Kühne, Ismaik, Hopp & Co - Wieviel Einfluss dürfen Investoren und Gläubiger in das Tagesgeschäft der Bundesligisten nehmen?

  • In dieser Ausgabe der Rudelbildung geht es um den Einfluss von Investoren. Aktuelles Beispiel wäre Herr Kühne beim Hamburger SV, auch wenn dieser aufgrund der Struktur nicht als Anteilseigner, sondern lediglich als Darlehensgeber auftreten kann. Dennoch ist aufgefallen, dass er sich über die Öffentlichkeit in die Vereinspolitik einmischt. Beispielsweise über die Fähigkeiten des Sportdirektors bzw. die Trainersuche. Mit Ismaik (1860 München) und Hopp (Hoffenheim) gibt es weitere Investoren, die sich in das operative Geschäft einmischen.


    Deshalb die Frage: Wieviel Einfluss dürfen Investoren und Gläubiger in das Tagesgeschäft der Bundesligisten nehmen und wäre es für euch in Ordnung wenn Investoren in euren Vereinen investieren? :amkopfkratz:

  • Als Betroffener finde ich, dass der Einfluss viel zu groß ist. Bei 60 ist Ismaik durch seine "Wünsche" jetzt schon das letzte Präsidium, den AR-Chef und den Geschäftsführer los geworden. Der Sportdirektor folgt bald. Es ist nicht um alle Leute schade, aber für mich kommt das schon beinahe an Erpressung ran.


    Im letzten Sommer wären wir, wenn der damalige GF Schäfer nicht mit Infront einen Deal eingegangen wäre, pleite gewesen weil Ismaik sich a) nicht an Vereinbarungen hält und b) Bedingungen stellt. Natürlich gehören da aber immer 2 zu und ich befürchte der aktuelle Vorstand wird nur noch von Ismaiks Gnaden handeln.

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  • De Facto is doch unsere schöne 50+1 längst ausgehebelt durch so nette Menschen wie Herrn Hopp, Mateschitz und Ismaik. Genauso wie bei Wolfsburg, nur das es da n ganzer Konzern is. (Ja Martin, eure Tradition mag ich damit nicht anfechten,die respektiere ich durchaus).
    Und wo die Sache hinführt sieht man an fast allen englischen Klubs bei denen irgendwo mal n Investor dabei war. Fast alle pleite und zwnagsabgestiegen bis auf ein paar Ausnahmen wo die Herren sehr hartnäckig sind. Im Prinzip wäre es aber auch dort gleich aus wenn die gehen würden. Das gilt insbesondere für ManU, Chelsea und ManC. Die Klubs sind wenn man da die Jungs rauszieht alle unverschämt verschuldet und wären sofort komplett weg. Und da is es besonders tragisch, da es dort leider keine reinen Retortenklubs sind, sondern Traditionsvereine die von diesen Aasgeiern missbraucht werden.
    Das find ich noch schlimmer als in Deutschland.


    Eigentlich dürfte kein Investor mehr als 10% des Jahresumsatzes investieren dürfen! Und da müsste n genaues Reglement her. Nur is der Zug leider komplett abgefahren.
    Ebenso wie ein Investor in keinster Weise über Personal entscheiden dürfte, was sie ALLE tun.

  • Hmmm, wenn ein Investor quasi GELD in den Verein INVESTIERT ... wie kann der Verein dann nach dem Investoreneinsatz kurz vor der Insolvenz stehen?

    Sei a Mensch

  • Weil der Investor das Geld meistens wieder zurück will.

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  • De Facto is doch unsere schöne 50+1 längst ausgehebelt durch so nette Menschen wie Herrn Hopp, Mateschitz und Ismaik. Genauso wie bei Wolfsburg, nur das es da n ganzer Konzern is. (Ja Martin, eure Tradition mag ich damit nicht anfechten,die respektiere ich durchaus).[...]


    In Wolfsburg ist es nicht nur de facto, sondern de jure. Die Büchse der Pandora wurde aber mit Leverkusen geöffnet.

  • Das ist ein heikles Thema. Ich bin sehr stolz das sich mein Verein wirtschaftlich allein etabliert hat, ohne der Hilfe eines Investors. Hoffentlich wird es auch noch weiter so bleiben, und das für viele Jahren, weil es wird leider die Zukunft im Fußball werden mit der Zeit.
    Auf der anderen Seite kann ich auch verstehen das ein Investor der viele Millionen in einer Mannschaft steckt, auch bei wichtigen Entscheidungen ein Sagen haben möchte.

  • Bayern hat doch schon jeweils 9 % der Anteile an Adidas und Audi abgegeben und über 150 Mio. Euro eingenommen. Außer einen Platz für den Vorstandsvorsitzenden im Aufsichtsrat haben die beiden Firmen allerdings nicht erhalten ...

  • Die Debatte kommt einfach zu spät. Die Bundesliga ist doch nur noch ein Affentanz. Das einzige was noch ehrlich ist, ist das was wir alle Fußballverrückten rund um das Spiel abhalten. Man muss einfach auch einsehen, dass Vereine, die sich nun als Traditionsclubs feiern den Weg geebnet haben, den dann Clubs wie Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim und Co. gegangen sind. Braunschweig die Trikotwerbung, Dortmund der Börsengang...usw.! KEIN VORWURF, KEINE SPITZE. Einfach nur eine Feststellung, ganz ohne Häme. Wir sind seit 2001, sprich wenige Jahre nach dem sportlichen Aufstieg, eine Art ausgeburt dieses Prozesses und stehen nicht zu Unrecht sehr in der Kritik.


    Aber das ist alles nicht mehr aufzuhalten. :flagge:

    Und alles was wir hassen, seit dem ersten Tag, wird uns niemals verlassen, weil man es eigentlich ja mag.

    (Tocotronic, Let there be Rock)

  • ...was für beide Firmen aber eine immense Werbekraft hat, die die 150 Mios locker übersteigen dürfte. Aber was da genau bei dem Deal gelaufen ist, und ob die wirklich gar nichts bekommen haben, das wissen nur die Beteiligten selbst.


    Ich sehe das ganze Thema übrigens etwas differenzierter. Die Sache mit den Investoren muss natürlich in sinnvolle und nicht-wettbewerbsverzerrende Bahnen gelenkt werden. ABER Investoren, oder wie sie altdeutsch heißen: Mäzene hat es immer schon im Sport gegeben. Natürlich mit mehr oder weniger großem Erfolg. Was wären die SG Wattenscheid 09 ohne den Textilfabrikanten Klaus Steilmann oder Westfalia Herne ohne Erhard Goldbach? Relativ wenig, zeugen doch beide wie fast keine zweiten von den goldenen 70er/80er Jahre des Ruhrpottfußballs, aber eben auch von dem jähen Ende dieser Zeit der Sonnenkönige, die zumindest unter Günter Eichberg auf Schalke noch ein kurzes Revival erfuhr.
    Natürlich ist es immer ein Risiko, wenn sich ein Verein in die völlige Abhängigkeit eines Investors/Mäzens begibt, weil eben genau das passieren kann, was weiland über'n Kanal z.B. mit dem Portsmouth F.C. passiert ist. Daher finde ich das Modell Hopp sogar relativ interessant, denn Hopp hat eine Stiftung gegründet, die das Vermögen der TSG Hoffenheim verwaltet. Dies minimiert zumindest ein wenig die Auswirkungen, die ein plötzlicher Rückzug eines Investors hätte.

    Nanakorobiyaoki

  • Bayern hat doch schon jeweils 9 % der Anteile an Adidas und Audi abgegeben und über 150 Mio. Euro eingenommen. Außer einen Platz für den Vorstandsvorsitzenden im Aufsichtsrat haben die beiden Firmen allerdings nicht erhalten ...


    Und das ist eben auch der Punkt. Bei der Wahl muss man ungeheuer aufpassen. Der FC Bayern hat sich strategische Partner ausgesucht und damit alles richtig gemacht. Diesen Firmen geht es auch gar nicht darum sich in der Vordergrund zu schieben und "den Lauten" zu machen. Das würden ihnen nur schaden. Das ist eine nahezu perfekte strategische Zusammenarbeit in einem noch absolut überschaubaren Rahmen. So jedenfalls wirkt es bisher.


    Wenn man beim HSV z.B. den Kühne sieht, dann ist das etwas komplett anderes. Der Mann erpresst den HSV ja sogar ganz offen öffentlich und fordert für Geld seine Leute. Das ist schon krass und darf nie und nimmer zum Erfolg führen. Denn da schützt Dich dann auch 50+1 nicht. Wer die Band bezahlt, bestimmt die Musik. Alles andere ist nur Theorie.

    :rfc: Simply a Bear :rfc:


  • Natürlich ist es immer ein Risiko, wenn sich ein Verein in die völlige Abhängigkeit eines Investors/Mäzens begibt, weil eben genau das passieren kann, was weiland über'n Kanal z.B. mit dem Portsmouth F.C. passiert ist.


    Kenne ich nur zu gut. :schnueff:

    :rfc: Simply a Bear :rfc:

  • Bayern hat doch schon jeweils 9 % der Anteile an Adidas und Audi abgegeben und über 150 Mio. Euro eingenommen


    Sehe es aber trotzdem viel anders als bei Scheichs und Oligarchen. Die Quote wurde Erstens an langjaehrige Partner gegeben, die sich schon seit langer Zeit mit dem Verein beschaftigt haben. Zweitens hat sich der FC Bayern in den ganzen Jahren groesstenteils alleine in dieser guten wirtschaftlichen Situation gebracht, die Anteile bringen dann natuerlich noch mehr Kohle dazu. Aber ich glaube schon das wir auch ohne diese Anteile trotzdem zwischen den Topklubs Europas waeren. Am Ende muss man auch sagen das sich diese Partner nicht in Erster Linie bei wichtige Entscheidungen einsetzen, da hat der Verein noch das Sagen. Ob Adidas bei dem Guardiola Deal grosses Sagen hatte, ist nur Spekulation.

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