Spielberichte & Aktuelles aus dem Berliner Amateurfußball

  • Hast du eigentlich einen Überblick wie viele Grounds zu inzwischen in Berlin besucht hast?


    Ich lese deine Geschichten immer gerne, für mich einer der besten Threads des Forums.

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    Hängt die Nazis solange es noch Grüne gibt!

  • Sonntag: wie viel Spiele schaffe ich heute ..?


    11:30 TSV Lichtenberg II - Trabzonspor Berlin 3:1


    Ursprünglich war das als Spiel Nummer zwei geplant, aber 10:30 war Kaffee und Brötchen einfach wichtiger als wenigstens die 2. Hälfte des BFC Eichkamp zu sehen. Eichkamp? Die schnieke Gegend, in der TeBe beheimatet ist? An sich richtig. Gespielt wird allerdings diagonal am nordöstlichen Eck der Ringbahn, inmitten der Plattenbauten des S-Bahnhofs Storkower Strasse beim "FC Berlin" (irre origineller Name ..). Die haben allerdings nur Kindermannschaften, also wird der Platz noch länger fehlen.


    Also eine Station südlich, aber immer noch Lichtenberg. Zu Fuss die U-Bahnstation Magdalenenstrasse, wo man gen Norden zur Stasizentrale und zu Lichtenberg 47 kommt und weiter östlich gleich der große S-Bahnhof Lichtenberg liegt, muss man hier gen Süden durch hohe Neubautenschluchten die Harnackstrasse finden. Zumindest muss man betonen, dass die Fassade mit einer Art weißen Großfliesen (?) verkleidet sind, also nicht die hässliche, erdfarben-grauen Dinger. Anlass meines erneuten Besuchs ist die Fertigstellung der Kabinen samt Vereinsheim. Letzteres innen leider komplett schmucklos und ohne z.B. eine Wimpelsammlung wie bei Westend oder alte Devotionalien oder Fotos vergangener Tage.


    Das Spiel lief schon. Kreisliga B ist, wenn ...
    ... Ich von fern ein laut bejubeltes Tor höre, aber nicht erfahren werde, wer auch immer da traf - es fühlte sich keiner bemüßigt, bei fussball.de wenigstens die Torfolge einzutragen.
    ... der Torwart einen Abstoß zur Mittellinie drischt, der Stürmer den Ball aber mit dem Unterleibsbereich annimmt und der Ball so in's Seitenaus prallen lässt, weil das dann doch weh tat. Hätte ja nur alle Zeit der Welt gehabt, den Ball ordentlich anzunehmen
    ... der von den Gäste abbestellte Linienrichter mit dem Fähnchen in erster Linie coacht, motiviert und reinruft.
    ... genau dieser "Linienrichter" später in der Halbzeitpause mit Kaffee vor dem Vereinsheim steht und wir uns aus der Nähe plötzlich wiedererkennen. Es ist der Vereinspräsident (!), den ich vor längerer Zeit mal bei Trabzonspor traf und mit dem ich das Spiel über sprach. Er lobt das neue Vereinsheim und meint, dass der Kunstrasenplatz auch noch gemacht werden müsste. So etwas kostet allerdings auch 600.000 - pro Feld. Bei Trabzonspor und den Sperbern sind gleich zwei Kunstrasenplätze. Mit Bewässerungssystem gleich mal 300.000 mehr ..
    ... er stolz erwähnt, dass nach einer Verletzung eines Spielers er das Sportamt Kreuzberg mit Schmerzensgeldklage drohte, wenn sich auf dem Teppich von Anadoluspor noch eienr seiner Jungs verletzen würde. Daraufhin bekamen diese einen neuen Kunstrasenplatz. "Aber bedankt haben die sich noch nciht bei mir, dafür habe ich denen einen neuen Belag verschafft .." erzählt er grinsend. Granatentyp!
    ... die Knacker so fettig ist, dass es spritzt. Also die Wurst. Für den Nadel müsste ich aber den Präsidenten von Lichtneberg anhauen. Das gelingt auch und in einem vergilbten Briefumschlag erhalte ich zwei Nadeln für einen Fünfer. "Die sind aber noch vom Vorgängerverein .." - um so besser. Statt einem grünen Fußball mit dem Schriftzug "TSV" (doppelt- und dreifach-gähn) gibt es also die Chemie Lichtenberg - Nadel mit dem Schreibschrift - "C". Für den Namenszug muss man gute Augen haben, aber endlich ist auch diese Nadel beim Pabba.
    ... gespielt wird auch. Nach dem Stand von 1:1 verlieren die an sich spielerisch besseren Gäste aus Dussligkeit:
    Flanke, Abwehrspieler von Lichtneberg wird angeschossen und es ertönt die übliche, roeintalische "Schieriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!" - Falsett. Ich kann's auch ncith sicher sagen, ob der Arm angelegt war, aber die Gäste verspielten sich durch die unnötige Diskutiererei den Kredit beim Unparteiischen. Denn auf der Gegenseite gab es Elfmeter, aber hier auch weniger Spielraum, da der Trabzonspieler allein im Strafraum mit seinem Gegenspieler steht und den aufdotzenden Ball wegköpfen will und dabei mal eben den Gegenspieler wegschiebt. Üblicher Einsatz im Getümmel bei Ecken, aber hier hat der Referee beste Sicht und es ist sonst eben keiner da. Somit mMn ein Kann-Elfmeter, zumindest ungeschickt.
    ... Konter Chemie in Halbzeit II, der Spieler ist durch .. und wird zurückgepfiffen. Weswegen? Er soll wohl offen zugegeben haben, dass es unabsichtlich war und er sich entschuldigt. Als Trostpreis gibt einen Freistoß vom Mittelkreis. Diesmal haben die Gäste Glück ..
    ... irgendwann treffen die Gastgeber dann doch nch zur Vorentscheidung. Die Gäste haben das Spielen als Mannschaft leider eingestellt und schaffen es nicht mehr, den Hebel umzustellen.
    ... und richtig Kreisliga B ist, wenn die danach spielenden Mannschaften schon warten und über die Böcke der Spieler auf dem Feld schmunzeln. Danach spielte die Erste Herren, die immerhin eine Liga höher kickt gegen die Zweite von schöneberg und gewinnt ebenso 3:1
    ... ich bin schon auf dem Rückweg wegen Tas und höre nur eine kurze Dialogfolge, die auf Stress hindeutet: ("Ey!" - "Ey!" - Eyyyyyyyyyyyyyyy!") plus den Ruf, das Spiel sei doch schon abgepfiffen. Also wohl eine kleine Keilerei.

  • Sonntag 14:00


    Ich und Zeitmanagement. Es ist 13:30, als ich vom TSV Lichtenberg zurück zur Frankfurter Allee laufe. Nur fünf Stationen bis zur Hermannstrasse und dann zum Stadion laufen. Ist doch nicht so weit. Schon in der Bahn verdunkelt sich der Himmel und auf dem Weg zum Werner-Seelenbinder-Sportpark wechselt der Niederschlag von Niesel- zu einem satten Platzregen. Noch in der Einfahrt höre ich lauten Jubel und die Ansage über die 1:0-Führung von Romario Hartwig.


    SV TASMANIA - Türkiyemspor 4:0 (4:0)


    Rein und erstmal zum Grillstand. Erstens gibt's Burger und zweitens ist da überdacht. Dort kommen auch andere Tasmanen hin, aus genannten Gründen. Nur einzelne Härtner bleiben auf der Tribüne, aber die haben auch alle Regenschirme. Ich nur eine Schiebermütze. Ist schon ein Unterschied. Türkiyem hatte dabei richtig die A-Karte. Die wurden von Tas gänzlich gerupft, standen aber auch zu hoch und mit Angriffen über den Flügeln brannte es lichterloh im Strafraum. Im Grunde fallen alle Tore so. Schietwetter und und Desaster auf dem Platz, aber dem geneigten Tasmanen war das nur recht. Nach schöner Hereingabe traf Hartwig schnell zum 2:0, Emre staubte zum 3:0 ab und wieder Hartwig mit einem netten Heber sorgten für eine klare Halbzeitführung.


    Zur Zweiten Halbzeit wurde zwar das wetter besser, aber das Spiel schlechter. Auch kein guter Tausch. Türkiyem stand nun hinten kompakter, Tas ließ es ruhig angehen. Spätestens mit der Auswechslung vom Dreierpacker Hartwig fehlte vorne der Dauerläufer und das Spiel ging routiniert zu Ende, wobei die Herrschaften auch wieder einiges liegen ließen. Aber man kennt sich in der Nachbarschaft und so beließ man es beim 4:0.


    Vom Spiel gab's nicht viel zu sagen sonst. Und vom Grill aus sieht man nicht so viel. |-)


    Eine merkwürdige Geschichte gab es doch noch. Ein Trainer der F-Jugend wollte die Zeiten der Platznutzung ändern. Am Dienstag und Donnerstag hätten seine Schützlinge nämlich Koranschule. Anscheinend an beiden Tagen. F - Jugend, wohlgemerkt ..


    Wichtig ist der morgige Donnerstag: abends ist das Nachholspiel bei den Füchsen, die sich blöderweise im Aufwind befinden. Mit unserem Ex-Trainer Reichel und einigen ehemaligen Kickern wollen die Reinickendorfer noch das Wunder schaffen und eine desaströse Hinrunde mit lediglich 8 Punkten aufholen. In der Rückrundentabelle stehen sie mit Platz 10 auch ganz passabel da. Aber nun reist eben der Rückrundenchampion an mit fünf Siegen aus fünf Spielen. Croatia holte in sechs Spielen "nur" 13 Punkte und steht auf Platz 2 vor Sparta. Und was wichtiger ist: mit einem Sieg grüßt Tas von ganz oben und macht aus dem vermeintlich sicheren Ligasieger Sparta plötzlich einen Verfolger.
    Andererseits: da Lichtenberg 47 derzeit in der Oberliga davon marschiert, fiele bei einem Aufstieg Spartas das Lichtenberg-Derby weg. Was wollen die noch da oben .. ?


    Tabelle



    Und sonst so?


    Die Beffis wieder ..

  • +++Spitzenreiter!+++


    Nachholspiel am Donnerstag Abend, den 21.03.2019


    Reinickendorfer Füchse - Tasmania Berlin 1:3 (1:2)


    Nachdem das Spiel in Reinickendorf abgesagt wurde, als die Gastgeber sich gefühlt in der Talsohle befanden und dieses Nachholspiel sich nun just in einer Phase des Aufwindes befand, musste man den Gegner heute ernst nehmen. Zumal mit Mario Reichel ein Mann die Füchse trainiert, der Tas kennt, mit insgesamt drei ex-Tasmanen wurde es fast zu einer Wiedersehensfeier. Doch die Gastgeber kämpften um den Klassenerhalt und Tasmania winkte die Tabellenführung.


    Und die wurde mit einem furiosen Auftakt erobert. Einen Freistoßkracher von Emre kann der auf der Linie postierte Verteidiger gerade noch abwehren, doch im Gewühl steht Romario goldrichtig und schafft die frühe Führung (2.). Doch es kam noch besser. Die Verteidigung der Füchse schaltet komplett ab, von der Grundlinie kann der Ball auf Fabio zurückgelegt werden, der sich die Chance nicht entgehen lässt (5.). Mit diesem Traumstart konnte Tas zaubern und sorgte mit unbändiger Spielfreude und Ballsicherheit weiterhin für Gefahr. Emre konnte im Strafraum nach schöner Ballstafette erst mit einer riskanten Grätsche gstoppt werden.
    Nach und nach konnten sich die Gastgeber befreien und suchten den Weg nach vorn. Einzelne Spieler versuchten mit Nickligkeiten, Tas aus dem Konzept zu bringen und handelten sich hierfür Gelb ein. Nach einiger Zeit übernahm Tas aber wieder die Kontrolle und schaffte mit einem Distanzschuss Gefahr.
    In die Phase kamen die Füchse aber zum Ausgleich, nach dem einer ihrer Offensivspieler im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Der Protest blieb aus und die Füchse kamen noch einmal heran und durften sich Hoffnung machen.


    Doch diese wurde in Halbzeit Zwei schnell zunichte gemacht. Tasmania wieder dominant und ein ungeschickter Zweikampf sorgte erneut für einen Elfer, diesmal für Tasmania. Emre tritt an und vom Innenpfosten springt der Ball in die Maschen. Somit wieder eine beruhigende Führung und Tas wollte dies weiter ausbauen. Der Füchse-Keeper hielt seine Mannen im Spiel und das Kuriosum des Spiels lieferte das Schiedsrichtergespann, als ein klares Handspiel der Füchse übersehen wurde und so zumindest für etwas Heiterkeit beim Heimanhang sorgten. Tas verpasste es in dieser Phase, ein klareres Ergebnis zu erreichen, die Füchse hingegen verloren den Glauben daran, das Spiel noch umbiegen zu können. Symptomatisch ein Freistoß von rechts, als sämtliche Grünen am langen Pfosten standen, aber sich keiner verteilte oder anbot. "Ihr lauft so schlecht!" schimpfte ein Anhänger des Gastgebers zu Recht. Tasmania zeigte noch einige Konter, die mitunter sehenswert, aber nicht erfolgreich blieben und "Oldie" Robben musste im Laufduell dem vermutlich jüngeren Verteidiger den Vortritt lassen. Der Referee pfiff pünktlich ab und die Spieler durften sich feiern lassen.


    Somit siegte Tasmania verdient bei den Füchsen am alten Wackerplatz, muss aber die Punkte ohnehin im nächsten Spiel gegen den SCC holen. Tasmania aber holt sich endlich die Tabellenspitze und belohnt sich für eine unglaubliche Aufholjagd. Stolze 187 Zuschauer - darunter auch ehemalige Tas-Spieler - sahen nicht nur den kalendarischen, sondern auch den tasmanischen Frühlingsanfang!


    Spieltag & Tabelle
    Mitbringsel: Nadel & Aufnäher. Teuer, aber musste sein.

  • Warum GW Baumschulenweg eine Bitch ist, der Verband generell grundsätzlich, der Gegner erst recht und die Mannschaftskollegen sowieso erfahrt ihr in der neuen Folge von ...


    Gute Kreisliga, Schlechte Kreisliga
    aka: Askania Coepenick - Rot-Weiß Hellersdorf 0:1 (0:0)


    Länderspielpause im Berliner Amateurfußball. Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Viele nutzen aber die Auszeit, mal am Wochenende wegzufahren oder die Sitzung beim örtlichen Geflügelzüchterverein beizuwohnen. Blöd nur, wenn ein Spiel genau an diesem Wochenende nachgeholt wird, dass kurz vorher abgesagt wurde. Irgendeine Begründung wird sich Askania aus den Fingern gesaugt haben, aber der Gegner will ein Gespräch gehört haben, in dem eine personelle Notlage überbrückt werden muss. Ob das so stimmt weiß ich nun nicht, aber nun hatte der Gast zu schauen, wo sie die Spieler herbekommen. Vermutlich gibt es einige Beziehungskrisen mehr, denn außer dieser Partie kickten heute nur wenige Mannschaften, die Alternative wäre der SSC Südwest.


    Zur Geschichte Askanias findet ihr hier Informationen. Der Grund für die Wahl ist besondere Lage im FEZ, das Freizeit- und Erholungszentrum, vor der Wende die ehemalige "Pionierrepublik Ernst Thälmann" mit Schmalspureisenbahn, die auch heute noch ihre Runden dreht und im herrlich verfallenen Stadion gut zu sehen ist. Nordöstlich dieses Parks liegt die bekannte Trabrennbahn Karlshorst. Östlich davon kommt bald die Alte Försterei. Spielt die A-Jugend teilweise im Stadion, kickt Askania eher auf dem Kunstrasennebenplatz, einem großen Käfig. Eine schöne Adresse für spontane Fahrradtouren. Allerdings war die Sonne leider auch bald wieder weg und zumindest der Rückweg war dann doch eher kühl ...


    Das Vereinsheim ist augenscheinlich fertig und die Terrasse im Obergeschoss bietet einen superben Blick auf das Stadion. Wirklich bedauerlich, dass wieder ausgewichen wurde. Zu meiner Überraschung finde ich FuPa-Michael und dann fiel mir ein, dass es ja sein Verein ist, der heute als Gast auftritt. Dadurch erfahre ich auch gleich Kreisliga-Beef, den es augenscheinlich reichlich gibt.
    So wurde ein Sieg gegen GW Baumschulenweg in eine 0:6-Niederlage gewertet. Der Trainer rief wohl beim Verband wegen einer Sperre eines Spielers an, bekam gesagt, dass der doch spielen kann, setzte den folgerichtig ein und erhielt weit nach Widerspruchsfrist den Hinweis, dass er doch nicht hätte spielen können. Daher die Wertung. Dauerte allerdings auch nur Wochen bis zur Entscheidung und nun gab's den Widerspruch gegen diese Entscheidung und hoffentlich vor Saisonende sollte ein endgültiges vielleicht feststehen. Zudem spielen beide Mannschaften um den Aufstieg. Da kann so ein Spiel entscheidend sein. Ich füge grinsend an, dass ich dort eine Wohnungszusage erhalten habe. Wenn es fest ist, dürfen sich die Jungs dort bald erweiterter Aufmerksamkeit des Captains erfreuen!


    Vorher aber noch dieses Spiel. Askania könnte sich doch noch in den Aufstiegskampf einklinken, wenn sie die Gäste besiegen. Hellersdorf winkt die Tabellenführung, wenn sie ihrerseits gewinnen. Es ging also um viel. Gut war: es sollte ein schönes Kampfspiel werden. Schlecht war allerdings, dass beide Truppen nahezu das gesamte Spiel über reihenweise Chancen verballerten und eine der direkt nebeneinander postierten Trainerbänke von einem Herzkasper zum nächsten hechelte.
    Beide Trainer absolute Granaten - ich stand bei den Hellersdorfern, wo der potentielle große Bruder von Thomas Hitzlsberger den Übungsleiter mimt und neben mir der Einzige mit optimistisch mitgenommener Sonnenbrille am Rand steht. Gegen Ende kommt er öfters herüber und erläutert, warum der Flügelspieler des Gegners nicht gedeckt wird. Das ist ein Service. Auch der Trainer der Gastgeber machte sich nur gelegentlich, aber wenn dann deutlich bemerkbar.


    Erste Chance für Askania, der vom Keeper erfolgreich an den Pfosten geguckt wurde ("das hat er vom Trainer, der war früher auch Torwart!"). Glück und Augenmaß liegen häufig beieinander, vor allem in der Kreisliga B. Auf der anderen Seite eine gute Kopfballablage, doch der Adressat steht so frei, ungedeckt und nah am Tor, dass er den Ball neben selbiges schiebt. Das ging auch noch eine Weile so weiter. Immer war wahlweise die Fußspitze des Gegners dazwischen oder fehlte, wenn der eigene Mann angespielt werden soll. allerdings wurde Hellersdorf besser und Askania schien schon platt zu sein. Halbzeit.


    Das Vereinsheim ist nett, doch ich höre schon den Herrn der Getränkeausgabe den Gast vor mir vertrösten, dass es keinen Kaffee gibt. Cola ist zwar auch schwarz, aber es ist einfach nicht dasselbe. Nadeln? Müsse er gucken. Ich mache ein paar Bilder, unter anderem vom Vereins-Schneidebrettchen. Darf in keinem Vereinsheim fehlen. Er kommt mit einer wirklich schönen Nadel zurück und das gute Stück kommt mit zu mir.


    Die Zweite Hälfte lief schon, war aber noch nix passiert. Apropos, "Zweite Halbzeit": dann überlaufen wir sie, hiess es auf Seiten der Gäste. Die erste Halbzeit ist immer eher mies, aber dann! Doch ähnlich wie zuvor spielte schon begann Askania stark, die meist schnörkelloser spielten. So sah es lange nach einer Nullnummer aus.
    Ein langer Abschlag führte dann direkt in den Lauf des unauffälligeren Stürmers, der den Ball über den herauseilenden Keeper lupft. 0:1 in der 87. Minute.


    Nun ging es noch mal rund, aber anders als gedacht. Beim Kontern stehen sich Kapitän und Flügelflitzer etwas im Weg und vergurken auch ohne Mitwirken des Verteidigers den Angriff. Der Kapitän mosert, der Flügelflitzer mosert zurück und es wird handgreiflich. Die Askanier begucken sich das Spektakel und die Trainerbank versinkt kurzzeitig vor Scham und nimmt das schnell den Flügelflitzer raus, der natürlich sauer ist. "Bambule ohne uns? So nicht!" - dachte sich wohl die "6", der entgegen der Nummer tatsächlich der Stoßstürmer der Gastgeber war und auch torgefährlich war. Er bekommt einen Freistoß, wird aber beim Ausführen vom viel zu nahen Ein-Mann-Mauer/Kapitän der Hellersdorfer bedrängt. Der Schiedsrichter pfeift wegen Abseits ab (hätte wiederholen lassen müssen) und der bärtige Stürmerhipster ist nun gänzlich bedient. Beim Konter muss er hinten aushelfen und ochst den fast durchgelaufenen Hellersdorfer mit einem Rempler aus den Socken und holt sich Gelb-Rot ab.
    Danach quengelt auch noch der gerade erst eingewechselte Gästespieler herum, dass er nach Mecker-Gelb am Rande eines Platzverweises steht und prompt wieder ausgewechselt werden muss und trotzdem jammert und beim Marsch zur Kabine noch Stress mit der Askania-Bank anzettelt. Der mit Platzverweis bestrafte Spieler läuft dem angeblich hinterher, so dass die Hellersdorfer sicherheitshalber noch einen hinterherschicken, dass ihr halbes Hemd nicht noch vom bärtigen Rugbyspieler verdroschen wird.


    Nach viel Drama ohne Glitter, aber wenigstens mit Vereinsnadel geht es nun zurück zum Rad, um die Dreiviertelstunde Radtour in Angriff zu nehmen, die mir noch bevorsteht. Da war es wirklich merklich kühler geworden. Was macht man nicht alles, um den Südosten als "komplett" abgeschlossen zu haben.


    weitere Bilder:
    Eckfahne
    Ausblick
    Banner
    Und noch eins
    Innenraum Vereinsheim

  • Qiumi investigativ
    Qiumi deckt auf

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    Hängt die Nazis solange es noch Grüne gibt!

  • Immer am Puls des Spiels!
    Zum einen Verein, Platz und Mitbringsel abgehakt, dafür allerdings graue Barthaare wegen der Chancenverwertung bekommen. Mal gucken, was für ein Platz dieses Wochenende besichtigt werden kann. Tasmania spielt auswärts bei SD Croatia, da könnte ich vorher noch was machen. Aber das sind dann wirklich die Vereine, wo ich Sonntag morgen um 10:00 aus dem Haus sein muss. Als aktiver Spieler wäre das für mich unmöglich, ob jetzt oder mit Anfang 20 oder als Jugendlicher. Oder als Kind. Die Bettanziehungskraft ist stark.

  • Frühes Aufstehen ist ein Werkzeug des Teufels. ;)

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    Hängt die Nazis solange es noch Grüne gibt!

  • Nachdem gestern plötzlich der halbe Text weg war hier ein neuer Versuch ..


    Cevapcici, Fahrrad & Fußball - SD Croatia auswärts


    Croatia ist immer eine enge Kiste. Ein pöbelndes Publikum, ein aggressiver Gegner und ein enger Kunstrasenplatz sorgen jedes Mal für Kampf und Krampf, aber auf jeden Fall für Spannung. Nach einer schwachen Hinrunde ist Croatia nun Zweiter der Rückrundentabelle (hinter Tas) und sowieso beste Heimmannschaft (allerdings auch mehr Heimspiele als andere Spitzenkräfte). Es sollte also eng werden. Dazu aber zwei erfreuliche Aspekte: die Nähe und die Verpflegung. Im benachbarten Tempelhof gelegen muss ich nur unterhalb des ehemaligen Flughafengeländes gen Westen fahren, dabei allerdings durch Gewerbegebiet und an Schienen und Autobahnen vorbei bzw drunter durch. Dafür gibt's am Ziel Cevapcici mit Zwiebeln und Ajvar. Selbst das Brot sei selbstgemacht, wird mir versichert. Kurios allerdings ist, dass an der Wand ein Hajduk Split Schal neben einem Dinamo Zagreb - Schal hängt.


    Ein ordentlicher Pulk ist vor Ort bei bestem Fußballwetter. Allerdings mit deutlich akustischem Übergewicht der Tasmanen, aktuell wohl der größte Haufen der Berlin-Liga. Tas beginnt Druckvoll und schnürt die überraschten Gastgeber hinten erstmal ein. Emre nimmt einen halbhohen Ball kunstvoll an und zirkelt den Ball an die Lattenoberkante. Auch danach gute Szenen, allerdings kann sich Croatia vom Druck schrittweise befreien und bekommt Räume, offenbart allerdings sehr zu unserem Glück eine miese Chancenverwertung. Zwei, drei Mal Abschluss genau auf unseren Keeper.


    Neben den glücklosen Offensivkräften gehört auch der Croatiatorwart Stankovic zu den "Opfern" von Tas-Legende Schelenz. Als Nachwuchsmann bei Tas ein richtig starker Keeper, kam aber eben nicht an ihm vorbei. Über Wilmersdorf spielt er nun bei Croatia, die sich an dem "national passenden" Schlussmann erfreuen können. Beinahe wäre das Wiedersehen allerdings zum Alptraum für ihn geworden. Tas-Offensiv-Jancker Rene Robben bedrängt ihn und statt die Kugel wegzudreschen sucht er das Dribbling und vertändelt den Ball. Leider ist unser Senior vorne nicht behend genug, an ihm vorbei zu ziehen und unser Ex-Torwart kann noch irgendwie retten. Eine selbstbewusstseinserweiterende Droge ist das aber nicht und bei der nächsten Szene hat er erneut einen Wackler.
    Allerdings hatte Croatia mehrmals Glück, dass die wirklich bezaubernde Linienrichterin im Zweifel das Fähnchen hob und sie selbst ohne Tas-Brille leider auch daneben lag. Somit wurden zahlreiche Angriffe im Keim erstickt.


    Halbzeit. Ein junger Tas-Papa mit zwei kleinen Jungs fragt nach dem Spielstand. Seine Buben spielen in der Tas-Jugend und unser zarter Außenverteidiger Aramis ist sein Trainer. Wusste ich gar nicht und finde ich beeindruckend, dass die Spieler parallel noch in der Jugendarbeit involviert sind.


    Die Zweite Halbzeit bot dann noch einige Highlights. Zum einen das 1:0 für Tas. Einwurf Aramis und Mittelfeldklotz Felix Robrecht behauptet den Ball und schiebt zur Führung ein (66.). Zum anderen aber stand Croatia nun sicherer und hatte das Glück, dass jeder Tas-Angriff mit Abseits abgepfiffen wurde und der Schiedsrichter recht großzügig den Kroaten Freistöße zusprach. Apropos "sprechen": ein Engländer als Schiedsrichter mag zunächst nicht ungewöhnlich klingen, er sprach allerdings auch nur englisch. Das dürfte zuletzt vielleicht in der Anfangszeit dieses Sports hier so üblich gewesen zu sein. Die kurioseste Szene war dabei die Ballannahme eines Tasmanen, der von hinten (!) mit einem Kung Fu - Tritt attackiert, aber nicht getroffen wurde, so dass der Übeltäter in's Leere sprang und folgerichtig auf dem Hosenboden landete. Freistoß Croatia. Moment, wie bitte?
    Die vielen Konter wurden trotz eines fleissigen Robben meist vergeigt, da sich kein Abnehmer fand. Die sonstigen Stützen Hartwig und Engelhardt hatten einen gebrauchten Tag. Um so besser, dass andere zur Stelle waren.
    Zum Beispiel unser Keeper, der dann doch noch retten musste, als einer der Freistöße Richtung Winkel ging, aber gerade so weggefaustet wurde. Ein anderer segelte aber so dermaßen weit über das Tor, dass der Schütze selbst lachen mussten und auch ziemlich souverän das obligatorische "Gut geklärt!" über sich ergehen ließ.


    Dann endlich: der Schlußpfiff! Auswärtssieg bei der besten Heimmannschaft! Weiterhin Spitzenreiter! Rückfahrt nach Neukölln! Noch zwei Wochen bis zu meinem Umzug und ich habe noch nicht mal einen Kühlschrank! Ich schweife ab ..


    Spiel:
    SD Croatia - Tasmania Berlin 0:1


    Spieltag und Tabelle

  • Umzugsstress und dann macht mich mein Hobby fertig - es ist wieder Sonntag!


    Bewegungsmangel kann man mir derzeit nicht vorwerfen. in der Woche erst einen Kühlschrank per Sackkarre zu meiner neuen Wohnung gefahren, zwei Tage später einen Staubsauger und Samstag sollt eich nun in das ferne Pankow kommen, um ein Bettgestell dort abzuholen. Selbst so ein schlichtes, Platz sparendes Teil ist immer noch zwei Meter lang und muss auch erstmal zum Bahnhof gebracht werden. Wo sowohl Aufzug als auch Rolltreppe defekt sind. Und wenn man innerlich einmal mehr diese Stadt verflucht, sind es eben die ganz normalen Asis von nebenan, die anbieten, das Gefährt die Treppe nach oben zu bugsieren. Damit der Ober-Asi zur Erheiterung der anderen Fahrgäste mit einem eingewickelten Bettgestell durch die Gegend fährt.


    Dazu Abends auf Piste gehen und mir von einer bosnischen Granatendame Vorwürfe machen lassen zu müssen, dass ich als Alt-Hanseat eine Dauerkarte für einen lokalen Verein habe. Ich bin eben nicht nur eine Fußball-Bitch, sondern auch bequem, weil ich den lokalen Verein einer wöchentlichen Reise an die Ostsee oder quer durch die Republik vorziehe. Und sozial nicht auf Menschenmengen im fünfstelligen Bereich ausgelegt bin. Aber nach knapp sechs Stunden Schlaf reißt mich die Abenteuerlust wieder aus den Federn des Schlafsofas und nach Kaffee & Brötchen ging es zunächst in den Wedding. Dort, nordöstlich des Bahnhofs Gesundbrunnen, liegt die legendäre Kokswiese. Die olle Hertha kommt ja ursprünglich von hier, auf dem westlichen Platz kickt Nord Nordwest und hat auch ein schniekes Vereinsheim, auf der anderen Seite des besagten Vereinsheims spielt der FC Afrisko. Sie dürfen dort nur einen kleinen Kiosk-Container aufstellen, der mit den Farben Afrikas geschmückt ist. Und während Kreisliga A - Mannschaft NNW noch einen Obulus als Eintritt verlangt, guckt man bei den eine Liga höher kickenden Afrikanern umsonst.


    Afrisko gelang im Sommer der Aufstieg, doch das Abenteuer Bezirksliga wird wohl nach diesem Jahr enden. Bislang erbeuteten die Jungs lediglich zwei Punkte, auch wenn sie immer kämpfen und rennen, wie selbst der Gegner zugeben muss. Doch heute war ein besonderer Tag, sehr chic gekleidete Ostafrikanerinnen, die sich von ihren Freundinnen vor der tristen Fassade einer Weddinger Mietskaserne ablichten lassen und sich in Model-Pose werfen? Was ist denn hier los?
    Es gab Besuch - nicht nur von mir, sondern von Bobi Wine, Kennern ostafrikanischer Musik und Lokalpolitiker aus den Slums Ugandas sicher ein Begriff (alle anderen so wie ich informieren sich über fb und Wiki). Mit einem roten Barett bemützt darf er den Anstoß ausüben, einmal über den Platz hechten und einnetzen und sich von Freunden und Fans bejubeln lassen. Der Hammer war die Frau im Militärjumpsuit und einem ähnlichen Barett, vermutlich seine Angetraute.


    Und wie man klischeehaft bei Afrikanern an Unpünktlichkeit denkt, ging das Spiel auch mit rund zehn Minuten Verspätung los, dass der chronisch unpünktliche Teutone nicht nur den Anpfiff, sondern auch den Auftritt des Gastes aus Uganda bewundern kann. Afrisko also mit mehrheitlich afrikanischen Spielern und einem kahlen Wikinger mit mächtigem roten Bart im Sturm gegen Union 06, den Westflüchtlingen der alten Unionermannschaft. Die am Anfang von den drängenden Gastgebern überrascht wurden, aber Schritt für Schritt in's Spiel fanden, aber den Ball nicht einnetzen konnten. Ein Abseitstor wurde zurecht nicht gegeben, als der Wikinger mit einem Fallrückzieher den gegnerischen Torwart prüfte und sein Mitspieler abstaubte. Aber eben allein vor'm Keeper. Abschreckend wirkte möglicherweise die Trikotkombination aus quietschgelben Trikots und weißen Hosen als Auswärtstrikot der Unioner (diese Farbkombi hatten doch zuletzt die Bayern Mitte der 90er ..?).


    Mitbringsel gab's leider keine, aber die Atmosphäre war entspannt und angenehm. Die Ladies flanierten und die Gastgeber hielten mit, auch wenn es meist Einzelaktionen waren.
    Dann musste ich leider los, da Tas auch spielt und ich einmal um den halben Ring muss. Der fährt nur leider eine Station und wirft mich wieder heraus, so dass U-Bahnfahrne ansteht. Somit komme ich trotz für meine Verhältnisse großzügigen Zeitplanung knapp zu spät ...
    .. und verpasse, dass Afrisko tatsächlich ein Tor macht und sich mit einem 1:0 den allerersten Saisonsieg holt. Ich muss da wohl öfters hin.


    12:00 Afrisko - Union 06 1:0

  • Tasmania - Spandauer Kickers 2:2


    Ein klassisches Stress-Spiel gab es dann ab 14:00 in Neukölln. Die bissigen Gäste störten viel und aggressiv, bei Tas lief wenig, da wieder einige etwas neben sich standen. Trotz allem kämpfte sich Tas langsam ein Übergewicht und musste sich vor Kontern hüten, doch die Flanken wurden allesamt vom gegnerischen Keeper heruntergepflückt, so dass alles, was hoch in den Strafraum kam sichere Beute war. Die beste Aktion hatte Außenverteidiger Kirli, dem der Kragen platzte, an der gegnerischen Eckfahne gleich zwei Gegenspieler stehen ließ und nach innen passte, doch irgendwie beförderten die Kickers auch diesen Ball aus der Gefahrenzone.
    Der deutlich spannendere Zweikampf spielte sich weit über dem Platz ab: ein Rabe attackierte unablässig einen deutlich größeren Greifvogel, bis dieser genervt woanders Beute suchte. Der Rabe hat mit seiner Angetrauten einer der Flutlichtmasten für den Kunstrasennebenplatz als Nistplatz auserkoren und dementsprechend wird's wohl bals Blau-Weiß-Roten Rabennachwuchs geben.


    In der Zweiten Hälfte spielte Tas schon druckvoller und Spandau konnte nicht mehr das Pressing aufrecht erhalten. Allein das Tor wollte nicht fallen. Oder war es nur eine Frage der Zeit? Und es fiel, nur eben auf der anderen Seite. Bei einem Konter befördert SpaKi-Torjäger Jack (!) Krumnow mit einem Heber den Ball in die Maschen und kurz darauf wurde es noch schlimmer: bei einem Angriff reklamieren alle Abseits, der Spieler passt in den Strafraum und der Torwart geht gar nicht herunter. Tor zählte natürlich doch.


    Sparta zeigte nun alle Möglichkeiten des Zeitspiels auf. Bei jedem Zweikampf möglichst lange am Boden wälzen und laut jammern. Das wurde dem eingewechselten Robrecht zu bunt, der das halbe Hemd einfach vom Boden aufhob. Ein anderer wollte noch bei der Rudelbildung simulieren und sank schon leidend zu Boden, als er seinen Gegenspieler wegdrängeln wollte. Es wurde zu einer kleinen Zeitreise: pöbeln, eskalierende Trainer, Rudelbildung erinnerte alle an gar nicht so alte Tas-Zeiten und war auch eine dezente Erinnerung daran, dass wir in dieser Saison doch ziemlich verwöhnt wurden. Klare Siege wecken eine Erwartungshaltung. Der Hannoveraner-Block klagte, dass sie doch Fußball sehen wollten, ohne sich darüber zu ärgern zu müssen.
    An was wirklich zählbares glaubte nur der innere Berufsoptimist, zumal die sich bietenden Chancen samt und sonders vergeben wurden und wahlweise der Ball oder das Tor verfehlt wurden. Es war ausgerechnet der Gästekeeper, der sich kaum auszeichnen konnte außer durch seine Lufthoheit im Strafraum, mit einem ordentlichen Klopps. Der hitzige Kirli rannte wieder über rechts und bringt die Flanke, die der Torwart wie gewohnt herunterpflückt. Doch nach dem Sprung nach vorne entgleitet ihm das Leder und Hartwig muss nur noch in's leere Tor einschieben (81.).
    Nun ging es noch mal zur Sache. Zwischen unzähligen "Verletzungspausen" und viel Gezeter gleitet der Ball durch die vielbeinige Abwehr zur Mitte, wo Robben aus rund zehn Meter Maß nimmt und ins Eck vollendet (96.).
    Nach unnötigem Rückstand noch so zurück zu kommen ist zumindest ein Zeichen von Moral, doch auch ein Schuß vor den Bug. Sparta siegt derweil nach Rückstand 5:3 gegen Schlußlicht Füchse.


    Somit steht Sparta wieder vor Tasmania, dahinter ist schon etwas Abstand zu Stern 1900, die allerdings den BFC Preussen mit 6:0 nach hause schickten.
    Spieltag & Tabelle

  • Spieltag 27: Karfreitagsfußball


    SV Tasmania - Berliner SC 1895 1:0


    Wie jedes Jahr wird das Osterwochenende mit einem Doppelspieltag belegt und der hat es dieses Jahr in sich. Mit dem Berliner SC und Stern 1900 warteten gleich zwei schwere Brocken. Zumindest die ersten drei Punkte sind im Sack, aber lange sah es nicht so aus. Erst Romario Hartwig erlöste Tas vor 185 Zuschauern spät, nachdem der BSC trotz zahlreicher Einladungen das Tor nicht traf.
    Die erste Halbzeit bot tatsächlich Feiertagsfußball, wenn man einen "lauen Sommerkick" noch steigern will. Der Gast begann frech, zumal Tas anfangs nicht wirklich präsent war. Wirklich zählbares sprang nicht dabei heraus, doch nach rund 18. Minuten zerlegte Tas plötzlich die gegnerische Defensive und brachte Rene Robben in Schussposition, doch der Winkel war zu spitz. Tas übernahm nun kurzzeitig die Spielführung, ließ sich aber wieder aus dem Konzept bringen. Die Gäste forderten nach einem Zweikampf im Strafraum Elfmeter und wurden wieder aktiver. Erneut aus dem Nichts hatte Fabio nach einer halben Stunde wieder mal eine Chance für Tas, danach spielten die Neuköllner wieder etwas zielorientierter. Doch zu kompliziert und nach einer Doppelecke für den Gast unterbrach der Referee den Tas-Konter für den Pausentee.


    Die Zweite Halbzeit begann mit der Überrumpelungstaktik Tasmanias, doch der BSC blieb bei Kontern gefährlich, vergab aber alle Chancen kläglich. Umgekehrt kamen die Bälle bei Tas vorne nicht an oder die Offensivkräfte waren auf sich gestellt. Umgekehrt ließen unsere Mannen viel zu sehr die Gäste machen und die blieben auch gefährlicher. Eine Großchance konnte Robert hinten gerade so abwehren, doch auch der Abpraller blieb im besitz der Gäste und einmal mehr wurde der Abschluss dann genau auf den Torwart platziert.
    Mit der Auswechselung von Emre Demir kam Nicola Thiele, der frischen Wind brachte. Emre hatte allerdings auch einen schweren Stand und wir würden auch gern wieder mal einen von ihm getretenen Freistoß sehen wollen! Zumindest wurde Tas wieder offensiver, Robben verfehlte mit einem Kopfballaufsetzer knapp. Doch auch diese Welle entpuppte sich als Strohfeuer, denn danach hatten wieder die Gäste die besten Chancen, doch selbst frei vor dem Tor versagten ihnen vor "King Kahn" Schelenz die Nerven. Außer unserem Keeper, der Abschlussschwäche des BSC verhinderte die Verteidigung um Julian, Lukas und dem emsigen Aramis schlimmeres.
    Tatsächlich waren die Gäste dem Tor näher als Tas, doch das Pferd springt bekanntlich nur so hoch, wie es muss. Und diese Bayern-Mentalität bewies Tasmania auch heute. Nach dem Punktgewinn in letzter Sekunde gegen SpaKi kamen unsere Jungs auch heute fast aus dem Nichts zu etwas zählbarem. Endlich mal schnell gespielt über links, ein erster Abschluss endet als halbhohe Schussflanke in den Strafraum, den Romario entscheidend abfälscht bzw mit dem Fuß über den Torwart hinweg in das lange Eck bugsiert. Die Erlösung nach 80 Minuten - und es hätte ein Doppelschlag werden können, doch dann war Gästekeeper Maus dazwischen.
    Danach zog sich Tas weit zurück und ließ den BSC gefährlich nah vor's Tor kommen, doch der BSC blieb seiner Linie treu und zielte erneut direkt auf dem Torwart.


    Trotz zahlreicher Durststrecken im Spiel mit einer erstaunlichen Passivität holt Tas summa summarum drei wichtige Punkte und bleibt Sparta auf den Fersen. Bereits am Ostermontag geht es auswärts zu Stern 1900!


    Tor:
    1:0 Romario Hartwig (80.)


    Wechsel:
    Nicola Thiele für Emre Demir (64.)
    Hakan Günaydin für Fabio Engelhardt (75.)
    Kiminu Mayoungou für Romario Hartwig (85.)


    Zuschauer: 185



    PS: abseits des offiziellen Berichtes war es ein grausames Spiel mit Sieg für Dusel-Tas. Der BSC hätte nicht mal getroffen, wenn ich Tor gestanden hätte. Die waren nach Abpfiff richtig bedient.

  • Zuletzt habe ich es etwas ruhiger angehen lassen. Grund war der Umzug von Neukölln nach Treptow. somit bin ich nach knapp 21 Jahren wieder offiziell Ossi. [Blockierte Grafik: https://www.qiumi.de/wcf/images/smilies/smiley1241.gif]
    Doch es ziehen düstere Wolken auf: anscheinend zieht es Auaglienicke in meine unmittelbare Nachbarschaft. Bleibt ja weg!



    Ostermontag war auch gleich der nächste Spieltag, den ich aber boykottiert habe. Auswärts beim Tabellendritten Stern 1900 ist ein hartes Brett, doch ähnlich wie gegen den Berliner SC gab's ein 1:0 für Tas. Da auch Sparta jeweils gewann, bleibt es also ein enges two-horse-race. Die Trainerstimmen nach dem Spiel. Keeper Schelenz hielt in der 95. Minute noch einen Elfmeter ...
    Nun bin ich kurz weg und verpasse das Gipfelduell Sparta vs Tasmania am morgigen Sonntag. Sicher eine Vorentscheidung. Auch bei den anderen Vereinen gehen die Prognosen auseiander.



    Und sonst so?
    Sprichwörtlich werden ja alle möglichen Helfer aufgezählt, die spielen könnten, wenn noch mehr hauptamtliche Kicker verletzt sind. Je tiefer die Liga, desto realistischer diese Konstellation. Wenn der Vereinspräsident und der "Teammanager" mitspielen, um immerhin sieben Mann zusammenzubekommen, ist wirklich Not am Mann. Nach einer halben Stunde war dann auch vorzeitig Feierabend. Zumindest ist das gewertete Ergebnis eine Steigerung. Vorher gab's ein 0:14 gegen Süden II und ein 2:21 gegen den ASV II (!).


    Trappatoni ist zurück! Na ja, nicht ganz. In der Pressekonferenz zum Oberligaspiel Torgelow vs CFC Hertha 06 saß überraschenderweise nicht der Trainer der Gäste, sondern der Chef (und Geldgeber) und zog vom Leder. Zumindest wenn es das Vokabular hergibt.


    Afrisko - eine sympathische Truppe, aber der erste Anlauf in der Bezirksliga ging schon mal schief. 5 Punkte in der bisherigen Saison und zuletzt ein 1:11 bei SW Spandau. Auch nicht wesentlich besser steht Hürtürkel in einer der beiden anderen Bezirksligastaffeln da. Heute ein 0:9 gegen Empor II, davor ein 0:8 gegen Meteor ..


    Nettes Interview mit dem Alt-Tasmanen Hakan Cankaya, der auch bei Tas gut war und in der Tat eine sympathische Ausstrahlung hat.


    Handball mit Füssen: Trabzonspor vs Bau Union 10:7

  • 10:7 in einem Ligaspiel ohne Eltern?

    Du wirst koana vo UNS

    In a world of compromise....Some don’t.


    Hängt die Nazis solange es noch Grüne gibt!

  • Ich hoffe Altglienicke zieht zum Baumschulenweg! :breitezunge:

    Die sollen ja wegbleiben. Zumal ich befürchte, dass die dann das Training auch hier machen werden. Mit Grün-Weiß Baumschulenweg, dem FC Treptow und den Berlin Grizzlies spielen hier drei Vereine, die sich ziemlich einschränken müssten, wenn sich der Regionalligist hier breit macht. Vorteil wäre, dass ich auf kürzesten Wege zum Auswärtsblock käme, der tatsächlich näher als der aktuelle Haupteingang liegt.


    Kater: Wo denn?


    Übrigens:
    Tasmania holt auswärts einen Punkt gegen Sparta im Topspiel - musste in der Nachspielzeit dein Ausgleich einstecken.
    Der Kicker berichtet mit Video!

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