Wie seid ihr Fan geworden?

  • Huch noch gar nicht hier verewigt.


    Erstmal hatte ich mit Fußball bis zum 10./11. Lebensjahr überhaupt nichts an der Backe. Außer Vater der regelmäßig zu Lok ging zu DDR-Zeiten. Großvater hatte was für den BVB übrig und auch mein Vater war schon pro Dortmund.
    Sommer 1992 gabs einen Umzug von Leipzig ins Sauerland. Jeder der die Ecke Hagen kennt weiß das dort viel schwatz-gelb ist und so wurde ich BVB-Fan.


    Mein erstes Live-Fußballspiel war aber keins vom BVB sondern von Lok 93/94 gegen Dynamo Dresden in der 1.Bundesliga. Es ging 3:3 aus und es flogen im alterwürdigen Zentralstadion massenweise die Holzplanken der Bänke. |-)


    Gegen 1860 zuhause hatte ich dann meine Premiere im Westfalenstadion, 4:0 weggeknallt. War glaube ich 94.

    :eagles: Fly Eagles Fly!!! :eagles:

  • So um 1973 herum, 97-1 und Wolfsburg waren total unbedeutend, jedenfalls gab es keine Fans von denen in meiner Heimatstadt. Es gab nur den HSV und eben Braunschweig und da die Eintracht die geileren Farben hat.... :D


    hat Hamburg den besseren Verein und hübscheren MÄDELZ! :undwech:
    :schweden:

    Ich muss nicht „mehr vor die Tür“, ich muss gedanklich weniger vor den Zug.

    -Torsten Sträter- :umarm:

  • Was die Rangers angeht, so ist die Liebe auch bereits mit 5-6 Jahren entstanden. Wir hatten damals Verwandte/Bekannte in Schottland und ich bekam von denen einen Schal der Glasgow Rangers geschenkt. In dem Alter bist Du natürlich total stolz, wenn Du im Sandkasten einen Fußballschal um den Hals trägst, der nicht vom HSV, Bayern oder Gladbach (es waren ja wie gesagt die Siebziger) stammt. Zudem gab es in der Zeit irgendeine TV-Sendung, die ein „Ranger(s)“ im Titel hatte. Das waren so Polizisten, bewaffnete Förster oder was auch immer. Die liebte ich als Kind. Also war die Gleichung schnell klar. Glasgow Rangers = Polizisten/Förster = Gut! So einfach war das.

    Grad am schmöckern und erst jetzt nach etlichen Monaten drauf gestoßen.
    Könnten die Texas Rangers gewesen sein, ne Serie mit ganz vielen Folgen....kommt polizei-förstermässig einigermaßen hin und zeitmäßig auch. :winke:

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet - erst dann wird es Frieden geben - Jimi Hendrix

  • Boa gerade mal durch das Forum ein wenig durch gestöbert und den Thread entdeckt. Das auf zu schreiben sind eigentlich soviel Geschichten in einer. Ich glaube da würde ich nicht so schnell fertig :D .

    24.09.2012 - 08.12.2012

    Danke an Wayne Simmonds (Philadelphia Flyers, 9 Spiele, 4 Tore, 10 Assists), Chris Stewart (St. Louis Blues, 15 Spiele, 6 Tore, 14 Assists) sowie Clarke MacArthur (Toronto Maple Leafs, 8 Spiele, 4 Tore, 6 Assists) im Trikot der Eispiraten Crimmitschau

  • Achduje, mittlerweile ist es ja fast schon Zeit für die nachfolgenden Kapitel "Wie es der Verein bei mir verschissen hat" gefolgt vom Nachfolger "Lieb den Fußball trotzdem, aber halt nicht mehr im Profibereich" :D

    Willst du den Thread eröffnen oder soll ich? :D

  • Tolle Fangeschichten hier, ich bin begeistert von dem Thread. :)


    Bei mir ging es los nach der WM 1974. Ich bin Oktober '66 geboren, war zu diesem Zeitpunkt also noch ein kleiner Bub und nervte Papa an Samstagen vor der WM immer, weil ich Daktari sehen wollte und Papa immer Sportschau. :D


    Die Sendungen kollidierten leider und Papa gab dann doch meist nach und schaute dann später am Abend Sportstudio und ich durfte Daktari gucken.


    Die WM 1974 verfolgte ich auch nur ganz sporadisch, selbst beim Endspiel saß ich zu Beginn des Spiels im Kinderzimmer und spielte mit meinen Legosteinen. Als Deutschland den Elfer zum 1:1 verwandelte, schrie und jubelte Papa so laut, dass ich dann ins Wohnzimmer ging und das Spiel verfolgte. Als Gerd Müller das 2:1 schoss, sprang Papa wieder auf und lief und hüpfte durch's Wohnzimmer. Die ganze zweite Halbzeit war er total angespannt und ist nach dem Schlusspfiff natürlich auch voll ausgeflippt vor Freude.


    Später sind wir dann nach dem Spiel zu meinen Großeltern gefahren (sie wohnten in derselben Stadt wie wir) und während der Fahrt hupten ganz viele Autos auf den Straßen, Menschen feierten auch auf der Straße. Da habe ich dann schlagartig irgendwie gemerkt, was Fußball auszulösen vermag, so eine kollektiv ausgelassene Freude hatte ich noch nie zuvor gesehen.


    Zu Beginn der Saison 1974/75 wollte ich dann zum ersten Mal ein Bundesliga-Album mit Klebebildchen haben und bekam es auch. Und dann habe ich erstmal alle Mannschaftsfotos im Album durchgeschaut und meinen Vater gefragt, wo denn der Spieler spielt, der das entscheidende Tor für Deutschland geschossen hat. Das war natürlich Gerd Müller und er spielte beim FC Bayern München.


    Also war für mich klar: Ein Spieler von Bayern München hatte diese unglaublichen Jubelszenen auf der Straße ausgelöst, der Spieler und sein Verein konnten also nur super sein. Reinste Kinderlogik. :)


    Von da an war ich Fußballfan und Bayern München-Fan, Daktari war zukünftig völlig out und Papa und ich guckten nun zusammen immer die Sportschau. Mein Vater ist seit jeher glühender Gladbach-Fan und fortan war ich auch fast immer mit dabei, wenn er zum Bökelberg ging. Und er ging damals fast zu jedem Heimspiel. Auch die Europapokalspiele der Borussia im Düsseldorfer Rheinstadion haben wir Alle verfolgt.


    Aber obwohl ich in Kindheit und Jugend insgesamt weit, weit über 100 x am Bökelberg war, dazu noch eine ganze Reihe Europapokalspiele im Rheinstadion sah, niemals bin ich Fan von Borussia Mönchengladbach geworden.


    Die Versuche, mich zu "bekehren" - u.A. durch das Kaufen von Borussia-Bettwäsche - schlugen samt und sonders fehl. ;D


    Aber: Durch meine vielen Besuche am Bökelberg habe ich trotz der damaligen, sehr starken Rivalität zwischen Bayern München und Borussia Mönchengladbach ein Fußball-Gesamtgefühl entwickelt, auch andere Vereine schätzen zu können. Borussia hatte damals eine Weltklassemannschaft, Papa und ich haben am Bökelberg und in Düsseldorf viele, viele überragend schöne Fußballerlebnisse gehabt. Wir waren auch gemeinsam am letzten Spieltag der Saison 1977/78 zusammen im Rheinstadion.


    In diesem Spiel am letzten Spieltag schlug Borussia Mönchengladbach die Borussia aus Dortmund mit 12:0. Wir waren live dabei, als Fußballgeschichte geschrieben und ein Rekord vielleicht für die Ewigkeit aufgestellt wurde.


    Deshalb könnte ich Borussia trotz aller Rivalität niemals hassen, genauso wenig irgendeinen anderen Verein. Ich wertschätze alle Vereine, überall wird versucht, dass Beste zu geben und hinter jedem Verein stehen Fans, die ihren Club mit demselben Herzblut verfolgen wie ich seit damals meinen heißgeliebten FC Bayern München.

  • Deshalb könnte ich Borussia trotz aller Rivalität niemals hassen, genauso wenig irgendeinen anderen Verein. Ich wertschätze alle Vereine, überall wird versucht, dass Beste zu geben und hinter jedem Verein stehen Fans, die ihren Club mit demselben Herzblut verfolgen wie ich seit damals meinen heißgeliebten FC Bayern München.

    Insgesamt eine schöne Geschichte. :nuke:


    Diese übertriebene Abneigung -und sei es auch nur Rhetorik- konnte ich noch nie verstehen. Klar mag man den ein oder anderen Verein wegen unterschiedlichster Gründen oder Auslöser weniger, aber Hass war beim Sport noch nie mein Ding. Eine gesunde Rivalität, wenn es passt die Fans der Gegner frotzeln und dabei natürlich auch einen Spruch zurück bekommen, aber Hass und/oder körperliche Gewalt waren noch nie mein Ding. Es muss doch immer möglich sein, vor, währen oder nach dem Spiel ein Bier miteinander trinken zu können. :bierkruege:

    Wer immer nur schlechtes über andere spricht, hat wohl nichts gutes über sich selbst zu sagen.

  • Frotzeln ist absolut ok, aber es gibt auch Manche (das habe ich selbst schon mehrfach erlebt), die die Grenze zwischen Frotzelei und Hass irgendwann fließend überschreiten. Das fängt dann harmlos an, artet dann aber aus (z.B. wenn Spiele gemeinsam vorm Fernsehen verfolgt wurden) und dann kommt plötzlich doch der Hass auf einen Verein zum Vorschein.


    Solche Dinge toleriere ich jedoch nicht, wenn ich merkte, es kam Hass ins Spiel, habe ich mich zukünftig von solchen Leuten dann immer distanziert. Da kenne ich kein Pardon. Da gab es für mich auch nie das Argument, dass ein paar Bierchen im Spiel waren.


    Leute, die Dinge nicht auseinanderhalten können und trotz eines gewissen Alters nicht abwägen können, passen nicht zu mir. Wer schon wegen Banalitäten komplett aus der Fassung gerät, der wäre erst recht nicht vertrauenswürdig bei wirklich wichtigen Dingen.

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