Fußball: Schwierige Transferplanungen in Stuttgart
Geht Gomez, kommt Hleb?
Von unserem Redaktionsmitglied Marc Stevermüer
Stuttgart. Dieses Tor gehört auf jedes Bewerbungsvideo. Elegant spielte
Mario Gomez (Bild) die gesamte Hintermannschaft des FC Bayern aus und
erzielte das 1:2 für den VfB Stuttgart. Möglicherweise war dieser
Treffer sein letzter für die Schwaben, denn der Stürmer steht wieder
auf den Einkaufszetteln der europäischen Topklubs. Und natürlich hat
auch der FC Bayern seine Fühler nach dem Torjäger ausgestreckt.
"Wir werden nächste Woche Gespräche führen", kündigte Münchens Manager
Uli Hoeneß einen Vorstoß bei seinem Stuttgarter Kollegen Horst Heldt
an. Der VfB-Sportdirektor nahm das allerdings gelassen auf: "Uns ist es
in den vergangenen zwei Jahren gelungen, Mario bei uns zu halten. Und
das wollen wir wieder schaffen." Klar scheint: Unter einer Ablösesumme
von 30 Millionen Euro werden die Schwaben ihren Angreifer nicht ziehen
lassen. Wobei die Stuttgarter ohnehin nicht gewillt sind, Gomez
(Vertrag beim VfB bis 2012) überhaupt abzugeben. "Wir sind gut
aufgestellt - und wenn wir in die Champions League kommen, brauchen wir
erst recht kein Geld von einem anderen Verein", sagte Heldt, der den
VfB in der Spitzengruppe etablieren will. Und genau deshalb möchte er
das Team verstärken und es nicht mit einem Gomez-Verkauf schwächen.
Der Sportdirektor bastelt eifrig am ersten großen Transfercoup.
Alexander Hleb soll zurück zum VfB kommen. Der Weißrusse hat den
Stuttgartern bereits signalisiert, dass er Barcelona verlassen und ins
Schwabenland wechseln möchte. Das Problem: Noch weiß Heldt nicht, ob er
mit Einnahmen aus der Champions League rechnen kann. Zunächst müssen
die Stuttgarter noch die Qualifikation überstehen. Die Einnahmen aus
der Königsklasse werden aber benötigt, um den Hleb-Transfer zu
ermöglichen. "Natürlich wären die Planungen einfacher, wenn wir uns
direkt für die Champions League qualifiziert hätten. Aber es gibt
keinen Grund, sich zu beschweren", sagte der Sportdirektor: "Wir sind
stolz auf das Erreichte."
Mannheimer Morgen
25. Mai 2009