konter und der letzte Verteidiger opferte sich und grätschte den durchgebrochenen Brandenburger noch vor dem Strafraum weg. Klare Rote für die Notbremse, die auch nicht diskutiert wurde. Dafür aber das wahrscheinliche 1:3 und den Todesstoß verhindert.

    Und tatsächlich die richtige Entscheidung - nur fünf Minuten später gelang den Hausherren der Ausgleich trotz Unterzahl. Der an sich gute Gästekeeper ließen einen Ball prallen, den ein Caputher abstauben konnte.


    Mit dem Remis rückt der Caputher SV auf zwei Punkte an Lok Seddin heran, allerdings siegte die Zweite Mannschaft von Falkensee-Finkenkrug und springt von den Abstiegsrängen.

    Spiel: Caputher SV 1881 - Stahl Brandenburg II 2:2

    Tabelle


    Den Rückweg wollte ich dann zurücklaufen und konnte dadurch noch das alte jüdische Kinderheim sehen, eine Quelle und das Forsthaus Templin. Durch die Templiner Vorstadt - mir schon bekannt durch den Besuch der Potsdamer Sport-Union und jüngst Viktoria Potsdam - ist man auch schnell am Bahnhof. Das wäre auch eine schöne Tour, wenn die Bäume wieder grün sind und das Einstein-Haus öffnet.

  • Dienstag, also morgen, wird im Werner-Seelenbinder-Sportpark in Neukölln das erste Flutlicht-Spiel auf NR1 stattfinden. Zu Gast ist der Spitzenreiter der Berlin-Liga und zukünftige Oberligist BFC Preussen. Anstoß ist um 19:00 und der Eintritt ist lt. Fuwo kostenlos. Alle hin da.

  • Im Test gegen den BFC Preußen gab's ein 2:2 zur Flutlichtpremiere. Kurioserweise war die Ersatzmannschaft in der Ersten Halbzeit nicht nur motivierter, sondern auch spielerisch besser und gingen mit einer 1:0-Führung in die Pause, nach der die etablierten Kräfte ihre Einsatzzeit bekamen und letztlich zweimal den Ausgleich schlucken mussten. Immerhin gab's zur zwischenzeitlichen zweiten Führung durch Neil-Nigel Bier auch seinen Geburtstagsgesang.


    Freitag: Berlin, fass!

    Mein Telefon vermeldete Nachricht vom anderen Ende der Stadt: Klopsgrinder erkundigte sich, ob Interesse an einem Spiel der Eishockey-Regionalliga am gleichen Abend bestünde. Der Gastgeber FASS Berlin hatte die Hauptrunde der Regionalliga Ost recht souverän gewonnen und in den Play-Offs den viertplatzierten Lüchse Lauterbach aus Hessen zu Gast, die kurioserweise dem Osten zugeordnet sind. Also ging es in den Wedding in die Erika-Heß-Eissporthalle, die ich bisher nur von außen gesehen hatte, als ich Weiland mal den SC Minerva Berlin besuchte, die direkt daneben kicken. Die ursprüngliche Freifläche ist seit der Überdachtung ein kurioses Monstrum aus Betonpfeilern, rostroten Röhren und 70er-Jahre-Dekor in Form von Farbpanelen über den Zuschauerplätzen. Also absolut großartig und das Teil atmet die 70er und 80er des alten Westberlin. Allerdings muss man aufpassen, dass man nicht gegen diese quer verlaufenden Betonträger läuft oder beim Aufstehen sich den Kopf stösst.


    Die Gäste brachten nicht nur einen ordentlichen Mob, sondern auch gleich das Maskottchen mit - ein junger Bursche, der sich nach dem Spiel das Kostüm auszog und drunter ein komplettes Schalke-Set anhatte. Während des Spiels turnte und animierte er fleißig herum und posierte auch für ein Foto von mir. Großartig!

    Ansonsten ein recht Pöbelfreudiges Publikum mit reichlich Schmäh. Der Vogelsbergkreis (Kennzeichen VB) wurde in meiner Zeit in Gießen immer mit Vorsicht Bauern verspottet.

    Sportlich engagiert trafen die Gäste nicht das Tor, während FASS ziemlich abgezockt mit 3:0 und 5:1 in Führung ging und Ende des zweiten Drittels immer noch eine sichere 5:2-Führung hatten. Dann drehten die Lüchse auf und verkürzten auf 5:4. Als sie dann kurz vor Ende ihren Goalie rausnahmen, machte FASS den Deckel drauf.


    Nach dem Spiel ging es wieder heim, während unsere sympathische Forums-Osnase mit seiner kleinen Tochter gen Norden fuhr, die den Eishockeysport entdeckt hat. Endlich mal positive Nachrichten über die Jugend von heute! Gern wieder!

    Ein Kuriosum gibt's aber noch: für gewöhnlich wird man häufig um Kippen angeschnort und manche sind tödlich beleidigt, dass ich als Nichtraucher natürlich keine habe. Freitag war's umgekehrt: ein junger Handwerker im Feierabendmodus bot mir erst eine an (hab natürlich dankend abgelehnt) und hat mir dann einfach eine hinter's Ohr gesteckt. Mein irritiertes "ich bin monogamer Biertrinker, kein Raucher" wollte er nicht akzeptieren. Also trug ich das Spiel und die Heimfahrt über eine Kippe spazieren, die jetzt hier herumliegt.


    FASS Berlin - Lüchse Lauterbach 6:4

    Mitbringsel: ein richtiges Ticket und einen schönen Pin



    Sonntag: Mein Gott, Waltersdorf

    Wein, Weib & Gesang fordern morgens ihren Tribut und Klopsis Vorschlag nach einer nächsten Runde Eishockey musste ich abschlagen, da ich irgendwie nach draußen wollte. Für Turbine Potsdam war's dann aber mal wieder zu spät, da ich die Stunde Fahrzeit jedes mal vergesse. Was gibt's noch Großbeeren? Na ja .. Walterdorf? Warum nicht?


    Anfahrt

    Mit dem Fahrrad in die S9 südwärts zur Endhaltestelle Flughafen BER. Einmal im Leben dort im Keller aussteigen und mit dem Rad durch das Foyer des Flughafens durch. Ein Traum, zumal die irritierten Fluggäste mit ihren Rollkoffern nicht unbedingt ein Fahrrad erwarten. Weniger schön allerdings die knapp 4,5 Km nach Waltersdorf, da gleich zwei Autobahnbrücken überquert werden, ohne Fuß- oder Radweg. Zum Glück war wenig Verkehr auf der Straße. Zumindest fand ich die Stele zum Gedenken an Diepensee, das dem Flughafen weichen musste. Aber zurück geht's anders lang.


    RSV Waltersdorf 09

    Der Rotberger SV Waltersdorf, wie der Verein vollständig heißt, blickt auf eine lange und weitverzweigte Geschichte zurück und hat Wurzeln in Waltersdorf, aber aber auch in Rotberg und im erwähnten Diepensee. Vor einigen Jahren gelang dem Verein sogar der Aufstieg in die Oberliga Nordost-Nord und hielt sich dort zwei Jahre. Zurück auf Landesebene wurde aber irgendwann die (finanziell bedingte) Notbremse gezogen und es ging zurück auf die Kreisebene. Aktuell steht der RSV in der Kreisoberliga Dahme-Fläming (9. Liga) auf Rang drei hinter dem Nachbardorf Schulzendorf und der II. Herren von Miesdorf/Zeuthen, auch relativ dicht bei. Die Anlage ist gut in Schuss und relativ groß, zwei Rasenplätze und ein kleiner Kunstrasenplatz, ein großes Vereinsheim mit überdachtem Vorplatz und einem alten Verkaufswagen mit Spielanzeige und Beschallung.

    Die Fanartikel sind durch den sportlichen Knick heruntergesetzt. Ein relativ großer Pin kostet nur 2 Euronen, ein Autowimpel 3 - es ist ein kleiner Wimpel mit einem Saugnapf, den man aber auch abmachen kann. Begeistert war ich von den Bannern im Vereinsheim. Ein Altes vom Gründungsverein Eiche Rotzis (Rotberg erhielt 1938 den aktuellen Namen), ein aktuelle Fahne und eine von der BSG Traktor Nord Kreis Königs Wusterhausen. Leider gibt's keine Altbestände mehr mit diesem Wappen.


    Das Spiel: Nullnummer mit Trainer-Rot

    Beide Mannschaften neutralisierten sich weitestgehend, die besseren Möglichkeiten hatten zunächst die Gäste vom SV Teupitz / Groß Köris. Erst als deren Luft erstmals nachließ, drückten die Gastgeber, verfehlten aber das Gehäuse. Beide Mannschaften spielten recht diszipliniert, aber ohne Knipser vorne. Die Gäste hatten dann noch zwei, drei gute Konterchancen, die aber samt und sonders kläglich vergeben wurden.


    Highlight daher der Trainer der Waltersdörfer, der auch mich freundlich mit Handschlag begrüßt, als ich mich bei dessen Trainerbank postierte. Unzufrieden mit Teilen seiner Mannschaft, aber auch den Entscheidungen der Schiedsrichter, die im Zweifel immer auf Abseits entschieden. Zu einer privaten Fehde wurde es, als er Gelb wegen allzu lautstarken Protestes sah und auch gleich weitere Unmutsbekundungen als Belastung aufgezählt wurde. Am Schluss Powerplay von Waltersdorf, die den Sieg erzwingen wollten. Ein Rettungsschlag geht flach Richtung Trainerbank und dieser befördert den Ball gleich zum Spieler, der den Einwurf ausführen soll. Doch der Schiedsrichter entscheidet: der Ball war noch im Feld. Durchaus möglich, auch wenn der Linienrichter den Ball auch "aus" sah, aber schnell einsah, dass sein Chef schon sein Urteil gefällt hat und Gelb-Rot zückte. Eine harte Entscheidung und der vermeintliche Schlußpunkt. Doch einen Ellenbogencheck hatte der Unparteiische noch: die Gastgeber drücken, die Gäste können nur auf Kosten einer Ecke klären - und es folgt unmittelbar der Abpfiff. Ziemlich gemein ..


    Die Rückfahrt war dann schöner, einfach ostwärts durch Schulzendorf und dann Eichwalde an der unmittelbaren Grenze zu Berlin. Nordwärts Richtung Dahmeufer zum abgeschiedenen Ortsteil Karolinenhof, vom Rest der Stadt durch Wald getrennt und auch nur von Bussen und Tram angesteuert, ist "Stadtleben" hier wirklich nur in Anführungszeichen zu verstehen. Dahmeabwärts folgt irgendwann Grünau mit der Regattastraße und der Name ist Programm. Reihenweise Ruderclubs mit mitunter schönen Vereinsheimen und eine überdachte Tribüne gen Wasser ist das Wassersportparadies im (Süd-) Osten Berlins. Leider wurde auch die Fahrradtour zum Wassersport, da langsam Regen einsetzte und ich irgendwann zu weit östlich in Köpenick-Spindlersfeld herauskam. Blick auf die Karte wäre ja mal gut, aber es ist immer schön, mal eine Strecke zu nehmen, die ich noch nicht kenne. Alles in allem rund 30 Kilometer, ein neuer Platz und wieder etwas Schruz ist eine gute Ausbeute für einen Tag, an dem ich ursprünglich nicht das Haus verlassen wollte.


    Spiel: https://www.fussball.de/spiel/…000000VS5489B4VSAUO6GA#!/

    Tabelle

  • Alles Frankfurt, Oder was?


    Der beschauliche Grenzort Frankfurt/Oder ist von Berlin aus in einer Stunde zu erreichen und es fährt alle halbe Stunde eine Bahn ostwärts, am Tesla-Werk Grünheide vorbei über Fürstenwalde (und danach nicht mehr allzu viel befestigte Ortschaften) in die Heimatstadt von Axel Schulz. Mit dabei mein Fahrrad, da gleich zwei Spiele anstehen und die sechs Kilometer zu lange dauern. Hinwärts erwartungsgemäß ein großer Spass. Denn Wochenendausflüge zu Polenmärkten sind ein anerkannter Freizeitspaß für Kippen- und Feuerwerksfreunde. Ficht mich beides nicht an. Ich will nur Ball und Kielbasa!

    Der proppevolle Zug bietet gleich Unterhaltungspotential. Das sogenannte Fahrradabteil vorne bietet eher zwei schmale Nischen, von denen eine bereits von einer Versehrten im Rollstuhl belegt ist, die erstmal mosert, dass ihr sie von Fahrrädern umzingelt ist. Ein Blick auf die Markierung am Boden verschafft Klarheit, aber zum Glück sind spätestens in Fürstenwalde fast alle draußen. Der letzte weitere Radfahrer fährt nur nach Polen, um sich den Bauch vollzuschlagen. Zumindest nachvollziehbarer als Tabak und Böller. Groundhopping fand er dann aber doch faszinierend.



    12:00 Lokomotive Frankfurt/Oder vs Neuzeller SV 2:2


    FFO ist schon eine kuriose Stadt. Schön sanierte Villen neben räudigen Hochhäusern, leerstehende Industriebauten und wildes Kopfsteinpflaster; endlich wird die Markendorfer Straße angezeigt, in der Fußball gespielt wird. Ein altes, braungrau verputztes Wohnhaus und ein angeschlossener Flachbau beherben das Vereinsgebäude der Lok-Mannschaft, garniert mit einem schönen Mural. Hinter einer Schranke liegt schon der Platz, hinter dem östlichen Tor und der nördlichen Gerade gibt's gleich zwei unmittelbar angrenzende, komplett verfallene Industriebauten.

    Junge Junge! Am Platz ein Holzkiosk mit Verpflegung, Fanartikel seien allerdings schwierig, da müsse ich den fragen, der nachher mit der Kasse herumgeht und den Eintritt einsammeln ( ..) - das sei nämlich der Präsident. Offensichtlich ist Lok im Fußball doch eher eine kleinere Nummer und steht weit hinter dem Aushängeschild, der dereinst als Armeeklub "Vorwärts" und nachwendisch als "Viktoria" firmierte und selbst hinter Union FFO, dem namensgebenden Verein der Straße oder dem Vorortclub Booßen. Letztere spielen immerhin in der gleichen Liga, nur einige Ränge höher.


    Mir fiel ein gut genährte Bursche auf, der ebenfalls Fotos machte und mir bekannt vorkam - es war ein alter Kumpel von vor über zehn Jahren aus meiner Zeit in Hessen, der mittlerweile in Hamburg lebt und berufsbedingt viel in der Mark unterwegs ist. Und der war ebenso überrascht, mich nach so langer Zeit unter rund zwanzig Zuschauern irgendwo am östlichen Rand der Republik wiederzutreffen. Irre!


    Lok musste siegen, um aus der Gefahrenzone zu kommen, Neuzelle ist noch nicht sicher. Spielerisch lief der Ball bei den Gästen schon ganz gut, die vermeintliche Führung durch einen Abstauber nach einem parierten Freistoß kassierte der Schiedsrichter wegen Abseits ein. Clever gemacht, ich dachte zunächst, dass die Lok-Spieler einfach zu behäbig waren und dem Treiben der gegnerischen Mannschaft relativ passiv zusah. Um so überraschender die Führung der Hausherren mit einem rustikalen Schuss aus der zweiten Reihe. In den Zweiten Hälfte gleang sogar das 2:0, obwohl Neuzelle immer noch filigraner wirkte. Doch steter Tropfen höhlt die Defensive: die Neuzeller holten mit zwei ansehnlichen Treffern doch noch einen Punkt.


    Ich wurde noch in den erwähnten Flachbau geführt, wo das Casino untergrbacht ist. Dort fand sich ein altes Abzeichen und ein großer Wimpel. Draußen kam noch ein weiteres Vereinsmitglied, dass noch einen kleinen Wimpel gefunden hatte, der kam dann auch mit. Nach Schlusspfiff überzeugte mein Kompagnon zwei Hopper - Vater und Sohn - von dem Platz in Polen und die nahmen ihn im Auto mit, während ich mich auf's Rand schwang.


    15:00 Polonia Slubice vs Stal Sulecin 4:2


    Vom Lok-Platz ist es nicht sonderlich weit durch die Innenstadt und man gelangt zu der lokalen Oder-Brücke, die hinüber nach Polen führt. Das östliche Frankfurt wurde nach 1945 in Slubice umbenannt und dort findet sich auch ein für den Klub überdimensioniertes Stadion aus den 30ern. Noch auf der deutschen Seite fielen mir die starke Präsenz des Zolls auf, die zurückkehrende Autos kontrollieren. Und Übergänge gibt's in der Tat gar nicht so viele. Dadurch staut sich allerdings alles ziemlich. Entlang des Wassers geht es ostwärts am Ort vorbei und durch die Polenmärkte, die auf Deutsch die entsprechenden Warne feilbieten. Komoot führte mich auf die nordöstliche Seite des Stadions, wo die Kabinen sind. Rad angeschlossen und mich schon gewundert, warum da niemand kontrolliert. Kein Wunder: der offizielle Eingang ist auch auf der Südseite.


    Stadion

    Die östliche Hintertortribüne ist der Hammer. Ein Hauch von Wagner und Walhall umweht das weitläufige Halbrund. Natursteine und großzügig angelegte Sitzreihen erinnern eher an antike Amphitheater, die Arkaden mit Rednerbalkon rundet das skurille Bild ab. Irgendwann fanden sich die drei anderen ein, die direkt durch eine offene Tür der Arkaden hineinkamen. Tatsächlich gab's am Südeingang eine Kasse, aber keine Tickets, nur ominöse Bändchen. Es störte aber keinen, dass wir keine hatten und ich wollte meine Zlotys eher in was essbares umwandeln. Es gab eine stattliche Krakauer, um ein vielfaches besser als das Pendant bei Lok.


    Neben dem offiziellen Gästekäfig, der seinem Namen alle Ehre macht, sammeln sich vielleicht 20 bis 25 Halbstarke, die Ultra-Szene Slubices. Unterhaltsam, nur die zwei Böller mussten nicht sein. Die meisten Polen ignorierten die vier Teutonen, der eine oder andere Ältere beguckte uns allerdings schon argwöhnisch. Spielerisch gab's nix zu meckern. Polonia ist Tabellenführer und spielte aufreizend arrogant, ließ Stal kommen. Mit der ersten richtigen Aktion und der Mithilfe der Gästeabwehr gelang die Führung, die allerdings relativ fix egalisiert wurde. Schön über links zum strafraum, auf den rechten Fuß abgelegt und ein herrlicher Treffer ins lange Eck.

    Die Gastgeber müssen nun doch mehr machen und legen mit einem guten Spielniveau auf 4:1 vor, kassieren nur noch den Ehrentreffer zum 2:4. Etwas höher hätte es dennoch ausgehen können. Stals Torhüter bogenlampt den Ball direkt dem mutterseelenalleingelassenen Stürmer vor die Füsse, der den Ball aber zum Torwart zurück verspringen lässt.


    Nach dem Spiel erstmal Verabschiedung und auf's Rad, um wieder zurück Richtung Bahnhof zu fahren. Beim Polenmarkt herumgestöbert, aber diesmal die Finger von ungesunden Sachen gelassen, die zwei Stadionwürste waren genug. Außerdem wartete in Berlin ein Filmabend mit Sheppards Pie!

  • Sonntag wollte ich es eher ruhig haben und verzichtete auf das Lichtenberger Bezirksduell zwischen 47 und Sparta, das der Favorit mit 3:0 für sich entscheiden konnte. Ralph war bestimmt da und kann mehr schreiben?


    Ich hakte endlich mal einen Platz und einen Verein ab, der seit Jahren auf meinem Zettel steht: Blau-Weiß Buch. Das beschauliche Buch liegt am nördlichsten Zipfel Ostberlins und ist einer der beiden "Gipfel" neben dem westlichen Zipfel Frohnau. Im Grunde endet das urbane Berlin spätestens am S-Bahnhof Blankenburg, die dahinter liegende Stadtteile Karow und Buch wirken eher dörflich und siedlungsartig. In beiden Dörfern liegt der Sportplatz bei der lokalen Schule, wobei der Bucher Platz nahe des Bahnhofs und direkt an der Panke gelegen ist. Und dörflich ruhig war es nicht unbedingt. Locker 60 Nasen fanden sich neben dem Kunstrasenplatz ein.


    Das Vereinsheim mit Trophäenschrank fehlt zwar die Urigkeit, dafür ist gut was los, da Kind und Kegel freien Auslauf und auf dem Gelände viel Ertüchtigungsspielraum haben. Buch spielte bislang immer in der letzten Liga, teilweise brach sogar die Herrenmannschaft weg, doch aktuell scheint der Verein stabil zu sein. Mit Rang 6 sieht es sportlich recht gut aus. Als Gast resite ausgerechnet einer der beiden Vereine vom Sportplatz vor meinem Balkon an und spielten im knalligen Rot - so wie mein Polo. Sollte doch besser immer mal schauen, wer da als Gast anreist. Souvenire gibt's derzeit nur Schals.


    Sportlich war es eine klare Sache. Meine zehn Minuten Verspätung hatten sich bereits gerächt, es stand 2:1 für die Hausherren, die deutlich überlegen war und nur der Hipster mit Pferdeschwanz, Oberlippenbart und 80er-Torwartmütze im Treptower Tor verhinderte einen höheren Rückstand als der 4:1-Halbzeitstand. Beeindruckend, wie häufig der nominelle Stürmer Buchs frei vor ihm die Nerven versagten. Gleich anch Wiederanpfiff aber das 5:1 und kurz vor dem Ende gab's noch zwei weitere Treffer, einer ausgerechnet vom bis dahin sehr guten Keeper vershculdet, der einen weiten Pass abfängt, aber im Fallen kullern lässt und Buch das finale 7:1 servierte. War zu dem Zeitpunkt aber auch egal.


    Spiel: Blau-Weiß Buch vs FC Treptow II 7:1


    Und sonst so?


    Verbandsliga Berlin - der BFC Preußen marschiert zu souveränen Meisterschaft, die Füchse halten den undankbaren zweiten Platz. Unten geht Aufsteiger Stern Britz zusehends die Luft aus, mit 14 Punkten abgeschlagen Letzter. Blau-Weiß 90 punktet zwar hier und da, aber weniger als die anderen Kellerkinder und steht vor dem Durchmarsch in die 7.Liga.


    Landesliga - in Staffel 1 marschiert Fortuna Biesdorf vorneweg, den zweiten möglichen Aufstiegsplatz hat aktuell Johannisthal inne. Passt soweit. Unten steht Ex-Berlinligist Brandenburg 03 mit 7 Zählern abgeschlagen auf dem letzten Platz, darüber gibt's eine fleissiges Hauen und Stechen um den Klassenerhalt. Rehberge aus dem Wedding und "Novi Pazar" stehen auf Abstiegsrängen, aber können schon am nächsten Spieltag mit Lichtenrade und Concordia Britz die Positionen tauschen.

    In der parallelen Staffel 2 feiert das eigentlich Brandenburgische Hohen Neuendorf eine kusiose Wiedergeburt nach einem Absturz mit vier Jahren in der Bezirksliga kreisen sie nun an der Spitze und könnten den Durchmarsch in die Berlin-Liga feiern. Dahinter ist es noch eng. Polar Pinguin könnte den Sprung in die Verbandsliga schaffen, eine starke Leistung für diese ehemalige Kneipentruppe. Ganz unten ist Heinersdorf fast weg, darüber stecken Gatow und der Bezirksrivale Spandau 06 in der Abstiegszone, doch noch drei weitere Vereine sind mit zwei Punkten Vorsprung allesamt in Schlagweite.


    Splitter:

    # BFC Südring vs Einheit zu Pankow 0:10 (W) - die beiden sind Tabellennachbarn. Anscheinend brechen bei den Kreuzbergern aktuell alle Dämme.

    # Einen Spielabbruch gab's in der Begegnung TSV Lichtenberg vs Berliner SC Amateure 1920 beim Stand von 0:3 aufgrund einer schweren Verletzung. Wertung: 0:6. Kommentar im Netz: "Kunstrasen ohne Beregnungsanlage sehr stumpf!" - ja, liebe Sportämter, schafft schön die Rasenplätze ab, Kunstrasen ist so viel besser und einfacher zu warten!

    # Absturz: die Fahrten zum Nordberliner SC in alten Berlin-Liga-Tagen sind weit und mühselig, da irgendwo im Nordwesten und nur mit dem Bus erreichbar. Aber Letzter in der Bezirksliga?Herb.

    # Kickers 1900 wartet immer noch darauf, die 3 Punkte Abzug abzustottern. Nur ein Remis bisher und -2 Punkte im Tableau.


    Kommende Termine:

    am morgigen Mittwoch 20:00 Solidarität/Tasmania vs Traktor Boxhagen - der Freizeitligakracher.


    Samstag, Stadion Rehberge: Tennis Borussia vs Tasmania Berlin - Tradition schreibt sich mit "T"!

    Bei der Gelegenheit muss der Volkspark Rehberge beim Afrikanischen Viertel näher inspiziert werden. Außerdem ist einer der "Sechs Siedlungen der Berliner Moderne" von Bruno Taut in unmittelbarer Nähe!


    Und endlich: der Fußballhimmel auf dem Metro-Dach ist wieder geöffnet! Blau-Weiß Friedrichshain kehrt zurück auf ihren Stammplatz und der kuriose Platz kann wieder besichtigt werden.

  • Kielbasa!

    Alleine deswegen muss ich auch mal wieder nach Polen. Da war ich erst bei einem Spiel und bin immer noch begeistert von dieser grandiosen Wurst, die mindestens (!) so gut ist wie die tschechische Klobasa.

  • Kielbasa!

    Alleine deswegen muss ich auch mal wieder nach Polen. Da war ich erst bei einem Spiel und bin immer noch begeistert von dieser grandiosen Wurst, die mindestens (!) so gut ist wie die tschechische Klobasa.


    Absolut richtig. Ganz andere Qualität als diese miesen Stadionwürstchen hierzulande. Küstrin liegt hier auch nicht weit, das wird das nächste Ziel in Polen .. :essen:

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