Spielberichte & Aktuelles aus dem Berliner Amateurfußball

  • Super, mein neuer Arbeitgeber hat den Firmensitz in Lyon, da soll ich dann wohl zum Kennenlernen hin. Hab schon mal erste bezüglich Recherche Amateurstadien betrieben, für Empfehlungen bin ich offen. |-)

    Also im Gerland wird wohl noch Rugby gespielt. :D


    Ich war ja damals noch in Feurs. Aber nur mit Auto von Lyon halbwegs brauchbar erreichbar.


    Hier wird dritte Liga gespielt, AS Lyon-Duchere. https://en.wikipedia.org/wiki/Duch%C3%A8re_Stadium


    Hier ebenfalls dritte Liga, Vorort von Lyon: https://www.europlan-online.de…mand-chouffet/verein/7640


    Hier gibt's vierte Liga: https://www.europlan-online.de/index.php?s=stadion&id=7647
    Und hier auch: https://www.europlan-online.de/index.php?s=stadion&id=11146

    Nanakorobiyaoki

  • Super, besten Dank. Liegt alles an den Rändern, da muss ich schauen, wie ich da hinkomme.

    In Lyon gibt's ein gutes Tram- und Metronetz. Zumindest Duchere kannst du gut erreichen. Sonst kannst du beim Europlan auch mal nach der 5. Liga gucken. Da sollte innerhalb der Stadtmauern auch noch ein bisschen was gehen.

    Nanakorobiyaoki

  • Schwarz-Weißes Wochenende - das erste Wochenende mit Liga-Fußball


    Samstag stand ursprünglich BJK Besiktas Berlin auf dem Programm, die im Norden des Wedding kicken und als Gast BSV Oranke II empfangen sollten. Die Gustav-Böß-Anlage fehlte mir noch und beim letzten Besuch der benachbarten Hannemann-Anlage (Nord-Wedding und SC Bosna) war schon nach 25 Minuten Schluss. Immerhin 25 Minuten mehr als gestern; augenscheinlich trat der Gast nicht an, da die Wertung für den Gastgeber ausfiel.
    Umständlich quer durch Berlin bei endlich mal gutem Wetter gurken, um wieder nach hause zu fahren? Nö. Zurück in den Osten, denn in Ringbahnnähe an der Prenzlauer Allee kickt Samstag immer Rotation Prenzlauer Berg, die ebenfalls in schwarz-weißen Jerseys auflaufen. Deren Erste fuhr ein klares 3:0 gegen den BSV Oranke (...) ein. Tatsächlich standen sechs Gästefans am Rand mit Schwenkfahne, zwei davon traf ich bereits Anfang der Saison bei Treptow 46. "Du hattest versprochen, nach Hohenschönhausen zu kommen!" hallte es mir grinsend entgegen. Stimmt. Steht noch aus. Schaffe ich auch irgendwann ..
    Zum Spiel der Zweiten des Gastgebers wollte aber keiner bleiben, zumindest der vom Verein abbestellte Linienrichter kommentierte mit mir das Geschehen. Cooler Typ. Das Spiel selbst war ein klassischer Kreisliga B - Kracher, Rotation Prenzlauer Berg II vs Corso / Vineta aus dem Wedding. Also fast von da, wo ich gerade her kam.
    Die Gäste verfügten über zwei bis drei offensiv fähiger Spieler und einige Klopper, etwas besser waren die Gastgeber im Gesamteindruck. Doch in Führung gingen die Gäste nach einem guten Konter auf dem engen Kunstrasenplatz in der Bombenlücke. Weiter Ball auf den anderen Flügel und der Adressat zimmert das Leder in die Maschen. Die Gäste konsequenterweise mit Oberwasser, hätten das Spiel vermutlich nach hause gefahren, wenn ihnen der zweite Treffer gelungen wäre.
    Doch Rotation berappelt sich und kommt zu einem Kreisligatypischen Ausgleich: Ecke halbhoch, aber scharf an den kurzen Pfosten - hier stehen aber nur Verteidiger. Macht aber nix, vom Oberschenkel eines Weddingers segelt der Ball per Bogenlampe in's lange Eck. Der Captain hat's natürlich gleich gesehen, der Aushilfslinienrichter befragte die aktiven Mitspieler und einer bestätigte, dass es ein Eigentor war. Die nun stärkeren Gastgeber erkämpfen sich ein Übergewicht und schafften die Führung.
    Da ich abends schon verplant war, musste ich los. Ich las später nur, dass das Spiel beim stand von 3:2 abgebrochen wurde. Kaum ist der Pabba weg, benimmt sich wieder jemand daneben.


    Sonntag ist die Auswahl groß und die Lust wieder gering, nach Spandau zu eiern. Teutonia und Veritas müssen also weiterhin warten. Ich könnte mal wieder zu Germania 1888, die haben immer schönes Zeug da. Wimpel sind leider aus, aber die Bierkrüge sind noch da. Ein stolzer Preis, aber auch ein schöner Krug.
    Weniger schön war das Spiel. Germania spielt unfassbar umständlich und beim Spielaufbau spielt man so tief "hinten herum", bis der Ball fast im eigenen Netz liegt. Das erledigt aber die Gastmannschaft von Anadolouspor II, die schnell mit 2:0 in Führung gehen. Während die Gastgeber kaum über den Mittelkreis hinauskommen, schalten die Gäste auf Eier schaukeln, dominieren aber immer noch und müssten längst höher führen. Wahlweise fängt der Keeper die Abschlüsse, der Pfosten hilft mit oder die Bälle gehen knapp vorbei. Zahlreiche Ecken und Freistöße bieten ebenfalls Chancen zum Ausbau der Führung, aber irgendwie hatte man vergessen, dass es noch ein Punktspiel ist.


    Zumindest kommen die Gastgeber näher an's gegnerische Tor, einzelne können sogar Fußballspielen! Nach einem rasanten Antritt und dem Sturz im strafraum gibt der Schiedsrichter den gewünschten Elfer und aus recht heiterem Himmel steht es nur noch 1:2.
    Und es sollte noch besser kommen. Nach Wiederanpfiff spielen die Gäste Grundschulfußball (alle stehen vorne und wollen das nächste Tor machen), so dass plötzlich zwei Germania-Angreifer allein am gegnerischen Strafraum stehen. Nachdem man sich geeinigt hat, sich nicht gegenseitig über den Haufen zu rennen, darf der Gewinner der mentalen Schere - Stein - Papier Auslosung den Ball nehmen und einnetzen. Ausgleich. Dit is Kreisliga B ... also wie gestern. Argwöhnisch meinte der Germania-Cheffe vor mir, dass ihm dieser Ausgleich in der Nachspielzeit lieber wäre.
    Und in der Tat: irgendwann spielten die Gäste dann doch wieder mit. Während bei Germania der eine oder anderen humpelte, konnte Anadolouspor wechseln, die hatten ihren volle Kapelle dabei und die Bierzeltbank gut gefüllt. Bei Germania saßen dort nur Trainer und Co-Trainer ..
    Nach einem Dreifachschlag wurde das Spiel dann doch schnell entschieden. Die in schwarz und weiß kickenden Germania-Kunstrasenpflüger sehnten den Schlusspfiff herbei und ließen den Gegner machen, der spielerisch deutlich besser war. Ob man sich nun so austanzen lassen muss kann man diskutieren, da Frust oder Härte oder beides in Geplänkel an der Seitenauslinie demonstriert wurde, in Strafraumnähe Gegenspieler aber eher wie Koronaviruserkrankte vom Leib gehalten wurde. Nach zwei weiteren Toren für die Gäste war Schluss, so dass mit einem 2:7 doch noch ein standesgemäßes Ergebnis herauskam.
    Durch zahlreiche Rückzüge steigt aber keiner ab, so dass keinem was passiert. Die Kreisliga B, Staffel 2


    Let's talk about Kreisliga B, Baby, let's talk about Spielabbrüche und Katastrophen and me ..


    Staffel 1 - Abbruch nach 7:1-Halbzeitführung für Concordia Wilhelmsruh, Pfeffersport marschiert und Marzahn 94 hat immer noch keine Punkte, steigt wohl aber dennoch nicht ab ..


    Staffel 3 - Hürtürkel II wurde für die erste geplündert und wird dafür in der Liga geplättet ..


    Staffel 4 - Rolle Rolle Rotation, weit weg vom Keller .. dort gibt es den Triple-Letzten, alle mit je elf Punkten, darunter eben Corso/Vineta. Ein Erfolgserlebnis gab es für Ex-Weddinger: der SC Minerva spielt nun auf dem Gelände des Poststadions in Moabit, gewann allerdings auswärts mit 8:0. Hier steigen sogar noch Mannshcaften ab, weil es keine Rückzüge gab ..


    Staffel 5 - mit neun Eichen gegen den Südwesten .. sie mussten aber nur eine Halbzeit durchhalten. Norden-Nordwest Letzter.


    Staffel 6 - Viktorianisches Duell, Victoria Friedrichshain mit "c" schlug Viktoria Mitte mit "k" und überholt den Gegner auch gleich in der Tabelle.

  • Mal wieder vorzüglich hinbekommen, Pabba! :D

    Drei Buchstaben, zwei Farben, eine Gemeinschaft

    Pivotechnik ist kein Verbrechen
    :drink:


    Lerne Schweigen ohne zu Platzen

  • Die hiesige Wechselbörse ... |-)
    .. mir deucht, der Bursche könnte das später bereuen, immer ist Landesliga nur eine Stufe unter der Verbandsliga.


    Afrisko hat nun die I. Herren abgemeldet. Nach dem Desaster in der Bezirksliga sammelte die Truppe auch in der Liga tiefer nicht einen Punkt. Die sofortige Abmeldung ist allerdings schon herb.

  • Über die unglückliche 0:1-Niederlage gegen ziemlich schwache Beffis schreibe ich später, erstmal das aktuelle Wochenende.


    BSV Oranke - Blau-Gelb Berlin 0:5 (0:2)


    Unlängst schrieb ich, dass ich den Orankefans über den Weg lief und versprach, vorbei zu kommen. Das tat ich an diesem Sonntag und wer war nicht vor Ort .. ?
    Dadurch verpassten sie aber eine derbe und teilweise demütigende Niederlage im Derby gegen Blau Gelb.


    Der Platz:
    Der Kunstrasenplatz liegt inmitten von Plattenbauhäuserschluchten, größtenteils aber saniert mitten in Lichtenberg. Anfahrt also vor allem mit der Tram. Namensgeber dürfte der nördlich gelegene Orankesee sein, der auch ein nettes Strandbad hat. Davon ist aber wenig zu sehen, die Umgebung besteht aus Neubauten, hinter dem nördlichen Ende befindet sich ein trostloser, leer stehender Flachbau, dahinter noch eine Platte in dem hässlichen Schlammbraun, der die Platte so berühmt-berüchtigt gemacht hat.
    Das Zweckgebäude des BSV (Vereinsfarben Blau und Weiß) ist sinnigerweise in einem fast weinrot gehaltenem Farbton gehalten. Sportliche vier Euro Eintritt werden verlangt. Dazu gibt's ein kleines Vereinsheim mit Fernseher, wo gerade Wintersport läuft. Dieser steht auf einer Vitrine, in der andere Vereine Fanartikel präsentieren würden, hier aber nur ein blaues Schaf (?) drapiert ist. Das Foto ist leider nichts geworden.
    Der Kunstrasenplatz selbst ist unspektakulär, über den Trimm-dich-Pfad am Rand musste ich aber schon schmunzeln.


    Das Spiel:
    Bezirksliga sollte ich gewisses Spielniveau haben, aber die letzten Tage waren verhältnismäßig niederschlagsreich. Dementsprechend schlitterten manche Spieler herum wie meinereiner auf Schlittschuhen. Die Gäste in der IV robust und ochsen alles weg, was in den Strafraum kommt. Die Gastgeber lamentieren, bekommen aber auch nicht so schnörkellose Angriffe hin wie die Gäste. Da der Unparteiische eine lange Leine lässt, sehen die Blau-Gelben auch keinen Anlass, an der Marschroute etwas zu ändern. Das 0:1 fällt nach etwas über einer halben stunde und noch vor der Halbzeit der 0:2 durch einen Fehler im Spielaufbau - und der Unglücksrabe blieb einfach stehen und mault, während seine verbliebenen Defensivmitstreiter überlaufen werden. Im Grunde wie im Lehrbuch: zur Grundlinie durchheizen und Ball in den Rücken der Abwehr spielen. Wenn mehr Spieler des Gegners auf- als eigene Mitspieler nachrücken, brennt hinten der Baum. Dabei war Blau-Gelb hinten durchaus löchrig, wenn mal Druck auf deren Verteidigung ausübte, wurden die auch schnell hektisch.
    Aber die Weisheit des Tages: Ohne Abschluss machste keine Tore!
    Dabei hatten die Gastgeber noch Glück, dass bei einem Steilpass der Referee auf 'Abseits' entschied. Dabei war der Bursche nur einfach klug aus der Tiefe gestartet und schneller als die Verteidiger. Mit Linienrichtern wäre es also früher entschieden gewesen. Zumal jetzt schon Spieler die Schultern hängen ließen, bei Ballverlust aufhörten zu spielen und verpennten, dass der Mitspieler das Leder zurückeroberte.


    Halbzeit. Vereinsheim. Haben Sie auch Nadeln oder Pins? - Nein! war die prompte Antwort. Sein Nebenmann hinter'm Tresen schaut ihn entgeistert an. Warum sachste "nee"? Und begibt sich gemächlich an mir vorbei zu den Schränken, wo ganz oben die Tüte mit dem Kleinkram liegt. Das ist der neue Vorstand, der hat keine Ahnung feixt er. Das ziemlich öde Logo gibt's als Pin und Nadel, jeweils für einen Fünfer. Ich belasse es bei der Nadel. Nun noch einmal die übrigen Winkel des überschaubaren Geländes nach Motiven durchforsten und die Zweite Halbzeit durchforsten.


    Tatsächlich gab es nach etwa einer Stunde die beste Chance für Oranke. Eine scharf getretene Ecke segelt einmal durch den Fünfer und ein Gelber zimmert das Leder fast in die eigenen Maschen, verfehlt aber knapp. Die anschließende Ecke brachte sogar den ersten eigenen (!) Schuss auf's Ziel, aber der Torwart hat wenig Mühe, kurz darauf sogar wieder Arbeit für den Keeper. Danach: Schluß, aus, Mickey Mouse, was Torschüsse der Gastgeber angeht. Nach diesem Offensivfeuerwerk der Knallforschliga kontern die Gäste.


    Einmal über den Flügel, zum Mitspieler, der mit Klette am Hacken quer durch den Strafraum gurkt und am Torwart scheitert. Auch hier lief nur ein Blau-Gelber mit dem famosen Vornamen "Nic-Chaplin" (Quelle, wenn's mir keiner glaubt) und der durfte den Nachschuss hoch in's Eck zimmern. Torwart und Abwehrspieler blieben bedröppelt liegen. Blöderweise verletzte sich der Torwart auch noch und musste ausgewechselt werden.
    Beim vierten Tor zehn Minuten später war der Ball eigentlich geklärt, aber der Verteidiger hatte einfach den Gegenspieler übersehen, der da halt noch stand. Passiert. Dadurch geht nicht nur der Praktikantenjob bei Fielmann flöten, sondern auch das Spiel, wenn der Gegenspieler den Ball dann auch noch einschiebt.
    Tor Numero fünf rundete das Desaster für Oranke ab. Die Hausherren hattne schon längst aufgegeben, blieben hinten und der Außenverteidiger der Gäste hatte auch keine Muße mehr, sich Blasen zu laufen und holze wenige Meter hinter der Mittellinie den Ball nach vorne. Sollen die da vorne was draus machen!
    Konnten die aber nicht. Der Ball flog und flog, der Torwart verschätzt sich bös' und plötzlich liegt der Ball im Netz. Autsch.
    Der Ansager hatte in der zweiten Halbzeit schon darauf verzichtet, die weiteren Gegentore anzusagen, dafür tobte der Heimmob, der unter einem Pavillon einer hiesigen Brauerei standen. Irgendwann war Schluss, die anwesenden Groundhopper machten sich zum jeweils nächsten Spiel auf den Weg, der Rest feierte oder trauerte.


    Spielstand: 0:5
    Spielnote: Niveau für die Liga gering, auch aufgrund der Platzverhältnisse, dafür immerhin Tore
    Accessoires: eine Nadel


    Danach ging es weiter zu den Berliner Verkehrsbetrieben, deren Sportplatz in der Nähe ist. Und da sollte es noch richtig zur Sache gehen ..

  • Danke, das hab ich heut ,Abend gebraucht: Nic-Chaplin Schuster - Oh Mann, was tun die ihren Kindern an... :D

    Drei Buchstaben, zwei Farben, eine Gemeinschaft

    Pivotechnik ist kein Verbrechen
    :drink:


    Lerne Schweigen ohne zu Platzen

  • So langsam finde ich Gefallen an den Thread und den vielen Geschichten die es auch neben den Fussball so gibt.

    24.09.2012 - 08.12.2012

    Danke an Wayne Simmonds (Philadelphia Flyers, 9 Spiele, 4 Tore, 10 Assists), Chris Stewart (St. Louis Blues, 15 Spiele, 6 Tore, 14 Assists) sowie Clarke MacArthur (Toronto Maple Leafs, 8 Spiele, 4 Tore, 6 Assists) im Trikot der Eispiraten Crimmitschau

  • :hutab:


    Nach dem Orankespiel ging es gleich weiter zum besagten Platz der Berliner Verkehrsbetriebe.
    Ich hatte vor einiger Zeit erfahren, dass die ÖPNV-Betriebssportgruppe Ost-Berlins neue Nadeln hat. Im Gegensatz zum westdeutschen und Vorkriegs-ÖPNV mit dem Namen BVG nannte sich das Ostpendant BVB, geblieben ist davon nur die Mannschaft und das BVB-Stadion. Ligentechnisch ging es offiziell zwei Ligen tiefer (Bezirksliga > Kreisliga A > Kreisliga B > Kreisliga C), spieltechnisch locker vier. Zu Gast kam Germania 1888 - die Mannschaft zehrt anscheinend noch von einer guten Hinrunde, denn auch gegen die tabellarisch tiefer stehenden Gäste setzte es eine derbe Klatsche.
    Zumindest die Zweite Halbzeit war drin (Spielbeginn war eine Stunde später als Oranke), dafür verzichte ich auf Würger King zugunsten einer Knacker am Sportplatz und zwei weiterer Nadeln und kam sogar pünktlich am Platz an. Halbzeitstand Null-Null, perfekt, alle haben auf mich gewartet. Der Gastgeber ist nach zwei Abstiegen in Folge tief gefallen, Germania gurkt sowieso gefühlt seit dem I. Weltkrieg auf Kreisebene herum.


    Der Platz
    Dies ist einer der Plätze, der die meisten Veränderungen in den letzten Jahren erlebt hat. Bei meinem ersten Besuch war ich von der alten, aber leider baufälligen Tribüne angetan, die dann später abgerissen wurde. Beim zweiten Besuch entdeckte ich das verfallene Freibad Lichtenberg, dass ebenfalls später geplättet wurde. Nun befindet sich dort ein weiterer Kunstrasenplatz. Leider wurde der Hauptplatz komplett eingeebnet - aus einem schönen Rasenplatz wird nun ebenfalls ein Kunstrasenfeld. Dreck!


    Das Spiel
    Kreisliga B. Zwei mittelprächtige Mannschaften. Die etwas besseren Hausherren sind vorne etwas zielstrebiger und gehen bald in Führung. Germania zerfällt schneller als Vampire bei Tageslicht und kontert sich locker zu einem 5:0. Da hätten sogar mehr Tore fallen können, wenn der Schiedsrichter die Gäste nicht kreativen Abseitsentscheidungen bewahrt hätte. Ihr bester Mann.
    Germania hatte zwei Topchancen: nach einem Konter und einem herausgrätschenden Torwart, der zu spät kommt und der Spieler eigentlich nur noch vorbeiziehen und einnetzen müsste, aber anscheinend Fuß und Ball magnetisch gleich gepolt sind, sich gegenseitig abstoßen und der Ball in's Toraus trudelt. Schön auch der versuchte Seitfallzieher, bei dem der Künstler den Ball natürlich verfehlte, aber das Spielgerät beim Einsetzen der Schwerkraft unter sich begrub. So einen Ball in der Luft annehmen und sichern muss man erstmal können! War aber nicht geplant und bis sich der Bursche aufgerappelt hatte, stocherte einer der Verteidiger erfolgreich den Ball aus der Gefahrenzone, während der Rest der Germanen interessiert zuschaute.


    Die Zuschauer
    Die Platznachbarn vom JFC machten es sich an der vorderen Eckfahne gemütlich, der vereinzelte Heimanhang verteilte sich am Mittelkreis. Ganz mittig aber das absolute Highlight ... -->


    Die Stimmungskanone
    Bei jedem vernünftigen Spiel braucht es einen Meckerrentner. In dem Fall ein noch gar nicht so alter Stief(?)-Vater eines Spielers von Germania. Der pöbelte erst über die affektierten Schmerzschreie eines Heimspielers und war äusserst erfreut bzw gleichzeitig überrascht, dass die Spieler darauf reagierten. Seit Jahren mal wieder bei einem Spiel. Ich darf pöbeln, ich bin besoffen. Aber wenn die auf mich hören und schlechter spielen, sind die dumm! Weltklasse! Tatsächlich wurde es nun ein munteres Spiel.
    Ein absolutes Novum für mich: die Spieler Germanias wurden vom Schiedsrichter zum Zuschauer geschickt, dass er sich benehmen solle, sonst müsse er ihn vom Platz schicken. Nicht nur, dass der Unparteiische nicht persönlich aktiv wurde und den pösen Purschen ermahnte, er schickte auch noch Spieler. Das war natürlich Öl in's Feuer, weil er zu Recht anmerkte, dass er (noch) keinen beleidigt hätte. Stimmt. Nun aber musste der Schiedsrichter den Spott ertragen. Zumindest musste dieser nun aus seiner Komfortzone heraus (vulgo: der Mittelkreis) und sich mal mehr bewegen, weil genau auf Höhe des Mittelkreises unser Granaten-Asi stand. Geiler Typ. Der hat selber nach eigener Aussage bei einigen Truppen in der Verbandsliga Mitte der 90er gespielt.
    Zu der Zeit war im Amateursport mehr los und die Stimmung gerade bei Derbys nicht gerade freundlich. Und hier reichte einer schon, um es eskalieren zu lassen. Ich hoffe für den Unparteiischen, nie ein Spiel bei Tasmania, den Beffis oder Weißenseer FC zu pfeifen. Der käme da gar nicht aus der Halbzeitkabine.


    Die Spieler
    Die Stimmung bei Germania sank schnell auf den Tiefpunkt. Der Höhepunkt der Pöbeleien auf dem Rasen war die Auseinandersetzung nach einem Tor, als einer komplett ausrastete und seinen Kapitän anranzte, wodurch dieser jedem Schläge androhte, der ihn anbrüllt. Hier wäre eine Stromberg-Schulung für Führungskräfte angesagt. Spätestens jetzt dürften die Verkehrsbetriebler geahnt haben, dass der Gegner mental am Boden ist. Allerdings waren auch die Gastgeber am Schluss unzufrieden. Nach einem Konter stapft der Flügelflitzer am Torwart vorbei und legt zurück (!) zum Mitspieler, der einnetzen darf - und wegen Abseits zurückgepfiffen wurde. Selbst ohne Linienrichter hätte man das sehen können. Statt 6:0 nun als Gelb-Rot wegen Meckerns .. ;D


    Jenes Gelb-Rot sorgte für das vorletzte Highlight des Spiels. Der Pöbler düngte gerade einen Baum am Feldrand und macht sich über den dämlichen Platzverweis lustig, wird von den Einheimischen an der Eckfahne angepöbelt und suchte natürlich den direkten Kontakt. Auch hier fehlte Stromberg'sche Deeskalationsfähigkeiten. So wirklich wollte keiner, aber wirklich souverän konnte keiner mit ihm umgehen. Bis auf einen ..


    .. das letzte Highlight war der Germania-Boss, der ihn dann auch zur Rede stellte, aber eben wusste, wie man sich Gehör verschafft. Auch er war erbost über sein Gepöbel, während ich mich schon noch fragte, was jetzt so schlimm gewesen sei. Aber Germania ist ein gebranntes Kind, da randalierten nicht nur die Kumpels der Spieler, sondern vor allem die Spieler selbst. Kann er aber nicht wissen.
    Im Grunde macht der BVB es den Gegnern aber auch leicht zu lästern. Der Schaukasten informiert u.a. über die Sportarten im Verein, neben Fußball auch so Hooliganfreizeitaktivitäten wie Kegeln und Schalmeienorchester (!!!).


    Auf dem Heimweg kam ich noch an einer Ruine vorbei, man sah nur noch verkohlte Wände des angrenzenden Grundstücks. Am Zaun das Schild der Discothek "Tollhaus - Club der Hauptstadt". Passt, nicht nur finanziell angebrannt ..



    Spiel: SV Berliner Verkehrsbetriebe 49 - BFC Germania 1888 5:0 (0:0)
    Zuschauer: maximal 25 bis 30
    Accessoires: zwei Nadeln
    Unterhaltungsfaktor: Spiel eher Slapstick, drumherum klasse

  • Tasmania und die Wettergötter


    Wettergötter sind in antiken Kulturen der Ackerbauern äusserst wichtige Ansprechpartner, sorgen sie doch für Regen und haben daher ein erträgliches Einkommen durch Opfergaben der anbauenden Bevölkerung. Obendrein gibt's im jeweiligen Pantheon der Kulturen auch einen guten Posten, sei es Thor bzw Donar im germanischen Raum, Ra bei den alten Ägyptern sowie Ba'al der Phönizier. Dieser konnte sogar eine Nebenrolle im Alten Testament ergattern, da die alten Israeliten nicht immer ganz dem Monotheismus vertrauen wollten, sondern bei Trockenzeiten diesem Spezialisten für Instant-Regen als back-up Opfer brachten.
    Augenscheinlich sollte Tas langsam auch mal langsam einen kleinen Altar aufbauen. Denn die Wettergötter trieben es bunt mit Spielern und Fans und verhinderten mögliche Triumphe ..


    Landespokal - BFC Dynamo vs Tasmania im Jahnsportpark an einem Dienstagabend im Februar


    Im Vorfeld hörte meine Schwester vom Spiel und da sie in der Nähe wohnt, kam sie gern mit. Nach der Arbeit also mit Aktentasche (sind aber immer nur Fressalien für Frühstück und Mittag drin) zur Schwester, erstes Getränk bechern und dann direkt im Prenzlberg zum Mauerpark. Neben der neuen Max-Schmeling-Halle steht das altehrwürdige Jahnstadion, in dem dereinst schon der Armeeclub Vorwärts Berlin sein Unwesen trieb und nach seiner Umsiedlung nach Frankfurt/Oder zur zweiten Heimat der Beffis wurde.
    Leider gab es nur zwei Schalter für die Karten, so dass die Zeitkalkulation etwas durcheinander geriet, von Fantrennung mal ganz zu schweigen. Aber schon hier da waren die Tasmanen zu sehen und selbst unsere Spielerlegende Salvatore Rogoli war da. Er ist als Jugendtrainer wieder mit an Bord! Sportliche 12 Kröten mussten berappt werden, dafür erhält man für ein Spiel um 19:00 halt eine "Tageskarte".


    Während die Beffis die Haupttribüne als Gastgeber bekamen, waren wir quasi nebenan nördlich davon untergebracht. Und Boreas, der Nordwind der griechischen Mythologie, pustete aus Leibeskräften. Dunkel, kalt und windig. Einzig das Spiel heizte etwas ein. Tas überraschend frech und mit Chancen, von den Weinroten war wenig zu sehen und Abstimmung nicht erkannbar. Dabei hatte der Regionalligist bereits Punktspiele bestritten, für Tas war's der erste Ernstfall in 2020. Habe ich schon erwähnt, dass es abartig windig war? Auch wollte das neue Handy nicht so fotographieren, wie ich mir das vorstelle. Das olle Vorgängermodell hat einfach Bilder gemacht, die dann im Zweifel hat unbrauchbar waren oder Glückstreffer wurden. Das Aktuelle will so viele Hebelumstellungen, um dann auch mehr oder weniger brauchbares zu fabrizieren.


    In der zweiten Halbzeit wurde der Wind nicht weniger, dafür die Gastgeber nicht besser. Tas mit fiesen Kontern, aber ohne einen einzigen brauchbaren Abschluss in den zweiten 45 Minuten. So kam, was kommen musste. Ein Fehler im Spielaufbau nutzt ein gerade erst gekommener Einwechselspieler für das einzige Tor des Abends. Nur eine Einzelleistung sorgt für den K.O., nichtsdestotrotz halt trotzdem K.O.


    Bilder & Videos aus Beffi-Sicht
    Spiel: BFC vs TAS 1:0


    Übrigens: wer noch auf der Suche nach bewusstseinsverändernden Drogen ist, der wende sich an Beffi-Trainer Bennbenek/Bembenek oder wie auch immer. Wie der nach dürftigen Darbietung einen hochverdienten Sieg gesehen haben will, hat entweder Medikamente zu sich genommen, eine blühende Phantasie oder das Spiel mental schon in der heimischen Badewanne verbracht. Letzteres wäre zumindest nachvollziehbar.



    Das erste Ligaspiel 2020: Tasmania vs Hertha 03 Zehlendorf 2:2


    Nein, windig war es nicht am heutigen Sonntag. Und um 13:00 ist es zumindest hell. Aber grau und diesmal hatte der Regengott Schicht gehabt und versorgte alle Beteiligten durchgängig mit Dauerregen. Nicht doll, aber steter Tropfen durchnässt auch. Zumal obendrein der Regenschirmgott mir höchstselbst einen Blitz in den Billigschirm jagte, den ich als Rückversicherung nun erstmals einsetzen wollte und beim erstmaligen (!) Aufspannen in zwei Teile zerbrach. Was kauf' ich mir auch solchen Kram.


    Mit dem aktuellen Programm und an der Traube an Schönwetterfans vorbei, die am Torbogen überdacht das Spiel verfolgten, sah ich die neuen Pfandbecher mit Tas-Logo. Komm zu Papa, gefüllt randvoll mit schwarzem Gold.
    Und Tas führte gegen schwache Gäste, die doch eigentlich um den Aufstieg mitspielen. Tasmania blieb über weite Strecken trotz der Führung stark, musste aber nach zweimaliger Führung jeweils den Ausgleich hinnehmen. Die eigenen Tore wurden jeweils erspielt, der Ausgleich fiel jeweils nach einem Standard. Beim zweiten Tor maschierte Emre einmal halb um den Strafraum udn legt ab zu Rückkehrer Faruk, der mit Hilfe des Innenpfostens einnetzt.
    Danach und davor gefühlt unzählige Chancen und Räume, nur wie auch bei den Beffis ohne Abschluss. Nach einer Ecke treffen die Gäste dann zum Ausgleich, müssen dann aber nach einer unklugen Aktion abe rmit zwhn Mann die Schlussphase überstehen. Nach einem taktischen Foul ist unser Mann ziemlich aufgebracht und sein Gegenspieler langt zu. Nur ein Wischer im Gesicht, aber da hat die Hand auch nichts zu suchen. Nun hatte Tas noch einmal Chancen, aber das Tor will nicht fallen. Der Herthakeeper ließ den glitschigen Ball nahezu immer prallen, doch hier fehlte zum einen der Abschluss als auch der Abstauber, der günstig platziert lauert.


    .. der ist bekanntlich zurück nach Altglienicke gegangen, weil die Leihe endete. Und traf heute immerhin dreimal. Aber nicht für die Regionalligatruppe, sondern für deren Zweite in der Landesliga (7.Liga) gegen den Nordberliner SC. Neben unserem Romario Hartwig traf auch Kroll (ebenfalls Oberligaerfahrung) und Ex-Beffi Björn Brunnemann.
    Die Gäste dürften sich bei einer solchen Aufstellung verschaukelt fühlen.


    Doch der Titel "unglücklichster Punktverlust" dürfte heute ganz klar an die Kickers Hirschgarten aus Köpenick gehen. Die führten 4:1 bei Biesdorf II, und führten auch noch eine Viertelstunde vor dem Ende mit 4:3, um dann doch noch überrannt zu werden.

  • Caramba, Karacho, Tasmania! - Tasmanische Auswärtstour an die Ostsee


    Greifswalder FC - SV Tasmania 0:1


    Zum letzten Auswärtsspiel an der Ostsee keimte die Idee, doch das Wochenende dort zu verbringen und tatsächlich fanden sich schon Samstag Vormittag sieben Nasen für eine Zugfahrt. Um für die Strecke mit dem ICE vergünstigt fahren zu können, sind mindestens sechs Leute für das Gruppenticket vonnöten, passte also alles haargenau. So traf Samstag Mittag die Horde am Südkreuz ein und sammelte Carsten noch am Gesundbrunnen ein, der wegen einer Komparsenrolle immer noch seinen Rauschebart tragen muss und eher an Reinhold Messner erinnert. Der Bahnhof liegt in Greifswald direkt neben der Altstadt und das Hotel am Dom direkt in der Altstadt. Perfekt, allerdings ist das Hotel so unauffällig, dass ich am gesamten Wochenende regelmässig daran vorbei gelaufen bin und jedesmal von meinem jeweiligen Nebenmann aufgehalten werden musste. Das Restaurant befindet sich im Umbau und duftet statt nach Seelust eher nach Rohrbruch, dafür ist die Stadt aber fein und die Sehenswürdigkeiten nah. Dort lief uns auch gleich der tasmanische Nickel-Clan über den Weg. Die tasmanische Eroberung kann somit als erfolgreich verbucht werden.
    Hatten meine westdeutschen Mitreisenden ein zweites Torgelow erwartet, entdeckten sie nun eine feine Altstadt mit nordischem Hansecharme, aber auch entsprechendem Wind. Nach der ersten Altstadtbesichtigung ging es erstmal direkt zum Volksstadion. auf dem Gelände spielen fast alle Vereine der Stadt und die Strecke samt Gelände konnte so in Augenschein genommen werden. Es spielte Blau-Weiß Greifswald gegen den Penkuner SV (2:3) und auch wenn der Norddeutsche insgesamt eher wortkarg und ruhig ist, gilt diese Regel augenscheinlich nicht beim Fußball. Wie in Berlin, nur mit anderem Dialekt. Der Abend wurde dann gemütlich Kneipen- und Fressalienhopping betrieben und auch hier war der Berliner Pulk vom Angebot dieser Studentenstadt überzeugt. Bis auf Uwe, der in einer Pizzeria vermutlich nie wieder irgendwas jenseits von Pizza & Pasta bestellen wird. Der genervte Kellner wird schon gewusst haben, warum er ihn übergehen wollte ..
    Der harte Kern aus drei Leuten enterte noch für ein letztes Feierabendbier eine Studentenpinte und konnte danach gut schlafen.


    Sonntag! Spieltag!


    Nachdem der Autor dieser Zeilen als Vorletzter am Frühstücksbuffet erschien (aber auch nur, weil ich mich vor meinem Zimmergenossen in's Bad gestohlen habe) und von der blickigen Bedienung gleich eine eigene Kanne Kaffee bekam, ging es noch einmal in die Innenstadt und auf den Dom (zumindest drei Wagemutigen wagten sich die 260 sehr, sehr engen Stufen herauf*), um oben fast von der Balustrade gefegt zu werden. Dank sattem Ostseewind wurden die Ohren das erste Mal an diesem Tag gut durchgepustet.
    Zudem wurde Tasmania auch gegenüber der einheimischen Bevölkerung angemessen repräsentiert. Eine Damenrunde versucht mit einem Brett, einen in das Greifswald durchfließende Flüsslein Ryck gefallenen Handschuh zu retten und Tasmania-Thomas und Tasmania-Carsten halfen bei der Bergung. Erwähnte ich den Wind an der Küste? Dadurch wurde die Chose für neutrale Beobachter eher zu einer unterhaltsamen Benny Hill - Szene, da das vermaledeite Teil immer wieder vom rettenden Ufer bzw Carsten weggeweht wurde ..


    Das zweite Mal dann im Stadion selbst. Leider war der Hauptplatz gesperrt, also ging es auf einen der eng umzäunten Nebenplätze. Dort sorgte ein DJ für Unterhaltung und mit einer Bandbreite von Punk Rock, Jamaican Ska und Run DMC für eine erstaunliche Bandbreite, dazu als Einlaufmusik Manowar (ausgerechnet "Warriors of the World United").
    Die Gastgeber grüßten von der Tabellenspitze und gingen daher als Favorit in's Spiel. Doch Tas war bissiger und übernahm gleich die Initiative. Ein weiter Ball auf Emre kommt an und unser Edeltechniker schlängelt sich nicht nur an der Verteidigung vorbei, sondern auch am Torwart, der etwas ungeschickt zu Werke geht und Emo zu Fall bringt, aber wohl zu wenig für einen Elfmeter und im Fallen ließ sich der Ball auch nicht kontrollieren. Auch nach diesem ersten Ausrufezeichen hat Tas noch zwei, drei Möglichkeiten, bis die Gastgeber doch beginnen, mitzuspielen.
    Dann überraschen die Gastgeber plötzlich mit einer Möglichkeit aus dem Nichts und beweisen, dass mit ihnen zu rechnen ist. Doch dann macht Tas im Gegenzug das 1:0 - Lukas Bähr sieht beim Spielaufbau den durchstartenden Fabio Engelhardt und schickt ihn mit einem feinen Steilpass auf die Reise. Und Fabio zimmert einfach das Leder in's lange Eck, profitiert freilich auch davon, dass der Keeper zunächst einen Schritt in die falsche Richtung macht und sich dann umsonst streckt. Somit gehen unsere Tasmanen vollkommen verdient in Führung (18.)!
    Die Hansestädter mussten mehr bringen und hatten den Ausgleich auf dem Fuß, doch Teufelskerl Schelenz rettet gegen den plötzlich freistehenden Greifswalder. Kurz darauf mussten die Gastgeber verletzungsbedingt wechseln (gute Besserung von unserer Seite aus!) und das Spiel wurde durch zahlreiche Scharmützel unterbrochen, bis beide Mannschaften vor dem Pausentee noch einmal gefährlich wurden, aber Tas nicht zum Abschluss kam und hinten wie gewohnt unser Keeper auf dem Posten war. Zu diesme Zeitpunkt hatte aber nicht nur der gefeierte Torjäger der Greifswalder deutlich verzogen und man den Gastgebern anmerkte, dass ihnen die tasmanische Spielweise gar nicht schmeckte.
    Und nach Wiederanpfiff hatte wiederum Emre das Tor auf dem Fuß: zwei Verteidiger behindern sich gegenseitig, aber der Ball wird dann doch zu kunstvoll über den Winkel gezirkelt. Tas stand teilweise trotz der Führung recht hoch, so dass die Gastgeber trotz Heimvorteil und Rückstand kontern konnten. Doch auch hier ist die Verteidigung auf der Hut, zumal das Spiel erneut durch viele Scharmützel versandet. Zudem spielten zwei Spieler aus der Rugby-Abteilung mit, die ihre massigen Körper mit Vorliebe gegen unsere Techniker einsetzten und dafür trotz Verwarnung keine Konsequenzen befürchten mussten. Umgekehrt gab es sofort Rot, als beim letzten Konter für Tas der Ball verloren geht und Fabio als erster Mann dem Balldieb die Beine wegzieht. Aus meiner Sicht eine unverständlich harte Entscheidung in der letzten Minute, nachdem vorher nahezu alles durchgewunken wurde.


    Danach war endlich Schluß und Tasmania konnte einen insgesamt verdienten Auswärtssieg beim Tabellenführer feiern. Schon kommendes Wochenende geht es nun um die Revanche für die 0:4-Pleite beim MSV Pampow, die Westmecklenburger reisen nun in den Werner-Seelenbinder-Sportpark. Anpfiff ist um 14:00 in Neukölln, erscheint zahlreich, da zudem unsere Trainer Tim Jauer und Elvir Cocaj verabschiedet werden!


    Fotos kommen nach!



    * Im Stammgebäude der DIN ist neben zahlreichen Exponaten auch ein DIN-konformer Treppenaufgang (sind nur ein paar Stufen) und daneben als Vergleich nicht-DIN-konforme Treppen aufgestellt, bei der die Stufen deutlich kürzer sind. Die Stufen im Dom waren dabei sogar noch deutlich schmaler als dieses Negativbeispiel und ich merke gerade, dass ich meine Schenkel immer noch spüre ...

  • Mal wieder :amen:

    Drei Buchstaben, zwei Farben, eine Gemeinschaft

    Pivotechnik ist kein Verbrechen
    :drink:


    Lerne Schweigen ohne zu Platzen

  • Revanche! Rückspiel Tasmania vs Pampow!


    Wer artig mitgelesen hat oder die Oberligaergebnisse mitverfolgte, hat ggf noch das Hinspiel vor Augen. Lange Anfahrt mit gefühlt 80 Prozent Baustellenabschnitten, dazu quer durch die Taiga, dort das Spiel gemacht und trotzdem 0:4 verloren. Hier musste also noch etwas gerade gebogen werden.
    Und das gelang mit Bravour!
    Erwartungsgemäß parkte Pampow wieder den Bus im eigenen Strafraum und baute auf die ein bis zwei fähigen Offensivspieler. Und zunächst zeigte Tas auf den Löw'schen Tikitaka-Stil und belagerte erfolgreich den Strafraum des Gegners, nur eben ohne Abschluss. Das ging allerdings diesmal nicht lange gut für die Gäste, denn nachdem Emre im Strafraum gelegt wurde, gab es früh Elfmeter für die Neuköllner. Top tritt an und stochert im Nachschuss den gehaltenen Strafstoß in die Maschen. Davon nicht genug machte Tas weiter Druck und legte nach: Ping-Pong im Strafraum und der aufgerückte Verteidiger Enes hämmert den Ball schlußendlich in die Maschen.
    Die Gäste bei weitem nicht mehr so sicher in der Abwehr und vorne früh unkonzentriert. Sturmtank Ernst wurde nämlich diesmal mehrfach zurückgepfiffen und war sichtlich genervt. Denn Möglichkeiten waren da, nachdem Tas zunächst ruhiger spielte und die Gäste mit Kick'n'Rush die Offensive in's Spiel brachte, aber eben immer den einen oder anderen Meter zu weit. Derart aus dem Konzept gebracht war der dritte Treffer eine Frage der Zeit und den besorgte der besagte Emre selbst.
    In der Halbzeitpause erstmal auf der anderen Seite des Mittelkreises die neue Anzeigentafel begutachtet und mit den Anwesenden gesprochen. Tatsächlich waren einige neue Gesichter da, so dass das Gros der offiziell 140 Zuschauer (sah nach mehr aus) Tasmanen waren, Pampow brachte einen harten Kern aus 5 - 10 Leuten mit.
    In der Zweiten Halbzeit sah man, was passiert, wen eine Mannschaft, die aufgegeben hat auf eine Mannschaft trifft, die keinen (richtigen) Stürmer hat. Nach stürmischen Beginn (knapp vorbei & ein Lattenknaller von Emre) ging es nun etwas gemütlicher zu. Die Gäste spielten mit und mussten die geliebte Defensivstrategie aufgeben. Tas konterte stark mit guten Flügelwechseln und einen eingewechselten Neuzugang im Teenager-Alter, der ordentlich Dampf machte. Ich habe irgendwann den Überblick verloren, die wievielte Flanke oder flache Hereingabe in den strafraum der Gäste segelte. Meist verpasste der Adressat den Ball, die Abwehr vergeigte es zu klären und bei einem zweiten Versuch traf Top zum 4:0. Ansonsten hätten hier locker noch drei oder vier Tore fallen können. Der besagte Neuzugang schlängelte sich durch und suchte auch gern den direkten Abschluss, hatte aber das Pech, dass der Keeper bei seiner besten Chance schon auf dem weg in die andere Ecke war, aber die Flosse noch an den Ball bekommt.
    Es war ein innerer Vorbeimarsch, dass der Gästekeeper seinen eigenen Leute eine Standpauke auf dem Platz hielt: "Das haben wir die ganze Saison nicht gemacht!" und meinte die hängenden Schultern seiner Mitspieler. Doch es brachte nichts, mit einem "echten" Torjäger wäre sicher noch mehr drin gewesen, aber am Ende waren die Gäste genug bedient, verabschiedeten sich und fuhren heim. Alles ganz fair.


    In der Liga bleibt Tasmania auf Platz 10 von 16, rückt langsam aber näher an das Mittelfeld. Mit sieben Punkten aus drei Spielen ist die Bilanz in 2020 außerordentlich gut, da gegen die "Großen" zählbares geholt wurde und man sich gegen die "Kleinen" diesmal nicht vorführen ließ. Die nächsthöher platzierte Mannschaft Torgelow gewann allerdings heute ebenso, könnte aber nächste Woche überholt werden, auch Blau-Weiß 90 sind nur noch drei Punkte entfernt. Die Tempelhofer leisteten sich eine 0:2-Heimniederlage gegen Kellerkind Hertha 06, die wieder Lebenszeichen senden. Das ganze vor offiziell 67 (!) Zuschauern ..
    Beim zweiten Derby siegte TeBe in Staaken und bleibt Erster.
    Oberliga Nordost-Nord



    Verbandsliga
    Hier steht - bei einem Spiel mehr - plötzlich Stern 1900 ganz oben nach einem 3:0 in Mahlsdorf. Sparta unterlag Rudow daheim überraschend 1:2. Im Keller gab es gleich zwei Lebenszeichen: sowohl Biesdorf als auch Türkiyemspor gewannen ihre Spiele und so steigt der Druck auf Al-Dersimspor. Croatia verschafft sich mit einem Sieg etwas Luft, so dass der Abstiegskampf vermutlich zwischen den letzten vier ausgespielt wird.


    Landesliga
    Staffel 1 - zweiter Punkt für die Sportfreunde Wilmersdorf-Charlottenburgim Nachholspiel unter der Woche! Pflaumenaugust der Woche ist daher diesmal Berolina Stralau. Die vergeigten auch gleich am heutigen Sonntag das Spiel und unterlagen dem 1.FC Wilmersdorf. Der Name scheint ihnen nicht zu liegen, dafür unterlagen die Sportfreunde wiederum den Preußen deutlich. Überdeckt wird dies aber von TeBe II, die daheim mit 0:11 gegen Lichtenrade untergingen. Um den Aufstieg spielt derzeit Wilmersdorf, Stern Marienfelde und der BFC Preußen.
    Staffel 2 - hier zieht der SC Charlottenburg einsam seine Kreise, schlug im Spitzenspiel Mariendorf mit 1:0. "Novi Pazar" unterlag überraschend bei Altglienicke II. Unten kommt der Weißenseer FC nicht vom Fleck. Mit den Absteigern Rudow II und Staaken II wäre ich ja einverstanden. Eine grandiose Rückrunde spielt ein runderneuerter BFC Meteor 06. Nach der Rückkehr in derart hohe Gefilde (über 50 Jahre nicht über die Bezirksliga hinausgekommen!) und einer vergeigten Hinrunde kämpft sich der Verein langsam in's sichere Mittelfeld.


    Bezirksliga
    Staffel 1 - hier marschieren Polar Pinguin und Heinersdorf vorneweg. Im Spitzenspiel letzte Woche siegte Polar, diesen Sonntag hielten beide die Zweitvertretungen von Stern 1900 und Empor auf Distanz. SW Neukölln hat sich gefangen und bleibt zumindest obendran. Srbija holt zumidnest mal wieder einen Punkt gegen ABC 08.
    Staffel 2 - da isser: der erste Punkt für den BSC Marzahn! Und der wurde sogar auswärts geholt, bei Hertha BSC III, die um 10:15 (!) anpfeifen lassen. Oben bleibt es eng: Anadolouspor verliert gegen Südring und fliegt gleich aus den Aufstiegsrängen, da Lübars und Hermsdorf ihre Spiele gewinnen können. Der Berliner SV 1892 ("Die Störche") unterliegen dem Vierten Fortuna Pankow und vergeigen auch dieses Jahr den Aufstieg.
    Staffel 3 - Wacker Lankwitz probt den Durchmarsch, der SC Borsigwalde lässt Punkte liegen und hat nun die Buchholzer im Rücken. Unten unterlag Rotation Prenzlauer Berg im Kellerduell Kickers Hirschgarten und tauschen die Plätze - die Abstiegsplatz & Klassenerhalt am Ende bedeuten würden. Der TSV (ehemals BSG Chemie) Lichtenberg unterlag klar Hohen Neuendorf und bleibt auf dem vorletzten Platz, Normannia 08 als Schlußlicht schlug immerhin Grünau.


    # Einen erschreckenden Lauf hat der BSV Hürtürkel, die Spiel um Spiel gewinnen. Die sollen mal schön in der Kreisliga bleiben.


    # Immer noch Null Punkte: der 1.FC Marzahn unterlag Pfeffersport 0:9 und bleibt punktloses Schlußlicht.


    # Hürriyet-Burgund hat zwar immerhin 9 Punkte, aber augenscheinlich kaum noch Personal. 0:13 gegen Kauthar (irgendwat libanesisches, wenn ich den Länderumriss auf deren Wappen richtig interpretiere). Da kann Karow aufatmen: bei solchen Mitbewerbern fällt das eigene 0:8 gegen den JFC kaum mehr auf. Hilalspor II vs Andolouspor II wurde beim stand von 1:8 abgebrochen. Der BFC Germania siegte gegen Friedrichshagen II mit 8:1.

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