• Hier könnt ihr Alben reinschreiben, die für euch Klassikerstatus haben. Das kann ne alte Manowar aus den 80ern sein, oder aber auch irgendwas aus 2008, was keine Sau kennt, eure persönliche Album-des-Lebens-Wertung aber haushoch anführt.

    Nanakorobiyaoki

  • Das Mandrake-Album hab ich deshalb gewählt, weil es mein Lieblingsalbum von den 5 Jungs aus Fulda ist. Der Grund ist einfach: Es ist überhaupt kein Ausfall dabei und die bestimmt 5 Songs, die es schaffen, sich von dem großartigen Niveau sogar noch abzuheben, sind schon fast als Weltklasse zu bezeichnen.
    Los geht's mit 'Tears of a Mandrake', einer typischen Edguy-Hymne. Vergleiche mit 'Vain Glory Opera', oder 'Mysteria' sind durchaus erwünscht und dass der Song nach 6 Jahren immer noch auf der Live-Setlist steht, sagt auch einiges aus.
    Track 2 ist 'Golden Dawn'. Hier wird zum ersten Mal das Gaspedal voll durchgetreten, sodass einem die Riffs nur so um die Ohren fliegen. Im Mittelteil gibt's dann etwas Edguy-Gitarrencomedy zu bestaunen, bis der Song wieder in den Nackenbrecher-Refrain übergeht. Speed-Metal par Excellence!
    In 'Jerusalem' wird das Tempo wieder etwas zurückgenommen. Die Strophen werden zu großen Teilen von einer Akustikgitarre dirigiert und der Refrain hat einen gefühlten Mitgröhl-Faktor von 96 %. Damit der Song nicht langweilig wird, haben die Experten in den Mittelteil gar einige Dudelsackklänge eingebaut, die sich ein geniales Duell mit dem Schlagzeug liefern.
    'All the Clowns' ist irgendwie typisch Edguy. Völlig überdreht, aber doch irgendwie ernst gemeint. Fröhliche Melodie trifft durchaus nachdenklichen Text. Das Video zeigt 5 Typen, die mit Clownsnasen und Rosa-schwarzen Hosen in einer leeren Lagerhalle musizieren und sich dazu bewegen, als wenn sie "Saturday Night Fever" entstiegen wären.
    Aber keine Angst: Beim nächsten Song 'Nailed to the Wheel' wird einem die entstandene Fröhlichkeit schon wieder aus dem Kopf gepustet. Auch hier startet wieder alles mit einer Akustikgitarre, diese wird dann aber relativ zügig beiseite geschmissen und heraus kommt einer der härtesten Songs, die sich Tobias Sammet je aus dem Ärmel geschüttelt hat.
    Festhalten bitte, es folgt das Highlight des Albums. Das 10-minütige Epos 'The Pharaoh' handelt, wie der Name schon sagt vom alten Ägypten und klingt dementsprechend auch etwas orientalisch angehaucht. Der ganze Song klingt einfach nur gewaltig, allerdings braucht man einige Zeit, bis man alle Feinheiten entdeckt hat. Zum Beispiel hat man nicht selten den Eindruck, dass Drummer Felix Bohnke mit seinem Doppelbass überhaupt nicht hinterher kommt (bzw. dass Labertasche Sammet alle anderen schlicht überholt) und das den grandiosen Effekt hat, dass das Lied einen sehr schleppenden Eindruck macht. Zur Mitte hin wird der Song dann sehr ruhig und klingt für 3-4 Minuten komplett anders. Plötzlich zieht ein Gewitter auf, Wölfe heulen und die Gitarre fiedelt einsam in der Dunkelheit. Zum Ende heraus wird's wieder schneller und der vorhin beschriebene Doppelbass-Effekt tritt wieder ein.
    Und die Moral von der Geschicht: Drehe einem Edguy-Song niemals den Rücken zu. Er könnte dich von hinten anfallen, dich fesseln und dich nie wieder loslassen. Oder kurz ausgedrückt: Das Ding ist Weltklasse!
    Danach wird's gaaaanz ruhig. Mit 'Wash away the Poison' steht eine astreine Ballade auf der Speisekarte. Und auch wenn das Ding vor Kitsch nur so trieft - man muss es einfach lieben! "Sammet allein am Klavier" ist einfach großartig!
    Bei 'Fallen Angels' wird's wieder schneller. Muss ja auch - der Schmalz von eben muss ja irgendwie wieder aus den Ohren. Leider ist dieses Lied nicht so überragend wie die anderen. Es ist einfach sehr austauschbar geworden, mit einem nicht so hohen Wiedererkennungswert. Nicht schlecht, aber eben auch nicht überragend - der am wenigsten gelungene Track von Mandrake.
    Weiter geht's mit 'Painting on the Wall', einer großartigen Mid-Tempo-Hymne. Gamma Ray's 'Heavy Metal Universe', oder 'Livin' ain't no Crime' von Helloween würd ich zu den engeren Verwandten zählen. Oder 'King of Fools' wenn wir bei Edguy bleiben wollen. Los geht's mit einem hymnischen Keyboard-Intro und das Lied an sich ist absolut Radiotauglich, was ich aber keineswegs böse meine (jaja, Radio ist scheiße). Wer aber zum ersten Mal mit Edguy in Berührung kommt, dem empfehle ich genau dieses Lied. Es ist an Eingängigkeit eigentlich kaum zu schlagen.
    Den Rausschmeißer 'Save us now' sollte man wiederum nicht so ernst nehmen. Er handelt von Außerirdischen, die die Menschheit entführen wollen. Zum Schluss spricht sogar ein Alien zu uns. Oder ist es bloß ein Edguy auf Helium?
    Halt, einen hamwa doch noch. Nennt sich 'the Devil and the Servant' und ich werd meinen Lebtag nicht mehr verstehen, warum das Ding hier als Bonustrack gelandet ist. Mir scheint so, als hätte sich die Band zwischen ebendiesem und 'Tears of a Mandrake' als Opener entscheiden müssen. Denn gerade als solcher ist 'the Devil and the Servant' perfekt gelungen. Mal wieder gibt's zu Beginn ein geniales Keyboard-Intro, welches dann in einen sehr groovigen Song übergeht. Insgesamt ist der Song schon sehr Keyboardlastig, was vielleicht auch der Grund für die Abstufung zum Bonustrack ist. Ich wage einfach mal die Behauptung, dass der Song auf 'Hellfire Club' oder 'Rocket Ride' gesetzt wäre! Für mich neben 'the Pharaoh' der Höhepunkt des Albums.


    Fazit: Der einzige Mangel eines perfekten Albums ist die Platzierung von 'the Devil and the Servant. Alles andere ist UEFA-Cup, während 'The Pharaoh', 'Jerusalem', der Bonustrack, dessen Namen ich schon oft genug gesagt hab und 'Painting on the Wall' sogar Favoriten auf den Champions-League-Sieg sind.
    Meiner Meinung nach eines der besten Power Metal- Alben dieses Jahrzehnts, das keinem Fan in seiner Sammlung fehlen sollte.


    7 Punkte

    Nanakorobiyaoki

  • Titelliste


    Disc 1
    Hell Awaits – 6:50
    The Antichrist – 3:50
    War Ensemble – 4:58
    South of Heaven – 4:25
    Raining Blood – 2:32
    Altar of Sacrifice – 2:48
    Jesus Saves – 4:12
    Dead Skin Mask – 4:58
    Seasons in the Abyss – 7:01
    Mandatory Suicide – 4:00
    Angel of Death – 5:20


    Disc 2


    Hallowed Point (Wembley Arena, London, Großbritannien, 14. Oktober 1990) – 3:36
    Blood Red (Wembley Arena, London, 14. Oktober 1990) – 2:50
    Die by the Sword (Orange Pavilion, San Bernardino, Kalifornien, 8. März 1991) – 3:35
    Black Magic (Orange Pavilion, San Bernardino, 8. März 1991) – 3:28
    Captor of Sin (Orange Pavilion, San Bernardino, 8. März 1991) – 3:34
    Born of Fire (Orange Pavilion, San Bernardino, 8. März 1991) – 3:03
    Postmortem (Wembley Arena, London, 14. Oktober 1990) – 4:04
    Spirit in Black (Orange Pavilion, San Bernardino, 8. März 1991) – 4:07
    Expendable Youth (Orange Pavilion, San Bernardino, 8. März 1991) – 4:36
    Chemical Warfare (Orange Pavilion, San Bernardino, 8. März 1991) – 5:30




    _______________________________________________


    Dieses Album war mein Tor in die Welt des Thrash! Ausgeliehen von einem Kumpel lief diese Doppel CD tagelang, bis Mama mit Koch-Boykott und Hausarrest drohte.


    Die geniale Abmischung der Klampfen (King und Hannemann je ein Stereokanal - arrrrrrghhhhhhhhhhhhhh), kaum Overdubs und pur fuckin POWER!


    Alleine die Atmos von "Dead Skin Mask" ist 7 Punkte wert. Toms Schreie sitzen, Dave Lombardo hat acht Arme und wohnt neben Spongebob und wer ein negatives Wort über die Gitarrengötter King/Hannemann in diesem Forum raus haut kriegt einen Hausbesuch von I-Wahn!!!


    ALLE Black & Deather MÜSSEN mind. die Hälfte der Lieder kennen, Thrasher kennen ALLE - Vorwärts wie Rückwärts....



    >>You guys in the front here - keep an eye on each other, allright? I you see somebody going down - help 'em up, allright?
    This is a song called: W A R E N S A M B L E <<(danach: Argh! )


    Undebattierbare 7 von 7 Punkten :cool2

    Ich muss nicht „mehr vor die Tür“, ich muss gedanklich weniger vor den Zug.

    -Torsten Sträter- :umarm:

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